Ich Wuchs In einer christlich-wissenschaftlichen Familie auf, aber erst als ich das Jugendalter erreicht hatte, wählte ich die Christliche Wissenschaft bewußt als meinen Lebensweg. Später, als ich erwachsen war und eine eigene Familie hatte, verließ ich mich ausschließlich auf die Christliche Wissenschaft, wenn meine zwei Töchter oder ich Heilung brauchten. Mein Mann, der kein Christlicher Wissenschafter war, erlebte all die Heilungen mit, die durch die Christliche Wissenschaft bewirkt wurden, und war deshalb damit einverstanden, daß ich mich auf diese Wissenschaft verließ, wenn unsere beiden Töchter Hilfe brauchten.
Kurz bevor unsere erste Tochter geboren wurde, gaben mir die folgenden Worte Mary Baker Eddys in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift einen neuen Begriff von Geburt: „Die Christliche Wissenschaft stellt Entfaltung, nicht Zuwachs dar; sie bekundet kein materielles Wachstum vom Molekül zum Gemüt, sondern ein Sichmitteilen des göttlichen Gemüts an den Menschen und das Universum. In dem Verhältnis, wie die menschliche Zeugung aufhört, werden die ununterbrochenen Glieder des ewigen, harmonischen Seins geistig erkannt werden; und nicht der Mensch, der von der Erde, irdisch ist, sondern der, der zugleich mit Gott besteht, wird in Erscheinung treten" (S. 68).
Zum Zeitpunkt der Entbindung befand sich das Baby in Steißlage, und man erwartete eine langwierige Geburt. Wir informierten eine Ausüberin der Christlichen Wissenschaft darüber, und sie betete mit mir. Fünfzehn Minuten später kam unsere Tochter zur Welt. Einige Minuten darauf merkte ich jedoch, daß das Baby leblos zu sein schien. Sofort erfüllte der folgende Gedanke mein Bewußtsein, und ich sprach ihn laut aus: „Gott ist das wahre Leben dieses Kindes. "Das Baby begann zu atmen.
Als diese Tochter elf Jahre alt war, rannte sie einmal auf eine vereiste Straße, als sie einem nach ihr geworfenen Schneeball ausweichen wollte. Dabei wurde sie von einem Auto angefahren, und ihr Arm wurde verletzt. Der Fahrer war äußerst besorgt um sie. Auch der Polizeibeamte, der das Protokoll aufnahm, bekundete seine Anteilnahme. Unsere Tochter lehnte Erste Hilfe am Unfallort ab, und am Abend kam der Polizeibeamte nach seinem Dienst bei uns vorbei, um sich zu erkundigen, wie es ihre gehe.
Zusammen mit einem Ausüber der Christlichen Wissenschaft hatten meine Tochter und ich den ganzen Abend für sie gebetet, und wir fühlten, daß sie von Gottes Liebe und Fürsorge umgeben war. Das befähigte uns, jeden im Licht dieser Liebe zu sehen, auch den teilnahmsvollen, besorgten Polizisten. Wir wußten, daß wir in Wahrheit keinen Widerstand gegen etwas leisten mußten und daß nichts der göttlichen Liebe widerstehen konnte. Meine Tochter und ich waren uns bewußt, daß Gott Seine Idee, den Menschen, regiert und daß Seine Regierung vollkommen und vollständig ist. Wir spürten Seine Liebe zu ihr und wußten, daß Gottes Liebe alle einschließt.
Mein Mann meinte dann doch, er würde sich wohler fühlen, wenn das Kind ärztlich untersucht würde; daher beschlossen wir, am nächsten Morgen die städtische Klinik aufzusuchen. Meine Tochter und ich beteten während der Nacht weiter. Am nächsten Morgen wurden Röntgenaufnahmen gemacht. Sie zeigten, daß Unterarm, Handgelenk und Hand mehrfach gebrochen waren. Man sagte uns in der Klinik, daß der für solche Fälle zuständige Arzt verreist sei. Und man gab mir die Röntgenaufnahmen und wies mich an, zum Kreiskrankenhaus zu gehen, wo die gebrochenen Knochen eingerichtet werden sollten. Wir fuhren direkt dorthin. Nachdem wir über eine Stunde in der Notaufnahme gewartet hatten, sagte man mir, wir sollten wieder in die Klinik fahren, da das Krankenhaus keine Klinikpatienten behandele. Wir fuhren zur Klinik zurück, und dort bekamen wir einen Behandlungstermin für fünf Tage später.
Während dieser von unablässigem Gebet erfüllten fünf Tage wurde der Arm vollständig geheilt. Unsere Tochter konnte die Hand und den Unterarm wieder normal gebrauchen. Als sie dann in der Klinik untersucht wurde, sagte ihr der Arzt, daß es gar nicht notwendig sei, die Knochen einzurichten oder den Arm in Gips zu legen. Aber er bat uns wiederzukommen, um den Arm noch einmal zu röntgen. Als die zweiten Röntgenaufnahmen gemacht wurden, sah ich zu, wie er die neuen Aufnahmen mit den vorhergehenden verglich. Er zeigte mir jeden Bruch auf den ersten Aufnahmen: die Brüche im Unterarm, ineinandergeschobene Knochen in den Fingern und der Hand und das zertrümmerte Handgelenk, das man, so meinte er, hätte medizinisch nicht so einrichten können, sondern durch eine Stahlnadel ersetzen müssen. Schließlich stellte er fest: „Die Knochen haben sich selbst vollkommen eingerichtet. Dies ist ein Fall perfekter Wiederherstellung. " Ich sagte ihm, wir seien Christliche Wissenschafter und diese Heilung sei das Ergebnis christlich-wissen-schaftlichen Gebets.
Ich glaube, die Liebe Gottes, die wir für jeden spürten, der mit dieser Sache zu tun hatte, schuf eine Atmosphäre, die ganz natürlich zu einer raschen und harmonischen Heilung führte. Ich bin so dankbar für die geistige Inspiration, die uns von Augenblick zu Augenblick stärkte.
Mehrere Jahre später zogen wir in einen anderen Bundesstaat. Dieselbe Tochter — sie war nun im Jugendalter — besuchte dort eine Schule, in der anscheinend nur diejenigen akzeptiert wurden, die Drogen nahmen. Obwohl sie sich bemühte, den Versuchungen, denen sie ausgesetzt war, zu widerstehen, wollte sie doch auch gern in ihrer neuen umgebung akzeptiert werden. Schließlich fing sie an, mit Drogen zu experimentieren. Ich war damals allein für ihre Erziehung verantwortlich und versuchte, zu Hause hohe moralische Maßstäbe aufrechtzuerhalten. Aber da ich unseren Lebensunterhalt verdienen mußte, war ich den ganzen Tag über von zu Hause fort, und die Situation wurde bald unhaltbar. Jedesmal wenn ich nein sagte zu etwas, was meine Tochter tun wollte, das nicht unseren Wertvorstellungen entsprach, lief sie von zu Hause weg. Zunächst blieb sie nur ein bis zwei Nächte fort, dann ein bis zwei Wochen und schließlich monatelang. In der Zeit zwischen ihrem vierzehnten und siebzehnten Lebensjahr gab es viele solcher Auseinandersetzungen. Sie war jähzornig und lehnte alles ab, wofür wir in der Familie eintraten.
Als sie anfing, Kokain zu nehmen, war es mir, als würde der letzte Faden, der die Familie noch zusammenhielt, durchschnitten. Die paar Mal, wo es mir möglich war, mit ihr in Verbindung zu treten, erkannte ich sie kaum wieder. Kurz darauf verloren wir jeglichen Kontakt zueinander. Ich versuchte mehrmals, sie zu finden, aber vergeblich.
Während der folgenden drei Jahre betete ich ständig für sie. Manchmal wurde ich von Hoffnungslosigkeit überwältigt und meinte, ich hätte ein Kind verloren. Zu anderen Zeiten unterzog ich mich einer eingehenden Selbstprüfung, um herauszufinden, was ich falsch gemacht hatte. Doch nach jedem Ringen wurde mir schnell wieder bewußt, daß Gott in Wahrheit das Leben des Menschen ist, und das tröstete mich. Wie groß auch die Versuchung war zu glauben, die Situation sei hoffnungslos, diese fundamentale Wahrheit über meine Tochter ließ mich nicht los. Sie führte mich zu der Erkenntnis, daß sie jederzeit bei ihrem wahren Vater und ihrer wahren Mutter ist und daß ich nicht ihr Schöpfer bin und es auch in Wirklichkeit nie gewesen war. Ich erinnerte mich immer wieder an die Heilung bei ihrer Geburt, und dann konnte ich wieder klar denken und richtig beten. In mir dämmerte die ruhige Gewißheit, daß mit Gottes Schöpfung in Seinem Reich alles in Ordnung ist — und daß Sein Reich gekommen ist.
Gegen Ende dieser Erfahrung hatte ich die geistige Kraft gewonnen, die Machtlosigkeit der materiellen Substanzen, Drogen genannt, zu erkennen. Ich glaubte nicht mehr daran, daß sie die Idee des unendlichen Gemüts beeinflussen können, und ich fürchtete nicht mehr so sehr die Auswirkungen dieser geistlosen Drogen auf den Menschen, die reine Idee Gottes. Ich hatte das sichere Gefühl, daß Heilung eingetreten war.
Mehrere Monate später rief mich meine Tochter aus einem anderen Teil des Staates an, um mir zu sagen, daß sie von den Drogen frei sei und ein völlig neues Leben begonnen habe. Ich kann die Freude, die mein Herz erfüllt, und die unendliche Dankbarkeit, die ich Gott gegenüber für diese Heilung empfinde, nicht in Worte fassen. Dank der Christlichen Wissenschaft sind wir wieder eine vollständige Familie.
Für diese und viele andere Heilungen danke ich Gott, dem einzigen Vater und der einzigen Mutter und ich bin tief dankbar, daß Christus Jesus die ihm von seinem Vater übertragene Mission erfüllte: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, daß er die Welt richte, sondern daß die Welt durch ihn gerettet werde" (Joh 3:17). Ich werde Mary Baker Eddy mein Leben lang dafür dankbar sein, daß sie ihr Leben der Gründung der Christlichen Wissenschaft widmete, so daß die ganze Menschheit Gott und unsere wahre Beziehung zu Ihm als Seine Kinder verstehen und diese Beziehung täglich demonstrieren kann.
Flintridge, Kalifornien
USA
Ich bin die in dem Zeugnis meiner Mutter erwähnte Tochter, und ich möchte bestätigen, daß die Heilungen so vor sich gingen, wie sie es geschildert hat. Auch ich bin sehr dankbar für die Christliche Wissenschaft und für die Wahrheit, die im dritten Glaubenssatz enthalten ist: „Wir bekennen Gottes Vergebung der Sünde in der Zerstörung der Sünde und in dem geistigen Verständnis, das das Böse als unwirklich austreibt. Aber die Annahme von Sünde wird so lange bestraft, wie die Annahme währt" (Wissenschaft und Gesundheit, S. 497). Ich bin jetzt wirklich glücklich.
Santa Clarita, Kalifornien
USA
