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Sich bewußt werden, was Vorrang hat

Aus der August 1986-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Als meine Frau und ich eines späten Vormittags von einem New Yorker Hotel abreisen wollten, schien es, als ob einfach zu viel auf einmal getan werden müßte und wir zu wenig Zeit dafür hätten. Außerdem überfielen meine Frau plötzlich heftige Schmerzen. Als wir uns im Gebet an Gott wandten, erfüllte uns tiefer Frieden; und bald darauf kamen uns klare, logische Gedanken über die Sicherheit und das Wohlbefinden des Menschen, der sich in Gottes Obhut befindet. Das führte dazu, daß wir mit immer festerer Überzeugung bejahen konnten, was wir dann auch wirklich zu fühlen begannen — die herrschende Gegenwart der göttlichen Güte. Es bewirkte ferner, daß wir mit Nachdruck verneinen konnten, daß Krankheit, unharmonische Umstände oder „unglückliche“ Ereignisse in einem Universum, das allein vom göttlichen Prinzip, Gott, regiert wird, überhaupt einen Platz haben.

Innerhalb einer halben Stunde erklärte meine Frau, daß es ihr wieder gut gehe. Wir setzten unsere Vorbereitungen für die Abreise und für eine Versammlung an jenem Nachmittag fort. Bald befanden wir uns auf dem Weg zu unserem Ziel.

Manchmal bedarf es zahlreicher Herausforderungen, ehe wir uns bewußt werden, was Vorrang hat. Ist nicht das wirklich Vorrangige immer die Vergeistigung des Denkens — das Gebet, in dem wir Gottes unzweifelhafte Herrschaft über Sein Universum so anerkennen, daß wir Paulus’ Worte bestätigt fühlen: „Er ist nicht ferne von einem jeglichen unter uns. Denn in ihm leben, weben und sind wir.“ Apg. 17:27, 28.?

Wenn wir uns tatsächlich bewußt werden, was Vorrang hat, stellt sich eine Heilung ein — für die Kirche ebenso gewiß wie für den einzelnen. Was wir individuell oder als Kirche erreicht haben, beruht immer auf dieser Grunklage. Ist jetzt nicht die Zeit gekommen, daß wir beten, arbeiten — und „wachen“?

Beten und Arbeiten sind uns wohl vertraut. Aber wie steht es mit dem „Wachen“? Dieser Begriff erhält eine tiefere Bedeutung, wenn wir die vielen einschlägigen Stellen in der Bibel und in den Werken Mary Baker Eddys lesen. Er kommt rund fünfundzwanzigmal in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift vor und ungefähr fünfundneunzigmal in ihren anderen Werken; dazu gehören auch die Weisung, täglich zu wachen, die in der „Richtschnur für Beweggründe und Handlungen“ enthalten ist, und das feierliche Gelöbnis im sechsten Glaubenssatz der Christlichen WissenschaftChristian Science (kr’istjən s’aiəns), zu wachen.

Mrs. Eddy schreibt, um nur ein Beispiel zu nennen: „Die Gegenwart ist unser; die Zukunft, trächtig von Ereignissen. Jeder Mann und jede Frau sollte sich heute selbst ein Gesetz sein — ein Gesetz der Treue zu Jesu Bergpredigt... Stillschweigend, auf kaum verstandene Weise, arbeitet heute das sterbliche Gemüt im Interesse von beiden, von Gut und Böse; daher die Notwendigkeit, Wache zu halten, und daher die Gefahr, einer Versuchung zu erliegen, deren Ursachen in früheren Zeitabschnitten der Menschheitsgeschichte nicht existierten.“ Vermischte Schriften, S. 12.

Geistiges Wachen schließt den Einfluß des sterblichen oder fleischlichen Gemüts aus — seine fesselnden Theorien, seinen unbegründeten Optimismus, seine „ansteckende Furcht, seinen Mangel an Wachsamkeit, seinen Widerwillen, von Sünde und Bösem Notiz zu nehmen — und bleibt sich der Allmacht der göttlichen Absicht bewußt.

Die Christliche Wissenschaft war noch nie eine Religion für Leute, die nur die Kirchenbank drücken. Wir haben noch nie die Glaubenssätze unterschrieben und dann, zufrieden über unsere Mitgliedschaft, die Hände in den Schoß gelegt. In dem Augenblick, wo jemand ein Christlicher Wissenschafter wird, engagiert er sich. Er weiß, daß es nicht darum geht, Glaubensbekenntnissen zuzustimmen, sondern das Christentum in seiner praktischsten Form zu leben. Er weiß, daß die Wohlfahrt seiner Kirche nicht von Geistlichen noch von einer Hierarchie abhängt. Die Kirche gedeiht oder erlahmt entsprechend der geistigen Kraft aller ihrer Mitglieder. Schon immer konnte man ein gewisses Engagement für eine Sache spüren, für eine Bewegung zum Wohle der Menschheit, nicht für eine Kirche, die in Marmor erstarrt.

Dieses Engagement ist in den letzten Jahren stärker geworden. Trotz großer Herausforderungen ist die Bedeutung der Christlichen Wissenschaft jetzt schärfer ins Blickfeld gerückt — doch nicht nur für die Christlichen Wissenschafter, sondern für die heutige Zeit, die darum ringt, für die Menschheit einen Weg zu einer geistigen Zukunft zu finden. Seit der Videokonferenz am 8. Dezember 1984 („Für die ganze Menschheit leben“) haben viele gefragt: Wie geht es nun weiter? Wie leben wir für die ganze Menschheit?

Läßt sich diese Frage nicht dadurch beantworten, daß wir — jeder an seinem Platz — von dem ausgehen, was uns durch die Christliche Wissenschaft zuteil wurde: geistiges Verständnis? Mrs. Eddy, die die Christliche Wissenschaft entdeckte und gründete, schreibt: „Beten, wachen und arbeiten, verbunden mit Selbstaufopferung, sind Gottes gnadenreiche Mittel zur Vollendung alles dessen, was mit Erfolg zur Christianisierung und Gesundheit der Menschheit getan worden ist.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 1.

Die treu sind, werden in dieser Stunde wachen. Sie werden sich der geistigen Prioritäten bewußt. Sie entdecken, daß Gottes Gesetz und Seine Herrschaft unberührt und allerhaben sind — und daß die Zukunft „trächtig von Ereignissen“ ist.

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