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Bibelnotizen

für die Bibellektionen vom Juli 1996

Aus der Juli 1996-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Vierteljahrsheft der Christlichen Wissenschaft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine Einheit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Lehrbuch der Christlichen Wissenschaft, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Herold veröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

Gott

7. Juli

Es gefiel Darius, über das ganze Königreich hundertundzwanzig Statthalter zu setzen. Über sie setzte er drei Fürsten, von denen einer Daniel war.. .. Und sie warfen ihn zu den Löwen in die Grube.. .. Und man fand keine Verletzung an ihm; denn er hatte seinem Gott vertraut. (Dan 6:2–24)

Die LBe zeigt zwischen dem, was Daniel erlebt, und der Leidensgeschichte Jesu interessante Parallelen auf: „17: Sie warfen ihn:Still und ohne Widerrede geht Daniel diesen Weg. 18: versiegelte: Sie mißtrauten sich gegenseitig. Der König sollte Daniel nicht befreien, die andern ihn nicht töten können.. .. 24: er hatte seinem Gott vertraut, wie auch seine drei Freunde (3,18), ohne Gott vorschreiben zu wollen, was er nun tun müßte. — In dem allem ist Daniel Vorläufer und Modell der Passion und Auferstehung Jesu: Da trachteten (5) —, Sie hatten ihn aus Neid überantwortet' (Matth 27,18). Keinen Grund zur Anklage (5) —, Ich finde keine Schuld an ihm' (Joh 18,38; 4.6). .. Früh am Morgen, als der Tag anbrach, stand der König auf und ging eilends zur Grube (20) —, Sie kamen zum Grabe. .. sehr früh' (Mark 16,2). "Weiter schreibt LBe, daß der König sich ebenso bemühte, Daniels Unschuld zu klären, wie es Pilatus bei Jesus tat, und beide Richter konnten daraufhin nicht schlafen. Vor die Löwengrube wurde ebenso ein Stein gewälzt wie vor das Grab Jesu.

Das Sakrament

14. Juli

Da kamen zu Jesus Pharisäer und Schriftgelehrte aus Jerusalem und sprachen: Warum übertreten deine Jünger die Satzungen der Ältesten? (Mt 15:1—3)

Barclay schreibt: „Hier begegnen wir der Auffassung, daß Religion darin bestehe, daß man die Berührung mit bestimmten Dingen und Personen vermeiden müsse, weil sie unrein seien, wenn dies aber geschehe, müßten entsprechende Reinigungszeremonien vorgenommen werden, damit man wieder rein werde. "Die Satzungen der Ältesten bestanden aus zwei Teilen: dem geschriebenen Gesetz und dem mündlich überlieferten Gesetz, wie es u. a. in den Vorschriften der Handwaschung zum Ausdruck kam. Das Zeremonialrecht war für die orthodoxen Juden wirkliche Religion, und sie hielten diese Zeremonien für ebenso wichtig und bindend wie z. b. die Zehn Gebote. Barclay sagt dazu: „Während der Gottesdienst für die Schriftgelehrten und Pharisäer in der Einhaltung des gesetzlichen Ritus und Zeremoniells bestand, hielt Jesus ein reines Herz und ein Leben der Liebe für den eigentlichen Gottesdienst. Dieser Widerstreit der Meinungen ist bis heute lebendig geblieben. Was heißt Gottesdienst? Auch heute noch sind viele Menschen der Auffassung, daß Gottesdienst ohne Priester, der ihn in einem eigens dafür vorgesehenen geheiligten Gebäude nach einer bestimmten Ordnung und mit einer bestimmten, von der Kirche festgesetzten Liturgie durchführt, kein Gottesdienst sei, obwohl es sich bei all diesen Dingen um Äußerlichkeiten handelt. Eine der großartigsten Definitionen dessen, was Gottesdienst heißt, stammt von William Temple: Gottesdienst heißt, and der Heiligkeit Gottes das Gewissen schärfen, den Geist mit der Wahrheit Gottes nähren, die Einbildungskraft, das Denkvermögen an der Schönheit Gottes läutern, das Herz der Liebe Gottes öffnen und den Willen den Absichten Gottes unterordnen, das heißt, sich bewußt dem plan Gottes mit uns ergeben.' Wir sollten uns vor der Blindheit der Schriftgelehrten und Pharisäer hüten, vor ihrer Betonung des äußerlichen Zeremoniells, damit wir nicht denselben Fehler begehen wie sie."

Leben

21. Juli

Herr, du bist unsre Zuflucht für und für. Ehe denn die Berge wurden und die Erde geschaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit. Denn tausend Jahre sind vor dir wie der Tag, der gestern vergangen ist und wie eine Nachwache. Fülle uns frühe mit deiner Gnade, so wollen wir rühmen und fröhlich sein unser Leben lang. (Ps 90:7, 2, 4, 14)

Wie treffend diese Psalmverse auch im heutigen Deutsch klingen, zeigt die GN: „Herr, seit Menschengedenken warst du unser Schutz. (Schutz: wörtlich Wohnung; einige Handschriften haben Burg, Zuflucht. ) Du, Gott, warst schon, bevor die Berge geboren wurden, ehe die Erde unter Wehen entstand, und du bleibst in alle Ewigkeit. Für dich sind tausend Jahre wie ein Tag, wie gestern — im Nu vergangen, so kurz wie eine Stunde Schlaf. Laß uns jeden Morgen spüren, daß du zu uns hältst, dann sind unsere Tage erfüllt von Jubel und Dank."

Gott gebe euch viel Gnade und Frieden durch die Erkenntnis Gottes und Jesu, unseres Herrn! Alles was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft. (2. Petr 1:2, 3)

Mit seinem erstem Brief will Petrus trösten und ermuntern, mit dem zweiten eher warnen und bewahren. Bruns sagt dazu: „Der Apostel schreibt einen inhaltsreichen Gruß an seine Brüder im Glauben, denen er durch ein besonderes Wort der Belehrung helfen möchte. Er erinnert an ein Doppeltes: 1. daß keiner sich selbst den lebendigen Glaube erwirbt: Glaube ist immer Geschenk; und 2. daß der Glaube sich in einem rechten Leben auswirken muß: Glaube ist immer Tat. Wer Jesus recht kennen und lieben lernt, bekommt gerade dadurch die Kraft, sich von der Welt und ihrer falschen Lust zu lösen, sich auf die großen Verheißungen Gottes zu stützen und ein Leben der Nachfolge zu führen, ja noch mehr: wirklich die Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott zu erfahren."

Wahrheit

28. Juli

...bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollendeten Mann zum vollen Maß der Fülle Christi. (Eph 4: 13)

Das 4. Kapitel des Briefes and die Epheser ist überschrieben: „Die Einheit im Geist und die Vielfalt der Gaben". Die WStB Schreibt die „Träger der Gaben und Aufgaben": „Die Gabenträger sind die Beauftragten, die Diener der Gemeinde und nicht die Beherrscher der Gemeinde. Denn der Geist, der sie innerlich bevollmächtigt, ist kein anderer, als der in der ganzen Gemeinde und in jedem Gliede wirkende, lebendige Geist und nicht ein besonderer Geist. Die Gabe kann sich darum, weil sie wahres Werkzeug der Einheit der Gemeinde ist, nie etwa zwischen Gott und die Gläubigen schieben, das widerspräche dem allgemeinen Priestertum. Der Gabenträger hat immer nur als der Beauftragte der ganzen Gemeinde für die Gemeinde zu sprechen und praktisch zu dienen., Die großartige Gleichsetzung von Gabe und Dienst (1 Pt 4, 10) ist das eigentliche Geheimnis der echten Gemeinde' (Rendtorff, Eph, S. 62).. .. Das Hingelangen zu dem ,vollkommenen [vollendeten] Mann ist gleichzusetzen der höchsten Grenze der ,Fülle des Christus'. Der ,vollkommene Mann' ist niemand anderes als der Christus selbst, der die höchste Spitze Seiner eigenen ,Fülle' ... genannt wird., Das Kennzeichen des Lebens in der Christusgemeinde ist der Dienst untereinander. Es ist ein Geben und Nehmen, ein Opfern und Erfülltwerden. Die Christusgemeinde, die ihren Lebensgrund und Urquell in Gott hat, hängt in ihrem Heranreifen von diesem Verhältnis der Glieder untereinander ab' (Lohmann, Eph, S. 87)."

Abkürzungen
Barclay = William Barclay, Auslegung des Neuen Testaments
Bruns = Hans Bruns, Die Bibel mit Erklärungen
GN = Gute Nachricht
LBe = Lutherbibel erklärt
WStB = Wuppertaler Studienbibel

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