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Sieg durch den Christus

Aus der April 1949-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als Jesus zum Jordan kam, um getauft zu werden, sagte Johannes der Täufer zu ihm (Matth. 3:14): „Ich bedarf wohl, daß ich von dir getauft werde, und du kommst zu mir?“ Jesus erwiderte: „Laß es jetzt also sein! also gebührt es uns, alle Gerechtigkeit zu erfüllen.“

Der Meister sah mit klarer geistiger Weitsichtigkeit, wie notwendig es war, diesen ersten Schritt zu tun und sich zuerst der Taufe des Johannes zu unterwerfen.

Die Taufe des Johannes schließt das Aufgeben der Weltlichkeit in sich. Es stellt Reinheit, Einfachheit der Lebensführung und Rechtlichkeit dar. Mary Baker Eddy sagt in ihrem Buch „Vermischte Schriften“ (Miscellaneous Writings, S. 81): „Jeder individuelle Charakter, ebenso wie der individuelle Johannes der Täufer, muß zu Zeiten in der Wüste weltlicher Freuden schreien, und seine Stimme muß göttlich und menschlich gehört werden.“ Die Christlichen Wissenschafter müssen erkennen lernen, daß diese Schritte wichtige Meilensteine auf dem Wege zur geistigen Auferstehung sind. Reue ist ein Schritt zur Besserung, doch wenn dieser erste Schritt nicht getan wird, so mag ein Mensch sich von vielen Segnungen ausschließen. Wenn wir uns dem Christus oder der Wahrheit zuwenden, so finden wir Erlösung. Der Christus überwindet die Sünde, und in dieser Kraft werden auch wir siegen.

Die Taufe der Buße erfordert Selbstprüfung und als deren Ergebnis: Selbsterkenntnis. Ein Einzelmensch, ebensowohl wie ein Volk, dem es an dieser Taufe mangelt, kann ein Opfer der Selbstgerechtigkeit oder gar der Selbstsucht werden. Die Taufe des Johannes lenkt unsre Aufmerksamkeit auf die Tatsache, daß die Menschheit den falschen materiellen Daseinsbegriff aufgeben muß, ehe sie sich der geistigen Fülle erfreuen kann, die aus einem wahren Begriff von Gott und dem Menschen entspringt.

In ihrem Werk „Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift“ (S. 140) schreibt Mrs. Eddy: „In dem Verhältnis, wie wir das göttliche Wesen erfassen und Gott verständnisvoll lieben, werden wir Ihm gehorchen und Ihn anbeten, indem wir nicht mehr über die Körperlichkeit streiten, sondern uns der Überfülle unsres Gottes erfreuen.“ Die Liebe und Überfülle Gottes erleuchten unsre Herzen in dem Maße, wie wir fähig sind, geistig zu lieben und recht zu leben. Doch um das Ziel zu erreichen, muß das menschliche Bewußtsein mit dem Geist des Evangeliums erfüllt werden. In dem Maße, wie wir lernen, uns selbst zu überwinden, werden wir von dem Christus erobert, und unser Denken wird der Wahrheit untertan. Die von der göttlichen Liebe inspirierte Wiedergeburt ist göttlich natürlich; sie ist kein menschlicher Vorgang. Es kann Zeiten geben, wo es dem menschlichen Sinn scheinen mag, daß der Weg ermüdend und das Ringen schwer ist; doch in solchen Augenblicken offenbart Gott seine Liebe zum Menschen durch unzählige Beweise und unverkennbare Zeichen.

Es sollte nicht vergessen werden, daß des Menschen Liebe zu Gott, wenn diese auch sein Vorrecht ist, im Grunde doch nur die Anerkennung und Widerspiegelung der Liebe ist, die Gott für sein Ebenbild und Gleichnis, den Menschen, hat. Johannes, der geliebte Jünger, schrieb (1. Joh. 4:19): „Lasset uns ihn lieben; denn er hat uns zuerst geliebt.“ Johannes war sich der Liebe bewußt, die Gott zum Menschen hat, und verstand so, daß er das Kind Gottes, der Geliebte der Liebe, war.

Wie uns die Heilige Schrift sagt, war auch Daniel ein von Gott geliebter Mensch. Doch ehe der Prophet sich dieser Liebe Gottes bewußt werden konnte, waren Gebet und Selbstverleugnung notwendig. “Und siehe, eine Hand rührte mich an und half mir auf die Kniee und auf die Hände; und [der Himmelsbote] sprach zu mir: Du, lieber Daniel, merke auf die Worte, die ich mit dir rede, und richte dich auf; denn ich bin jetzt zu dir gesandt. ... Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, da du von Herzen begehrtest zu verstehen und dich kasteitest vor deinem Gott, sind deine Worte erhört“ (Dan. 10:10–12). Diese Worte könnten auch heutzutage zu einem jeden gesprochen werden, der sich demütig und vertrauensvoll von der Sünde abwendet und durch die Taufe der Buße gereinigt wird. Die Reform ist das Stadium in der geistigen Auferstehung, wenn die Gerechtigkeit des Menschen als des Bildes und Gleichnisses Gottes offenbart und demonstriert wird.

Der Sterbliche, der eine Wiedergeburt erlebt hat, ist weniger sterblich. In ihrem Buch „Kanzel und Presse“ (Pulpit and Press, S. 4) schreibt Mrs. Eddy: „Ist der Mensch nicht metaphysisch und mathematisch eine Nummer eins, eine Einheit, und daher eine ganze Zahl, und wird er nicht von Gott, seinem göttlichen Prinzip, beherrscht und beschützt?“ Jeder Mensch eine Einheit in dem Universum des Gemüts und besitzt Gleichberechtigung mit anderen, Gesundheit, Reinheit und Fülle. In dem Maße, wie diese Tatsachen verstanden werden, wird die Sünde überwunden und das menschliche Bewußtsein immer mehr mit dem Geist des Evangeliums erfüllt.

Die Fülle Gottes erscheint nicht so sehr, weil ein Mensch persönlich gut ist, sondern wegen des Menschen eingeborener geistiger Fähigkeit, das Gemüt, Gott, seinen Schöpfer, widerzuspiegeln. All unser menschlicher Bedarf wird gedekt werden in dem Maße, wie unser Denken sich erhebt über die Annahmen eines Sterblichen, der ständig gewinnt und verliert, zu der Stellung eines Unsterblichen, der als Diener seines Schöpfers alles gibt und trotzdem alles gewinnt.

Keinem Menschen mangelt es an unbegrenzten Hoffnungen und Möglichkeiten und an unbeschränkten Leistungsfähigkeiten. Das ist ebenso wahr in bezug auf ein Volk. Die Nationen ebensowohl wie die Einzelmenschen halten sich manchmal für Opfer der Umstände. Sie mögen unter wirtschaftlichen Einschränkungen oder auch unter Überfülle leiden. Nationen mögen scheinbar unter der Faust totalitärer Herrschaft oder unter der Annahme, daß sie besiegt sind oder Sieger sind, leiden. Doch in der Christlichen Wissenschaft lernen wir verstehen, daß der Christus der einzige Sieger ist — wie wir in der Offenbarung lesen (6:2): „Und ich sah, und siehe, ein weißes Pferd. Und der daraufsaß, hatte einen Bogen; und ihm ward gegeben eine Krone, und er zog aus sieghaft, und daß er siegte.“

Der Donner der Offenbarung des Johannes, von dem wir in der Apokalypse lesen, wird heute in gar vielen Ländern gehört. Das Chaos, das sich aus der Annahme falscher Stützen und gottloser Systeme ergibt, scheint eine Leere zu verursachen, in welche die Stürme der Krisen mit beispielloser Kraft hineinbrausen. Doch über dem Getöse des sterblichen Gemüts hört man die Stimme des Erlösers, die zu dem menschlichen Bewußtsein spricht, die Schlaken des sterblichen Denkens ausscheidet, es mit der Taufe der Buße reinigt und das Denken mit dem Geist der Wahrheit festigt, völlig frei und unabhängig von dem Dunkel des sterblichen Gemüts, der Plan der göttlichen Liebe in die Erscheinung tritt. Vollkommen ausgearbeitet, machtvoll und dauernd dargestellt, umfaßt und bestätigt dieser Plan die ewige Wahrheit, die in jenem Wort Gottes enthalten ist, das wir im Matthäusevangelium aufgezeichnet finden (17:5): „Dies ist mein lieber Sohn, an welchem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören.“

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