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Was ein Ausüber beweist

Aus der Juli 1975-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Das Telefon läutet. Ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft nimmt den Hörer ab und hört eine verzweifelte Stimme um Hilfe bitten. Er spricht einige Worte — vielleicht Worte des Zuspruchs, um die Furcht zu besänftigen —, legt den Hörer auf und tut seine stille Arbeit.

Viele möchten wissen, was er tut. Wie arbeitet der Ausüber metaphysisch?

Grundlegend für die Behandlung ist eine Erklärung Mrs. Eddys, mit der sie die Christliche Wissenschaft beschreibt. Sie ist im Glossarium von Wissenschaft und Gesundheit zu finden und in der Definition von „Elias“ enthalten. Ein Teil daraus lautet: „Prophezeiung; geistige Augenscheinlichkeit, die dem materiellen Sinn entgegengesetzt ist; die Christliche Wissenschaft, durch die die geistige Tatsache von allem, was die materiellen Sinne erblicken, erkannt werden kann.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 585;

Was ist dann also ein Problem oder ein unharmonischer Zustand? Es ist nicht, was die materiellen Sinne sehen — der Fehler. Das Wort „Problem“ bedeutet buchstäblich, „zur Erörterung oder Lösung aufwerfen“. Wenn der Ausüber versteht, daß sein Patient in seinem wirklichen Sein das vollkommene Ebenbild Gottes, der Wahrheit, ist, überwindet die Macht und Herrlichkeit geistiger Kraft die hypnotische Illusion der physischen Sinne. Das menschliche Bild bessert sich. Es ist jedoch oft nötig, daß wir die genaue geistige Wahrheit erkennen, die die spezifische materielle Illusion zerstreut.

Wie fangen wir das an? Wir versuchen nicht einfach, einen unharmonischen oder kranken körperlichen Zustand zu verbessern. Vielmehr beten wir, um zu beweisen, daß der Mensch in Wahrheit das Kind oder die Idee Gottes ist und Herrschaft ausübt.

Ein dramatisches Erlebnis, das ein Ausüber vor einigen Jahren hatte, unterstreicht diesen Punkt. Das Telefon läutete eines Morgens bei ihm, und als er den Hörer abnahm, hörte er einen Mann aus einer entfernt gelegenen Stadt dringend um Hilfe bitten. Er hatte sein Auto auf dem Parkplatz eines belebten Geschäftsgebäudes geparkt und war eilends in eins der Büros gelaufen, um sich für ein wichtiges Schriftstück eine Unterschrift geben zu lassen. Als er zurückkam, war sein Auto verschwunden.

Der Parkplatzaufseher konnte sich nicht erklären, was geschehen war. Der Mann regte sich mehr über den Verlust wertvoller Hauptbücher auf, die im Kofferraum des Wagens waren, als über den Verlust des Autos selbst. Er war gerade dabei, sein gesamtes Buchführungsgeschäft von einer Stadt in eine andere zu verlegen und wollte die Hauptbücher mehrerer kleinerer Geschäfte nicht den Umzugsleuten anvertrauen. Er hatte das Gefühl, daß sein gesamtes Unternehmen zusammengebrochen war und mit ihm sein guter Ruf.

Der Ausüber versicherte dem Mann, daß bei Gott alle Dinge möglich sind, und richtete dessen Denken auf die geistige Tatsache der dem Menschen innewohnenden Rechtschaffenheit.

Der Ausüber betete mehrere Stunden. Der Patient wurde immer ungeduldiger, weil keine Spur zu finden war. Die Polizei hatte ihm mit Bestimmtheit gesagt, daß er sehr wohl aufgeben könne, wenn sie das Auto bis zum Abend nicht finden würden, weil der Fahrer dann wahrscheinlich über die Grenze sein würde. Der Ausüber fragte sich: „Was will ich beweisen?“ Und er gab sich selbst mit Nachdruck die Antwort: „Ich bin hier zu beweisen, daß die geistige Wahrheit im Bewußtsein des einzelnen am Wirken ist, um in den Gemütern der Menschen jeden Gedanken der Unehrlichkeit einzuholen, festzunehmen und zu zerstören.“ Er machte sich diese Wahrheit klar und hielt an ihr fest.

Zwei Tage später erhielt der Besitzer des Autos spät in der Nacht einen Telefonanruf. Die Polizei hatte sein Auto in einer abgelegenen Stadt im Norden gefunden, und sie legte ihm nahe, es so bald wie möglich abzuholen. Als er am nächsten Morgen zur Polizei ging, um sich auszuweisen, hörte er die ganze Geschichte. In einer die ganze Nacht geöffneten kleinen Imbißstube wurden zwei Männer festgenommen. Das Auto war vor dem Eingang geparkt.

Die Polizeibeamten holten die beiden Männer, die das Auto gestohlen hatten. Viermal hatten sie in vier verschiedenen Städten an der Westküste ein Auto gestohlen, waren eingebrochen, benutzten das gestohlene Auto zur Flucht, verbrannten es, bevor sie das Gebiet verließen, und stahlen ein anderes, um damit zur nächsten Stadt zu fahren. Das heißt, so war es bisher verlaufen, denn aus unerklärlichen Gründen konnten sie sich nicht entschließen, dieses Auto zu verbrennen.

Der Wagen wurde dem Besitzer unversehrt zurückgegeben, der Kofferraum war nicht geöffnet worden, und die Hauptbücher waren alle an ihrem Platz.

Daraus war eine große Lehre zu ziehen. Worin bestand die Demonstration — daß das Auto wiedergefunden wurde? Nein, das war nur die Auswirkung (wie der Ausüber es sich vergegenwärtigt hatte). Die Demonstration war der Beweis, daß Gottes Engel, oder die geistigen Wahrheiten, in jedem menschlichen Bewußtsein am Wirken sein können, jede Suggestion von Irrtum einzuholen, festzunehmen und zu zerstören.

Was beweist ein Ausüber durch seine Behandlung, wenn viele Gemüter verwirrt und aufgeregt sind? Er beweist, daß es nur einen Gott, ein allwissendes Gemüt, gibt. Und wenn diese geistige Tatsache erkannt wird, zerstört sie die Annahme der materiellen Sinne, daß viele Gemüter in einer ausweglosen Situation sind.

Was müssen wir demonstrieren, wenn kranke Materie unsere gesamte Aufmerksamkeit zu beanspruchen scheint? Daß die Substanz des menschlichen Seins Geist ist, daß der Mensch niemals in die Materie hineingeboren wurde und von keinen falschen Annahmen bezüglich einer materiellen Existenz beeinflußt wird.

Wie demonstrieren wir Frieden und die Autorität der Gerechtigkeit, wenn der materielle Sinn die Harmonie menschlicher Beziehungen zerrüttet? Wir beweisen, daß das unbegrenzte Prinzip der einzige Ich Bin, das einzige Ego, der einzige Ursprung des unendlichen Guten ist.

Wenn das Leben auf dem Spiel steht und der Tod den Sieg davonzutragen scheint, was müssen wir dann demonstrieren? Wir beweisen, daß das erneuernde Gesetz des Lebens die stete Gegenwart Gottes ist, die sich immerdar in der wahren, geistigen Individualität Seines Kindes ausdrückt, und daß diese Wahrheit jeden Glauben an einen anderen Schöpfer oder eine andere Schöpfung zerstört.

Unser Meister, Christus Jesus, lehrte uns: „Wenn ihr bleiben werdet an meiner Rede,... werdet [ihr] die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Joh. 8:31, 32. An seiner Rede zu bleiben erfordert tägliches Studium, jene Art gebeterfüllter Betrachtung geistiger Tatsachen, die das Licht der Inspiration ausstrahlt und die Dunkelheit furchterregender Dinge, die die physischen Sinne bezeugen, zerstreut. Als Ausüber der Christlichen Wissenschaft können wir den Höhepunkt aktiven, nützlichen Dienens erreichen und die geistige Wahrheit beweisen, die die menschliche Disharmonie aufhebt.

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