Vor einigen Jahren wurde ich während eines Aufenthalts in der Schweiz von einem guten Bekannten zu einem Wochenende im Chalet seiner Eltern in den Bergen eingeladen. Ich sollte auch an einer Wanderung mit ihm und zwei anderen Bekannten teilnehmen. Da ich die Berge liebe und gern wandere, nahm ich die Einladung begeistert an. Ich stellte mir breite Pfade vor, die nicht steiler als eine sanft ansteigende Landstraße den Berg hinaufführten.
Doch unsere Wanderung begann schon so völlig anders, als ich es erwartet hatte; ich war ziemlich bestürzt. Meine drei Gefährten, die viel jünger waren als ich und eine scheinbar unerschöpfliche Energie besaßen, schlugen ein Tempo an, das mir buchstäblich den Atem raubte. Schon nach dreißig Minuten unserer Tagestour blieb ich immer mehr zurück und mußte die anderen durch häufiges Rasten aufhalten. Noch ehe die erste Stunde vergangen war, hämmerte mein Herz, ich bekam kaum noch Luft und war drauf und dran, aufzugeben und umzukehren.
Ich hatte mich jedoch, wie es seit vielen Jahren meine Gewohnheit war, beim ersten Anzeichen von Erschöpfung an Gott gewandt, um aufs neue zu bestätigen, daß meine Beziehung zu Ihm weder unterbrochen noch zerstört werden kann. Das Problem schien sich aber noch zu verschlimmern. Zwei heimtückische Argumente drängten sich mir auf: erstens, daß meine Gefährten noch jung und kräftig waren, was auf mich nicht zutraf, und zweitens, daß ich einige Zeit allein sein mußte, um dieses Problem im Sinne der Christlichen Wissenschaft auszuarbeiten.
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