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Eine Verletzung, die ich als Polizist in New York im Einsatz erlitt,...

Aus der Oktober 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Verletzung, die ich als Polizist in New York im Einsatz erlitt, machte mich für mehr als zwölf Jahre zum Krüppel. Wie allen Polizisten, die im Dienst verletzt werden, stand auch mir das beste Krankenhaus, die beste chirurgische und therapeutische Behandlung zur Verfügung. Leider eröffneten mir die orthopädischen Chirurgen nach drei Jahren ärztlicher Behandlung, daß die Knochenbrüche in den Füßen mich für immer zum Krüppel gemacht hätten.

Ich hatte Fortschritte gemacht — von Gipsverbänden an beiden Füßen zum Rollstuhl, dann zu Krücken; und schließlich konnte ich an zwei Stöcken und mit orthopädischen Einlagen in beiden Schuhen gehen. Wie ein Arzt sagte, hatte ich allen Grund, dankbar zu sein. Anfangs hatte man die Amputation des linken Fußes erwogen und mir die trostlose Möglichkeit eröffnet, daß ich vielleicht nie wieder laufen würde. Doch ich konnte wieder gehen — mühselig und langsam mit Hilfe von zwei Stöcken. Dafür muß ich den Ärzten danken, die sich so lange und so gewissenhaft um meine Wiederherstellung bemühten.

Fünf Jahre später — ich ging immer noch an zwei Stöcken und hatte Einlagen in den Schuhen — glitt ich auf einer vereisten Straße in New York aus und fiel hin. Mein Arzt riet mir dringend, die Stadt zu verlassen und in eine Gegend zu ziehen, in der das ganze Jahr hindurch ein gemäßigtes Klima herrscht. Als er mich warnend darauf hinwies, daß ich möglicherweise den Rest meines Lebens im Rollstuhl verbringen müßte, sollte ich noch einmal hinfallen, beschlossen meine Frau und ich, daß die Zeit gekommen war, diesen Rat zu befolgen. Im nächsten Sommer zogen wir nach Kalifornien.

Allmählich konnte ich wieder etwas besser gehen und nahm eine neue Arbeit auf. Aber eine der tragischen Auswirkungen der erlittenen Verletzungen waren die Schmerzen, die mich Tag für Tag plagten und mit denen ich zu leben gelernt hatte. Täglich nahm ich Aspirin und verschiedene Beruhigungsmittel ein. Ich schlief schlecht, und jeden Morgen war es eine Qual, aufzustehen.

Eines Morgens, als ich versuchte, mich auf die Füße zu stellen, waren die Schmerzen so groß, daß ich ins Bett zurückfiel. Mir traten Tränen in die Augen. Dann stiegen Ärger und Groll über diese Tragödie in mir auf, die mich zum Krüppel gemacht und meine Polizistenlaufbahn beendet hatte. Ich war mein ganzes Leben lang ein Sportler gewesen und stolz darauf, wie gut ich Schmerzen ertragen konnte. Aber das war zuviel. Ich langte unter das Bett, wo mein Dienstrevolver lag. Als ich ihn in der Hand hielt, hörte ich meine Frau ruhig sagen: „Es gibt einen besseren Ausweg.“ Ich schaute in ihr sanftes, liebevolles Gesicht und fragte: „Welchen Ausweg?“ Sie antwortete: „Du hast alles mögliche probiert; warum versuchst du es nicht mit der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns)?“ Wir sprachen einige Minuten darüber, und dann gab sie mir das Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy.

Meine Frau ist seit frühester Kindheit eine Christliche Wissenschafterin. Bald nachdem wir uns kennengelernt hatten, sagte sie mir, daß sie eine Christliche Wissenschafterin sei, daß sie an Gott als die göttliche Liebe glaube und wir alle Seine geliebten Kinder seien. Ich erklärte ihr, mein Gott sei mein Revolver, mein Gummiknüppel und mein Schutzschild; und ich schlug ihr vor, ihre religiösen Überzeugungen für sich zu behalten. Als wir jung verheiratet waren, hatte ich einige Abschnitte in Wissenschaft und Gesundheit gelesen, hielt aber das, was ich las, für unvereinbar mit meinem Denken, und hatte deshalb das Buch wieder weggelegt.

Einige Wochen nachdem ich auf den Vorschlag meiner Frau hin noch einmal versucht hatte, Wissenschaft und Gesundheit zu lesen, litt ich solche Schmerzen, daß ich das Buch in eine Ecke des Zimmers schleuderte und meiner Frau mit sehr groben Worten sagte, was ich von ihrer Religion hielt. Sie hob das Buch einfach auf und sagte: „Du liest es nicht richtig. Du möchtest nur von deinem körperlichen Leiden geheilt werden.“ Darauf antwortete ich ihr: „All die Jahre über habe ich Qualen ausgestanden. Ich habe Anrecht auf eine Heilung. Warum muß ich so leiden?“ Sie erwiderte: „Du muß dich selbst vergessen und Gott und deine Beziehung zu Ihm entdecken.“ Ich explodierte beinahe noch einmal; doch als ich sie ansah und ihre tiefe Liebe und ihr Erbarmen fühlte, wußte ich, daß ich es erneut versuchen mußte. Ich mußte die Lösung dieses Rätsels finden. Gibt es wirklich einen Gott? Und wenn es Ihn gibt — was ist Er? Und wer bin ich und wie war ich in diese furchtbare Lage geraten?

Ich schlug das Vorwort zum Lehrbuch auf und las den großartigen Satz, mit dem Mrs. Eddy beginnt (S. vii): „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen.“ Ich hatte diesen Satz schon früher gelesen, ohne seine Bedeutung zu erfassen. Aber diesmal war es anders. Jetzt waren die Worte von neuer Bedeutung erfüllt. Zwölf Jahre lang hatte ich mich auf Ärzte, Krankenhäuser, physikalische Therapien, Rollstühle, Krükken, Stöcke, Einlagen und Pillen verlassen. Jetzt war es an der Zeit, mich auf etwas viel Größeres zu stützen als auf materielle Mittel und menschlichen Willen. Ein überwältigendes Gefühl des Friedens erfüllte mich; ich wußte, mir würde offenbart werden, was ich suchte.

Als ich Wissenschaft und Gesundheit Seite für Seite las und wieder las, verlor ich jedes Zeitgefühl. Was mir zuvor verwirrend und unverständlich erschienen war, wurde sonnenklar. Die Bibel, das Lehrbuch und ein Wörterbuch wurden meine ständigen Begleiter. Dieses Studium, dieses Forschen war eine tägliche Freude. Als mit jeder Stunde des Studierens und Forschens neue Fluten der Wahrheit einströmten, begannen meine Gedanken bei dem erhaltenden Unendlichen zu verweilen. In meinem Bewußtsein erwachte das Verständnis, daß Gott Vater und Mutter, vollkommene Liebe, ist und Er alle Seine Kinder — mich eingeschlossen — mit zarter Fürsorge umgibt. Die Wahrheit, daß Gott Alles ist und Seine geliebten Kinder Seine göttliche Vollkommenheit widerspiegeln, wurde für mich eine greifbare Tatsache.

Ich weiß nicht genau, wann die Heilung eintrat. Der Christus erfüllte meine Tage mit so viel Freude und Frieden, daß sie nur so dahinflogen. Eines Morgens, als ich mich im Badezimmer rasierte und das Lied Nr. 139 aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft („Mit Liebe geh’ ich meinen Weg“) vor mich hin summte, bemerkte ich, daß etwas anders war. Ich hatte keine Schmerzen! Ich stieß einen Freudenschrei aus, als meine Frau gerade vorbeiging, und sagte ihr, daß ich geheilt sei. Wir umarmten einander, knieten nieder und dankten Gott demütig für diesen Segen. Jene tragische Episode der Invalidität war nur ein Traum. Durch mein ernsthaftes Studium von Wissenschaft und Gesundheit hatte sich mir das Verständnis von meiner Einheit mit Gott offenbart.

Warum waren meine früheren Versuche, das Lehrbuch zu lesen, erfolglos geblieben? Hatte ich — wie meine Frau sagte — nur nach einer Heilung gesucht? Oder vielleicht hatte ich das Buch mit einer kritischen Einstellung gelesen. Welche Motive ich auch gehabt haben mag, als ich die menschliche Person außer acht ließ und aufrichtig und gewissenhaft forschte, wurde für mich die Wahrheit lebendig, die alle Menschen befreit; und das wird jeder erleben, der ernsthaft nach der Wahrheit sucht.

Jener ehemalige Polizist, dem gesagt worden war, daß er nie wieder gehen könne, macht jetzt täglich einen fünf bis sechs Kilometer langen Dauerlauf. Jeden Tag, ehe ich zu rennen beginne, danke ich Gott für Seine Liebe, Seine Macht und Gegenwart, und ich bete, dazu geführt zu werden, das zu tun, was Seinem Namen Ehre bringt. Mein Erlebnis hat mich gelehrt, daß Gott Alles-in-allem ist. Und ebenso wichtig ist die Einsicht, daß Gott uns niemals im Stich läßt. Wir sind es, die Ihm den Rücken kehren. Wir brauchen uns Ihm nur wieder zuzuwenden, um Seine ewige Liebe aufs neue zu spüren.

Ich bin Gott für Christus Jesus dankbar, der uns den Weg des Christus, den Weg der Wahrheit und Liebe, gezeigt hat. Meine Dankbarkeit für unsere geliebte Führerin, Mrs. Eddy, nimmt täglich zu; durch Wissenschaft und Gesundheit ließ sie die ganze Menschheit an dieser göttlichen Offenbarung der Christus-Wissenschaft teilhaben.

Mitgliedschaft in Der Mutterkirche und einer Zweigkirche sowie die Teilnahme am Klassenunterricht von einem autorisierten Lehrer der Christlichen Wissenschaft haben mir viele Möglichkeiten gegeben, weiterzuwachsen und die Macht der Wahrheit noch besser zu verstehen. Ich bin dankbar, daß ich in der Sonntagsschule unterrichten durfte, Vorstandsmitglied und Erster Leser in einer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, war.


Ich bin unserem Vater-Mutter Gott tief dankbar und bestätige mit großer Freude das Zeugnis meines Mannes. Seine Heilung hat sich genauso zugetragen, wie er sie hier geschildert hat; er hat keine Beschwerden mehr.

An jenem Tag, als ich ins Krankenhaus gerufen wurde, kam mir als erstes der Gedanke, sofort die stete Gegenwart Gottes anzuerkennen und daran festzuhalten, daß mein Mann sich niemals auch nur einen Augenblick lang außerhalb der allumfassenden Liebe Gottes befinden kann.

Als ich im Krankenhaus eintraf, legte mir der Arzt ein Formular zur Unterschrift vor, mit der ich dem Krankenhaus die Erlaubnis erteilen sollte, für meinen Mann alles zu tun, was sie für notwendig hielten. Da ich in der Christlichen Wissenschaft aufgewachsen bin, hatte ich von den Verfahrensweisen und Regeln eines Krankenhauses praktisch keine Ahnung. Ich betete im stillen zu Gott, damit Er mir zeigen möge, was ich nicht übersehen durfte. Mein Gebet wurde erhört, denn ich entdeckte ziemlich am Ende des Formulars in kleinem Druck die Worte: „Einwilligung zur Amputation“. Ich erklärte dem Arzt, daß ich einer solchen Operation nicht zustimmen könne. Daraufhin wurde mir ein anderes Formular vorgelegt, auf dem dieser Vermerk fehlte. Ich unterschrieb es, und dann wurde mein Mann in den Operationssaal gebracht.

Ich bin sehr dankbar, daß ich Zeuge dieser wundervollen Heilung sein durfte. Mitzuerleben, daß mein Mann nach so vielen Jahren der schmerzhaften Invalidität nun wieder ohne jedes Humpeln oder irgendeine Beeinträchtigung rennen, radfahren, tanzen und gehen kann, hat mir tatsächlich bewiesen, daß „bei Gott ... alle Dinge möglich“ sind (Matth. 19:26).

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