Weihnachten steht für mich für Unschuld — für die Freiheit von Sünde und Schuld, nach der sich weise Männer und Frauen, Hirten und andere schwer arbeitende Menschen durch die Jahrhunderte gesehnt haben. Um solche Unschuld zu finden, muss man sich auf eine geistige Reise begeben — eine Reise, auf der es Lektionen zu lernen gibt, angefangen bei dem Kind einer Jungfrau bis hin zum geistigen Verständnis des unendlichen Guten. Diese Reise führt zur Gottes, die jeden Glauben an das Böse als eine tatsächliche Macht oder Wirklichkeit ausschließt.
Die biblischen Aufzeichnungen über die von Gott herrührende Unschuld des Menschen beginnen mit dem ersten Kapitel des ersten Buches der Bibel — und sind ein früher Hinweis auf das Leben und Beispiel Christi Jesu. Dort wird offenbart, dass der Mensch, Mann und Frau, nicht nur von Gott geschaffen wird, sondern auch sehr gut ist — das heißt ohne Sünde oder die Fähigkeit zu sündigen. Die in den weiteren Kapiteln folgenden allegorischen und historischen Schilderungen von sündigem Verhalten haben die Sicht auf diesen idealen Menschen getrübt. Weihnachten bietet die Möglichkeit, eine klare Sicht zu gewinnen und die wahre, unverdorbene, sündlose Natur von uns allen neu zu entdecken.
Warum feiern wir jedes Jahr zu einer historisch nicht authentischen Zeit die Geburt eines Kindes? Könnte der Grund nicht darin liegen, dass — ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht — Jesu Geburt und sein Werk als Erlöser uns zeigen, wer wir als Gottes Kinder wirklich sind? Sie verdeutlichen uns, dass trotz des menschlichen Angenscheins Gott unser aller Vater ist; daher ist der wahre Ursprung unseres Seins unbefleckt und unsere wirkliche Substanz ist immer neu, das frische Erblühen des unendlichen Lebens. Wenn wir unseren Ursprung aus dieser Sicht betrachten, erkennen wir, dass Erlösung keine stückweise Rekonstruktion eines Sterblichen ist. Sie ist das Wiedererscheinen einer Vollkommenheit, die dem Menschen innewohnt und die unverletzbar ist.
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