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Wie haben sie gelehrt?

Aus der Oktober 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wir alle sind Lehrer, ob wir einem Kind ein Spiel erklären oder einem neuen Angestellten die Leistungsfähigkeit eines Computers vorführen. Wie können wir nun erfolgreicher lehren?

Die Bibel gibt uns viele praktische Beispiele für gutes Lehren. Dabei zeichnet sich ein Hauptmerkmal ab: Die Lehrer wurden von Gott gelehrt. Die Lehrer in der Bibel erlangten ihre Inspiration, ihre Präzision und die Fähigkeit, sich anderen mitzuteilen, von Gott. Sie erkannten — jeder auf seine Art —, daß Gott, und nicht ein materielles Gehirn, die Quelle der Weisheit ist.

Sehen wir uns einmal einige Beispiele an. Als der Pharao Joseph bat, einen Traum zu deuten, antwortete Joseph: „Das steht nicht bei mir; Gott wird jedoch dem Pharao Gutes verkünden.“ 1. Mose 41:16. Joseph deutete den Traum richtig, und als Ergebnis davon stieg er vom niedrigen Gefangenen zum Lehrer der Könige auf, und dies nur, weil er wußte, daß Gott der unfehlbare Lehrer ist.

Als Mose an seiner Fähigkeit zweifelte, die Kinder Israel zum Auszug aus Ägypten zu bewegen, kam Gottes Antwort mit folgenden Worten: „So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du sagen sollst.“ 2. Mose 4:12. Diese Art der Kommunikation ist kein Einzelfall. Wir finden ähnliche Aussagen an anderen Stellen im Alten Testament. Siehe Jer. 1:7. Mose, Joseph, Jeremia und andere entdeckten, daß sie, um jemanden erfolgreich unterweisen zu können, zuvor Unterweisung von Gott nötig hatten.

Als der Knabe Samuel hörte, wie ihn eine Stimme rief, dachte er, es sei sein priesterlicher Erzieher Eli. Dieser erkannte jedoch, daß der Ruf von Gott kam, und riet Samuel, nicht auf eine Person, sondern auf Gott zu lauschen; er sagte: „ ... wenn du gerufen wirst, so sprich: Rede, Herr, denn dein Knecht hört.“ 1. Sam. 3:9. Dadurch, daß Samuel gehorsam auf Gottes Führung lauschte, wurde er zu einem der großen inspirierten Lehrer Israels.

Kein Mensch lauschte mehr auf Gottes Stimme und gehorchte ihr mehr als Christus Jesus. Er erklärte immer, daß seine Lehre nicht seine persönliche Ansicht darstelle, sondern von Gott stamme. Er sagte: „[Ich tue] nichts von mir selber ..., sondern, wie mich der Vater gelehrt hat, so rede ich.“ Joh. 8:28.

Um in der biblischen Tradition zu lehren, müssen wir zweifellos aufmerksam auf Gott hören. Ob wir nun in einem weltlichen oder religiösen Fach unterrichten, wir können sicher sein, daß der beste Unterricht in dem Augenblick beginnt, wo wir unseren Blick von einem begrenzten Selbst zur Fülle des Geistes, vom sterblichen Gemüt zu dem unendlichen Gemüt, Gott, wenden. Gemüt kennt keine Unzulänglichkeit; ebensowenig sind die Fähigkeiten des Lehrers je unzulänglich, wenn er sich der immergegenwärtigen Kreativität und Intelligenz des Gemüts bewußt ist.

Zuweilen mag das fleischliche Gemüt behaupten: „Du bist nicht vorbereitet und kannst keinen guten Unterricht geben.“ Dieses Argument mag tatsächlich zutreffen, wenn der Unterricht allein auf der Voraussetzung basiert, daß ein menschliches Gemüt andere menschliche Gemüter belehre! Die biblischen Lehrer wandten keine solche Erziehungslehre an, sondern suchten stets bei dem einen Gemüt Führung.

Wenn wir uns ständig an Gott wenden, entdecken wir, daß erfolgreicher Unterricht nicht auf eine sterbliche Persönlichkeit zurückzuführen ist, sondern darauf, daß der einzelne das göttliche Gemüt widerspiegelt — daß die vollkommene Intelligenz durch den Lehrer hindurchleuchtet. Unsere wichtigste Aufgabe ist es, richtig auf Gemüt zu lauschen und dabei Suggestionen von persönlicher Fähigkeit oder Unfähigkeit nicht in unser Denken einzulassen. Wir können schrittweise lernen, die Gefühle von Unzulänglichkeit und Begrenzung auszulöschen.

Und wie sollte der Lehrer auf die Suggestion reagieren, daß er sich nicht immer vorzubereiten braucht, bevor er einen einzelnen oder eine Gruppe unterrichtet? Jedesmal wenn wir unterrichten, gibt es Arbeit zu tun, selbst wenn wir ein vertrautes Thema behandeln. Spontaneität, Geduld und Freude müssen als immer gegenwärtig erkannt werden. Wir können der Tatsache zustimmen, daß Widerstand und Langeweile keine Existenz haben, weil das göttliche Gemüt die einzige Quelle des Seins des Menschen ist. Wenn wir unsere üblichen Vorbereitungen auf die Führung des göttlichen Gemüts gründen, gewinnt unser Unterricht größere Wirksamkeit und Frische.

Mrs. Eddys Schriften beleuchten die Worte und Werke der großen biblischen Lehrer und erklären die ununterbrochene Verbindung zwischen Gemüt und seiner Idee, dem Menschen. Mrs. Eddy weist ihre Nachfolger an, die in der Bibel enthaltenen Lehren gründlich zu studieren und bei Gott Antworten und Fähigkeiten zu suchen. Sie schreibt: „Vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung lehrt die Heilige Schrift einen unendlichen Gott und keinen außer Ihm; und von dieser Grundlage aus erretteten der Messias und die Propheten die Sünder und weckten die Toten auf — indem sie das menschliche Verständnis, das in einer falschen Daseinsauffassung begraben war, emporhoben.“ Nein und Ja, S. 37.

Wenn immer wir jemandem etwas beizubringen haben, sei es zu Hause, auf dem Sportplatz, in der Sonntagsschule, im Geschäftsleben oder im Rahmen des formellen Bildungswesens, kann unser Lehren die Eigenschaften einschließen, die in der Bibel veranschaulicht werden. Wir können mit der Strenge und Ordnung des Mose und mit der Vision und dem Mut der Propheten lehren. Wenn wir daran denken, daß Gott die ewige Quelle vollkommener Intelligenz ist, brauchen wir nicht zu zögern, unser Lehren auf geistiges Lauschen zu gründen. Werden wir also erfolgreichere Lehrer, indem wir uns von Gott lehren lassen!

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