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Was weiß Gott darüber?

Aus der September 1987-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Was weiß Gott darüber? Stellen Sie sich je diese Frage? Sie kann sehr hilfreich sein, weil es darauf stets eine Antwort gibt. Gott teilt sich uns immer mit, und zwar so, daß Sie und ich es verstehen können.

Vor einigen Jahren flog ich mit einer Linienmaschine über ein Gebirge. Noch ehe wir unseren Zielort erreicht hatten, gerieten wir in einen heftigen Sturm. Wir flogen durch dichte Wolken, und der Pilot hatte den Passagieren mitgeteilt, daß die Sicht bei der Landung voraussichtlich an der untersten Grenze liegen würde. Ich kannte unseren Zielort gut. Sein kleiner Flughafen war auf allen Seiten von hohen Bergen umgeben. Eine Landung war dort selbst bei besten Wetterbedingungen schwierig.

Als wir in der Luft durchgeschüttelt wurden, fragte ich mich, wie so oft: „Was weiß Gott darüber?“ Mein Studium der Christlichen Wissenschaft hatte mich gelehrt, daß Gott gut ist und daß Er einzig und allein Gutes bewirkt. Alles, was wirklich existiert, ist von Gott geschaffen und ist gut, weil es Sein Wesen zum Ausdruck bringt.

Die Bibel sagt uns, daß Gott Liebe ist. Also muß dem Menschen Gottes ganze Liebe gelten. Wie uns der 91. Psalm und so viele andere Bibelstellen versichern, steht der Mensch unter der ständigen Fürsorge und Führung Gottes. Gott bringt nicht den in Gefahr, den Er liebt. Wir vermenschlichen Ihn, wenn wir glauben, Er sei mit Seiner Liebe wählerisch. Gott bewirkt einzig und allein das Gute, und Er teilt Seiner Schöpfung alles Gute mit. Wir können uns niemals außerhalb Seiner Liebe stellen. Christus Jesus bewies das in seinem Leben immer wieder.

So vieles, was wir erleben, scheint zufällig zu geschehen. Aber schafft und regiert Gott so Sein Universum? Das kann nicht sein. Zweifellos kennt Gott alles, was Er schafft. Er muß die absolute Kontrolle über Seine Schöpfung haben und sie in Übereinstimmung mit Seinem Gesetz regieren. Da bleibt kein Raum für Zufall, Glück oder Unfall.

Als ich daran dachte, fühlte ich mich sicher und buchstäblich von Gottes Liebe umgeben. Es wurde mir klar, daß Gott mich zu allen Zeiten beschützt und daß ich nicht in Gefahr sein konnte, weil ich niemals von Gott getrennt sein konnte.

Plötzlich gab es einen heftigen Stoß. Es schien so, als wäre das Flugzeug von etwas getroffen worden. Für den Bruchteil einer Sekunde verdrängte Furcht jeglichen ruhigen Gedanken und die Fähigkeit zu beten. Dann aber fühlte ich fast augenblicklich Gottes Gegenwart und wurde durch den Gedanken getröstet, daß nur das tatsächlich meine Erfahrung bestimmen kann, was Gott bewirkt und weiß. Der Pilot hatte das Flugzeug schnell wieder abgefangen, und wir erreichten unser Ziel zur vorgesehenen Zeit.

Als ich das Flugzeug verließ, traf ich mit dem Piloten zusammen, und er sagte mir, daß die Maschine von einem Blitz getroffen und beschädigt worden sei. Er fügte hinzu, es komme ihm wie ein Wunder vor, daß er sie unter diesen Bedingungen habe landen können.

War es tatsächlich ein Wunder? Wußte Gott etwas von einem Sturm und einem Flugzeug in Not, und griff Er dann wundertätig ein? Gott kennt nur sich selbst und Seine eigene Schöpfung. Gefahr kann kein Teil Seiner Wirklichkeit sein, die ja völlig gut sein muß.

Was war dann geschehen? Offensichtlich war eine Gefahr durch Gebet abgewendet worden. Aus menschlicher Sicht mag es wie ein Wunder ausgesehen haben, aber genaugenommen war es ein Beweis für die natürliche Wirkung des göttlichen Gesetzes, das Seine Schöpfung stützt und erhält. Durch Gebet — und bestimmt hatten auch andere Passagiere ernsthaft gebetet — wurde unsere Erfahrung mit dem in Übereinstimmung gebracht, was Gott über die Sicherheit des Menschen wußte.

Können wir die göttliche Wirklichkeit erkennen? Ja, durch das Studium des inspirierten Wortes und durch Gebet können wir zumindest einen Schimmer von der Wirklichkeit erhaschen, so wie sie für Gott existiert. Paulus schrieb an die Korinther: „Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, daß wir wissen können, was uns von Gott geschenkt ist.“ 1 Und in Wissenschaft und Gesundheit, dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, spricht Mrs. Eddy vom „geistigen Sinn“, einem Sinn, den wir alle haben, aber entwickeln müssen, damit wir auf Gott lauschen und nicht vom physischen Augenschein genarrt werden. Die unzuverlässigen physischen Sinne unterscheiden nicht genau zwischen Tatsache und Dichtung. Für sie war jener Sturm sehr wirklich und bedrohlich.

Wenn Sie je auf einen Berg gestiegen sind, haben Sie vielleicht einen Seufzer der Erleichterung ausgestoßen, als Sie glaubten, der Gipfel sei in Sicht; doch dann stellte es sich heraus, daß es sich um einen sogenannten „falschen“ Gipfel handelte. Was wie der Gipfel aussah, hielt tatsächlich den Ausblick auf den wahren Gipfel verborgen. Ein erfahrener Bergsteiger kennt die Berge und läßt sich nicht vom Augenschein narren. Und warum nicht? Weil er die Tatsachen kennt. Diese Kenntnis ist ausschlaggebend. Wer sich auf einem bestimmten Gebiet sehr gut auskennt, läßt sich nicht von dem narren, was vielleicht ein Anfänger auf jenem Gebiet irrigerweise als Tatsache hinnimmt.

Durch Gebet können wir das allerwichtigste Verständnis gewinnen — das Verständnis davon, was aus Gottes Sicht wirklich ist. Gott bestimmt, was wirklich ist. Wenn Gott etwas weiß, so ist es eine Tatsache, so ist es wirklich. Wenn Gott es nicht kennt, ist es unwirklich, ein Fehler oder ein Zerrbild der Wirklichkeit.

Wenn wir die Wörter verstehen und wissen auf Gott beziehen, nehmen sie eine andere Bedeutung an als in bezug auf die Menschen. Wir können eine wissenschaftliche Tatsache verstehen; wir schaffen sie aber nicht. Wir begreifen, daß sie existiert. Ich weiß, daß zwei und zwei vier ist. Mein Wissen macht es aber nicht erst dazu. Es ist bereits eine Tatsache, und ich habe sie verstehen gelernt. Wenn hingegen Gott etwas weiß, so ist das eigentlich ein schöpferischer Akt. Mit Seinem Wissen entwirft Er Ideen. Die Schöpfung ist die beständige Entfaltung alles dessen, was Gott weiß. Wir sind das, was Gott gerade jetzt über uns weiß.

Heißt das, daß Gott eine Ihm eigene besondere Form der Wirklichkeit schafft, die sehr wenig mit unserer Erfahrung zu tun hat? Keineswegs. Es gibt keine zwei Wirklichkeiten — nur eine; und diese eine ist in Gott und wird von Seiner Schöpfung zum Ausdruck gebracht. Neben der von Gott erschaffenen Wirklichkeit gibt es nicht noch eine andere, die Sein Bild und Gleichnis, der Mensch, erlebt. Der Mensch Gottes kann nur das sein und wissen, was Gott bekannt ist. In Wahrheit existiert nichts außerhalb des göttlichen Verständnisses, und wir sollten in unserer Erfahrung nichts als wirklich anerkennen, was Gott nicht kennen kann. In Wissenschaft und Gesundheit heißt es: „Das göttliche Verständnis herrscht, ist alles, und es gibt kein anderes Bewußtsein.“ 2

Wenn wir begreifen, daß Gott nicht nur alles weiß, sondern daß Sein Verständnis auch alles bestimmt und sicher regiert, so ist das für uns sehr beruhigend. Nachdem der Blitz das Flugzeug getroffen hatte, mußte erst etwas sehr Wichtiges geschehen, bevor ich wirkungsvoll beten konnte. Ich mußte die Furcht loswerden. Ich fragte mich erneut: „Kennt Gott Furcht?“ Natürlich nicht. Im göttlichen Bewußtsein gibt es keine Furcht. Gott weiß alles; alles, was Er weiß, ist gut, und dieses Wissen schließt die Furcht aus. In Gott gibt es keine Furcht, und der wirkliche Mensch, der ja Gottes Wissen widerspiegelt, kann sich nicht fürchten. Furcht ist nie ein Teil des Bewußtseins des Menschen.

Der Psalmist gab uns die göttliche Botschaft: „Seid stille und erkennet, daß ich Gott bin!“ 3 Wir könnten auch umgekehrt sagen: „Erkennt, daß ich Gott bin, daß Ich immer gegenwärtig bin, und aufgrund dieser Erkenntnis werdet ihr stille, zuversichtlich und furchtlos sein.“

Wir sind nur dann ängstlich, wenn es uns an Selbstvertrauen mangelt. Wenn wir wissen, was in Wirklichkeit vor sich geht, brauchen wir uns nicht zu sorgen. Wenn unser Wissen tatsächlich Gottes Wissen widerspiegelt, kann uns die Furcht nicht länger tyrannisieren.

Eines Nachts wurde ich wach, weil eins unserer Kinder weinte. Als ich den Jungen aus dem Bett nahm, bemerkte ich, daß er Fieber hatte. Ich konnte die Furcht mit der Frage in Schach halten: „Was weiß Gott darüber?“ Ich erkannte, daß dieses Kind Gottes Kind war, Seiner Verantwortung unterstellt. Gott kannte Sein Kind, und dieses Verständnis schloß weder Krankheit noch Schmerz ein. Dieses Kind war in Wahrheit Gottes Idee, das Ergebnis göttlichen Wissens und nicht einer furchtsamen Vermutung. Der einzig wahre Zustand eines Gotteskindes wird von dem „göttlichen Verständnis“ regiert.

Kurze Zeit nachdem ich zu beten begonnen hatte, fiel das Fieber, und wir freuten uns über den Beweis, daß uns das göttliche Verständnis regierte.

Heilungen treten ein, wenn wir freudig Gottes Allheit und die daraus folgende Nichtsheit alles dessen anerkennen, was nicht in Gottes Verständnis eingeschlossen ist. Das ist die wissenschaftliche Grundlage für das christliche Heilen, so wie es Christus Jesus veranschaulichte. Er kannte Gott besser, als irgendein anderer Ihn je gekannt hat. Aufgrund seiner innigen Gemeinschaft mit seinem himmlischen Vater konnte er augenblicklich alles zurückweisen, was nicht in Gottes Verständnis eingeschlossen ist. Er bewies, daß Gott Alles ist und daß infolgedessen alles, was nicht in dieser Allheit mit eingeschlossen ist, nichts ist — daß alles Leiden, alle Sünde, Krankheit, der Tod, Mangel und jede andere Form von Disharmonie unwirklich sind.

Wir sehen beständig um uns her menschliches Leiden, und als Christen haben wir uns der Aufgabe verschrieben, es auszumerzen. Dazu müssen wir wissen, was in Gottes Verständnis mit eingeschlossen ist; und wir können es wissen, weil wir als Gottes Ebenbild das Wissen Gottes widerspiegeln.

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