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Die Waffenrüstung des Christen

[Urtext in deutscher Sprache]

Aus der Juni 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Seit Jahrtausenden fühlen sich die Menschen veranlaßt, Waffen zu benutzen. Sie kämpfen, um ihren Besitz zu vergrößern oder sich gegen Angriffe zu verteidigen. Auch die Bibel berichtet von feindlichen Auseinandersetzungen. Die Bibel ist jedoch mehr als ein Geschichtsbuch über Kriegsereignisse der Vergangenheit. Die geistige Bedeutung der biblischen Berichte hat aktuellen Wert für die heutigen Situationen.

Das Resultat jener Kriege beweist eindeutig, daß ein wahrer Sieg nur durch die Macht des Guten errungen werden kann. Nicht nur Christus Jesus, sondern auch Gideon und David, Petrus und Paulus haben neben vielen anderen, deren Handlungen in der Bibel beschrieben sind, bewiesen, daß Gottvertrauen schützt und die Fähigkeit fördert, alle Angriffe des Bösen — von innen und von außen — zu überwinden.

Der Apostel Paulus fordert in seiner Botschaft von jedem Christen nicht nur dieses Gottvertrauen, sondern auch den moralischen Mut, den Kampf gegen das Böse aufzunehmen. Paulus lehrte, daß die Waffenrüstung des Christen nichts mit den Waffen der Welt gemein hat, obgleich diese Rüstung stark genug ist, um allen Angriffen standzuhalten, und glänzend genug, um das „Evangelium des Friedens“ voranzutragen.

Paulus fordert uns auf: „So lasset uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichtes.“ Röm. 13:12. An anderer Stelle erklärt er: „ ... die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlich, sondern mächtig im Dienste Gottes, zu zerstören Befestigungen.“ 2. Kor. 10:4. Diese „im Dienste Gottes“ mächtigen Waffen sind nicht abstrakt, obwohl sie nicht materiell sind. Sie gehören zu unserer moralischen Ausrüstung, die unsere Fähigkeit, geistig Fortschritte zu machen, sicherstellt.

Paulus beschreibt in seinem Brief an die Epheser diese Waffenrüstung im einzelnen. Für die Verteidigung wird Standhaftigkeit empfohlen. Wir sollen die Lenden „mit Wahrheit“ umgürten und den „Panzer der Gerechtigkeit“ anlegen. Der „Schild des Glaubens“ dient zur Abwehr der „feurigen Pfeile“ des Bösen Siehe Eph. 6:13–16.. Aber wir dürfen uns nicht auf die zur Verteidigung erforderlichen Teile beschränken. Wir sollen letztlich nicht zu einem Kompromißfrieden kommen — zu einem „faulen“ Frieden, wie der Volksmund sagt. Ein dauernder, echter Frieden für die gesamte Menschheit wird nur dann erreicht, wenn alle Annahmen und Beweggründe weltlicher Gesinnung, die Gott, Liebe, entgegengesetzt sind, vernichtet sein werden. Der Christ muß erobern! Aber der Lohn seines Sieges sind die Schätze der Wahrheit — eine tiefere Erkenntnis von seinem wirklichen geistigen Wesen als dem Sohn Gottes. Diese Eroberung beraubt niemanden, sondern bereichert alle Menschen gleichermaßen, weil dieser Feldzug endet, wenn alle Formen des Bösen — seien sie nun individueller oder kollektiver Art — als machtlose Lügen entlarvt sind. Der Frieden wird errungen, und er wird dauerhaft sein, wenn das geistige Wesen des Menschen und seine Untrennbarkeit von Gott verstanden werden. Der wahrhaft christlich gesinnte Mensch wird ausharren, bis dieser Sieg errungen ist.

Als unsere Angriffswaffe empfiehlt Paulus das „Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes“ Eph. 6:17.. Der Verfasser des Briefes an die Hebräer sagt, dieses Schwert dringe durch, „bis daß es scheidet Seele und Geist, auch Mark und Bein, und ist ein Richter der Gedanken und Sinne des Herzens“ Hebr. 4:12..

Die immer mehr zunehmende Sehnsucht nach Frieden und die drückende Angst vor einem großen Krieg verleiht den „Waffen des Lichtes“ aktuellen Wert. Man möchte jedem die Worte des Paulus zurufen: „Zuletzt: Seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke.“ Eph. 6:10. Wie können wir aber den „Schild des Glaubens“ ergreifen, wenn unser Glaube schwach geworden ist? Wie legen wir den „Panzer der Gerechtigkeit“ an, wenn kein absolut gültiges Gesetz erkennbar ist? Das Wort Gottes scheint für viele Menschen heute so stumpf und undeutlich zu sein, daß es kaum einem Schwert entspricht, das den Sieg verheißt.

Um die Waffen des Lichtes zur Hand zu haben, müssen wir die ursprüngliche Inspiration des Wortes Gottes zu erlangen suchen. Christus Jesus hat es für uns erleuchtet. Er lehrte und bewies die befreiende Wahrheit des Wortes und offenbarte, daß der Christus unter allen Umständen der Sieger ist. Die Wissenschaft des Christus ist in jedem Kampf der beste Schwertträger, weil sie den ringenden Menschen zu einem höheren Bewußtsein vom Christus erhebt. Wird Gott als Alles-in-allem erkannt, dann ist die illusorische Annahme einer Gott entgegengesetzten Macht als Lüge entlarvt. „Strahlend von Barmherzigeit und Gerechtigkeit, leuchtet das Schwert der Wahrheit weithin und deutet den unendlichen Abstand an zwischen Wahrheit und Irrtum, zwischen dem Materiellen und dem Geistigen — dem Unwirklichen und dem Wirklichen“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 538., schreibt Mrs. Eddy im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit.

Eine Erfahrung, die ich hatte, beweist, daß wir, wenn wir das wahre geistige Sein erkennen, von den Unbilden einer chaotisch erscheinenden Umwelt und der Aggression des Bösen nicht berührt werden. Das ist die praktische Anwendung der Waffenrüstung des Christen.

In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs lag die kleine Stadt, in der wir lebten, im unmittelbaren Frontbereich. Das Überrollen der Stadt durch die zurückflutenden eigenen Soldaten und das Nachrücken fremder Truppen stand kurzfristig bevor. Die Furcht war so groß, daß viele Bewohner beschlossen, zu fliehen. Angesteckt von dieser Panik, rüstete auch meine Familie die Fahrräder. Auf dem Wege zu einem Freund in der Nachbarschaft, um einen geplatzten Fahrradschlauch flicken zu lassen, traf ich eine Christliche Wissenschafterin. Ihre Worte über den Schutz Gottes für jedes Seiner Kinder und über die Weisheit, Seiner Leitung unter allen Umständen zu vertrauen, offenbarten mir das „Schwert des Geistes“. Trotz der erschreckenden Situation gaben wir der Furcht nicht mehr nach und blieben daheim. Der Schild des Glaubens fing die feurigen Pfeile des Bösen (die Angstvorstellungen) ab. Meine Familie erlitt keinen Schaden. Aber was mir noch wichtiger erschien: In der Stadt fanden keine Kampfhandlungen statt. Der Panzer der Gerechtigkeit — das allumfassende Gesetz der Liebe — wurde zum Schutz für alle, die in dem Ort blieben!

Unterstützen wir also die Sehnsucht der Menschen nach Frieden, indem wir als Christen bereit sind, durch das Bewußtsein von der unbesiegbaren Macht der Liebe und Wahrheit — des Christus — und unser Vertrauen auf sie, die Scheinmacht des Bösen zu vernichten.

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