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„Die Ziele, die wir verfolgen ...“

Aus der Januar 1972-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der ganze Satz aus dem Buch Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, dem die obigen Worte entnommen sind, lautet folgendermaßen: „Die Ziele, die wir verfolgen, und der Geist, den wir offenbaren, zeigen unseren Standpunkt an und tun dar, was wir gewinnen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 239 ; Dieser Hinweis ist von großer Bedeutung für jeden, der über die heftigen täglichen Anstrengungen hinaus die Richtung erkennen möchte, in der er geht, der sich darüber im klaren sein möchte, wie sich sein Ehrgeiz auf seinen Charakter und auf seine Freude im täglichen Leben wie auch auf den Frieden, das Wohlergehen und den Fortschritt anderer auswirkt.

Unmittelbar vor diesem Satz rät unsere inspirierte Führerin: „Um uns über unseren Fortschritt zu vergewissern, müssen wir uns klarwerden, worauf unsere Neigungen sich richten, wen wir als Gott anerkennen und wem wir gehorchen. Wenn die göttliche Liebe uns näherkommt, uns teurer und wirklicher wird, dann unterwirft sich die Materie dem Geist.“

Eine gründliche Betrachtung dieser kostbaren geistigen Lehre sollte uns veranlassen, uns ehrlich einzugestehen, warum wir ein heißersehntes Ziel erreichen möchten. Dies wird uns auch befähigen, die Suggestion des sterblichen Gemüts, uns in unserem Ringen um Erfolg seiner listigen Mittel und Wege zu bedienen, zu durchschauen und abzuweisen.

Die Frage, die man sich stellen und mit unerschrockener Ehrlichkeit beantworten sollte, lautet: Warum möchte ich dieses Ziel erreichen? Wird es wirklich etwas Gutes bewirken, wenn ich es erreiche, indem es andere gleichermaßen segnet, oder wird es lediglich, selbst auf Kosten der rechtmäßigen Interessen anderer, der Befriedigung meines eigenen brennenden Ehrgeizes dienen? Wenn dies der Fall ist, sollte offensichtlich sein, daß die Erreichung solch eines Zieles keine wahre Zufriedenheit bringen kann, denn das wirklich Gute ist nicht parteiisch oder persönlich; sein Erscheinen im menschlichen Leben ist niemals auf einen einzelnen Menschen beschränkt. Da das Gute unendlich ist, enthält Gott nicht dem einen etwas vor, um es einem anderen zu geben. Wenn wir es für ungerecht erachten, des Guten beraubt zu werden, damit ein anderer es erhalte, dann haben wir nicht das Recht, durch unbekümmerte Verfolgung dessen, was wir im Augenblick als unsere eigenen dringlichen Interessen ansehen, die berechtigten Interessen anderer zu ignorieren.

Es ist somit klar, daß der Geist des Christus unsere einzige Antriebskraft sein sollte. In dem Verhältnis, wie das Verständnis von ihm unseren Charakter vergeistigt, werden wir dazu geführt, immer edlere Ziele zu verfolgen. Ein Kind wünscht sich ein Spielzeug. Die allmähliche Vergeistigung seines Denkens und Charakters kann mit der Zeit das große Verlangen in ihm wecken, beispielsweise zum Segen seiner Mitmenschen und der ganzen menschlichen Gesellschaft ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft zu werden.

Unsere Wahl der „Ziele, die wir verfolgen“, und unsere Gründe für die Wahl deuten den Grad unseres geistigen Fortschritts an oder zeigen andererseits, in welchem Maße der materielle Sinn uns noch beherrscht. Sollte letzteres der Fall sein, wäre es dann nicht auch für uns nützlicher, wenn wir Gelegenheit fänden, anderen zu helfen, ihr rechtmäßiges Ziel zu erreichen? Wir würden auf diese Weise das große Gebot Christi Jesu erfüllen: „Wie ihr wollt, daß euch die Leute tun sollen, also tut ihnen auch.“ Luk. 6:31;

Wir können unmöglich auch nur im geringsten davon abgebracht werden, unsere eigenen rechtmäßigen Ziele zu verfolgen, noch kann unser Lohn zurückgehalten werden, wenn wir in spontanem Gehorsam gegen Christi Gesetz der Liebe leben und handeln. Wenn ein anderer durch unsere rückhaltlose Unterstützung sein ihm von Gott gewiesenes Ziel erreicht, ist dies in gewisser Hinsicht auch unser Sieg. Es wird eine Demonstration der universellen Natur des Guten, der allwissenden göttlichen Liebe, sein und sich somit sicherlich als ein Schrittstein zur Erreichung unseres eigenen, von Gott verordneten Zieles erweisen. Wir stehen in Wirklichkeit niemals mit anderen im Konkurrenzkampf, denn jeder von uns muß seine individuellen gottverliehenen Ziele verfolgen.

Die Erreichung dieses Zieles durch geistige, von der Christlichen Wissenschaft inspirierte Mittel kann die wahren Interessen anderer nicht verletzen. Wenn andere diese Mittel richtig erkennen und anerkennen, werden sie zu größerer Treue zu den Lehren unseres Meisters inspiriert werden.

Egoistische Ziele durch die hartnäckigen Anstrengungen des sterblichen Gemüts zu verfolgen macht den einzelnen in mentaler wie physischer Hinsicht sehr wahrscheinlich unglücklich und schafft ihm allgemeine Disharmonie. Materielle Mittel anzuwenden, um diese Mißhelligkeiten zu beseitigen, während wir in unseren irrigen Bemühungen fortfahren, ist ebenso nutzlos wie der Versuch, einen heftigen Regen durch einen Schirm aufzuhalten. Wenn wir uns dagegen mit Entschiedenheit von den verkehrten Methoden des Materialismus abkehren und uns um Führung an die göttliche Liebe, das einzige Gemüt, wenden, wird bald der Frieden und das gesicherte Wohlergehen der treuen Kinder Gottes in der menschlichen Erfahrung in Erscheinung treten.

Mrs. Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen Wissenschaft, erklärt uns auf einfache, wissenschaftliche Art die gegensätzlichen Wirkungen des mit sich selbst beschäftigten, eigenwilligen menschlichen Sinnes und des von Gott regierten Trachtens und Handelns. Unmittelbar nach dem Abschnitt, dem unser Titel entnommen ist, schreibt sie unter der Randüberschrift „Feindliche Quellen“: „Das sterbliche Gemüt ist anerkanntermaßen der Sitz der menschlichen Motive. Es bildet die materiellen Begriffe und erzeugt jede unharmonische Tätigkeit des Körpers. Wenn die Tätigkeit aus dem göttlichen Gemüt hervorgeht, dann ist sie harmonisch. Wenn sie aus dem irrenden sterblichen Gemüt kommt, dann ist sie unharmonisch und endet in Sünde, Krankheit und Tod. Diese beiden entgegengesetzten Quellen vermischen sich niemals, weder in Urquell noch Strom. Das vollkommene Gemüt fördert Vollkommenheit zutage, denn Gott ist Gemüt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 239;

Christus Jesus lehrte, daß der richtige Geist des Gebens wie auch des Nehmens göttlichen Segen erntet. Er versichert uns: „Gebet, so wird euch gegeben. Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überfließend Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messet, wird man euch wieder messen.“ Luk. 6:38. Geben wir aber wirklich, während wir einen Gedanken des Zurückhaltens und des Widerwillens beherbergen? Und empfangen wir mit der Freiheit und Natürlichkeit der Unschuld und Liebe, während wir habgierig erwarten, alles nur Mögliche zu erhalten?

Die Christliche Wissenschaft inspiriert uns mit einem größeren Verständnis der christlichen Lehren. Diese Inspiration kann jedoch so lange nicht im menschlichen Bewußtsein hervorbrechen, als wir der Versuchung des materiellen Sinnes, seine falschen Verheißungen zu akzeptieren und uns seinen Einschüchterungsversuchen zu beugen, Raum geben.

Bei allen menschlichen Unternehmungen ist das Motiv das Allerwichtigste. Bei dem Hang, lediglich einen Gewinn zu erzielen, handelt es sich — unabhängig von der Natur des Unternehmens — um das Trachten, etwas zu erlangen, und diesem wird sich der ebenso starke Wunsch, zurückzuhalten, entgegenstellen. Darin liegt der Reibungspunkt zwischen Geber und Empfänger. Keiner von beiden wird glücklich sein. Andererseits ist der ehrliche Wunsch, zu geben und zu dienen, niemals eine Einbahnstraße. Bei dieser Art Transaktion gibt es kein Verlieren, sondern nur ein beiderseitiges Geben und Empfangen.

Die Ziele, die wir zu irgendeinem Zeitpunkt unseres Wachstums zum Geist hin verfolgen, zeigen unseren Standpunkt an, von dem aus wir das Leben betrachten und seinen Sinn und seine Möglichkeiten wahrnehmen. Wenn diese wahrlich gottgegeben sind, von ganzem Herzen akzeptiert und verfolgt werden, wird der Lohn in der Tat groß sein.

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