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Kirchenmitgliedschaft und tägliche Verteidigung

Aus der Juni 1978-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Manchmal wird in einer Kirche Christi, Wissenschafter, die Meinung vertreten, daß die Mitgliedschaft jedem offenstehen sollte, der sich der Christlichen Wissenschaft anschließen wolle, und wenn der Bewerber in Sünde irgendwelcher Art verstrickt sei, er sie noch überwinden könne, nachdem er Mitglied geworden sei.

Die Mitglieder müssen sich fragen: Was ist eigentlich der Zweck dieser Kirche? Was soll sie unserer Auffassung nach erreichen? Wenn der Zweck der Kirche nur darin besteht, ihren Mitgliedern zu gefallen, und wenn die Mitglieder nur erwarten, einander in dem Bemühen zu unterstützen, ihre eigenen Krankheiten zu heilen, dann sind die Voraussetzungen für Mitgliedschaft im großen und ganzen nur eine Frage des Einvernehmens. Wenn aber der Zweck darin besteht, dem Gemeinwesen die Wahrheit näherzubringen, die die Nichtsheit der Materie und die Allheit des Geistes demonstriert, dann sollte jedes Mitglied in der Lage sein, sich zu schützen und seinen Teil zum Schutz der Kirche beizutragen, wenn sie in ihrer Arbeit auf Widerstand stößt.

Jeder Versuch, die Vorstellung als falsch zu brandmarken, daß die Materie die Grundlage und Substanz des Lebens sei, wird auf Widerstand stoßen, und je wirkungsvoller das Wachrütteln, um so stärker der Widerstand. Widerstand gegen Gott, die göttliche Wahrheit, ist natürlich in Wirklichkeit ein Nichts; aber das Verhalten der Menschenmenge bei Christi Jesu Verhör und Kreuzigung veranschaulicht lebhaft, wie die falsche Annahme sich gebärdet, ehe sie der Wahrheit weicht.

Wenn eine Kirche Christi, Wissenschafter, ihren Zweck erfüllt, stellt sie sich den falschen Annahmen, die Sünde, Korruption, Verbrechen, soziale und wirtschaftliche Übel sowie Krankheiten verursachen. Sie findet geistige Mittel, um diese Übel aufzudecken und der Heilung im Gemeinwesen den Weg zu bereiten. Bei dieser Heiltätigkeit wird der Kirche die Macht der Wahrheit, Gottes, zur Seite stehen. Aber die Mitglieder dieser Kirche müssen jene Macht kennen.

Um für den Kampf gegen den Irrtum gerüstet zu sein, muß jedes Kirchenmitglied in seinem Treuebekenntnis zur Wahrheit ehrlich sein. Ehrlichkeit verlangt ein ernsthaftes Bemühen, die Annahme von Leben und Intelligenz in der Materie zu überwinden. Und eine Möglichkeit, dieses Bemühen zu bekunden, besteht darin, alles freiwillig aufzugeben, was offensichtlich falsch ist. Klatsch ist eine Sünde. Persönliche Bevormundung ist Sünde. Das Rauchen, das Einnehmen von Drogen, das Trinken alkoholischer Getränke ist Sünde. Dies alles kann man mit Hilfe des Christus, der wahren Idee von Gott, die die Christliche Wissenschaft offenbart, freiwillig ablegen.

Wenn wir irgendeiner dieser Sünden frönen, dann stimmen wir der Annahme zu, daß Gemüt in der Materie sei. Und da Gott, Geist, das einzige wirkliche Gemüt ist, verneint dieses Frönen Gott. Da die Arbeit einer Kirche Christi, Wissenschafter, hauptsächlich darin besteht, die Allheit und Einheit Gottes, des unsterblichen Gemüts, zu beweisen, ist der, der sich willentlich dagegen verschließt, sein Frönen dieser materiellen Annahmen aufzugeben, während er behauptet, Christlicher Wissenschafter zu sein, in dieser Beziehung in seinem Bekenntnis unehrlich. Tatsächlich schließt er sich von Gott aus.

Mary Baker Eddy hat uns im Handbuch Der Mutterkirche eine Satzung, „Pflichttreue“, gegeben, deren Befolgung für jedes Mitglied dieser Kirche wesentlich ist, wenn sie in ihrem Gemeinwesen überhaupt etwas erreichen will. Sie lautet: „Es ist die Pflicht eines jeden Mitglieds dieser Kirche, sich täglich gegen aggressive mentale Suggestion zu verteidigen und sich nicht verleiten zu lassen, seine Pflicht gegen Gott, gegen seine Führerin und gegen die Menschheit zu vergessen oder zu versäumen. Nach seinen Werken wird er gerichtet, und zwar gerechtfertigt oder verdammt.“ Handb., Art. VIII Abschn. 6;

Manchmal wird vorgebracht, daß eine Sünde nicht schlimmer sei als die andere, und da einige Mitglieder offensichtlich einer Sünde erlegen sind, sollten jene, die einer anderen frönen, nicht von der Mitgliedschaft ausgeschlossen werden. Es sollte klar sein, daß keine Sünde einfach dadurch zu entschuldigen ist, daß man auf eine andere verweist. Und wenn jemand nicht ehrlich danach strebt, das zu überwinden, von dem er weiß, daß es sündhaft ist, nimmt er seine tägliche Verteidigung gegen aggressive mentale Suggestion nicht ernst. Und diese Verteidigung ist wesentlich für seinen Beitrag als Mitglied einer Kirche, die ihren Zweck im Gemeinwesen erfüllt.

Vielleicht ist in der Geschichte über Gideon eine Lehre enthalten. s. Richter, Kap. 6–8. Dieser demütige Mann wurde von einem Engel Gottes aufgefordert, eine Armee aufzustellen, um Israel aus der Hand der Midianiter zu erretten. Er tat es. „Der Herr aber sprach zu Gideon: Zu zahlreich ist das Volk, das bei dir ist.“ Und Er gebot Gideon, jene fortzuschicken, die „ängstlich und verzagt“ waren. Zehntausend blieben zurück; und erneut wies der Herr Gideon an, die Reihen zu lichten und nur die zu behalten, die, wenn sie von dem Bach tränken, leckten, „wie ein Hund leckt“. Dann griff Gideon die zahlenmäßig überlegene Armee der Midianiter mit dreihundert Mann an und schlug sie.

Benötigen wir Quantität, um einem anscheinend unüberwindbaren Widerstand gegen die geistige Wirklichkeit zu begegnen? Nein, sondern Qualität der Pflichttreue. Obgleich die Arbeit, die vor der Mitgliedschaft einer Kirche Christi, Wissenschafter, liegt, groß ist, können ihre Mitglieder beweisen, daß nichts der Macht der Wahrheit widersteht. Jede Kirche wird dies beweisen, wenn ihre Mitglieder pflichttreu bleiben und die Irrtümer zurückweisen, die ihre Verteidigung schwächen würden. Einem qualifizierten Bewerber um Mitgliedschaft sollte es nicht schwer gemacht werden, in einer Kirche Christi, Wissenschafter, aktiv zu werden. Aber das Mitglied, das aufgenommen wird, sollte bereit sein, dem Irrtum zu widerstehen. Dann wird es in konstruktiver Weise aktiv sein und seinen Posten nicht nur zur eigenen Verteidigung, sondern auch zur Verteidigung der Kirche in ihrer zweckentsprechenden Tätigkeit einnehmen.

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