Vielleicht gibt es immer noch Leute, die überzeugt sind, daß Gott eine Art Übermensch weit oben im Himmel sei — wo immer das auch sein mag. Doch viele beginnen zu erkennen, daß Gott göttliche Intelligenz, allgegenwärtiger Geist ist. Johannes gibt uns einen umfassenderen Begriff von Geist, wenn er uns versichert: „Gott ist Liebe.“ 1. Joh. 4: 16;
Sie und ich mögen zwar überzeugt sein, daß Gott kein von uns getrenntes Wesen irgendwo in der Ferne ist — kein mächtiger Herrscher, der, wenn wir um Hilfe beten, vielleicht eingreift oder auch nicht. Aber gerade der falsche Begriff von Gott ist tief im Bewußtsein der Menschheit verwurzelt, und im täglichen Leben mag er manchmal unser Bild von Ihm beeinflussen. Benutzen wir nicht oft Ausdrücke oder Analogien, die andeuten, daß Gott und der Mensch getrennt seien — daß Gott entweder durch unerwartetes göttliches Eingreifen zum Menschen komme oder weil der menschliche Hilferuf von Ihm erhört wurde?
Damit soll nicht geleugnet werden, daß Gott für uns sorgt. Es ist beruhigend — und bis zu einem gewissen Grade hilfreich —, zu glauben, daß Gott uns vor dem Bösen beschützt; daß wir Ihn bitten können, uns in Zeiten der Versuchung zu erhalten; daß Er uns sagt, welche Richtung wir einschlagen sollen, wenn wir vor einer Entscheidung stehen. Aber dieser Bgriff von Gott ist begrenzt. Er zeigt, was viele Menschen über Gott denken — nicht die Beziehung, die der Mensch tatsächlich zu Gott hat.
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