Wenn es dir so vorkommst, als ob dein Leben farblos ist oder nicht vorwärts geht, dann könntest du dich vielleicht fragen, ob du dich jeden Tag mental und geistig voranbringen lässt. Ein Satz in Wissenschaft und Gesundheit von Mary Baker Eddy heißt: „Fortschritt ist das Gesetz Gottes. . ." Wissenschaft und Gesundheit, S. 233.
Fortschritt ist etwas Lebendiges. Er ist total interessant und befriedigend. Er ist geistige Aktivität. Er ist natürlich. Er passiert einfach. Aber wir stellen ihm manchmal Straßensperren entgegen und meinen nicht, dass er passiert, und zwar dann, wenn wir es versäumen sozusagen geistige Fortbewegungsmittel zu benutzen. Eines dieser Fortbewegungsmittel ist zum Beispiel die Christian Science Sonntagsschule, wenn du unter zwanzig bist. Ein anderes ist das Studium der Christian Science Bibellektionen. Wieder ein anderes sind die Christian Science Gottesdienste. Diese Mittel mögen zahm aussehen, aber sie sind tatsächlich geistig so atemberaubend, dass das materielle Denken, das beansprucht Gott entgegenzustehen, alles versucht um sie unattraktiv erscheinen zu lassen.
Was tut ein Tröster? Er tröstet. Er hilft dir dich wirklich besser zu fühlen. Er verteidigt dich. Mehr noch, er löst auf, was dir auf der Seele liegt.
Christian Science ist der von Christus Jesus versprochene Tröster. Was tut ein Tröster? Er tröstet. Er hilft dir dich wirklich besser zu fühlen. Er verteidigt dich. Mehr noch, er löst auf, was dir auf der Seele liegt. Ganz egal, wie kompliziert oder banal das Problem sein mag. Wenn wir zulassen, dass wir Gottes Nähe fühlen, dann bekommen wir echte Antworten. Dieses zulassen mag uns manchmal eher so vorkommen, als ob wir stattdessen ganz entschlossene Anstrengungen machen. Lass mich dir ein Beispiel geben.
Ich war mein ganzes Leben zur Christian Science Sonntagsschule gegangen. Sie half. Ich bekam das Gefühl, dass sie alles lösen konnte. Aber ich war immer irgendwie unglücklich, besonders in der Schule. Immer wenn die Sache wirklich schwierig wurde, nahm ich die Bibel oder Wissenschaft und Gesundheit oder das Christian Science Liederbuch und las, bis ich mich wieder besser fühlte. Aber meine Probleme wurden immer noch nicht wirklich gelöst. Dann ging ich zur Universität und alles wurde noch schlimmer.
Auf der Uni schien mein Leben völlig verkorkst zu sein. Ich fühlte mich ausgeschlossen, kam mir anders vor als alle anderen, und ich beobachtete mich laufend um herauszufinden, was an mir nicht in Ordnung war. Es schien reichlich zu geben was nicht in Ordnung war, aber ich wusste nicht, was ich deswegen machen sollte. Ich hatte eine ganze Weile das Gefühl verabscheuungswürdig zu sein. Schließlich kam mir die Idee, die Mittwochabend-Zeugnisversammlungen der lokalen Zweigkirche zu besuchen, etwas, was ich noch nie getan hatte. (Zu Hause kannte ich keine Sonntagsschüler, die das taten. Aber jetzt war mir egal, ob sie zur Kirche gingen oder nicht. Es gefiel mir unabhängig zu sein, meine eigenen Entscheidungen zu treffen und alleine hinzugehen.) Die Lesungen aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit wie auch die Zeugnisse, die in den Versammlungen abgegeben wurden, lehrten mich eine ganze Menge, woran ich vorher nie gedacht hatte. Ich merkte, wenn ich die Kirche zur wichtigsten Sache machte, sogar wichtiger als das Studium, dann ging es mit dem Studium besser. Sobald ich damit angefangen hatte, versäumte ich nie mehr einen Mittwochsgottesdienst wegen des Studiums oder einer Party oder sonst etwas. Und meine Noten wurden besser.
Ich erinnerte mich daran einem Sonntagsschullehrer versprochen zu haben die Bibel-Lektion zu lesen. („So eine langweilige Sache", dachte ich.) Ich hatte es wirklich nicht mehr als einoder zweimal versucht, aber jetzt entschloss ich mich beim Lesen nicht mehr meine eigenen Gedanken zu denken, sondern die Lektion mit Offenheit zu lesen um zu sehen, was sie mir sagen wollte. Ich war erstaunt. Es stellte sich heraus, dass sie gar nicht langweilig war. Ich machte mir zu jedem Zitat Notizen! Jeden Tag war das Studieren der Bibellektion anders und interessant. Ich wurde viel glücklicher und begann mich selbst anders zu sehen. Es waren keine bloßen Worte mehr, sondern es wurde wirklich für mich, dass ich geistig gut bin und nie von Gott getrennt. Die Last, unglücklich zu sein, hob sich von mir und ich fing an, Freunde zu finden. Ich konnte die Menschen um mich her viel besser schätzen und sogar meine Umwelt schien mir schöner.
Als ein paar Jahre später die Zeit für mich kam die Sonntagsschule zu verlassen, wollte ich erst nicht. Aber dann schien es natürlich einfach in die Kirche zu gehen — ich wusste, ich würde den Tröster auch dort finden. Der Wechsel von der Sonntagsschule zum Gottesdienst war jedoch groß. Er forderte mich in gewisser Weise sehr. Es gab niemanden mehr, der auf alles einging, was ich sagte. Jetzt musste ich lernen, was aktives Lauschen bedeutet und wie der Vater in der Stunde des Gottesdienstes auf alle meine Bedürfnisse eingeht. Und das lerne ich heute immer noch! Wir alle müssen lernen auf Gott zu lauschen und die Kirche ist dabei eine große Hilfe. Die Kirche hat mich auch gelehrt selbstloser zu sein, da wir dort für jeden Anwesenden beten, nicht bloß für uns selbst.
Und ich wollte der Welt helfen. Ich wollte selbstloses Geben lernen. Kirchenmitgliedschaft bietet uns viele Möglichkeiten dazu, sowohl um die Öffentlichkeit mit der Wahrheit zu erreichen, als auch um zu lernen mit anderen Menschen zu arbeiten, die Christian Science vielleicht etwas anders anpacken. Also wurde ich Mitglied der Zweigkirche, die ich besuchte.
Die Arbeit im Christian Science Leseraum war für mich ein Weg, um der Welt Christian Science weiterzugeben. Es war toll mit Menschen zu sprechen, die oft noch nichts von Christian Science gehört hatten, und ihnen ein wenig davon zu erzählen. Aber gelegentlich musste ich lernen Kirchenmitgliedern zu vergeben, die darüber besorgt waren, dass ein so junges Mitglied im Leseraum arbeitet! Ich lernte auch etwas mehr Demut bei meiner Arbeit in Komitees mit Menschen, die meinten, dass Dinge anders gehandhabt werden sollten, als ich es tat. Ich lernte mehr Geduld zu haben und mehr darauf zu vertrauen, dass Gott andere und mich regiert.
Es ist nicht immer einfach ein Kirchenmitglied zu sein, aber es ist sehr befriedigend wegen des geistigen Wachstums, das vor sich geht. Es ist gar keine Frage, dass mein Leben viel mehr Farbe bekommen hat und viel interessanter geworden ist, weil ich mehr in die Kirchenarbeit hineingekommen bin.
Ich kenne auch jemanden in Deutschland, der seiner Kirche beitreten wollte, als er fünfzehn war. Er nahm geistigen Fortschritt wirklich ernst. Er ging in die Sonntagsschule und am Mittwochabend gab er Zeugnisse ab. Aber seine Zweigkirche hatte eine Satzung, dass man erst mit einundzwanzig Mitglied werden konnte. Er bewarb sich trotzdem.
Und die Zweigkirche senkte die Altersgrenze.
Mein Freund wurde Mitglied und ist seitdem auf diese Weise in seiner Gemeinde tätig. Er hat viel Gutes tun können. Jeder spricht über seine Intelligenz und Freude.
Ich schließe aus all dem, dass eine tiefere Beschäftigung mit Kirche — und mit Studium, Gebet und Selbstlosigkeit, die von der Kirche unterstützt werden — die Schulzeit und das Leben allgemein enorm verbessern. Du bist nicht zu jung. Du kannst einen echten Beitrag leisten. Du hast alles, was dazu nötig ist.
