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In Gottes Reich gibt es kein Altern

Aus der Oktober 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Können Sie sich vorstellen, daß es einen Altersvorgang in Gottes Reich gibt, in dem wir in Wirklichkeit als unsterblicher Ausdruck des Geistes leben? Gerade das sind wir — ein unsterblicher Ausdruck des Geistes, und in Gottes Reich leben wir! Was hindert uns daran, dies besser zu demonstrieren? Das angebliche, sogenannte sterbliche Gemüt — das genaue Gegenteil des gottgegebenen unsterblichen Bewußtseins — sucht uns einzureden, daß das Leben aus Zeitabschnitten materiellen Wachstums und Verfalls bestehe. Aber wir können beginnen, diesen falschen Begriff aufzugeben, sobald wir wirklich dazu bereit sind; sobald wir gewillt sind, ihn vom wahren Bewußtsein zu trennen und als unwirklich zurückzuweisen.

„Als ich das Altern überwunden hatte ... “, sagte eine ältere Freundin einmal. Das würde ich niemals sagen, dachte ich, denn ich glaubte, ich würde mich nie alt fühlen. Meine Mutter hatte mir geraten, mich schon in jüngeren Jahren mit den Annahmen des Alterns auseinanderzusetzen. Aber ich hatte es immer wieder aufgeschoben. Wie falsch das war! Als dann die ersten Alterserscheinungen auftraten, sah ich ein, daß die Arbeit unverzüglich getan werden mußte.

Damals sagte eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft zu mir: „Für manche Menschen scheint das Altern ansteckend zu sein.“ Ja, dachte ich, gerade als ob es eine ansteckende Krankheit wäre. Das zeigte mir das Problem aus einer neuen Perspektive — als etwas, von dem man nicht erst „angesteckt“ zu werden braucht, sondern geheilt werden kann, sollte man es sich zugezogen haben. Wie ermutigend!

Erneut beeindruckte mich die wahre Vorstellung, daß Leben Gott ist, ein Begriff, den wir die ganze Bibel hindurch und in den Schriften Mrs. Eddys finden. Die Christlichen Wissenschafter sind zwar immer bestrebt, die falsche Vorstellung, daß wir in der Materie leben, durch das Bewußtsein zu ersetzen, daß der Mensch der unbegrenzte geistige Ausdruck Gottes ist — aber nun begann ich die Substantialität des Lebens als unendlichen Geist zu fühlen, sowie das schattenhafte Wesen einer sterblichen Daseinsauffassung. Und ein Schatten kann natürlich keine Alterserscheinungen noch irgendwelche anderen Zustände verursachen. Das Leben liegt vor dir — in all seiner Vollkommenheit, dachte ich.

Ich sah, daß wir ständig die materielle Lebensauffassung ablegen und das Verständnis erlangen können und müssen, daß der Mensch ewiglich in Gott lebt. Nur ein Weg führt dorthin — der gerade Weg —, bis wir begreifen, daß wir bereits angelangt und von jeher dort gewesen sind.

Es ist eine wissenschaftliche Tatsache, daß das Leben niemals in der Materie, dem Schatten, ist und niemals dort endet. Das Reich Gottes, die Herrschaft des Geistes, des einen wahren Lebens, besteht ewiglich. Das wirkliche Sein bringt unaufhörlich Gottes Güte, Freude und Kraft zum Ausdruck. Es hört niemals auf, die freie, vitale Tätigkeit des Gemüts widerzuspiegeln. Es wird niemals unterbrochen noch der Frische und Spontaneität beraubt, die seine göttliche Herkunft kennzeichnen.

Aber wir müssen an der Wahrheit festhalten, daß das göttliche Leben unveränderlich und unendlich ist. Wenn wir den Tag feiern, an dem wir angeblich in die Materie geboren wurden, erhalten wir nur etwas aufrecht, was wir bewältigen möchten — die Annahme von Sterblichkeit und Altern.

Im Buche Hiob lesen wir: „Wenn du den Frevel in deiner Hand von dir wegtust, ... würdest du alle Mühsal vergessen ... und dein Leben würde aufgehen wie der Mittag, und das Finstre würde ein lichter Morgen werden.“ Hiob 11:14, 16, 17. Der Mensch erstrahlt immerdar als der erleuchtete Ausdruck Gottes. Das göttliche Gemüt kennt keine Zeit — keine Tage, Nächte, Jahre. In der Schöpfung des Geistes existiert alles jetzt und immer. Wie könnte es ein Altern geben? Solche Folgerungen helfen uns, die Annahme zu zerstören, daß wir alternde Sterbliche seien, und dadurch werden die Wirkungen dieser Annahme auf unser heutiges Dasein vermindert.

Während ich daran arbeitete, die hartnäckigen Bemühungen des sterblichen Gemüts zu überwinden, das mich in einem Zustand von Depression festhalten wollte, fragte ich mich, wie es wohl wäre, ewig zu leben. Ich fand die Antwort in dem folgenden bekannten Ausspruch Mrs. Eddys aus Wissenschaft und Gesundheit:Gott bringt im Menschen die unendliche Idee zum Ausdruck, die sich immerdar entwickelt, sich erweitert und von einer grenzenlosen Basis aus höher und höher steigt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 258. Die tiefgründige Bedeutung dieser Worte erfüllte mich mit Freude und Zuversicht. Zweifel und Unsicherheit verschwanden in der völligen Gewißheit, daß jederzeit wundervollere Dinge geschehen, als ich gegenwärtig zu begreifen vermag. Und ich erkannte, daß ich, da Gott die treibende Kraft dieser ewigen Entwicklung ist, Ihn besser verstehen lernen und mein Bewußtsein von den Ansprüchen des sterblichen Gemüts abwenden mußte, um den göttlichen Geist, die Allheit des Seins, wahrzunehmen.

Die heimtückischen Suggestionen, daß der Körper verfalle, daß das Sein und seine Fähigkeiten abnehmen, daß das Leben dahinschwinde, stammen vom sterblichen Gemüt. Wenn diese Suggestionen genährt werden, können sie behaupten, ebenso zerstörerisch zu sein wie der Glaube an Krankheit. Aber jeder von uns hat die Vollmacht, solchen Suggestionen unerschrocken entgegenzutreten und sie als machtlose Lügen zurückzuweisen. Tun wir dies nicht, kann unser klares Verständnis, daß das Leben unveränderlich und ewig ist, getrübt werden.

Eine weitere versteckte Suggestion des sterblichen Gemüts ist die, daß der Ablauf von Zeit uns schwächen könne. Aber unsere Energie nimmt in dem Verhältnis zu, wie unsere mentale und körperliche Tätigkeit von Gott gelenkt wird.

Unsere ewige Gottähnlichkeit zu beanspruchen bereitet Freude. Und es ist ganz natürlich, daß wir die Freiheit von Gottes Reich, dem wahren Bewußtsein, auch erleben. Gott hat uns gesagt: „Ich, der Herr, wandle mich nicht; deshalb werdet ihr Söhne Jakobs nicht verzehrt.“ Mal. 3:6 [n. der engl. King-James-Ausgabe]. Und Christus Jesus verkündete: „Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge haben sollen.“ Joh. 10:10. Wenn wir die Wahrheit wirklich akzeptieren, brauchen wir keinen Verfall zu erwarten, sondern noch mehr Lebenskraft und Regsamkeit.

Wie das Sprießen der Pflanzen im Frühling uns die unbezähmbare Überfülle des Lebens vor Augen führt, so sind die Gedanken, die das Sein als ewig erkennen, Anzeichen für das sich entfaltende Reich des Gemüts. Alterserscheinungen müssen weichen, wenn dieses Reich in Erscheinung tritt.

„Jesus kam und verkündete die Wahrheit; und er sagte nicht nur: ‚Das Reich Gottes ist herbeigekommen‘, sondern auch: ‚Das Reich Gottes ist inwendig in euch‘ “ Nein und Ja, S. 35., schreibt Mrs. Eddy. In Wirklichkeit gibt es kein anderes Reich. Gemüt ist unendlich, das einzige Leben, und dieses Leben kennt weder Verfall noch Tod.

Wenn sich unser Denken in Suggestionen von Altern und Tod festgefahren hat, gibt es keine bessere Zeit als jetzt, um es aufzuerwecken. Das ist Gottes Wille für uns, und Er kann es vollbringen.

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