Heutzutage fragen sich viele Christen, was in ihren Kirchen vor sich geht. Warum sind sie nicht so voll wie früher? Hat die Christus- Botschaft heute weniger Anziehungskraft als in früheren Jahren?
Die Menschheit ist heute mehr denn je in einem Wirbelwind materieller Tätigkeit befangen, und dies gibt dem einzelnen Menschen vielleicht weniger Zeit, die Leere des Lebens in der Materie zu empfinden oder des Menschen natürliche Hinneigung zu der göttlichen Liebe zu spüren. Aber diese natürliche Anziehungskraft, die die göttliche Liebe auf den Menschen ausübt, hat sich nie geändert. Appelle an diese natürliche Anziehungskraft haben schließlich Erfolg, wohingegen Versprechungen, die dem selbstsüchtigen Verlangen der Sterblichen gemacht werden, nur so lange Erfolg haben, bis die Sterblichen glauben, einen besseren Weg zur Erfüllung dieser Wünsche gefunden zu haben.
Das Gedeihen der christlichen Kirchen war zumindest zu einem Teil auf das Versprechen gegründet, eigensüchtige sterbliche Wünsche zu erfüllen: ein schneller Weg zum ewigen Heil; ein Gefühl des Friedens durch Meditation oder menschlichen Rat; das Heilen von Krankheit durch Riten oder durch bloßes Hersagen von Worten über die Wahrheit; das Anwenden geistiger Wahrheiten, um materiellen Reichtum zu gewinnen — all dies mit wenig Interesse für die eigene Beziehung zu dem unendlichen Geist, Gott.
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