Skip to main content Skip to search Skip to header Skip to footer

Meine Familie hat schon so oft Schutz und Heilung erfahren, daß...

Aus der Juli 1984-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Meine Familie hat schon so oft Schutz und Heilung erfahren, daß es unmöglich wäre, alle Erlebnisse in diesem Zeugnis aufzuzählen. Einmal kletterten meine Tochter und ich unversehrt aus den Trümmern eines Autos, das von einem Zug erfaßt worden war. Sogenannte Kinderkrankheiten wurden schnell geheilt. Einer meiner Söhne erlitt einen Nasenbeinbruch, aber durch Gebet richtete sich der Knochen sehr bald wieder vollkommen ein. Der andere Sohn brach sich bei einem Skiunfall das Bein. Der Gipsverband wurde bereits nach drei Wochen statt der vorhergesagten sechs abgenommen.

Zu Beginn meines Studiums der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s´aiəns) schwanden die Migränen und die Anfälligkeit für starke Erkältungen ganz einfach dahin. Ich gewann auch ein klareres Verständnis von der Heiligen Schrift; besonders ein Vers bewahrheitete sich in meinem Leben, als ich dringend autoritativer Lenkung bedurfte. Er lautet (Jes. 30:21): „Deine Ohren werden hinter dir das Wort hören:, Dies ist der Weg; den geht! Sonst weder zur Rechten noch zur Linken!‘ “

Vor ungefähr fünfzehn Jahren wurden mein Frieden, meine Freude und mein Vertrauen zutiefst erschüttert, als einer meiner Söhne — ein junger Mann Anfang Zwanzig — Selbstmord beging; er war ein vielversprechender junger Mann. Ich machte mir schreckliche Vorwürfe, daß ich ihm nicht genügend Liebe gezeigt, nicht genügend Gehör geschenkt hatte und nicht weise genug gewesen war, ihm angemessene Führung zuteil werden zu lassen. Ich konnte nicht schlafen, mied meine Freunde und weinte, wenn ich allein war, obwohl ich die Schriften Mary Baker Eddys ernsthaft studierte und die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften las. Damals war ich Erster Leser in unserer Zweigkirche Christi, Wissenschafter, und anfangs glaubte ich, daß ich mein Amt niederlegen müßte. Aber eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft wies mich darauf hin, daß ich mich dann dem Irrtum anstatt Gott fügen würde. Also blieb ich im Amt. Die Zeit, die ich der Vorbereitung auf die Gottesdienste widmete, brachte Stunden, in denen ich mich selbst vergaß. Und die Lesungen aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy für die Mittwochzeugnisversammlungen, zu denen ich inspiriert wurde, halfen nicht nur mir, sondern auch den Besuchern.

Einmal ging ich in einer schlaflosen Nacht in die Küche (wo mich keiner hören konnte), um meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen. Als ich schrie und um mich schlug, hörte ich eine Stimme sagen: „So kannst du nicht weitermachen“; ich fühlte mich von der Liebe berührt. Sofort war ich ruhig und gefaßt und sagte: „Was kann ich tun?“ Rasch kam die Antwort: Du kannst deinen jüngeren Sohn in eine Privatschule senden, deinen Zulassungsschein als Lehrerin erneuern lassen und wieder unterrichten. Aber dann kamen die Einwände, daß die Schule um diese Jahreszeit keinen neuen Schüler aufnehmen und man mir den Zulassungsschein wahrscheinlich nicht erneuern würde, da ich dreißig Jahre lang nicht unterrichtet hatte. Und wer würde schon jemanden anstellen, der sich dem Rentenalter näherte? Dieser Dialog wiederholte sich dreimal, ehe ich überzeugt war, daß ich den Weisungen folgen mußte. Danach legte ich mich schlafen.

Am nächsten Morgen ging ich gleich zur Schulbehörde, um mich zu erkundigen, was ich tun mußte, um wieder als Lehrer zugelassen zu werden. Ja, ich brauchte überhaupt nichts zu tun — mein Schein wurde auf der Stelle erneuert. Am folgenden Wochenende besuchten mein Sohn und ich den Direktor einer Privatschule, der uns großes Verständnis entgegenbrachte. Er sagte, daß ein Schüler nach Weihnachten die Schule verlassen werde und er daher meinen Sohn aufnehmen könne. Nun wollte mich panische Angst erfassen, da ich noch keine Anstellung in Aussicht hatte. Aber Gott sorgte auch dafür, denn ich wurde bald gebeten, in einer höheren Schule für einen Lehrer einzuspringen, der die Schule zu Weihnachten verließ.

Wenn ich auf diese Erfahrung zurückblicke, muß ich staunen, wie reibungslos alles vonstatten ging. Zuerst sah die Situation völlig hoffnungslos aus; aber die Bibel sagt uns (Matth. 19:26): „ ... bei Gott sind alle Dinge möglich.“ Während der folgenden sechs Monate war ich so stark beschäftigt, daß für Selbstmitleid, Selbstverdammung oder Schlaflosigkeit keine Zeit blieb. Dieser Abstand vom sterblichen Denken brachte Erleichterung. Der Unterricht im Internat stärkte das Selbstvertrauen meines Sohnes; und die Klasse, die ich unterrichtete, machte Fortschritte, obwohl es zeitweise schwierig war.

Doch mein Kummer war zum großen Teil nicht geheilt, sondern lediglich unter einer Vielzahl von Tätigkeiten begraben, die mir kaum Zeit zu ernsthaftem Nachdenken ließen. Erschöpfung war der Hauptgrund, warum ich nachts fest schlafen konnte.

Nachdem meine Tätigkeit als Lehrerin beendet war, rang ich lange Zeit mit der Frage des Lebens nach dem Tode. Ich wußte, daß Probleme, die hier nicht gelöst werden, hiernach ausgearbeitet werden müssen, und das brachte mir überhaupt keinen Trost. Ich stellte mir vor, wie enttäuscht und hilflos mein Sohn möglicherweise war, wenn er feststellte, daß er seinen Problemen nicht entronnen war; wie er sich vielleicht dagegen auflehnte, daß er sie noch überwinden mußte, und wie frustriert er wohl weiterhin über die grausamen Verhältnisse in der Welt sein würde. Ich fragte mich, ob er sich das Leben genommen hatte, um mir heimzuzahlen, was ich ihn zu lehren versucht hatte. In schlaflosen Nächten vergoß ich viele Tränen.

Schließlich durchflutete das Licht der Wahrheit mein Bewußtsein, und mir wurde klar, daß meine Aufgabe nicht beendet war, wie ich geglaubt hatte. Ich konnte auch jetzt noch das Bild leugnen, das immer so wirklich schien — das Bild von einem äußerst empfindlichen, ängstlichen, von Zweifeln geplagten, allzu grüblerischen Kind. Ich konnte das wahre Ebenbild meines Sohnes als Gottes vollkommene Widerspiegelung bestätigen, das niemals unter Depressionen gelitten hat. Ich konnte ihn seinem wirklichen Vater und seiner wirklichen Mutter, nämlich Gott, anvertrauen. Eine große Last fiel von mir, und die unglücklichen, düsteren Gedanken verschwanden. Die glücklichen Stunden, die wir zusammen erlebt hatten (und es waren viele); die Freude, die er anderen gebracht hatte (und er hatte vielen, die in Not waren, helfen können); die Intelligenz, die er zum Ausdruck brachte (und in seiner Arbeit war er sehr erfolgreich gewesen) — das waren und sind die Eigenschaften, die mir in bezug auf meinen Sohn sehr wirklich erscheinen.

Im 119. Psalm lesen wir (V. 105): „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ Welche Freiheit finden wir doch, wenn wir die geistige Bedeutung der Bibel erfassen!

Ich bin so dankbar für die Bibel, die Werke Mrs. Eddys, die christlich-wissenschaftlichen Zeitschriften, die Leseräume und Gottesdienste. Durch die Lehren Christi Jesu, durch Mrs. Eddys erleuchtete Erklärung dieser Lehren und durch die Tätigkeiten der Kirche Christi, Wissenschafter, zeigt uns Gott wahrlich den Weg.


Als Frau Bowmans Sohn erinnere ich mich daran, in welch einer Verwirrung wir uns damals befanden, und ich bin dankbar dafür, daß sich die Lage so reibungslos zum Guten wendete. Alle Beteiligten waren sehr hilfreich gewesen. Alles hat sich genauso zugetragen, wie meine Mutter es berichtete; als ob eine ordnende Hand alles an seinen richtigen Platz stellte. Meine Mutter, eine Witwe, hat durch ihre Liebe und ihr Verständnis die Familie immer zusammengehalten, besonders dann, wenn es am schwersten schien, diese Eigenschaften zum Ausdruck zu bringen, und sie am meisten benötigt wurden. Ich bin so froh, ihr Sohn zu sein, denn keine Reichtümer könnten dem gleichkommen, was sie mir gegeben hat.

Wenn Sie mehr Inhalte wie diese erforschen möchten, können Sie sich für wöchentliche Herold-Nachrichten anmelden. Sie erhalten Artikel, Audioaufnahmen und Ankündigungen direkt per WhatsApp oder E-Mail. 

Anmelden

Mehr aus dieser Ausgabe / Juli 1984

  

Die Mission des Herolds

„... die allumfassende Wirksamkeit und Verfügbarkeit der Wahrheit zu verkünden ...“

                                                                                                                            Mary Baker Eddy

Nähere Informationen über den Herold und seine Mission.