„Den Einsamen schafft [Gott] eine Familie." Ps 68:6 (Die Gute Nachricht Bibel). Mit diesem Bibelvers war ich sehr vertraut. Ich hatte ihn auch gelegentlich zitiert, um anderen zu helfen und Trost zu bringen. Er hatte mich immer in dem Bewusstsein bestärkt, dass Gottes Liebe alle umgibt und sich auf praktische Weise kundtut.
Aber als eines Jahres die Weihnachtstage näher rückten, fragte ich mich doch, ob der Psalmist dieses Jahr recht behalten würde. Nach dem Tod meines Vaters war ich mehr oder weniger auf mich selbst gestellt; ich hatte nur wenige Verwandte und es war niemand darunter, dem ich richtig nahe stand oder mit dem ich viel gemein hatte. Ich muss zugeben, mir graute vor dem Gedanken allein zu sein. Nicht einmal die bekannten Weihnachtslieder halfen mir. Im Gegenteil. Nachdem ich einen ganzen Nachmittag im Einkaufszentrum dem Gedudel der Weihnachtsmusik ausgesetzt gewesen war, hatte ich das Gefühl, das ich anfangen würde zu schreien, wenn ich auch nur eins der Lieder noch einmal hören müsste.
Ich war immer ein großer Freund von Weihnachtstraditionen gewesen, und eines Tages fragte ich mich nachdrücklich: „Was genau ist es eigentlich, was dir an diesem besonderen Feiertag so gefällt?" In gewisser Hinsicht fiel mir die Antwort leicht. Ich liebte die bunten Lichter und den Weihnachtsschmuck. Und davon gab es auch noch genug, dass ich mich daran erfreuen konnte — sowohl zu Hause wie in der Nachbarschaft. Ich liebte die Süßigkeiten, besonders die Zuckerplätzchen. Und die konnte ich auch immer noch backen und mit Freunden teilen. Ich liebte die Krippe, die schon seit frühster Kindheit für mich den Beginn der Weihnachtszeit angezeigt hatte. Und ich hatte auch immer noch einen idealen Platz dafür auf dem Kamin. Ich liebte das Schenken und Geben. Und ich hatte auch noch viele Freunde, die ich mit genau dem richtigen Geschenk überraschen konnte. So zog ich denn den Schluss, dass sich zwar vieles in meinem Leben geändert hatte, aber eigentlich nicht allzu viel in Bezug auf Weihnachten.
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