Eine berufliche Tätigkeit zu haben gehörte zu Julies sehnlichsten Wünschen. Als sie auf jede Erfahrung, die bei ihrem Eintritt in die Geschäftswelt an sie herantrat, ihr Verständnis der Christlichen Wissenschaft anwandte, wurde sie sich in immer größerem Maße Gottes reicher Güte und Seiner liebevollen Fürsorge für alle ihre Bedürfnisse bewußt. Sie erlangte dadurch eine bessere Vorstellung, was ihre wahre Arbeit war, und sie kam täglich der Erfüllung ihres Sehnens und dem Ausarbeiten ihrer persönlichen Erlösung einen Schritt näher.
Einige Monate lang ging alles gut und freudig von statten, bis einige ihrer Mitarbeiter eines Tages ihre Stellungnahme gegen das Rauchen und Trinken in Frage zu ziehen begannen. Sie war von Anfang an auf die entgegengebrachte Freundlichkeit eingegangen, und die andern hatten sich anscheinend nicht darum gekümmert, daß sie anders war. Jetzt versuchten sie jedoch immer wieder, sie dahin zu bringen, es ihnen gleich zu tun. Was sie sagten und taten, brachte Julie in Verlegenheit, so daß das Zusammensein mit ihnen sie nach einiger Zeit ganz unglücklich machte.
Da Julie fast ihr ganzes Leben lang eine christlich-wissenschaftliche Sonntagsschule besucht hatte, hatte sie gelernt, rückhaltlos bei Gott Hilfe zu suchen, um irgend eine Aufgabe auszuarbeiten. Sie wandte die geistige Wahrheit über Gott und den Menschen, soweit sie sie kannte, auf diese Lage an; aber je ernster sie arbeitete, desto weiter schien sie von Eintracht, Freudigkeit und einem befriedigenden freundschaftlichen Verkehr entfernt zu sein. Anmaßende Gedankenbeeinflussung überzeugte sie beinahe, daß der Mensch, die geliebte und in sich vollständige Idee der göttlichen Liebe, verzagt, einsam und entmutigt sein könne.
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