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„Das Rezept für alles Heilen” aus einer neuen Perspektive

Aus der August 1986-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Es ist erstaunlich, wie etwas, was wir schon viele Male gelesen haben, unter einem neuen Aspekt betrachtet werden und uns eine völlig neue Erkenntnis vermitteln kann. Ein Satz aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, der Entdeckerin und Gründerin der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns), bewirkte eine große Umwandlung in meinem Denken. Er lautet: „Die Bibel enthält das Rezept für alles Heilen.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 406. Früher hatte ich beim Lesen dieses Satzes gedacht: „Ja, natürlich stimmt das.“ Die Bibel zeigt uns, wie man heilt, und wenn wir Christus Jesus nachfolgen und ein christusähnliches Leben führen, sollten wir in der Lage sein, wie er Heilungen zu vollbringen. Er hatte ja schließlich gesagt: „Wer an mich glaubt, der wird die Werke auch tun, die ich tue.“ Joh. 14:12.

Eines Tages jedoch, als ich wegen eines körperlichen Problems betete, dachte ich darüber nach, was man tut, wenn man nach einem Rezept kocht. Sieht man nicht als erstes nach, ob man alle notwendigen Zutaten im Haus hat? Hier hielt ich inne und fragte mich: Habe ich alle Eigenschaften, die ich für die Heilarbeit benötige, in meinem Haus (meinem Bewußtsein)? Und was für eine Heilung möchte ich denn zustande bringen? Soll sie mir das Leben in der Materie (die mir in dem Augenblick das Leben erschwerte) angenehmer machen? Oder soll sie mir ein besseres Verständnis von Gott und meiner wahren Beziehung zu Ihm geben?

Diese Gedanken führten mich also weit von der Küche weg, aber ich wurde mir einer Sache bewußter, mit der wir uns alle auseinandersetzen müssen: nämlich der Qualität unseres Denkens. Ich überlegte mir, was ich wohl zum Heilen brauchte.

Das Erste Gebot „Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ 2. Mose 20:3. kam mir in den Sinn. Ja, das war's! Die wichtigste Zutat beim Heilen war doch bestimmt mein Verständnis, daß es nur einen Gott, einen Schöpfer, gibt.

Dann erkannte ich, daß die logische Folge dieses Gedankenganges ebenso wichtig war. Da es nur einen Gott gibt und der Mensch zu Seinem Ebenbild erschaffen ist, muß dieser Mensch qualitativ dem Geist gleich sein. Er kann nicht aus Materie bestehen, weil Gott nichts schaffen kann, was die Fähigkeit hat, unvolkommen zu sein. Und Gott kennt nur Vollkommenheit. Habakuk sagt: „Deine Augen sind zu rein, als daß du Böses ansehen könntest, und dem Jammer kannst du nicht zusehen!“ Hab. 1:13.

Jetzt hatte ich Geist, Gott, und den geistigen Menschen als die Grundelemente zum Heilen, aber ich wußte, daß in diesem Fall noch mehr nötig war. Wie stand es mit all den Argumenten, die die Materie vorbrachte? Ich hatte dauernd Schmerzen. War das die Wahrheit über den Menschen — über mich, das Ich, das das Ideal des Geistes war? Ich erkannte, daß dies niemals auch nur für einen Augenblick wahr gewesen war und daß es nur eine Lüge war, ganz gleich, wie lange mir der Zustand wirklich erschienen war. Ich ließ mich von einer Lüge überrumpeln!

Das Wunderbare dabei war: Als mir klar wurde, daß ich eine Fälschung als wahr akzeptierte, konnte ich sofort aufhören, sie zu glauben. Es bedurfte nicht einmal einer Warte-oder Erholungszeit. Und da eine Lüge die Fälschung der Wahrheit ist, hat sie nicht die Macht, sich ihrer eigenen Zerstörung zu widersetzen.

Als nächstes sah ich ein, daß ich die Lüge leugnen mußte, es gebe eine Substanz, Materie genannt, die Empfindung haben könne. Die Materie nahm Intelligenz und Leben für sich in Anspruch, behauptete, wahr zu sein, und gab sich für wirklich aus. Es wurde mir klar, daß ein laues Argument hier nicht ausreichte und warum meine vorherigen Bemühungen, die Situation zu heilen, erfolglos geblieben waren. Ich hatte nur einen halbherzigen Versuch gemacht, den Irrtum zu leugnen. O ja, ich argumentierte für die Wahrheit, aber sobald der Zustand überwunden zu sein schien und die Schmerzen nachließen, wurde ich unachtsam. Und zu meinem Kummer erkannte ich jetzt nur zu deutlich, daß ich meine schwersten Geschütze niemals aufgefahren hatte.

Eine natürliche Schlußfolgerung der Tatsache, daß Gott allein die Schöpfung regiert, die Er hervorgebracht hat, ist, daß alle Macht Gott gehört. Und wenn dem so ist, dann stand das Resultat schon fest! Und es war unvermeidlich. Es konnte nicht beeinträchtigt oder verzögert werden, und es mußte absolut und vollkommen sein. Auch brauchte ich nichts zu tun, um die Situation zu ändern. Der Irrtum mußte den Platz räumen und sich ergeben, da ich nur mit seiner völligen Zerstörung zufrieden sein würde.

Dann machte ich eine weitere Entdeckung. Der Kampf fand nicht in der Materie statt, sondern in meinem Bewußtsein. Der Irrtum hatte auf seine hinterhältige Art mich aufgefordert, ihn aufzunehmen und als wirklich zu akzeptieren — als etwas, was ich fühlte und was schon zu lange vor sich ging.

Ich hatte die Wahl, wie das immer in unserem menschlichen Leben jeden Augenblick der Fall ist. Würde ich das lügnerische Zeugnis der materiellen Sinne akzeptieren, oder würde ich es zurückweisen und die Wahrheit des Seins akzeptieren?

Als ich auf diese Weise argumentierte, konnte ich klar erkennen, wer der Übeltäter war. Es war niemand anders als das sterbliche Gemüt, wie Mrs. Eddy die vermeintliche Quelle jedes Gedankens nennt, der nicht von Gott kommt. Es war die Lüge, die behauptete, ich sei ein Sterblicher, der in einem schmerzhaften, materiellen Körper lebt, und es gebe keinen Ausweg, keine Möglichkeit, mich vor diesem Anspruch zu schützen.

Aber ich wußte, daß ich etwas tun konnte, und zwar konnte ich die Wahrheiten der Christlichen Wissenschaft diese Lüge vollständig zerstören lassen. Ich war nicht nur willens, sondern darauf erpicht, alles zu tun, was notwendig war, um den Heilungsprozeß in Gang zu setzen. Der Christus in meinem Bewußtsein war geistiges Licht, das mir zu der Erkenntnis verhalf, daß ich kein Opfer zu sein brauchte. Ich war ein Sieger und konnte meinen Sieg schon jetzt beanspruchen, nicht erst irgendwann in der Zukunft.

Es wurde mir jedoch klar, daß meine Wahrheitserklärungen spezifisch auf jene Lüge angewandt werden mußten, die Beachtung verlangte und Wirklichkeit beanspruchte. Und diese Lüge war nichts anderes als die universelle Annahme, daß wir in einem materiellen Körper leben und sterben.

Ferner wurde mir klar, daß ich in dem Maße Herr über die Situation sein würde, wie ich erkannte, daß diese Lüge keine Macht über mich haben konnte. Da die Bibel „das Rezept für alles Heilen“ enthält, konnte ich mich an sie wenden, konnte in den herrlichen Wahrheiten, die in ihren Seiten enthalten sind, nach der Zuversicht suchen, die ich brauchte, um dem Feind entgegenzutreten.

Paulus schreibt in der Apostelgeschichte: „Denn in ihm [Gott] leben, weben und sind wir.“ Apg. 17:28. Ich begann, wissenschaftlich zu argumentieren, daß ich, wenn ich als Verkörperung des Geistes in Gott lebte, nicht in einem kränklichen, materiellen Körper existieren konnte. Ich erkannte, daß mein Bewußtsein Gott widerspiegelte und Seine Macht ausdrückte, und diese Macht reichte aus, um die armseligen Suggestionen des Irrtums, die sich als mein Denken präsentierten, zu überwinden. Ferner wurde mir klar, daß Gottes Kind ebensowenig einer Lüge Glauben schenken kann, wie es der Lüge von Schmerzen unterworfen sein kann. Die Schmerzen und alles, was damit verbunden war, waren geächtet, ohne Daseinsberechtigung.

Wie sich die Substanz meines Denkens verbesserte! Ich sah, daß nichts zu dem von Gott erschaffenen Kind hinzugefügt werden kann. Der Mensch, der in seiner ursprünglichen Vollkommenheit dasteht, ist vollkommen, rein, heil, vollständig; er ist geistige Identität, und nur die Integrität des Geistes ist seine wahre Substanz. Daher konnte ich nichts an mir erfahren, was nicht von Gott erschaffen war.

Schließlich wurde mir klar, daß ich mit Sicherheit Heilung erwarten konnte, wenn ich alle notwendigen Schritte zur Vorbereitung der Heilung unternommen hatte. So wie der Teig aufgeht, wenn er in einen warmen Ofen gestellt wird, so erhob sich mein Denken zu Gott, dem Geber alles Guten, und ich wußte, daß meine Not gestillt werden mußte. Ich fragte mich: Wurde mein Denken von Liebe erwärmt, von der universellen Liebe zu allen Menschen? Verstand ich, daß diese Wahrheiten, die ich für mich selbst akzeptierte, auf alle angewandt werden können und müssen?

Als ich dem Rezept der Bibel buchstabengetreu folgte und im Glauben des Geistes handelte, wurde ich geheilt. Können wir jemals an dem Resultat zweifeln?

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