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Die Tätigkeit des Christus in der Behandlung

Aus der Januar 1981-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Alle Hilfe kommt von Gott. Dem Menschen wird stets Gottes zärtliche Fürsorge zuteil.

Je mehr wir für uns selbst beten und anderen Gutes tun, um so mehr wachsen wir geistig. Doch es gibt auch Zeiten, wo wir geistiger Hilfe bedürfen, um schwierigere Aufgaben zu meistern. Selbst der unerschrockene Führer Mose brauchte in einer kritischen Zeit Unterstützung, als er nämlich die Israeliten aus der Knechtschaft herausführte. Siehe 2. Mose 17:11, 12; Wir müssen die Tätigkeit der Macht Gottes, sehen, ob wir nun Patient oder Ausüber sind.

Mary Baker Eddy, die Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr´istjən s´aiəns), schreibt folgendes über dieses gelegentliche Bedürfnis nach Hilfe: „Wenn Schüler sich nicht selbst schnell heilen, dann sollten sie beizeiten einen erfahrenen Christlichen Wissenschafter zu Hilfe rufen. Wenn sie nicht willens sind, dies für sich zu tun, brauchen sie nur zu wissen, daß der Irrtum einen solchen unnatürlichen Widerstand nicht hervorbringen kann.“Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 420;

Wenn wir den Anspruch des Irrtums, einen „unnatürlichen Widerstand“ hervorzurufen, aufdecken und zerstören, hilft uns dies zu wissen, wann wir um christlich-wissenschaftliche Behandlung bitten sollen. Ein solcher Anspruch ist gewöhnlich auf Furcht, Sünde oder Unwissenheit zurückzuführen. Vielleicht scheuen wir uns, einen uns fremden Menschen um Hilfe zu bitten, eine nicht herkömmliche Heilmethode anzuwenden oder die Materie zu verneinen, weil wir glauben, dann unseren Körper zu verlieren. Wir mögen uns fürchten, verurteilt zu werden, wenn die Sünde in uns aufgedeckt wird. Manchmal hält uns auch der Stolz auf unser eigenes Verständnis der Christlichen Wissenschaft oder der Gedanke, daß wir die Dienste eines Ausübers nicht bezahlen könnten, davon ab, Hilfe zu erbitten. Furcht und Sünde weisen auf Unwissenheit über Gott und Seine Gesetze hin, Unwissenheit über die Ansprüche des Bösen, ja selbst über die Aufgabe und Tätigkeit eines Ausübers der Christlichen Wissenschaft. Diese Erscheinungen des Bösen können beseitigt werden, wenn wir uns der Liebe Gottes bewußt sind.

Durch die Demut, die die lästige Empfindsamkeit, Unwissenheit oder Sünde loswerden möchte, läßt die Furcht sofort nach. Der Christus, die Idee Gottes, nicht eine menschliche Persönlichkeit, befreit uns. Die Wissenschaft des Christus ist die einzig wahre Methode, durch die eine dauerhafte Heilung erzielt werden kann. Wenn wir die Materie vom Standpunkt der Allheit des Geistes aus zurückweisen, wird unser Körper nicht zerstört, sondern geheilt, weil diese Ablehnung der Materie das wahre Wesen des Menschen, das immer vollkommen und vollständig ist, ans Licht bringt.

Verstehen wir das Gesetz Gottes, befreit es uns vom Bösen und seiner Auswirkung, dem Leiden. Durch die Behandlung erkennen wir die Ideen, die unsere Substanz und Versorgung ausmachen, wird die Gesundheit des Körpers wiederhergestellt, verbessern sich zwischenmenschliche Beziehungen, gewinnt das Leben Sinn und Zweck und haben wir im Geschäftsleben Erfolg.

Die Arbeit eines Ausübers besteht darin, durch Heilen, Erlösen und Erretten den Willen Gottes zu erfüllen. Er wendet die Gesetze Gottes an, um das Böse von den Menschen zu trennen. Diese Wahrheit des Seins befreit uns, so daß wir als Kinder Gottes leben können. Wenn wir krankheit durch Gesundheit ersetzen, ist es, als reinigten wir eine Fensterscheibe, um die Lichtstrahlen hindurchscheinen zu lassen. Und wenn Sünde durch Reinheit ausgelöscht wird, so daß die widergespiegelte Schönheit in all ihrer Herrlichkeit erscheint, ist es so, als ob jemand vom Schmutz gesäubert würde, nachdem er in einen Graben gefallen war.

Christus Jesus war der vollkommene Ausüber der Gesetze Gottes. Alle Ausüber der Wissenschaft des Christentums sind bestrebt, ihm als ihrem Meister und Wegweiser zu folgen. Er war mächtig und stillte erbarmungsvoll die geistigen Bedürfnisse all derer, die zu ihm kamen. Er verurteilte die Menschen nicht, noch entschuldigte er die Sünde; vielmehr befreite er die Menschen von dem Joch der Sünde und der Krankheit. Durch sein reines Wesen entdeckte und zerstörte er verborgene Sünde. Die Übeltäter brandmarkte er scharf allein im Licht der Sündlosigkeit des wirklichen Menschen. Mrs. Eddy erklärt: „Jesus sah in der Wissenschaft den vollkommenen Menschen, der ihm da erschien, wo den Sterblichen der sündige, sterbliche Mensch erscheint. In diesem vollkommenen Menschen sah der Heiland Gottes eigenes Gleichnis, und diese korrekte Anschauung vom Menschen heilte die Kranken.“ ebd., S. 476;

Was ist eine christlich-wissenschaftliche Behandlung? Sie ist wissenschaftliches, christliches Gebet, das besonders darauf ausgerichtet ist, dem Hilfesuchenden zu helfen. Durch diese geistig mentale Methode, die Wirklichkeit zu betrachten, wird Gottes Allerhabenheit und die Tatsache enthüllt, daß der Mensch Seine Herrschaft widerspiegelt. Die Erkenntnis des gütigen Gesetzes Gottes bringt das Denken in Einklang mit der Wirklichkeit — mit dem christlichen Einfluß, der den Himmel auf Erden kundtut. Das Ergebnis der Behandlung ist Heilung und Erlösung. Mrs. Eddy schreibt: „Die metaphysische oder göttliche Wissenschaft offenbart das Prinzip und das Verfahren der Vollkommenheit — sie offenbart, wie man ein Gemüt erlangt, das in Harmonie mit Gott steht, das mit allem, was recht ist, übereinstimmt und sich allem, was unrecht ist, widersetzt, sowie einen Körper, der von diesem Gemüt beherrscht wird.“Christliches Heilen, S. 14;

Wenn wir die Wirklichkeit in der göttlichen Wissenschaft wahrnehmen, haben wir einen vollkommenen Maßstab, der uns hilft, alles, was Gott unähnlich ist, aufzudecken und zu beseitigen. Bei diesem unpersönlichen Vorgang handelt es sich nicht darum, was ein Gemüt für ein anderes tut, sondern was Gott, das göttliche Gemüt, durch die Göttlichkeit des Christus, unsere Gotteskindschaft, für alle tut.

Der Christus ist eine sanfte, starke Heilkraft, die Gemüt und Körper von den durch unreines Denken verursachten Leiden reinigt. Krankheit und Sünde entspringen falschem Denken. Aber der Leidende hat die falschen Gedanken nicht geschaffen; er wird vielmehr durch sie irregeführt. Wenn er in seinem Bewußtsein Gedanken des Irrtums beherbergt, leidet er darunter. Er sollte also für seinen Fehler nicht verurteilt, sondern von ihm befreit werden. Die Kranken oder Sünder sind gewöhnlich derart von Selbstmitleid oder quälenden Schuldgefühlen erfüllt, daß nur der Christus ihnen die liebevolle, intelligente Erkenntnis von der Wirklichkeit vermitteln kann, die sie befreit.

Der Ausüber entdeckt und berichtigt Irrtümer, indem er das Gesetz Christi anwendet. Er erkennt, daß sünde und Krankheit sichtbar gewordene sterbliche Gedanken sind. Aber er schaut über das materielle Bild hinweg; er sieht die Allheit des Geistes, des Gemüts, wo es kein sterbliches Gemüt und keine Materie gibt, die falsche Gedanken zum Ausdruck bringen können. Der Apostel Paulus macht dies sehr klar, wenn er sagt: „Das Gesetz des Geistes, der da lebendig macht in Christus Jesus, hat mich frei gemacht von dem Gesetz der Sünde und des Todes.“ Röm. 8:2;

Alle irdischen Bedrängnisse sind auf eine falsche Auffassung von Gott zurückzuführen. Und alle Heilungen beruhen auf einem Verständnis von Ihm. Der Ausüber blickt durch das äußere Bild der Disharmonie hindurch, um das geistige Bedürfnis festzustellen. Er weiß, daß dies durch den Christus gestillt werden kann. Das wahre Selbst des Menschen als das Kind Gottes zu beanspruchen ist nicht nur ein gottverliehenes Recht, sondern auch eines der Menschenrechte. Wird das Gottes-Prinzip und die Gotteskraft erkannt, wirkt sich dies unmittelbar auf die Menschheit aus: Liebe überwindet Haß, Wahrheit zerstört Irrtum, Gemüt beseitigt Unwissenheit, Geist schließt Materie aus, Seele zerstört Sünde. Das Wirken des Christus im menschlichen Bewußtsein ist eine geistige Erfahrung, die wahre Medizin von Gott, „der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen“ Ps. 103:3;.

Ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft bemüht sich, Gott besser zu verstehen, christusähnlicher zu werden, mehr von dem Christusgeist zum Ausdruck zu bringen. Er strebt danach, demütig und empfänglich zu sein, nimmt bereitwillig das Kreuz auf sich und verleugnet sich selbst, um dem Christus nachzufolgen. Tief im Herzen verspürt er das Verlangen, die göttliche Liebe zum Ausdruck zu bringen, geistig zu wachsen und sein Wissen für seine eigene Erlösung und sein Heil anzuwenden Dieses Sehnen schließt den Wunsch ein, daß auch andere von Krankheit und Sünde frei sind. Er erkennt, daß er der Gnade bedarf, die über die Sterblichen kein persönliches Urteil fällt noch sie beschuldigt.

Der Ausüber ist kein persönlicher Erlöser oder Heiland, kein Arzt oder Psychiater, kein Beichtvater oder privater Seelsorger. Er erteilt den Segen des Christus — nicht Ratschläge. Der Christus allein kann Reinheit und Gesundheit — die Lebensfreude — wiederherstellen. Lange Unterhaltungen rücken zuweilen das Persönliche zu sehr in den Vordergrund und hindern vielleicht den Ausüber wie auch den Patienten daran, sich direkt an die Bibel und Wissenschaft und Gesundheit zu wenden, um dort die nötige Inspiration zu finden. Man verläßt sich immer auf den Christus, niemals auf eine bestimmte Person, wenn sich auch bisweilen eine Behandlung über längere Zeit erstrecken mag.

Die langen Stunden, die der Ausüber im Arbeiten, Wachen und Beten verbringt, selbst ehe ihn eine Bitte um Hilfe erreicht, lassen das himmlische Licht ein, das das Herz darauf vorbereitet, bestimmte Probleme zu lösen.

Auch der Patient hat eine Verpflichtung, nämlich die, Gott um Führung zu bitten, wann und wen er um Hilfe ersuchen soll. Unser Gebet kann uns jedesmal zu dem richtigen Menschen führen, sei es ein Ausüber, der im Christian Science Journal oder im Herold der Christlichen Wissenschaft verzeichnet ist oder ein noch nicht eingetragener erfahrener Christlicher Wissenschafter. Es mag sein, daß wir jahrelang zu demselben Ausüber gehen oder aber uns jedesmal, wenn wir Hilfe brauchen, an einen anderen Ausüber wenden. Es sollte jedoch kein Gefühl persönlicher Bindung bestehen, kein Anspruch, wie „mein Ausüber“ oder „mein Patient“.

Jede Heilung ist ein Anzeichen dafür, daß die Wirklichkeit erkannt und demonstriert wurde. Sie zeigt uns, daß das Leben in der Materie der Feind und das Leben im Geist der Freund des harmonischen Lebens ist. Dies ist ein christliches Erwachen. Jede Heilung regt uns zu ernsthafteren Bemühungen an, die Materialität um der Geistigkeit willen freiwillig abzulegen, um mehr von dem Himmel auf Erden zu erleben. Dann widmen wir unser Leben der Aufgabe, alle Probleme auf geistige Weise zu lösen. Je beharrlicher wir dies tun, um so mehr wächst in uns der Wunsch, anderen zu helfen. Das ist der christliche Weg — diejenigen, denen geholfen wurde, werden zu Helfern, der Patient wird zum Ausüber, und so erfüllt sich Jesu Gebot: „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt böse Geister aus. Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es auch.“ Matth. 10:8;

Mrs. Eddy versichert uns: „Wenn wir willens sind, zu helfen und uns helfen zu lassen, dann ist die göttliche Hilfe nahe.“Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 166. Heilung und Erlösung sind der Beweis dafür, daß die Göttlichkeit unser Leben berührt hat. Gewiß gibt es keinen „unnatürlichen Widerstand“ — kein Widerstreben — gegen die alles umschließende, tröstende Liebe, das errettende Gesetz des Prinzips, die Heilkraft des Geistes, die erlösende Reinheit der Seele, die Harmonie und Heiligkeit des Lebens, gegen ein Leben, das zur Ehre Gottes gelebt wird.

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