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Leser und Freude

Aus der Juni 1983-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Denen, die in das heilige Amt eines Lesers in einer Kirche Christi, Wissenschafter, gewählt wurden, ist es vergönnt, eines der bedeutendsten Ämter zu übernehmen, die es auf diesem Planeten gibt. Sie haben die herrliche Gelegenheit, die gute Botschaft des Christentums zu verkünden und Christi Jesu Gebote zu befolgen: „Gehet hin in alle Welt und prediget das Evangelium aller Kreatur“ Mark. 16:15. und: „Macht Kranke gesund, weckt Tote auf, reinigt Aussätzige, treibt böse Geister aus. Umsonst habt ihr's empfangen, umsonst gebt es auch.“ Matth. 10:8.

Freude, jene christliche Eigenschaft der Seele, ist eine wesentliche Voraussetzung für die Erfüllung dieser göttlich inspirierten Forderungen.

Das Denken des Lesers wird durch sein Studium der Bibel und der Schriften Mrs. Eddys so erleuchtet, daß er sieht, wie wichtig die liebliche Eigenschaft der Freude, eine der unendlichen Attribute der Seele, ist. Die machtvolle Heilkraft der Freude zeigt sich dem vergeistigten Denken des Lesers, gibt seinem Leben Auftrieb und erhellt seinen Pfad himmelwärts.

Der Leser lernt, daß geistige Freude ein heiliges Zeichen für die Gegenwart des Christus ist. Er stellt fest, daß seine Freude überströmt, wenn er sein eigenes christusgleiches Wesen mehr und mehr als die unsterbliche Idee Gottes erkennt, die von keinem Anspruch des Bösen oder Sterblichen berührt wird. Jedesmal wenn falsche, sterbliche Vorstellungen dem weichen, was göttlich wahr ist, durchflutet ein Gefühl der Freude unser Bewußtsein.

Die Freude, die den Leser erfüllt, ist ein Zeichen dafür, daß er täglich, ja stündlich christliche Eigenschaften verkörpert, und sie kommt in seiner Miene und seiner Stimme zum Ausdruck. Sein geistiges Wohlempfinden zeigt sich auch in einem sonnigen Wesen, das z. B. in einem spontanen Lächeln Ausdruck finden mag. Freude ist eine Gabe, die ein sanfteres, vergeistigtes Bewußtsein durchstrahlt und die wahre Substanz unseres Lebens mühelos veranschaulicht. Auf diese Weise wird die Freude, die den Leser erfüllt, ein Kennzeichen seiner Herrschaft, das ihn mit der Seele identifiziert.

Natürlich enthält reine Freude nicht die geringste Spur von Selbstsucht, belastender Überheblichkeit, von unsicherer Befangenheit, gefühllosem Eigenwillen.

Der Leser, der sich als individuellen Ausdruck der Seele sieht, kann die Suggestionen des sterblichen Gemüts zum Schweigen bringen, die ihm zuflüstern: „Du darfst auf dem Podium nicht dein eigenes Wesen zum Ausdruck bringen; sei unpersönlich; lasse dein Selbst aus dem Spiel.“ Solche Einflüsterungen treten oft unter der Maske der Demut an einen Leser heran. Jedoch wird eine reinere und geistigere Auffassung von Demut jeden persönlichen Sinn zerstören, der den Leser am freien und freudigen Ausdruck göttlicher Eigenschaften hindern möchte. Ja, der Leser wird sich bemühen, den falschen, sterblichen Begriff vom Selbst zu überwinden und ihn durch geistige Begriffe und Beweise von der Vollkommenheit und Unsterblichkeit zu ersetzen, die zu der Identität gehören, die Gott ihm verliehen hat. Er wird die Gelegenheit dankbar wahrnehmen, er selbst zu sein — d. h., seine einzigartige Individualität auf seine eigene besondere Weise auszudrükken — und sein wahres Selbst als leuchtendes Ebenbild seines himmlischen Vaters zu verherrlichen. Er kann mit christlicher Autorität darauf bestehen, daß er kraft Widerspiegelung all die wunderbaren Eigenschaften Gottes besitzt, die zum Ausdruck gebracht und nicht vorenthalten werden sollen.

Dann wird es dem Leser ganz normal und natürlich erscheinen, voller Freude ans Pult zu treten. Diese christliche Einstellung wird für den Gottesdienst den Ton angeben und zu der heilenden Atmosphäre beitragen, die es den Anwesenden ermöglicht, die heilige Inspiration vom Wort Gottes, das vorgelesen wird, zu empfangen und zu empfinden.

Man mag an dieser Stelle fragen, ob nicht jedes Kirchenmitglied für die heilende Mission des Gottesdienstes mitverantwortlich ist. Das trifft tatsächlich zu. Jedes Mitglied kommt zum Gottesdienst, um mit allen die überströmende Inspiration zu teilen, die es in der vorhergehenden Woche durch das Studium der Lektionspredigt aus dem Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft gewonnen hat und die sein Herz erfüllt. So kann auch der Zuhörer die Freude ausstrahlen, die das Herz eines jeden erhellt, dem er begegnet. Bereiten sich Leser und Kirchenmitglieder mit einer solchen Hingabe vor, dann wird der Gottesdienst zu einer machtvollen, heilenden Begebenheit.

Christliche Freude spendet den heilenden Balsam, der sterbliches Sehnen stillt und das Herz mit der sanften, festen Zusicherung tröstet: „Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin!“ Ps. 46:11. Die heilende Atmosphäre der Seele ist nicht auf das Kirchengebäude beschränkt, sondern erstreckt sich bis in den verborgensten Winkel der Welt. Diese Atmosphäre ist die freudige Gegenwart des Christus, der Idee Gottes, die sich dem menschlichen Bewußtsein mit heilender und erlösender Macht entfaltet. Sie erinnert uns an die folgenden Worte Mrs. Eddys: „Ströme der Wahrheit, Gottes Heilverfahren und Heilmittel, aussenden und so das Evangelium der Liebe verbreiten ist an sich schon eine Ewigkeit von Freude, die wertvoller ist als eine Stunde.“ Vermischte Schriften, S. 135.

Jeden Leser, der mit selbstloser Liebe und Hingabe danach strebt, dieses „Evangelium der Liebe“ zu verbreiten, erwartet wahre, beständige Freude. Er wird sehen, daß die Botschaften der Freude und Erlösung, die in der Bibel und im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy, stehen, neue und großartigere Bedeutung annehmen. In tiefer Dankbarkeit kann er mit dem Psalmisten singen: „Wohl dem Volk, das jauchzen kann! Herr, sie werden im Licht deines Antlitzes wandeln.“ Ps. 89:16.

Die Leser können sicher sein, daß ihr himmlischer Vater alle demütigen Bemühungen unterstützt, das heilige Amt zu erfüllen und den hungernden, wartenden Herzen in aller Welt Sein Wort mitzuteilen.

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