Suchen Sie nach einer Richtschnur für Ihr tägliches Denken und Handeln? Kann der Monotheismus diese Richtschnur sein? Können wir den einen Gott in einer Weise anbeten, die zur Heilung führt?
In dem Maße, wie wir nur einen Gott anerkennen, wird uns klar, daß es nur eine schöpferische Intelligenz gibt, das göttliche Gemüt, die zentrale Macht, die das Universum regiert. Die Christliche Wissenschaft zeigt uns, daß wir darauf vertrauen können, daß diese Macht unser individuelles Leben regiert.
Die Entstehung des Monotheismus zu biblischen Zeiten führte zu einem erweiterten Begriff von einem alleinigen Gott, der allerhabener Richter, Gesetzgeber, Vater und Mutter und göttliche Liebe ist. Die Propheten und vor allem Christus Jesus spielten Schlüsselrollen bei dem Aufbruch der Menschheit in Richtung Monotheismus. Christus Jesus bewies die Allerhabenheit und Allmacht des einen Gottes, indem er die Kranken heilte und materielle Bedingungen überwand. Anstelle von Furcht predigte er Liebe und Gottvertrauen.
Das menschliche Denken fürchtete jedoch im allgemeinen weiterhin eine zweite Macht, eine Macht neben Gott, dem Guten, nämlich das Böse oder den Teufel. Man glaubte, daß sich diese beiden Mächte gegenseitig bekämpften, und im Grunde betrachtet das allgemeine Denken das Leben auch heute noch so. Doch wenn Gott allmächtig ist, wie kann es dann eine Macht neben Ihm geben? Die Allgegenwart Gottes schließt die Gegenwart des Bösen aus. Wenn Gott, Geist, Alles ist, dann gibt es keine Materie. Wenn der Mensch Gottes Bild und Gleichnis ist, dann ist der Mensch geistig und gut und harmonisch.
Befassen wir uns eingehender mit diesem Gedanken, daß nur ein Gott, ein ursächliches Prinzip, das Universum regiert, so erkennen wir, daß Gott allerhabene Intelligenz sein muß. Seine Macht muß unbegrenzt und Er muß immer gegenwärtig sein. In Gott kann es keine Veränderung und keinen Verfall geben.
Im Buch der Offenbarung lesen wir: „Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende, spricht Gott der Herr, der da ist und der da war und der da kommt, der Allmächtige.“ Offb 1:8 [Textfassung 1956]. Gott ist das schöpferische Prinzip allen Lebens, uneingeschränkt von physischen Grenzen oder Zeitbegriffen.
Das Ewige kann nicht mit irdischen Begriffen von Raum und Zeit erfaßt werden. Im Ewigen gibt es kein Innen und kein Außen, keine kleinen und großen Werte, kein Viel und kein Wenig.
Mrs. Eddy erklärt Gott im Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit, folgendermaßen: „Der große Ich bin; der All-Wissende, All-Sehende, All-Wirkende, All-Weise, All-Liebende und Ewige; Prinzip; Gemüt; Seele; Geist; Leben; Wahrheit; Liebe; alle Substanz; Intelligenz.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 587.
Gott ist allmächtig. Seiner Macht und Herrschaft steht keine andere Macht oder Herrschaft gegenüber. Er hat kein Gegenteil, weil Er alles ist. Seine Kraft ist unendlich. Sie ist überall wirksam. Es gibt keine ihr entgegenwirkende Kraft, die sie überwinden müßte. Sie erschöpft sich nie. Von dieser Kraft gibt es nicht viel oder wenig, sie ist nicht groß oder klein; sie übersteigt jeden Maßstab — sie ist. Wir haben es hier mit dem Erkennen des Wesens Gottes und Seines Namens zu tun, den Mose als „ICH BIN, DER ICH BIN“ 2. Mose 3:14 [n. der engl. King-James-Ausgabe]. vernahm.
Gott, das Gute, ist unzerstörbar. Gott besteht ewig, weil Er vollkommen ist, makellos und vollständig.
Gott ist unendliches göttliches Gemüt, das unendliche All. Er umfaßt alles, was existiert. Gott ist der einzige Schöpfer. Die Bibel sagt von dem göttlichen Wort: „Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist.“ Joh 1:3.
Alle diese Eigenschaften Gottes hat auch der Mensch, Seine Widerspiegelung. Als Gottes Bild und Gleichnis kann der Mensch nur das Wesen Gottes, des Guten, widerspiegeln. Was Gottes Eigenschaften nicht zum Ausdruck bringt, ist nicht wirklich.
Die Einheit von Gott und dem Menschen, Seiner Widerspiegelung, wird durch den Christus, die geistige Idee der Sohnschaft, ans Licht gebracht. Der Christus, der uns zu dem Verständnis der wahren Beziehung zwischen Gott und Mensch führt, ist unser Erlöser. Der Christus bewahrt uns vor den schlimmen Folgen einer jeden Annahme, daß der Mensch von Gott getrennt sei. Der Christus richtet in uns die Wahrheit auf, mit der wir alle unharmonischen Situtionen heilen können.
Die geistige Schöpfung und der geistige Mensch sind die Kundwerdung Gottes in Seiner ganzen Herrlichkeit. Gott ist Liebe; und Er bringt Seine Liebe und Freude in Seiner Schöpfung zum Ausdruck. Die geistige Qualität, die Gott in einer Idee zum Ausdruck bringt, ist vollkommen. Sie unterliegt keiner Einschränkung und hat unendliche Möglichkeiten zum Guten. In dem Maße, wie wir die Einheit Gottes, des Gemüts, und die Untrennbarkeit des Menschen von Ihm verstehen, überwinden wir die Vorstellung von zwei sich bekämpfenden Mächten. Wir werden aus diesem hoffnungslosen Widerstreit des Dualismus erlöst. Wenn wir nur einen Gott haben, Ihn über alles lieben und Ihn als die einzige Ursache, als die einzige Macht und das einzige Bewußtsein anerkennen, können wir Seine Macht individuell zum Ausdruck bringen. Mrs. Eddy schreibt: „Damit du einen Gbott haben und dir die Kraft des Geistes zunutze machen kannst, mußt du Gott über alles lieben.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 167. Wenn sich der Vorhang des Dualismus hebt, sehen wir das Reich Gottes, die Herrshcaft der Harmonie, als eine ewig bestehende Wirklichkeit, ohne irgendeine andere Macht oder Existenz.
Der Anspruch auf eine andere Macht oder Gegenwart neben Gott kann durch die Christliche Wissenschaft ausgelöscht werden. Ich habe dies oft selbst erlebt und bei anderen gesehen. Eine Demonstration in der Christlichen Wissenschaft beweist, daß absoluter Monotheismus eine praktisch anwendbare Wahrheit ist und nicht bloß eine religiöse Theorie.
Eine solche Erfahrung war die Heilung von Herzbeschwerden. Ich hatte Schmerzen und konnte oft nicht schlafen. Ich verlor Gewicht, und meine Kräfte ließen nach. Die Arbeit wurde mir zur Last. Aber ich war mir bewußt, daß all das ein falscher Anspruch war, der nichts mit meiner wahren Identität als Widerspiegelung Gottes zu tun hatte. Ich entschloß mich, allein den Namen Gottes anzuerkennen und mich nur ihm zu beugen. Ich klammerte mich an die unwandelbare Einheit Gottes.
Da es keine Ursache in der Materie gibt, prüfte ich mein Denken. Ich mußte lernen, daß das, was Mrs. Eddy in dem Buch Vermischte Schriften auf die Frage „Glauben Sie an einen Wandel des Herzens?“ antwortet, wahr ist. Sie schreibt: „Wir glauben, und was mehr ist, wir verstehen, daß die menschlichen Neigungen, Wünsche und Ziele sich wandeln und daß sie sich dem göttlichen Richtmaß angleichen müssen: ‚Darum sollt ihr vollkommen sein‘, und wir glauben und verstehen auch, daß sich die Annahme, das Herz sei Materie und erhalte das Leben, wandeln muß zu dem Verständnis, daß Gott unser Leben ist, daß wir im Gemüt bestehen, durch das Gemüt leben und unser Sein haben.“ Verm., S. 50.
Es war nicht leicht, und es dauerte einige Zeit. Ein Ausüber der Christlichen Wissenschaft stand mir zur Seite. Doch als die menschlichen Neigungen, Wünsche und Ziele berichtigt waren und ich besser verstand, daß alle Ursächlichkeit geistig ist, war ich von den Herzbeschwerden geheilt.
Wenn wir die Erkenntnis, daß Gott Alles-in-allem ist, auf alles anwenden, was unser Denken beschäftigt, ist Heilung für uns und die Welt die Folge. Wenn wir Böses oder Disharmonie sehen, müssen wir es in unserem Bewußtsein durch die Erkenntnis auslöschen, daß Gott die einzige Wahrheit ist, die existiert. Dann beginnt es aus unserer Erfahrung zu verschwinden, und wir sind geheilt.
