Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Hören wir Gottes Stimme?

Aus der Januar 1979-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Einige Leute sagen, was zu ihnen spreche, sei ihr Gewissen oder vielleicht Intuition. Andere, die einen einfachen Glauben an Gott besitzen, meinen, es sei Seine Stimme, die sie hören und die ihnen sagt, was sie tun sollen. Doch welche Erklärung sie auch für das Phänomen haben mögen, es gibt viele nachdenkliche Menschen, die davon überzeugt sind, daß sie häufig hilfreichen — und sogar konkreten — Rat von einer weisen und liebevollen Macht erhalten, die außerhalb ihres eigenen menschlichen Selbst liegt. Und obgleich sich die Botschaft lautlos in der Verborgenheit ihres innersten Denkens kundtut, hat sie doch eine ebenso große Wirkung auf sie, als wäre sie so gesprochen worden, „wie ein Löwe brüllt“ Offenb. 10:3;.

Die Bibel enthält viele Berichte darüber, wie jemand Gottes Stimme vernahm und dadurch sein Leben verändert wurde. Während einer Hungersnot kam das Wort Gottes zu Elia: „Mach dich auf und geh nach Zarpath...; denn ich habe dort einer Witwe geboten, dich zu versorgen.“ 1. Kön. 17:9; Elia gehorchte sofort, und nicht nur sein Leben, sondern auch das der Frau und ihres Sohnes wurde gerettet.

Jahrhunderte später wurde Saul von Tarsus, während er noch gegen die Jünger Christi Jesu „schnaubte... mit Drohen und Morden“ Apg. 9:1; auf dramatische Weise zum Christentum bekehrt, als er die Stimme hörte, die ihn tadelte und belehrte. Von da an leistete er dem Christentum unschätzbare Dienste. All die Jahrhunderte hindurch sind Christen von seinen Lehren inspiriert worden.

Und heutzutage können viele von Fällen berichten, wo ihnen unerwartet Gedanken kamen, die ihnen die Antwort auf eine quälende Frage gaben. Oder wo sie sich bewußt und demütig an die göttliche Macht um Hilfe wandten und ihnen in einer Erleuchtung der richtige Weg gezeigt wurde. Wir haben heute die gleiche Möglichkeit, von Gott genau gesagt zu bekommen, was wir in schwierigen menschlichen Situationen tun sollen. Ja, für diejenigen, die die Wissenschaft des geistigen Seins verstehen, ist diese Möglichkeit sogar größer, denn sie sind nicht mehr unentschlossen, sondern gehen von der Grundlage des göttlichen Prinzips aus.

Mrs. Eddy sagt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Die seeleninspierierten Patriarchen vernahmen die Stimme der Wahrheit und redeten so bewußt mit Gott, wie der Mensch mit dem Menschen redet.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 308; Menschen, die zu biblischen Zeiten lebten, suchten Gott gelegentlich an ruhigen Orten, wo sie sich ungestört mit Ihm vereinen konnten. Auch wir brauchen Zeiten ruhigen Gebets. Doch durch das Wissen, daß Gott Geist ist und daß Er überall ist, können wir lernen, Seine Stimme sogar im Lärm der Großstadt zu hören und Ihn genauso einfach auf der Straße oder im Supermarkt zu Rate zu ziehen.

Hier fragt sich der ehrliche Denker: Da Gott Geist ist und Seine Schöpfung vollkommen geistig ist, kann Er dann überhaupt in weltlichen Angelegenheiten direkten Rat geben oder auch nur wissen, daß Rat nötig ist? Können wir, wie Elia, von Ihm zu einem bestimmten Ort geführt werden, um Nahrung zu finden? Es gibt ja keine Landkarten in Gottes Reich. Oder können wir erwarten, daß Er uns mit Worten von der Wahrheit überzeugt, indem Er in unserer eigenen Muttersprache zu uns spricht, sei es nun Dänisch, Japanisch oder, wie bei Saul von Tarsus, Aramäisch? Oder können wir erwarten, daß das göttliche Gemüt uns sagt, z. B. auf dem Küchentisch nachzusehen, wenn wir etwas verloren haben?

Die physische Welt ist die Traumwelt des sterblichen Denkens. Sie ist nicht das wahre Universum Gottes, des göttlichen Gemüts, und Gott kann sie und ihre Probleme genausowenig kennen, wie Wahrheit Irrtum oder Licht Dunkelheit kennen kann. Gott kennt und erschafft nur das geistige Universum, und in diesem Universum gibt es keine Probleme, die überwunden werden müssen.

Die Erfahrung beweist aber, daß wir auch im menschlichen Traum Gottes unfehlbare Führung haben können und sie tatsächlich haben, und die Christliche Wissenschaft erklärt, wie das möglich ist. Wenn nämlich das menschliche Denken so erleuchtet ist, daß es die Harmonie des göttlichen Universums anerkennt, wirkt dieses christusgleiche Verständnis in der Welt der Annahme als Gesetz. Die unharmonischen Bilder des sterblichen Denkens weichen der Harmonie des wahren, geistigen Seins. Sterbliche Fehlbarkeit und Ungewißheit, Verlust und Verwirrung verschwinden in dem Maße, wie akzeptiert wird, daß die Wahrheit von Gottes, des Gemüts, unfehlbarem, harmonischem Gesetz der Intelligenz, der Ordnung und der Vollständigkeit bereits am Wirken ist und daß sie allerhaben ist. Dann erfolgt die Berichtigung. Die Zustände im menschlichen Traum bessern sich, bis wir schließlich im vollen Bewußtsein der ewigen Wahrheit der Annahme von sterblicher Disharmonie entwachsen sind.

Wenn wir erwachen, erhalten wir durch Gottes Macht einen Schimmer von dem ewig Wahren. Dies wiederum bringt einen klaren Sinn für das Rechte mit sich, der die Zustände des Traums verbessert. Die Verbesserung mag scheinbar dadurch kommen, daß Gott uns sagt, nach Zarpath oder New York oder London zu fahren. Solche Anweisung ist jedoch nicht wirklich die Stimme Gottes, der uns belehrt, wie wir eine menschliche Situation berichtigen können, sondern sie ist im menschlichen Gemüt ein Echo der Wahrheiten der Gottheit.

Diese wissenschaftliche Erklärung dafür, wie uns Gottes Führung zuteil wird, beeinträchtigt in keiner Weise unser Vertrauen auf Seine Macht, uns hier und jetzt zu führen. Wir können sogar noch mehr Beweise von Gottes Einfluß zum Guten in unseren menschlichen Angelegenheiten erwarten, wenn wir Sein Gesetz der Harmonie erkennen und uns dafür empfänglich zeigen. Mrs. Eddy sagt: „Das unsterbliche Gemüt, das alles regiert, muß sowohl im sogenannten physischen Reich wie im geistigen als allerhaben anerkannt werden.“ ebd., S. 427.

Für das göttliche Gemüt gibt es kein physisches Reich und keine Disharmonie; alles ist geistig und harmonisch. Wir werden jedoch zweifellos feststellen, daß unsere Fragen in zunehmendem Maße beantwortet und unsere menschlichen Probleme gelöst werden, wenn wir diese Wahrheiten anerkennen und wissen, daß Gottes Gesetz der Harmonie überall wirkt.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Januar 1979

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.