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Eine Kirche, die Bestehenbleibt—3

Die Gründung Der Mutterkirche und die Entstehung ihres Handbuchs gehören nicht der Vergangenheit an. Sie bringen die ganze künftige geistige Entwicklung der christlich-wissenschaftlichen Bewegung ans Licht. Wenn wir das erkennen, spüren wir die Macht der geistigen Schau, die es Mary Baker Eddy ermöglichte, ihre Kirche auf einer zeitlosen Grundlage zu errichten und die Anforderungen vorauszusehen, die in der Zukunft an sie gestellt würden. Die vierteilige Serie des Autors und Biographen Robert Peel stützt sich auf dessen umfangreiche historische Forschungsarbeiten. Sie tritt den gegenwärtig im Umlauf befindlichen Entstellungen und falschen Darlegungen, die Die Mutterkirche zerstören und die göttlich inspirierte Absicht ihrer Gründerin vereiteln möchten, mit Tatsachen entgegen.

Die Struktur Der Mutterkirche

Aus der Juni 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Mrs. Eddys absolute Definition von „Kirche“ im Glossarium in Wissenschaft und Gesundheit ist wohl allen Christlichen Wissenschaftern bekannt: „Der Bau der Wahrheit und Liebe; alles, was auf dem göttlichen Prinzip beruht und von ihm ausgeht.“ Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 583.

In dieser Erklärung wird die Kirche als göttliche Ordnung, als ewig, unendlich, allumfassend dargestellt, ja als der Bau der Wirklichkeit selbst. Jedes Kind Gottes muß ewiglich in diesem völlig geistigen Bau des Denkens eingeschlossen sein — eines Baus, der sich mit dem wahren Sein des Menschen deckt. „Er ist die zusammengesetzte Idee Gottes und schließt alle richtigen Ideen in sich ...“  Ebd., S. 475.

Ganz offensichtlich ist dieser Bau weder materiell noch institutionell. Aber wie jede im menschlichen Bewußtsein aufdämmernde göttliche Idee zeigt sich die Kirche auf der menschlichen Ebene so, daß sie für die Menschheit erkennbar ist — als eine Kirche, als die Kirche. Wenn Mrs. Eddy auf die Kirche als menschliche Einrichtung Bezug nimmt, verwendet sie ständig solche Wörter wie die, unsere, seine, meine oder diese, um die Kirche im einzelnen zu beschreiben.

Bei diesem Thema wie auch bei anderen unterscheidet Mrs. Eddy genau zwischen der göttlichen Idee und ihrer menschlichen Kundwerdung, zwischen der universellen und triumphierenden Kirche und der Institution, die sie „in gewissem Grade“ Handbuch Der Mutterkirche, S. 19. widerspiegeln soll. Es ist ganz offensichtlich: Sie erwartete, daß Die Mutterkirche und ihre Zweige den Bau der Wahrheit und Liebe in zunehmendem Maße widerspiegeln, doch sollte diese Zunahme nicht an Macht, Zahlen, Reichtum, Ansehen oder Popularität gemessen werden; sie sollte aus der Zunahme der Geistigkeit ersehen werden. „Jede Stufe des Fortschritts“, erklärt sie, „führt zum Geistigen hin.“ Die allgemeine Anschauung der Menschen von Gott, S. 1. Und die logische Folge davon ist: Je größer die Geistigkeit — d. h., je konkreter die Einheit des Christlichen Wissenschafters mit dem unsichtbaren Bau der Wahrheit und Liebe —, um so mehr würde die sichtbare Einrichtung jene praktischen Früchte hervorbringen, die Mrs. Eddy in ihrer Definition in Wissenschaft und Gesundheit anführt:

„Die Kirche ist diejenige Einrichtung, die den Beweis ihrer Nützlichkeit erbringt und die das Menschengeschlecht hebt, das schlafende Verständnis aus materiellen Annahmen zum Erfassen geistiger Ideen und zur Demonstration der göttlichen Wissenschaft erweckt und dadurch Teufel oder Irrtum austreibt und die Kranken heilt.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 583.

Die Kirche Christi, Wissenschafter, ist eine einzigartig heilende Kirche. Doch die biblischen Worte: „Arzt, hilf dir selber!“  Luk. 4:23. gelten sowohl für die Kirche wie für den einzelnen. Mrs. Eddy widmete ein Großteil ihrer letzten Jahre der Aufdeckung und Zerstörung der mit Institutionen verbundenen Ansprüche, die die heilende Mission ihrer Kirche hätten verkümmern lassen, wenn man ihnen nicht widersprochen hätte. Dies erforderte eine Umgestaltung gewisser Wesensmerkmale aus der Vergangenheit, die man in der Reorganisation im Jahre 1892 hatte bestehen lassen. Mit anderen Worten: Die Gründung Der Mutterkirche war weder mit einem einzigen großen Schlag im Jahre 1892 vollendet worden, noch war die volle Offenbarung der Christus-Wissenschaft in einem einzigen Geistesblitz im Jahre 1866 erschienen. Die Entdeckung wie auch die Gründung entfalteten sich in fünfundvierzig Jahren mit Mrs. Eddys eigenem geistigen Wachstum, ihrem Lauschen und ihrer Arbeit.

Im Frühling des Jahres 1901 — fast zehn Jahre vor ihrem Hinscheiden — gewährte sie einem Reporter des New York Heralds ein Interview, das ihre Auffassung zeigt, daß eine ununterbrochene Aufgabe bis zu deren Abschluß durchgeführt werden muß. Als sie über die künftige Verwaltung ihrer Kirche befragt wurde, antwortete sie, daß sie sich „wissenschaftlich weiterentfalten“ werde, und fügte dann hinzu: „Mit der Zeit werden sich ihre gegenwärtigen Dienstregeln und ihre gegenwärtige Verwaltung immer mehr vervollkommnen.“ Die Erste Kirche Christi, Wissenschafter, und Verschiedenes, S. 342.

Die alte Form der Verwaltung durch die Gemeinde in der Bostoner Kirche war in der Neugründung im Jahre 1892 noch nicht vollständig ausgelöscht worden. Sie war jedoch durch Beschränkung des Stimmrechts auf eine besondere Gruppe der „Ersten Mitglieder“ — später in „Exekutiv-Mitglieder“ umbenannt — reduziert worden; diese Gruppe bestand aus bewährten, aufrichtigen Christlichen Wissenschaftern, deren Treue zu Mrs. Eddys Führerschaft außer Frage stand. Einige Monate vor dem Herald-Interview im Jahre 1901 hatte sie mit der Übertragung der Vorrechte dieser besonderen Gruppe auf den Vorstand einen radikalen Schritt vorwärts getan. Dadurch wurden die letzten Spuren einer Verwaltung Der Mutterkirche durch die Gemeinde praktisch aufgehoben.

Der Beweggrund für diese grundlegende strukturelle Änderung ist aus einer ihrer Bemerkungen gegenüber dem Herald-Interviewer in bezug auf die „Oberherrschaft“ der Kirche zu ersehen. Sie erklärte:

„Eine Autoritätsstellung wurde notwendig. Regeln waren notwendig, und ich stellte Satzungen auf, aber jede einzelne entsprang der Erfahrung und war das Ergebnis von Gebet. Die Durchführung der Satzungen anderen überlassend, stellte ich eines Tages fest, daß fünf Kirchen diszipliniert wurden. Ich griff ein. In einer jungen Kirche sind Streitigkeiten gefährlich. Ich schrieb an jede Kirche zärtlich, ermahnend, zurechtweisend und brachte so alle wieder zur Einigkeit und Liebe zurück. Urteilen Sie selbst, ob das ein Papst sein heißt.“  Ebd., S. 343.

Vor dem Jahre 1901 waren die Ersten Mitglieder insbesondere für solche Disziplinarmaßnahmen verantwortlich, auf die sich Mrs. Eddy hier bezog, die aber nun dem Vorstand übertragen wurden. Daß der Vorstand zu jener Zeit viel mehr mit ihrer Absicht übereinstimmte, zeigt sich in seiner Antwort auf ihre Bitte, jene Disziplinarverfahren nicht weiterzuverfolgen, die die Ersten Mitglieder angestrengt hatten: „Die Direktoren sind froh, die Nachricht erhalten zu haben, alle Klagen abzuweisen... Wir glauben, daß daraus viel Gutes erwachsen wird, und uns werden keine Gespenster der Vergangenheit verfolgen. Dadurch wird reiner Tisch gemacht, und wir hoffen, daß er auch rein bleiben wird.“  Zitiert in Mary Baker Eddy: The Years of Authority (New York: Holt, Rinehart and Winston, 1977), S. 430, Zitat Nr. 71.

Die Ersten oder Exekutiv-Mitglieder bestanden noch weitere sieben Jahre großenteils als Ehrenkörperschaft, doch wurde diese besondere Gruppe 1908 vollkommen aufgelöst. Die Machtübertragung an den Vorstand war zu jenem Zeitpunkt abgeschlossen, wie der Oberste Gerichtshof des Staates Massachusetts das 1921 bestätigte. Aber die Ausübung jener Macht unterstand in allen Punkten Mrs. Eddys geistiger Autorität, entweder in Form der von ihr im Kirchenhandbuch festgelegten Satzungen oder durch ihren persönlichen Rat an den Vorstand.

Mrs. Eddy betonte beständig die Wichtigkeit einer einfachen Kirchenorganisation. „Die Kirchen sind überorganisiert“  Ebd., S. 226., bemerkte sie bezeichnenderweise gegenüber einem ihrer Schüler im Jahre 1902. Und sieben Jahre später sagte sie zu einem Beamten ihrer Kirche im wesentlichen: „Organisation ist eine einfache Sache, trotz ihrer großen Bedeutung. Ihr Zweck ist lediglich, etwas durch Zusammenarbeit zu vollbringen.“  „Die Fortdauer Der Mutterkirche und ihres Handbuches“ (Boston: The Christian Science Publishing Society, Druck 1979), S. 5. Wenn es Regeln geben müsse, dann dürfe es nur wenige, grundlegende Regeln geben, und diese müßten natürlich Regeln der Liebe sein, nicht Anordnungen willkürlicher Autorität. Diese Art mütterlicher Fürsorge kann metaphysisch als Beweis für geistige Koordination angesehen werden — dafür, daß all die verschiedenen individuellen Kundwerdungen von des Vaters grenzenloser Schöpferkraft in einem harmonischen, zusammenhängenden Ganzen wissenschaftlich zusammengefaßt werden.

Eine Erklärung, die Mrs. Eddy im Jahre 1903 abgab, wirft ein bemerkenswertes Licht auf dieses Thema. Sie hatte gerade eine revidierte Fassung des Handbuchs Der Mutterkirche herausgebracht, in die sie einige wichtige organisatorische Änderungen aufgenommen hatte, die während jener Zeit eingetreten waren. Im folgenden Abschnitt können wir sehen, wie Mrs. Eddy bezeichnenderweise eine Verbindung zwischen den Regeln und Satzungen des Kirchenhandbuchs und den zwei grundlegenden Gesetzessammlungen des Alten und des Neuen Testaments herstellte:

„Wollen jene geliebten Schüler, deren Wachstum die Zehn Gebote erfaßt und den steilen Abhang der Bergpredigt Christi erklimmt, meinen tiefen Dank entgegenehmen für ihre raschen Botschaften der Freude über das Kirchenhandbuch des zwanzigsten Jahrhunderts? Lob über Lob wird mir gespendet, und wofür? Für das, wovon ich mir in meinem Herzen sagte, daß es niemals erforderlich sein werde, nämlich Gesetze der Begrenzung für einen Christlichen Wissenschafter. Deine Wege sind nicht wie die unseren. Du weißt am besten, was uns am meisten not tut — daher meine enttäuschte Hoffnung und dankbare Freude.“ Verschiedenes, S. 229.

Wie zu Mrs. Eddys Zeiten so gibt es auch heute einige Christliche Wissenschafter, die gegen die Formulierung „Gesetze der Begrenzung“ einwenden, daß geistiges Wachstum und Freiheit es erforderten, solche „einschränkenden“ Regeln so schnell wie möglich aufzugeben. Dieses Argument geht natürlich völlig an der Tatsache vorbei, daß die Satzungen des Kirchenhandbuchs nur für Eigenschaften wie Eigenwille, Rivalität, Doppelzüngigkeit, Faulheit, Stolz, persönlicher Sinn Gesetze der Begrenzung sind, sowie für jene Selbstzufriedenheit, die sich selber etwas vormacht, wenn sie annimmt, sie habe bereits Christi Jesu Gipfel demonstrierter Geistigkeit erreicht.

Eine solche falsche Auslegung von Mrs. Eddys Absicht verkennt außerdem die Bedeutung ihrer „dankbaren Freude“, nachdem ihre früheren Hoffnungen einer tieferen Erkenntnis gewichen waren, auf welche Weise Gott die menschlichen Nöte stillt. Die Regeln im Kirchenhandbuch kennzeichneten keinen geschickten Rückgriff auf einen veralteten Standpunkt, sondern eine Reihe kräftiger Schritte nach vorn, um gegenwärtigen und künftigen kritischen Schwierigkeiten zu begegnen. Die Gründerin der Christlichen Wissenschaft war sich in diesem Punkt so sicher, daß sie in dem oben zitierten Artikel weiter ausführen konnte: „Ungeachtet des frevlerischen Zahns der Zeit ist unserem Kirchenhandbuch die Ewigkeit beschieden; es wird inmitten aggressiver und aktiver Umtriebe seinen Platz wie in der Vergangenheit behaupten und wird noch bestehen, wenn jene vorüber sind.“

Die Satzungen, so erklärt sie an anderer Stelle, „waren weder willkürliche Meinungen noch diktatorische Forderungen, wie ein Mensch sie an einen anderen stellen könnte“, sondern „wurden von einer Macht veranlaßt, die man nicht sein eigen nennen kann“, und „sie entsprangen der Notwendigkeit“ Vermischte Schriften, S. 148.. An den Vorstand schrieb sie im Jahre 1903, daß sie eine einzige Satzung so manches Mal „lange Nächte des Gebetes und des Kampfes“ gekostet habe, daß sie aber „die Mauern Zions“ vor der Zerstörung bewahrt habe. Zitiert in Years of Authority, S. 456, Zitat Nr. 25. Und als ihr in demselben Jahr die Direktoren für ihre anstrengende Arbeit an der neuüberarbeiteten Ausgabe des Kirchenhandbuchs ein Entgelt anboten, entgegnete sie, daß sie von der Kirche keine Bezahlung akzeptieren könne. „Was ich für sie tue, weiß niemand außer mir, noch könnte es ein anderer tun“, erklärte sie, um sodann hinzuzufügen: „Nichts kann mich für diese Aufgabe entschädigen, außer der Freude über die Rettung [der Mitglieder].“  Ebd., S. 236.

Das Jahr 1903 sah auch eine nützliche Änderung in der Zusammensetzung des Vorstandes — eine Änderung, die einige streitlustige Abtrünnige Jahre später auf eine seltsame Weise zu verdrehen suchten. Zu jener Zeit schien das die einfachste Sache der Welt zu sein: Auf Mrs. Eddys Ersuchen wurde ein fünftes Mitglied in den Vorstand berufen.

Bereits 1892 hatte sie für die neue Organisation fünf Direktoren vorgesehen, hatte dann aber den Namen eines Mitglieds gestrichen, als ihr mitgeteilt wurde, daß dieses Mitglied kein Bürger des Bundesstaates Massachusetts war, wie es das einschlägige Gesetz damals erforderte. Im Jahre 1903, als die erweiterte Verantwortung der Direktoren immer größere Anforderungen an deren Zeit und Fähigkeiten stellte, ernannte sie jedoch ein fünftes Mitglied, nachdem ihr zugesichert worden war, daß sie das tun könne, ohne die Bestimmungen der Treuhand- und Übertragungsurkunde des Jahres 1892 zu verletzen, in der ein vierköpfiges Direktorium genannt worden war.

Die Richtigkeit dieses Urteils hatte der Oberste Gerichtshof des Staates Massachusetts zwei Jahrzehnte später in dem Rechtsstreit Dittemore gegen Dickey bestätigt. John V. Dittemore, ein seines Amtes enthobenes Mitglied des Vorstands der Christlichen Wissenschaft, klagte gegen die verbliebenen Vorstandsmitglieder, indem er ihnen das Recht absprach, ihn seines Amtes zu entheben und ihn durch eine Person ihrer Wahl zu ersetzen, obwohl ihnen das Kirchenhandbuch dieses Recht eindeutig zugestand. Seine Beweisführung stützte sich teilweise auf die Behauptung, der Vorstand bestehe eigentlich aus zwei Vorständen — einem treuhänderischen Vorstand aus vier Mitgliedern, gegründet durch die Treuhand- und Übertragungsurkunde aus dem Jahre 1892, und einem auf dem Kirchenhandbuch basierenden Kirchenvorstand aus fünf Mitgliedern. Mehr als fünfzig Jahre danach wollen einige ehemalige Mitglieder Der Mutterkirche diese Behauptung erneut in Umlauf bringen, offensichtlich in der Annahme, das einschlägige Urteil aus dem Jahre 1924 jenes hohen Gerichts des Staates Massachusetts sei heutzutage den Christlichen Wissenschaftern unbekannt.

In der Entscheidung des Obersten Bundesrichters wurde jene Theorie über die Existenz „zweier Vorstände“ aufgrund der klaren, unwiderlegbaren Beweise für Mrs. Eddys Absicht verworfen. Nach einer sorgfältigen Beweisprüfung befand das Gericht: „Als die Zahl der Kirchendirektoren auf fünf erhöht wurde, wurden sie nach den Bestimmungen der Urkunde vom 1. September 1892 Treuhänder, und zwar in der Nachfolge der ursprünglich genannten Direktoren.“ In dem Urteil wurde die eindeutige Schlußfolgerung gezogen: „Es gibt keine zwei Vorstände... Diejenigen, die den Vorstand der Christlichen Wissenschaft Der Ersten Kirche Christi, Wissenschafter, in Boston, Mass., bilden, gemäß ihrem Handbuch und gemäß der kirchlichen Verfassung besagter Kirche, verwalten als ein Vorstand die Treuhandschaft vom 1. September 1892 und erfüllen die Funktionen, die ihnen durch das Kirchenhandbuch auferlegt werden.“  Dittemore gegen Dickey, 249 Mass. 95, 144 NE 57 (1924).

Diese Entscheidung steht in vollem Einklang mit Mrs. Eddys veröffentlichten Schriften wie auch ihren Briefen und Notizen. Die Gründerin der Christlichen Wissenschaft erging sich nicht in Doppelzüngigkeit, in kunstvollen Gesetzes-Tricks, um ihre Anhänger zu verwirren und zu spalten. Ebensowenig versteckte sie in dem organisatorischen Aufbau, den sie Der Mutterkirche gab, eine Ladung Dynamit, die ihr Werk zerstören sollte, sobald sie nicht mehr persönlich da wäre, um es aufrechtzuerhalten.

In diesem Zusammenhang ist es hilfreich, sich daran zu erinnern, daß John V. Dittemore, der so viel Mühe darauf verwandt hatte, den Vorstand zu spalten und Die Mutterkirche zu zerstören, vor seinem Hinscheiden einen Brief an die Vorstandsmitglieder schrieb, in dem er ihnen mitteilte, daß er zu der „demütigen Schlußfolgerung gekommen“ sei, „einen großen Fehler“ begangen zu haben, als er jenen zerstörerischen Weg einschlug.

Gottes Gesetz“, so fügte er hinzu, „treibt keinen Keil zwischen die Menschen, es trennt sie nicht, sondern vereint sie; es befähigt sie, zusammenzuarbeiten, und hält diese Einheit aufrecht... Es löscht alles ihm Unähnliche aus, und ich habe das Empfinden, daß es jedes Gefühl der persönlichen Feindschaft zerstört hat, alles Verlangen, das „Ich“ zu rechtfertigen. Statt dessen weckte es in mir den aufrichtigen Wunsch, meinen Fehler zu bekennen, daß ich eine Bewegung organisierte, die natürlich als Gegenbewegung angesehen wurde... Ich bin glücklich, daß ich Ihnen diesen Brief schreiben kann; verwenden Sie ihn, wie Sie es für richtig halten. Und ich möchte Ihnen aufrichtig sagen, daß es mein sehnlichster Wunsch ist, daß die Bewegung, der Sie vorstehen, weiterhin wachse und unter Ihrer Leitung gedeihe.“ The Christian Science Journal, August 1937, S. 278.

Die ehrliche Reue, die in diesem Brief eines Christlichen Wissenschafters zum Ausdruck kommt, der sich hatte hinreißen lassen, ein erbitterter Kritiker von Mrs. Eddy und ihrer Kirche zu werden, legt Zeugnis ab für jene heilende Liebe, die, wie Mrs. Eddy hoffte, alle Kirchenmitglieder in Einheit zusammenhalten würde. Für sie war die Kirche keine autoritäre Einrichtung, sondern die menschliche Kundwerdung von Gottes mütterlicher Fürsorge. Der Geist, der die Satzungen der Kirche beseelte, läßt sich mit folgenden Worten Mrs. Eddys zusammenfassen: „Davon bin ich überzeugt, daß jede Regel und Satzung dieses Kirchenhandbuchs die Geistigkeit dessen, der sie befolgt, erhöhen und seine Fähigkeit, die Kranken zu heilen, die Leidtragenden zu trösten und die Sünder wachzurütteln, stärken wird.“ Verschiedenes, S. 230.

Im nächsten Monat: Die Zukunft Der Mutterkirche
aus historischer Sicht


Der Herr vergelte dir deine Tat,
und dein Lohn möge vollkommen sein bei dem Herrn,
dem Gott Israels, zu dem du gekommen bist,
daß du unter seinen Flügeln Zuflucht hättest.

Ruth 2:12

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