Als junges Mädchen war ich über die Maßen scheu, und ziemlich einfache Pflichten waren für mich eine Qual. Ich war gerade Ordner in der Sonntagsschule in unserer Zweigkirche geworden, und man hatte mir Anfang des Monats mitgeteilt, daß ich die kleine Andacht halten sollte, die die Ordner haben, ehe sie auf ihren Posten gehen. Mir graute bei dem Gedanken, vor der Gruppe lesen zu müssen, und diese Aufgabe hing wie eine drohende Wolke über mir.
Am Sonnabend vor der Versammlung waren meine Mutter und ich abends ausgegangen, um jemanden zu besuchen; und als wir auf dem Nachhauseweg liefen, um den Zug nicht zu versäumen, rutschte ich aus und verstauchte mir schwer den Knöchel. Die Verletzung war ziemlich besorgniserregend. Der Gedanke kam mir, daß ich bestimmt nicht zur Sonntagsschule gehen könne; wir wußten aber sofort, daß ich am kommenden Morgen an meinem Platz in der Sonntagsschule sein mußte.
Meine Mutter betete für mich, wie es uns in der Christlichen Wissenschaft gelehrt wird. Sie erinnerte mich an die Worte Mrs. Eddys in Wissenschaft und Gesundheit (S. 385): „Was auch immer deine Pflicht ist, kannst du tun, ohne dir zu schaden. Wenn du dir die Muskeln verrenkst oder das Fleisch verwundest, ist dein Heilmittel zur Hand.“ Nachdem sie ungefähr eine Stunde lang gelesen hatte, schlug sie das Buch zu und sagte: „Die Arbeit ist getan. Geh nun schlafen. Es ist jetzt alles in Ordnung.“ Am Morgen war überhaupt keine Spur von Schwellung oder Verfärbung zu sehen. Der Knöchel war vollkommen normal. Das Beste aber dabei war, daß ich nicht mehr voller Angst oder nervös war. Ich war dankbar für die völlige Freiheit, die ich empfand, als ich die Andacht leitete.
Eine andere Heilung, die viele Jahre in Anspruch nahm, war die von einem Bruch. Als ich ungefähr dreizehn Jahre alt war, hatte ich etwas Schweres gehoben, und ich wußte, daß ich mich verletzt hatte, doch ich hatte Angst, es jemandem zu erzählen. Ich versuchte es selbst auszuarbeiten, doch ich bedauerte immer, daß ich so dumm gewesen war. Jahrelang bereitete es mir keine großen Schwierigkeiten, und ich arbeitete nur unregelmäßig, um diesen Zustand zu heilen. Schließlich mußte ich der Sache ins Auge sehen, da ich große Schmerzen hatte und mich deshalb hinlegen und ausruhen mußte.
Ich mußte mein Denken vollständig ändern und wissen, daß sich in Wirklichkeit kein Unfall zugetragen hatte und daß es nichts zu bedauern gab. Während ich ständig wissenschaftlich in der rechten Weise dachte, stellte ich fest, daß die Episode aus meinem Gedächtnis verschwand. Ich hatte es ganz und gar vergessen, als ich, Monate später, entdeckte, daß ich vollkommen geheilt war. Ich konnte mich nicht entsinnen, wann die Heilung stattgefunden hatte. Dieses Erlebnis lehrte mich, nicht an der Vergangenheit festzuhalten oder versäumte Gelegenheiten zu bedauern.
Als wir beim Erwerb eines Grundstücks, das uns gefiel, enttäuscht wurden, arbeiteten wir im Sinne der Wissenschaft, um die wahre Bedeutung von Heim zu verstehen, und wir fingen an, das Haus, in dem wir wohnten, wieder instand zu setzen und neu anzustreichen. Innerhalb weniger Wochen wurden die Verhandlungen wieder eröffnet, und wir wurden die Besitzer eines historischen Hauses mit schönen Anlagen. Einige Jahre früher wäre uns dies unmöglich erschienen.
Die Christliche Wissenschaft ist der Weg des Lebens. Unsere ganze Familie ist sehr dankbar für Mrs. Eddys selbstlose Arbeit, der Welt diese demonstrierbare Religion zu geben.
Kilbarchan, Renfrewshire, Schottland
Gern bestätige ich das Zeugnis meiner Frau. Ich kannte sie zur Zeit der früheren Heilung nicht, kenne sie aber jetzt über zwanzig Jahre und kann deshalb die spätere Heilung, die sich vor verhältnismäßig kurzer Zeit zugetragen hat, bestätigen.
Außerdem sind wir auch oft dafür dankbar gewesen, daß wir durch die Christliche Wissenschaft in vielen Lebenslagen zu den rechten Entscheidungen geführt wurden.
