[Fortsetzung]
Durch meine Arbeit für Mrs. Eddy hatte ich notwendigerweise häufig Kontakt mit ihr. Manchmal sah ich sie mehrmals die Woche. Jedesmal drückte sie liebevolles Interesse an meinem Wohlergehen aus und schenkte mir Augenblicke ihrer kostbaren Zeit, um mir zu erklären, wie ich in der Christlichen Wissenschaft arbeiten solle. Sie las meine Gedanken, wie man ein offenes Buch liest, und entdeckte etwas, was mir selbst nicht bewußt war: eine noch nicht geheilte Furcht vor Tuberkulose. Sie sprach nie mit mir darüber, aber in mehreren Briefen an mich erwähnte sie Lungen. Diese Stellen waren für mich so hilfreich, daß ich einige davon hier wiedergebe, damit sie auch andere segnen mögen.
Im April 1907 schrieb sie: „Mein Lieber, schauen Sie auf die Schatten der Lungen, bis Sie des Vaters Antlitz sehen — das Leben, das weder in noch von der Materie ist, und diese geistige Erkenntnis wird mit Sicherheit die Schatten für immer verscheuchen.“
Einige Monate später empfing ich von ihr den folgenden Brief:
Pleasant View,
Concord, N.H.
9. Nov. 1907.
Mein Lieber, lesen Sie Wissenschaft und Gesundheit, Seite 188, den 3. Abschnitt, und mögen Sie die Bedeutung dessen verstehen, was ich Ihnen bei Ihrem letzten Hiersein sagte.
Es erscheint den materiellen Sinnen so, als ob Schmerzen usw. in der Lunge oder sonstwo in der Materie wären, aber tatsächlich befinden sich Schmerzen oder Leiden jeglicher Art ebensowenig während unseres Wachseins im Körper oder in der Materie wie während unserer nächtlichen Träume, denn beide Zustände sind Träume und nicht die Wirklichkeit des Seins.
In Liebe die Ihre
M B Eddy
Im darauffolgenden Frühjahr schrieb sie mir in einem Brief, in dem sie sich für einige besonders schöne Erdbeeren bedankte, die ich ihr geschickt hatte: „Möge, oh möge die göttliche Liebe Sie nähren und Sie mit einem starken Gefühl der Freiheit erfüllen, Sie erwecken aus dem Traum, daß in den Lungen Leben enthalten sei — das Unendliche im Endlichen —, und möge sie Ihnen zeigen, wie eine Lüge sich selbst zerstört, wenn sie sagt, sie sei wirklich!“
Mrs. Eddy war stark an dem geistigen Fortschritt ihrer Mitarbeiter interessiert und legte großen Wert darauf, daß sie das christlich-wissenschaftliche Heilen ausübten. Sie sagte einmal zu mir, soweit ich mich erinnere: „Bringen Sie Ihr Herz in Einklang mit dem Herzen Gottes. Das heilt die Kranken. Schaffen Sie sich ein rechtschaffenes Herz. Machen Sie eine Praxis auf und wissen Sie, daß nicht Sie es sind, der heilt, sondern daß Ihre Rechtschaffenheit Heilung bringt.“
Als ich ihr sagte, daß ich mich entschlossen hätte, meinen Beruf aufzugeben, um mich bis auf meinen Dienst für sie und die Bewegung ganz der Ausübung der Christlichen Wissenschaft zu widmen, schrieb sie:
Pleasant View,
Concord, N.H.
2. März 1903.
Geliebter Schüler,
Ich bin froh, daß Sie alles aufgegeben haben. Haben Sie doch lediglich ein Nichts für ein Etwas aufgegeben, und dieses Etwas ist Alles.
Gott segne Ihre tapfere ehrliche Absicht mit reichen Früchten.
Die Kranken, die Gelähmten, die Blinden wollen geheilt werden. Ist es nicht genug, das vollbringen zu können? Wenn ich eines nennen sollte, was vor allem anderen in der Welt getan werden müßte, so wäre es das Heilen der Kranken und das Reinigen der befleckten, verdorbenen Sterblichen; dadurch wird man vollkommen und glücklich, und das kann niemand einem nehmen. „Recht so, du frommer und getreuer Knecht“, gehe ein in alles irdische Gute und zu deines Herrn Freude, dem Lohn der Gerechten. Nochmals, Gott segne Sie, mein Lieber, und lenke Ihre Schritte.
In Liebe
M B G Eddy
Alle, die in Mrs. Eddys Dienst standen, wurden durch die liebliche Tugend der Dankbarkeit gesegnet, die sie zum Ausdruck brachte. Dankbarkeit lag in ihrer Natur und bekundete sich ohne Fehl auf irgendeine gütige Art, durch ein Geschenk oder eine kostbare Erklärung der Wahrheit, oft mit einem köstlichen Schuß Humor, denn sie hatte einen guten Sinn für Humor.
Während einer meiner ersten Besuche in Pleasant View bemerkte ich, daß der Stuhl, den Mrs. Eddy ständig benutzte, ein in goldenem Plüsch bezogener Lehnstuhl, stark abgenutzt war, und ich beschloß, sie mit einem neuen zu überraschen. Ich ließ die genauen Maße nehmen und eine Reproduktion anfertigen. Als Mrs. Eddy eines Tages ihre gewohnte Ausfahrt machte, nahm ich den alten Stuhl fort und stellte den neuen hin. Mit diesem Geschenk hinterließ ich einen Brief, worin ich sagte: „Dieser Sessel ist ein Geschenk für Mutter als Ausdruck meiner Liebe und Dankbarkeit, die nicht in Worte gefaßt werden können, und mein einziger Wunsch ist, daß er Ihnen soviel Wohlbehagen schenke, wie es mir Freude macht, ihn zu geben.“ Zum Schluß dankte ich ihr für alles, was sie durch ihr Werk und ihre Worte für mich und die ganze Menschheit getan hatte. Dieses Geschenk entzückte Mrs. Eddy, und sie schrieb mir einen Brief, in dem sie folgende Zeilen aus Eliza Cooks Gedicht „Der alte Lehnstuhl“, das zu jener Zeit sehr bekannt war, zitierte:
Ich liebe ihn, ich liebe ihn! Und wer wagt es,
mich dafür zu tadeln, daß ich diesen alten Lehnstuhl liebe?
Mit diesem Brief schickte sie mir eine „Freikarte“ für die Lehrerbildungsklasse für Metaphysik in Massachusetts, die im darauffolgenden Juni stattfinden sollte.
Die Schenkung des Lehnstuhls hatte noch ein Nachspiel. Als im Jahre 1907 Mrs. Eddys Umzug von Pleasant View nach Chestnut Hill, Massachusetts, geplant wurde, hatte ich u. a. die Aufgabe, genaue Reproduktionen der Eichenmöbel in ihrem Wohnzimmer und Schlafzimmer in Pleasant View anfertigen zu lassen. Diese Reproduktionen sollten aus Mahagoni sein, und zwar in hellem Lack fürs Wohnzimmer und in dunklem Lack fürs Schlafzimmer. Als ich eines Tages die Möbel, die reproduziert werden sollten, überprüfte, bemerkte ich, daß der Lehnstuhl, den ich Mrs. Eddy 1901 gegeben hatte, reparaturbedürftig war, und beschloß, ihr als Geschenk eine Nachbildung davon anfertigen zu lassen.
Mit Bezug auf ihren Dankesbrief, in dem sie aus dem Gedicht „Der alte Lehnstuhl“ zitiert hatte, schickte ich ihr folgende Zeilen:
Ich würde es nicht wagen, Sie zu tadeln, weil Sie Ihren alten Lehnstuhl lieben, aber ich habe eine Reproduktion davon anfertigen lassen, damit Sie nicht im geringsten gestört werden, während der alte repariert und für Sie hergerichtet wird; so kann dieser neue in Ihr neues Heim kommen, wenn es fertig ist, und kann dort benutzt werden, bis der alte geliefert werden kann. Ich gebe Ihnen dieses Geschenk in großer Liebe und Dankbarkeit und in dem Bewußtsein, daß meine Schuld Ihnen gegenüber nie abgetragen werden kann; und ich hoffe, daß er Ihnen ein so großes Gefühl der Behaglichkeit geben möge, wie irgend etwas auf dieser Welt es nur kann.
In ihrem Dankesbrief sprach Mrs. Eddy von der tiefen Einsamkeit ihres Herzens, das so selten Gesellschaft habe, und bezog sich wieder auf das Gedicht „Der alte Lehnstuhl“. Sie zitierte: „Ich habe ihn mit Tränen genetzt, ich habe ihn mit Seufzern bedeckt.“
Ich schickte ihr eine kleine Schüssel, die mir für ihr mittägliches Tablett geeignet schien, und am nächsten Tag empfing ich den folgenden Brief:
Pleasant View,
Concord, N.H.
10. März 1905
Sie sind mehr als ein „Hügel“* — Sie sind ein Berg und die Stätte der Zartheit, Selbstlosigkeit, Seele. Die Silberschüssel, die Sie mir geschickt haben, hält mein Mittagessen gut warm. Wollen Sie mir erlauben, dafür zu bezahlen? Es ist mir nicht recht, daß Sie Ihr Geld für mich ausgeben. Daß Sie für mich sorgen, so wie Sie es tun, ist alles, was ich brauche, und genau das, was ich brauche. Gott segne Sie, mein Lieber, möge Er Ihnen viele Siege über die Falschheiten der menschlichen Gedanken bescheren und Sie mit dem süßen Frieden und der Ruhe der Furchtlosigkeit erfüllen. Liebe treibt die Furcht aus.
In Liebe und in Wahrheit die Ihre
Mary Baker Eddy.
Eines der nützlichsten kleinen Geschenke, die ich Mrs. Eddy machte, war wohl ein Schmuckkästchen. Sie schrieb mir, daß es immer auf ihrer Frisierkommode stehe und daß die Fächer es ihr erleichterten, die verschiedensten Dinge zu finden, so daß sie selbst im Dunkeln sofort wisse, wo alles sei. Als sie sich bedankte, schrieb sie: „Ordnung ist für mich wesentlich.“ Der Brief schloß mit einem Segen: „Mögen die reichen Segnungen des Himmels so sanft auf Sie herniederfallen, wie der Tau auf die Blumen fällt.“
Eines Tages bat Mrs. Eddy mich, passende Umschläge für ihre Visitenkarten zu kaufen. Auf die Rückseite einer der Karten, die sie mir gab, schrieb sie die hochgeschätzten Worte: „In unsäglicher Liebe meinem treuen Diener Gottes.“
Ich schickte ihr für die Veranda in Pleasant View eine Gummimatte mit dem eingewirkten Wort „Eddy“. In ihrem Antwortschreiben sagte sie: „Entschuldigen Sie bitte, daß ich nicht weiß, wie ich es nennen soll.“ Ich schrieb zurück: „Nennen Sie das Ding auf Ihrer Türschwelle eine Liebesgabe an Mutter, und damit haben Sie den richtigen Namen dafür.“
Mrs. Eddys überfließende Dankbarkeit ihren Mitarbeitern gegenüber drückte sich oft in reizenden Geschenken aus, die wir alle sehr schätzten. Im Jahre 1904 schickte sie mir ein Zwanzigdollarstück aus Gold und dazu einen kleinen Abzug eines Fotos von sich, den ich in ein kleines Lederetui steckte und in meiner Westentasche bei mir trug. In einem Begleitschreiben zu diesem Geschenk schrieb sie: „Nehmen Sie mein goldenes Geschenk als das Symbol Ihrer Goldenen Lebensregel.“ Als ich ihr dafür dankte, schrieb ich mit Bezug auf das Foto: „Ich habe jedoch ein besseres Bild von Ihnen als dieses. Es ist ein mentales Bild, und ich erhielt es durch das Studium Ihrer Schriften. Es ist mein Wunsch, daß das Sonnenlicht der Wahrheit dieses Bild in meinem Bewußtsein voll entwickeln möge.“
Im darauffolgenden Jahr gab sie mir ein schönes goldenes, mit einem Brillanten besetztes Medaillon, das ebenfalls ein Foto von ihr enthielt. Als ich ihr dafür dankte, schrieb ich u. a .:
Ich wünschte, Sie hätten meine freudige Überraschung sehen können, als ich die Schachtel öffnete und die beiden Teile, den Brillanten und das Angesicht, sah — beides Einzelstücke, das eine mit dem Glanz des Leitsterns, der den Weisen den Weg zu Jesu Krippe wies, ein Symbol für das Licht des Glaubens und der Hoffnung. Das andere mit dem Glanz und der Widerspiegelung geistigen Seins, das immer heller scheint bis zum vollen Tag, weil es unbeirrbar ins Antlitz Gottes, der göttlichen Liebe, schaut, und das das innere Licht symbolisiert — „das wahre Licht, das alle Menschen erleuchtet, die in diese Welt kommen“. Ich werde dieses Antlitz, das den Christus widerspiegelt, oft ansehen, damit es mir den besten und teuersten Freund auf dieser Welt in Erinnerung bringe, den Freund, der unentwegt in des Meisters Spuren gefolgt ist. Das wird mir erneuten Mut geben, auf dem Weg weiterzugehen.
Mrs. Eddy verschenkte gern Bücher, und sie gab mir mehrere, die sie signierte. Am meisten schätze ich mein Exemplar ihres Lehrbuchs Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift.
Im Jahre 1907 wurde Mrs. Eddy von den sogenannten „Engsten Freunden“ vor Gericht gebracht. Sie versuchten zu beweisen, daß Mrs. Eddy unfähig sei, ihre eigenen Angelegenheiten in die Hand zu nehmen. Wären diese „Engsten Freunde“ erfolgreich gewesen, hätten sie nicht nur ihren Besitz erhalten, sondern auch das Urheberrecht für Wissenschaft und Gesundheit.
Am 24. März des Jahres schrieb Mrs. Eddy mir in einem Brief:
Mein geliebter Schüler,
ich bitte Sie dringend, am 26. oder 27. März zu mir zu kommen, um mit mir ein oder zwei Wochen zu wachen, je nachdem, wie der Fall es erfordert.
Diese Stunde ist eine Prüfung für die Christlichen Wissenschafter und für das Schicksal unserer Sache, und sie dürfen nicht als mangelhaft befunden werden. Sie müssen ihr Selbst vergessen und müssen nur an ihren Gott und ihren Wegweiser denken und sich ihrer Pflicht erinnern, nur einen Gott zu haben und ihren Nächsten zu lieben wie sich selbst. Ich sehe es deutlich, daß die Fortdauer unserer Sache in der Schwebe hängt. Möge Gott Ihre Augen öffnen, daß Sie es sehen und zu der kommen, die für Sie in der Hitze des Gefechts die Last getragen hat.
Sie ernannte andere in ähnlicher Weise, bis wir zwölf waren, die gebeten wurden, besondere Arbeit zu tun.
Während der Dauer des Prozesses ging ich täglich im Anschluß an die Gerichtssitzung nach Pleasant View, um Mrs. Eddy im Namen ihres Hauptanwalts, „General“ Streeter, über den Verlauf des Verfahrens Bericht zu erstatten. Sie empfing mich immer sofort und hatte offensichtlich schon auf meine Rückkehr vom Gericht gewartet. Ich habe sie noch deutlich vor Augen, wie sie ruhig dasaß und sich anhörte, was ich zu berichten hatte. Sie erinnerte mich an eine graue Möwe, die ruhig und gelassen auf dem sturmbewegten Meer sitzt. Sie vertraute völlig darauf, daß die Wahrheit in diesem Prozeß triumphieren würde. Sie sagte mir einmal, soweit ich mich erinnere: „Man kann keinem wehtun, wenn man die Wahrheit sagt, und niemand kann einem durch Lügen schaden.“
Natürlich ist mir jener ereignisreiche Tag am besten in Erinnerung, an dem ich nach Pleasant View eilte und ihr sagte, daß der gerichtliche Kampf überstanden war — und daß sie gewonnen hatte. Als sie das hörte, hob sie die Hände von den Armlehnen ihres Stuhles und ließ sie wieder fallen, sie hob ihren Kopf — eine Bewegung, die uns allen vertraut geworden war, wenn sie metaphysische Arbeit tat oder wenn sie tiefbewegt war. Ihre Augen schauten in die Ferne, als sähen sie direkt in das Herz des Himmels.
Fast sofort wandte sie sich ihrem Schreibtisch zu und schrieb ein paar Minuten lang. Es war ein Brief von überfließender Vergebung für einen der Kläger. Ich mußte an Jesu Worte denken: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“
Für meine Arbeit im Zusammenhang mit diesem Fall hatte Mrs. Eddy mir Anweisungen gegeben, die ich sofort niederschrieb. Sie wollte die Annahme von einem „Prozeß“ mit absoluter Metaphysik behandelt wissen. Ich sollte nicht den Ausgang vorausplanen, sondern wissen, daß Wahrheit siegen und das göttliche Gemüt das Urteil bestimmen würde — was zweifellos auch geschah.
Meine geistige Arbeit gründete sich auf das Tägliche Gebet aus dem Kirchenhandbuch und auch auf Artikel VIII Abschnitt 6 „Pflichttreue“. Mrs. Eddy wies mich auf die Notwendigkeit hin, in diesem Fall besonders den Hypnotismus zu behandeln. Sie zitierte aus der Bibel: „Sollte der Richter aller Welt nicht gerecht richten?“ (1. Mose 18:25), „Wenn Menschen wider dich wüten, bringt es dir Ehre; und wenn sie noch mehr wüten, bist du auch noch gerüstet“ (Ps 76:11) und: „Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“ (Rom 8:28). Ihre Anweisungen waren in jedem Detail christlich und wissenschaftlich.
Ich bin oft gebeten worden, Mrs. Eddy zu beschreiben. Ich erinnere mich an ihre anmutige Gestalt, ihre kleinen Hände und Füße, ihre zarte rosige Hautfarbe und ihr weißes Haar, die den Charme einer Dresdner Figur ausdrückten. Ihr Gesicht war fast faltenlos, nur an ihren Augenwinkeln befanden sich Lachfältchen. Ihr Mund drückte Festigkeit aus, aber ihr Lächeln war unaussprechlich lieblich. Ihre Augen waren wunderbar. Sie hatte tiefe, forschende, weitblickende Augen, die aber oft fröhlich aufleuchteten. Ihr Ausdruck wechselte ständig mit ihren Gedanken. Sie hatte viel Sinn für Humor, und inmitten ernster Geschäfte hatte sie Zeit für ein scherzhaftes Wort oder Freude an einer amüsanten Situation.
Wer mit Mrs. Eddy Umgang hatte und seine Erinnerungen an sie als eine „körperliche Person“ (Vermischte Schriften, S. 152) ausgedrückt hat, kommt doch immer wieder darauf zurück, daß sie nur wahrhaftig erkannt werden kann durch ihre Arbeit für Gott und die Menschen. Sie entdeckte die Wissenschaft des Seins. Sie bewies sie durch Heilen, und dadurch erhielt diese praktischen Wert für die ganze Menschheit. Sie brachte die Lehren dieser Wissenschaft in ein System und machte sie dadurch jedermann zugänglich. Sie gab ihrer Kirche das Kirchenhandbuch und schützte sie dadurch vor dem „frevlerischen Zahn der Zeit“ (Verschiedenes, S. 230); sie begründete diese „ewige Wissenschaft“ als eine „dauernde Gnadengabe“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 150).
Im Jahre 1905 schrieb Mrs. Eddy unter der Überschrift „Betätigt die goldene Regel“ an den Boston Globe: „Die heilsamen Züchtigungen der Liebe fördern die Völker auf dem Wege zur Gerechtigkeit, zur Rechtschaffenheit und zum Frieden, die die Marksteine des Wohlergehens sind.“ Und als ob sie ihr eigenes unsterbliches Werk zusammenfassen wollte, fügt sie hinzu: „Um mehr erfassen zu können, müssen wir das betätigen, was wir von der goldenen Regel schon wissen, die für die ganze Menschheit ein Licht ist, das Licht ausstrahlt“ (Verschiedenes, S. 282).
Durch Mary Baker Eddy hat Gott der Menschheit die vollständige, endgültige Offenbarung der Wahrheit, die göttliche Wissenschaft, gegeben.
Fortsetzung dieser Serie folgt
