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Eine Busfahrt mit Gott

Aus der Juni 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als ich vor einiger Zeit die Vereinigten Staaten besuchte, unternahm ich eine Busfahrt, die neunundzwanzig Stunden dauerte. Ehe ich die Fahrt antrat, wünschte ich mir, daß sie ein unvergeßliches Erlebnis werden würde. Ich wollte mir während der ganzen Fahrt vergegenwärtigen können, daß Gottes Gesetz, das Gesetz der Liebe, in Tätigkeit ist. Die Fahrt wurde zu einem wunderbaren Erlebnis und lehrte mich u. a. die Wahrheit der Worte Christi Jesu: „Wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.“ Matth. 12:34; Ich wollte einen jeden Menschen, dem ich unterwegs begegnete, als Gottes vollkommene Idee sehen.

Als wir aus der Stadt hinausfuhren, fiel mein Blick auf ein großes Plakat mit den Worten: „Eine glückliche Familie“, und ich dachte: Das ist es — wir alle sind in Wirklichkeit eine glückliche Familie; jeder ist ein Ausdruck der Liebe Gottes, jeder ist zu Seinem Bild und Gleichnis geschaffen, und jeder gehorcht Seinem Gesetz, dem Gesetz der Liebe.

Ich holte meine Bücher hervor — die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy —, um die Lektionspredigt im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft; für jene Woche zu lesen. Nach einer Weile fragte mich ein Herr, der neben mir saß, schüchtern, was ich denn so eifrig lese. Ich erklärte, es sei eine wöchentliche Lektion, die aus Bibelstellen und Abschnitten aus Wissenschaft und Gesundheit bestehe und von Christlichen Wissenschaftern in der ganzen Welt täglich gelesen werde. Das bedeute also, daß die Lektion in der Welt rund um die Uhr gelesen werde. Mein Nachbar fragte mich, ob er sich das Buch Wissenschaft und Gesundheit einmal ansehen könne. Er schlug das Kapitel „Gebet“ auf, und eine ganze Zeitlang hörte ich kein einziges Wort von ihm — er war so vertieft in seine Lektüre. Ich dankte unserem Vater-Mutter Gott, als ich das Gesetz der Liebe in Tätigkeit sah.

Kurz bevor mein Reisegefährte ausstieg, fragte er mich: „Wo kann ich das Buch kaufen?“ Ich hatte ein Exemplar des Christian Science Journals bei mir und riß die Seite heraus, auf der die Adresse des Lesezimmers der Christlichen Wissenschaft in seinem Wohnort aufgeführt war, wo er Wissenschaft und Gesundheit kaufen konnte. Er brachte so viel Güte, Freude, Dankbarkeit und Zuvorkommenheit zum Ausdruck, daß ich an die Worte des Paulus denken mußte, die er an die Galater schrieb: „Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Gütigkeit, Glaube, Sanftmut, Keuschheit. Wider solche ist das Gesetz nicht.“ Gal. 5:22, 23; Welch eine Freude, jemandem mit solchen Eigenschaften zu begegnen!

Als wir auf einer der Busstationen einen halbstündigen Aufenthalt hatten, sprach mich eine Dame an, die im Bus vor mir gesessen hatte. Sie sagte, sie habe es nicht vermeiden können, unser Gespräch über die Christliche Wissenschaft mitzuhören. Sie erzählte mir, daß sie vor zwanzig Jahren die Christliche Wissenschaft studiert habe und unsere Unterhaltung sie daran erinnert habe, wie harmonisch jenes Erlebnis gewesen war. Sie fragte mich, ob ich ein Exemplar des Christian Science Sentinels bei mir hätte, das sie borgen und während der Fahrt lesen könne. Ich gab ihr einen Sentinel. Wieder erfüllte eine tiefe Freude mein Bewußtsein, und ich war dankbar, daß ich das, worum ich gebetet hatte, so klar erlebte — die Empfänglichkeit der Ideen Gottes für das Gesetz der Liebe. Für mich war das eine wunderbare Inspiration.

Wir fuhren durch eine sehr schöne Landschaft, und ich sah sie als einen Ausdruck der Synonyme für Gott, die in Wissenschaft und Gesundheit enthalten sind. s. Wissenschaft und Gesundheit, S. 465; Die Landschaft war so vollkommen und friedlich; nur die Weisheit und Intelligenz des Gemüts konnte sie so geschaffen haben. Alles schien die Güte und Freude der Liebe auszudrücken, die strahlende Reinheit des Geistes, die Stärke und Macht des Prinzips, die Substanz und Beständigkeit der Wahrheit, den Strahlenglanz des Lebens, die Vollkommenheit der Seele. Ich sah alles eins mit dem Gemüt und der Herrschaft des göttlichen Gesetzes unterstellt, das in den zwei großen Geboten zusammengefaßt ist: „Du sollst lieben Gott, deinen Herrn, von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte“, und: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Matth. 22:37, 39;

An der nächsten Station stieg ein sehr schmutziger und schlecht gekleideter Mann zu. Ich war dankbar, als er an dem leeren Sitz neben mir vorbeiging. Aber sofort kam mir der Gedanke: „Sehe ich so das Gesetz der Liebe und meinen Nächsten als Gottes vollkommene Idee?“ Dann dachte ich an die Worte in der Bibel: „Haben wir nicht alle einen Vater? Hat uns nicht ein Gott geschaffen?“ Mal. 2:10;

Kurz darauf war der Sitz nicht mehr leer — der Mann hatte ihn eingenommen. Offenbar war er sehr müde, denn er schlief sofort ein. Sein Kopf fiel auf meine Schulter. Mir kamen die Worte aus einem unserer schönen Lieder in den Sinn: „In Gottes Liebe leben wir/Und wachsen und gedeihn.“ Liederbuch der Christlichen Wissenschaft, Nr. 144; Freude erfüllte mich, und ich sah alles in seiner Vollkommenheit, selbst diesen Mann — in allem sah ich den Ausdruck der Liebe Gottes. Der tiefe und friedliche Schlaf des Mannes machte mich froh. Er schlief mehrere Stunden lang, und als er erwachte, unterhielten wir uns angeregt.

Er erzählte mir, daß er fünf Tage reisen müsse, bevor er sein Reiseziel in Südamerika erreiche. Er hatte nie zuvor gehört, daß Gott Liebe ist, noch davon, daß es ein göttliches Gesetz der Liebe gibt, das stets gegenwärtig und immer wirksam ist. Er dachte, das einzige Gesetz, das es gebe, sei das Gesetz eines Gottes, der die Menschen strafe und von ihnen gefürchtet werden müsse. Als ich aus dem Bus ausstieg, brachte er ganz spontan Eigenschaften wie Kraft, Hilfsbereitschaft, Freude und Güte zum Ausdruck, indem er mir mit meinem Gepäck half. Ich gab ihm ein Exemplar des Journals und zeigte ihm, wo die Adresse eines Lesezimmers in seinem Bestimmungsort aufgeführt war.

Diese Busfahrt, diese Reise im Bewußtsein der Liebe, die Gott für uns alle hat, kann ich nicht vergessen. Ich erlebte so oft das Wirken des unfehlbaren Gesetzes der göttlichen Liebe, das beschützt, führt und Leben spendet! Dieses Erlebnis veranschaulichte mir die liebevollen Worte Mrs. Eddys in Wissenschaft und Gesundheit: „Millionen vorurteilsfreier Gemüter — schlichte Sucher nach der Wahrheit, müde Wanderer, in der Wüste verschmachtend — harren und warten der Ruhe und der Erquickung. Gib ihnen einen Becher kalten Wassers in Christi Namen, und fürchte niemals die Folgen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 570.

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