Tief im Herzen des modernen Menschen — des mechanisierten, komputerisierten und von den Medien bombardierten Menschen — ruht etwas, was viele sagen läßt: „Ich wünschte, ich könnte mich dem allem entziehen — zum einfachen Leben zurückkehren.“
Auf den ersten Blick könnte man glauben, daß niemand ein zurückgezogeneres Leben führte als die Erzväter des Alten Testaments. Aber vielleicht war ihr Leben doch nicht so einfach, wie es zunächst erscheint. Diese Menschen hatten es schwer mit hitzigen Nachbarn und begingen gelegentlich selbst Dummheiten und Grausamkeiten. Doch ihre einfache, tägliche Beschäftigung — das Hüten der Rinder und Schafe — bedeutete, daß sie der Natur nahe waren. Sie hatten Zeit, über deren Wunder nachzudenken; Zeit, sich klarzumachen, daß irgendwie hinter allem nur eine große Ursache stehen konnte. Sie wußten nicht alle Antworten auf die vielen Fragen, die sie sich gestellt haben mußten, doch sie beteten demütig zu dem Schöpfer aller; sie lauschten und vernahmen Harmonien, die weit jenseits der beschränkten Fähigkeiten des menschlichen Ohrs lagen.
Wie uns die Bibel berichtet, sprachen diese frühen Denker manchmal tatsächlich mit Gott — jenem ewigen, unendlichen Geist, der, wie Paulus sagte, „die Weisheit dieser Welt zur Torheit gemacht“ 1. Kor. 1:20. hat. In verwirrenden und gefährlichen Situationen erhielten sie oft augenblicklich klare Hinweise, was sie tun sollten und wie es zu tun war. Paradoxerweise entzogen sie sich allem, indem sie Gottes stete Gegenwart erkannten und einen Schimmer von des Menschen zärtlicher, geistiger Beziehung zu Gott erhaschten.
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