Als ich vor mehr als zwei Jahren eine ferne Stadt besuchte, hatte ich einen Unfall; ich verletzte mir Arm und Schulter. Nach unserer Rückkehr ins Hotel rief meine Freundin für mich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an und bat sie um Behandlung durch Gebet. Sie teilte der Ausüberin mit, daß ich mir offenbar Knochenbrüche zugezogen hätte. Die Ausüberin wies mich auf die folgenden Worte aus Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy hin (S. 124): „Adhäsion, Kohäsion und Anziehungskraft sind Eigenschaften des Gemüts.“
Bald hatte ich den Schock überwunden, und die heftigen Schmerzen verschwanden. Ich schlief ruhig, und am folgenden Morgen trat ich allein den Heimflug nach Florida an.
Zu Hause erinnerte ich mich an folgende Erklärung Mrs. Eddys (Wissenschaft und Gesundheit, S. 401): „Bis das fortschreitende Zeitalter die Wirksamkeit und die Allerhabenheit des Gemüts zugibt, ist es besser für die Christlichen Wissenschafter, wundärztliche Behandlung und das Einrichten von gebrochenen oder verrenkten Gliedern den Händen eines Chirurgen zu überlassen, während sich der mentale Heiler hauptsächlich auf die mentale Wiederherstellung und auf die Verhütung von Entzündung beschränkt. Die Christliche Wissenschaft ist stets der geschickteste Chirurg, aber die Chirurgie ist der Zweig ihres Heilverfahrens, der zuletzt anerkannt werden wird.“ Ich beschloß, Arm und Schulter einrichten zu lassen.
Im Krankenhaus wurden Röntgenaufnahmen gemacht, die einen schweren doppelten Bruch des Schultergelenks und einen Knochenbruch im Arm zeigten. Während der Arzt den Arm in eine Schlinge legte, drückte er seine Verwunderung darüber aus, daß ich drei Tage lang die starken Schmerzen aushalten konnte. Tatsächlich hatte ich seit der ersten Stunde nach dem Unfall fast keine Schmerzen gehabt.
Man teilte mir mit, daß die Knochen nicht ohne Operation eingerichtet werden könnten. Der Chirurg erklärte, daß die Knochen mit Plastiknägeln zusammengehalten werden müßten und ein Plastikgelenk an Stelle meines eigenen eingesetzt werden müßte, da es wohl zu brüchig sei. Er bestand darauf, daß die Operation noch am gleichen Nachmittag stattfinde, und er sagte eine langsame Genesung voraus. Dann fügte er hinzu, daß der Arm praktisch nutzlos sein würde, falls ich mich aus irgendwelchen Gründen nicht operieren lassen wollte.
Ich berichtete der Ausüberin alles, was im Krankenhaus gesagt und getan worden war, und sie willigte liebevoll ein, weiterhin für mich zu beten. Tag für Tag und Stunde um Stunde arbeitete ich metaphysisch. Ich lernte wie nie zuvor, was es heißt, sich auf Gott zu verlassen, und das Erlebnis brachte mir viel mehr als eine körperliche Heilung. Jeden Tag konnte ich Fortschritt sehen, und ich war beständig von Frieden und Zuversicht erfüllt. Niemals zweifelte ich, daß ich die richtige Entscheidung getroffen hatte.
Zwei Erklärungen Mrs. Eddys aus Wissenschaft und Gesundheit kamen mir immer wieder in den Sinn, wenn ich versucht war, auf die Materie zu schauen, um mich vom Fortschritt zu überzeugen (S. 423): „Knochen haben nur die Substanz des Gedankens, der sie formt“ und (S. 425): „Das Bewußtsein baut einen besseren Körper auf, wenn der Glaube an die Materie besiegt worden ist. Berichtige die materielle Annahme durch geistiges Verständnis, und Geist wird dich neu bilden.“ Ich wandte mich von dem materiellen Körper ab, um vom göttlichen Gemüt aufbauende geistige Ideen zu empfangen.
Nach einigen Monaten kam der glückliche Tag, wo ich den Reißverschluß im Rücken meines Kleides wieder zumachen konnte! Ich war geheilt; und ich kann nun den Arm und die Schulter wieder frei bewegen.
Ich bin Gott für diese Heilung unermeßlich dankbar; auch bin ich der Ausüberin dankbar für ihre ausgezeichnete Arbeit und liebevolle Unterstützung. Die göttliche Liebe umgab mich während dieser Erfahrung, und ich habe erneut die Gewißheit erlangt, daß der Mensch in Wirklichkeit niemals von Gottes liebevoller Fürsorge getrennt werden kann.
Longboat Key, Florida, USA
