Als Kind besuchte ich mehrere Jahre eine Sonntagsschule der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns). Später jedoch wurde meine Zeit scheinbar durch meine Heirat und meine Familie derart in Anspruch genommen, daß ich mein Studium der Christlichen Wissenschaft vernachlässigte. Nachdem ich meinem Mann einige Jahre lang in einem geschäftlichen Unternehmen geholfen und außerdem den Haushalt und die Kinder versorgt hatte, sah ich mich eines Tages gezwungen, das Bett zu hüten, weil ich körperlich und mental vollständig erschöpft war. Mein Mann holte einen Arzt, der sagte, daß ich mich, sobald ich dazu in der Lage sei, ein einem Krankenhaus untersuchen lassen müsse. Aber ich wußte, daß dies nicht das Richtige für mich war.
Ein oder zwei Tage später besuchte mich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft, von der ich über zwei Jahre lang weder etwas gehört noch gesehen hatte. Ich werde mich immer an ihr freundliches Lächeln und an ihre Worte erinnern, als sie ins Schlafzimmer schaute und sagte: „Wer mag mich heute wohl hierher gesandt haben!“ Die Antwort wußten wir beide — sie war von Gott geführt worden. Von ihrer Liebe und Fürsorge ermutigt, begann ich die Christliche Wissenschaft fleißig zu studieren, und innerhalb weniger Wochen war ich wieder wohlauf und aktiv. Ich fing an, eine Zweigkirche der Christlichen Wissenschaft zu besuchen und die Bibel sowie Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy wirklich zu studieren.
Welch einen herrlichen Ausspruch Christi Jesu finden wir in der Bibel (Matth. 17:20): „Wenn ihr Glauben habt wie ein Senfkorn, so könnt ihr sagen zu diesem Berge: Hebe dich von hinnen dorthin!, so wird er sich heben; und euch wird nichts unmöglich sein.“ Als Anfänger in der Christlichen Wissenschaft brauchen wir niemals entmutigt zu sein. In Wissenschaft und Gesundheit wird uns gesagt (S. 412): „Die große Tatsache, daß Gott alles liebevoll regiert und niemals etwas anderes als Sünde bestraft, ist der Standpunkt, von dem du ausgehen und von dem aus du die menschliche Furcht vor Krankheit zerstören mußt.“ Seit ich von dem Erschöpfungszustand geheilt wurde, haben alle meine Familienangehörigen die Heilkraft der göttlichen Liebe erlebt, die uns durch das Studium der beiden Bücher, der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit, zuteil wird. Gottes schützende Macht war auch während der Schuljahre unserer Kinder offensichtlich; sie waren fast nie krank.
Einmal wurde einer unserer Söhne, als er mit dem Fahrrad zur Arbeit fuhr, von einem Auto angefahren, das aus einer Einfahrt auf die Straße fuhr. Ein Augenzeuge sagte, mein Sohn habe sich dabei zweimal in der Luft überschlagen, während er noch am Fahrrad festhielt, und sei dann einige Meter weiter auf seinen Füßen gelandet. Da das Fahrrad nun unbrauchbar war, stellte der Junge es in der Nähe ab. Er versicherte dem Fahrer, daß er unverletzt sei, und setzte dann seinen Weg zur Arbeit zu Fuß fort. Als er mir später von dem Ereignis berichtete, schloß er mit der Bemerkung, daß der eine Fuß sich etwas steif anfühle, daß das aber nichts zu bedeuten habe. Dieses Symptom verschwand bald. Im stillen dankte ich Gott. Folgende Worte eines Liedes aus dem Liederbuch der Christlichen Wissenschaft hatten sich als wahr erwiesen (Nr. 53):
Liebe, die von oben strömt,
Hält geborgen uns vor Harm,
Und wir streben himmelwärts,
Stützen uns auf Gottes Arm.
Am Tage nach unserem Umzug in ein anderes Haus herrschte überall noch ein großes Durcheinander. Als ich in aller Eile nach einem bestimmten Dokument suchte, glitt ich aus und fiel mit voller Wucht hin, wobei ich mir den Knöchel verletzte. Ich murmelte schnell eine Wahrheitserklärung und setzte dann meine Suche nach dem Schriftstück fort. Ich empfand keine Schmerzen, die der Rede wert gewesen wären, und den ganzen Tag über war viel zu tun. Für den nächsten Tag hatte ich auch vieles geplant, aber am Morgen stellte ich fest, daß mein Knöchel schmerzte. Doch ich nahm mir noch immer nicht die Zeit, im stillen Gottes Allheit und liebevolle Fürsorge für Seine Kinder zu bestätigen, da es ja so viel zu tun gab. Ich zog ein Paar bequeme Schuhe an und begann mit der Arbeit. Nicht lange danach waren die Schmerzen so stark, daß ich mich hinsetzen mußte. Ich versuchte, mich in die Christliche Wissenschaft zu vertiefen, aber ich hatte solche Schmerzen, daß ich keinen klaren Gedanken fassen konnte. So rief ich eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft an, und kurz darauf war sie bei mir. Ich kann mich nicht mehr genau an unsere Unterhaltung erinnern, aber die folgenden Worte aus Wissenschaft und Gesundheit wurden zitiert (S. 258): „Der Mensch, der nie geboren ist und niemals stirbt, kann unter der Regierung Gottes in der ewigen Wissenschaft unmöglich von seiner hohen Würde herabsinken.“ Sehr bald ließen die Schmerzen nach. Auf einen Stock gestützt, konnte ich meiner Bekannten das Haus zeigen.
Am nächsten Morgen, als ich in der Küche stand und mich fragte, wie ich mit allem, was zu tun war, fertig werden sollte, fiel mir folgende Erklärung aus Wissenschaft und Gesundheit ein (S. vii): „Für alle, die sich auf den erhaltenden Unendlichen verlassen, ist das Heute reich an Segnungen.“ Ich sah an mir herunter und dachte: „Ja! und du verläßt dich auf einen Stock!“ Sofort stellte ich den Stock weg. Soweit ich mich entsinnen kann, humpelte ich die ersten paar Schritte. Am frühen Abend fiel mir plötzlich auf, daß ich den ganzen Tag gearbeitet hatte und normal gegangen war, ohne ein einziges Mal Schmerzen im Knöchel zu spüren. Der Tag war tatsächlich „reich an Segnungen“ gewesen.
Ich möchte auch noch berichten, wie ich mit den Nachwirkungen einer zerrütteten Ehe fertig wurde. Meine finanzielle Lage erschien bedrohlich. Aber dank meines Studiums der Christlichen Wissenschaft und der vielen Beweise dafür, daß Gott die Quelle unserer Versorgung ist, fürchtete ich mich nicht. Innerhalb von etwa zwei Wochen hatte ich mehr Geld, als ich brauchte, und durch das Vertrauen auf die Führung der göttlichen Liebe habe ich seither stets ein reichliches Auskommen.
Da Mrs. Eddy in ihrer großen Hingabe der Welt mit ihrem Buch Wissenschaft und Gesundheit den Schlüssel zur Heiligen Schrift gab, können wir die geistige Bedeutung der Bibel erfassen. Worte reichen nicht aus, um meine Dankbarkeit dafür zum Ausdruck zu bringen. Und nicht zuletzt möchte ich für den Klassenunterricht in der Christlichen Wissenschaft danken und für die jährlichen Schülerversammlungen.
Bradford, West Yorkshire, England