Aufgrund der laufenden Renovierungsarbeiten am Erweiterungsbau Der Mutterkirche fand die diesjährige Jahresversammlung der First Church of Christ, Scientist im nahegelegenen Konzertsaal der Symphony Hall statt.
Ansprache des neuen Prasidenten
Mr. Harder erinnerte daran, dass sich die letzte Versammlung hauptsächlich mit dem geistigen Wirken des Sauerteigs auf dem Bereich der Medizin beschäftigte. Dieses Jahr, sagte er, würde die Versammlung besonders Veränderungen auf dem Gebiet der Theologie betrachten.
„Nicht nur das Jahrtausend, sondern das immer erscheinende göttliche Millennium liegt im Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit, während wir uns dem Jahr 2000 nähern.
Ein ganzes Kapitel in Wissenschaft und Gesundheit beschreibt diese Revolution in, Wissenschaft, Theologie, Medizin‘. Es passiert in der Medizin. Es passiert in der Theologie. Heilende Gottesdienste, Gebetsgruppen, seelsorgerische Betreuung von Einzelnen wie ganzen Gemeinden, neuerwachte pastorale Betreuung in Krankenhäusern — all dies wird bemerkt, aber wichtiger noch: All dies weist auf einen mächtigen Impuls hin, die praktischen Früchte des Geistes kennenzulernen.
Heute geschieht etwas Bemerkenswertes. Das Heilige ist wiederentdeckt worden. Der Sauerteig des Geistes verändert definitiv die Welt religiöser Fragen, Anbetung und Seelsorge. Wir stehen an einer historischen Wende — einer neuen Geburt in Theologie und Praxis.“
Nachdem der Präsident drei Gäste in einem Videofilm vorgestellt hatte [Auszüge lesen Sie bitte im Kasten an der Seite], fuhr er fort: „In diesen Gesprächen war ich von ihrer ehrlichen Hingabe an das Beste auf dem Gebiet der heutigen Religion berührt, wie auch von ihrer Bereitschaft zu lernen und Gedanken auszutauschen. Die Wertschätzung für Mrs. Eddy und ihre Entdeckung war beeindruckend. Sie nehmen es ernst mit dieser Kirche und ihrer Mission, das ursprüngliche Christentum und sein verlorengegangenes Element des Heilens wiedereinzuführen.‘ “ Kirchenhandbuch, S. 17.
Buro des Schriftführers
Olga M. Chaffee, Schriftführerin Der Mutterkirche, sagte: „Wie wir gerade in diesen Interviews gehört haben, kann man überall ein wachsendes Interesse an Geistigkeit und am christlichen Heilen spüren — in Krankenhäusern, Kirchen und Universitäten. Und zugleich eine wachsende Wertschätzung für Wissenschaft und Gesundheit und seine Autorin.
Mary Baker Eddy hat folgende Botschaft an die Mitglieder geschickt:, Ein echter Christlicher Wissenschaftler liebt Protestanten und Katholiken, Theologen und Ärzte — liebt alle, die Gott, das Gute, lieben; und er liebt seine Feinde. Es wird sich erweisen, dass ein solcher Mensch den Interessen der medizinischen Fakultät sowie des Christentums nicht wiederstreitet, sondern ihnen förderlich ist, und so gedeihen sie miteinander und erfahren, dass die Kraft des Gemüts, „den Menschen ein Wohlgefallen“ ist.‘Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes, S. 4. Diese echte Liebe für andere zieht sich wie ein roter Faden durch so viele der Berichte über Fortschritt, die wir von Mutterkirchenmitgliedern in diesem Jahr erhalten haben.“
Mrs. Chaffee gab mehrere Beispiele, wie Christian Science Vorträge auf Ereignisse und Themen eingehen, die oft eine ganze Stadt betreffen; sie sprach von vielen Zweigkirchen, die Workshops über das Kirchenhandbuch veranstaltet haben, und sie gab neueste informationen zur CSO-Konferenz „Pioniere des geistigen Millenniums“, die im August in Boston stattfindet. Sie sprach von drei überkonfessionellen Podiumsdiskussionen, die das Büro des Schriftführers für die Stadt Boston zum Thema „Spiritualität bei Kindern fördern“ mit veranstaltet hat; und sie sprach von einem wachsenden Interesse an Wissenschaft und Gesundheit und erwähnte dabei einen Brief eines buddhistischen Mönchs in Kambodscha, der Pfleger ausbildet. In seinem Brief heißt es:
„Das Buch wäre für uns in unserer Schule als Lehrbuch sehr nützlich. Viele unserer Kambodschaner haben, was das medizinische Denken Aids nennt. Jedoch kann Geist der Sieger sein ... über das sterbliche Gemüt. Wir brauchen mehr Lehrbücher über Pflegen — Texte, die Christian Science ausdrücken ... Können Sie uns bitte helfen?“
Mrs. Chaffee fasste zusammen: „Mir liegen die Praktiker-Workshops besonders am Herzen, die wir seit letztem August veranstaltet haben. Das sind hingebungsvolle Heiler, die still ihr Leben der heilenden Seelsorge widmen, die das Herz der Mission unserer Kirche ist.
Und schließlich möchten wir unsere tiefe Dankbarkeit für die neuen Mitglieder Der Mutterkirche ausdrücken. Sie kommen aus 48 Ländern und 45 US-Bundesstaaten und sprechen 9 Sprachen.“
Bericht des Schatzmeisters
Walter D. Jones berichtete, dass in seiner kurzen Amtszeit als Schatzmeister Der Mutterkirche sein Augenmerk darauf gerichtet war, wie Jesu heilende Theologie unsere Vorstellungen über Ressourcen und Versorgung durchsäuert. „Wissen Sie, wirtschaftliche Theorien haben eingebaute Grenzen“, sagte er. „Begrenzte Ressourcen von Geld, Waren, Menschen und Dienstleistungen. Aber Jesu Theologie beruht nicht auf Begrenzungen.“ Mr. Jones berichtete, dass sich die finanzielle Lage Der Mutterkirche im letzten Jahr kontinuierlich gestärkt hat. Die Summe aller zur Verfügung stehen Gelder betrug 302 Millionen Dollar, d. h. ein Zuwachs von 51 Mio. gegenüber dem Vorjahr. Von den 302 Mio. sind 117 Mio. nichtgebundenes Kapital, 19 Mio. mehr als im Vorjahr. Das gebundene Kapital beträgt 185 Mio. ein Zuwachs von 32 Mio. Er erklärte, dass die Kirche für die fortgesetzten Beiträge von Mitgliedern, Zweigkirchen, Christian Science Schülervereinigungen und Freunden überaus dankbar ist.
Mr. Jones wies darauf hin, dass außer normalen Verbindlichkeiten die externen Schulden aus Kapitalanleihen bestehen, die sich im Finanzjahr 1998 von 2 Mio. auf 1,3 Mio. verringert haben. Weitere externe Schulden bestehen nicht. Die Betriebsund Kapitalausgaben im Haushaltsjahr 1998 betrugen 73 Mio. Dollar, 2 Mio. weniger als im Vorjahr.
Er fuhr fort: „Das kirchenhandbuch fordert, dass das Finanzkomitee einen Rechnungsprüfer bestellt, der die Richtigkeit des Finanzberichts bestätigt, den wir Ihnen heute vorgelegt haben. Ernst&Young, LLP, hat weitgehend seine Arbeit beendet und beabsichtigt, ein uneingeschränktes Urteil über den finanziellen Zustand Der Mutterkirche abzugeben, falls keine unvorhergesehenen Ereignisse eintreten. Dieser Bericht steht ab Mitte Juli jedem Mitglied zur Verfügung. Um eine Kopie zu erhalten, können Sie wie in den letzten Jahren dem Büro des Schatzmeisters schreiben oder es anrufen.“
Mr. Jones erklärte über die Renovierung der Kirche und der Verwaltungsgebäude: „Es hat eine bemerkenswerte Großzügigkeit und Liebe gegeben, die sich in den Spenden für den Restaurierungsund Erneuerungsfonds niedergeschlagen hat. Seit der Auflegung des Fonds Anfang 1997 sind über 22 Mio. an Spenden und Darlehen eingegangen.“
Mr. Jones schloss: „Freunde, ich bin voller Dankbarkeit, nicht nur für die Mitglieder, die eine nach geistiger Wahrheit hungernde Welt freigebig beschenken, sondern auch für das reiche Vermächtnis, das wir weiterzugeben haben."
Komitee fur Veroffenthehungeo
M. Victor Westberg, ausscheidender Leiter der komitess für Veröffentlichungen sprach über andere Wege, wie die Kirche Christi, Wissenschaftler heute auf die Veränderungen menschlicher theologischer Vorstellungen eingeht.
„Die Erklärung zur Mission, die Die Mutterkirche erstmals 1995 veröffentlicht hat, stellt in Mrs. Eddys eigenen Worten die Mission und den Zweck der von ihr gegründeten kirche dar. Darin enthalten sind Schwerpunkte und vorrangige Ziele, die unser Denken wach und aktiv auf die Umsetzung dieser Mission gerichtet halten.
In diesem Jahr hat das komitee für Veröffentlichungen die Arbeit im Hinblick auf die Schwerpunkte und vorrangigen ziele betrachtet, besonders folgende vier Aspekte: der Öffentlichkeit zu einem korrekteren Verständnis von Christian Science und ihrer Heiltätigkeit zu verhelfen; auf die ehrlichen Sucher nach Wahrheit einzugehen; mitzuhelfen, die religiösen Rechte aller Menschen zu wahren — auf der ganzen Welt; und die Mitgliedschaft zu unterstützen und anzuregen, bei ihren Bemühungen für die ganze Menschheit zu leben.“
Mr. Westberg berichtete, dass das Büro des Komitees eingeladen worden ist, Ansprachen an Universitäten und Artikel für Fachzeitschriften über Themen wie Spiritualität und Robotik, die Philosophie der Wissenschaft und Mrs. Eddys theologische Wurzeln zu geben.
„Täglich“, so schloss er, „gibt es für jeden von uns Gelegenheiten, der Öffentlichkeit korrekte Informationen über unsere Kirche, unsere Führerin und Christian Science zu geben — dadurch, wie wir etwas sagen, wie wir denken, und natürlich vor allen Dingen, wie wir leben.“
Bericht vom Vorstand
Virginia Harris, die für den Christian Science Board of Directors sprach, brachte zunächst Dankbarkeit für jedes Mitglied Der Mutterkirche zum Ausdruck — für „die aktiven Heiler und Arbeiter hier und in der ganzen Welt, die die Wahrheit jeden Tagleben“.
Sie fuhr fort: „Auf der Jahresversammlung im letzten Jahr wurde besonders das Wirken des Sauerteigs in der Medizin herausgestellt. Wir sind inzwischen zwei weitere Male eingeladen worden, an dem von der Harvard Medical School angebotenen Kurs über, Spiritualität und Heilen in der Medizin‘ teilzunehmen.
Wir erleben zur Zeit eine theologische Revolution. Vielleicht haben Sie im April-Journal das Interview mit dem Reverend Dr. Samuel Solivan gelesen, der auf der Harvard-Konferenz eine Ansprache zum Thema, Heilpraktiken in der Pfingstbewegung‘ sprach. Bei einem Gespräch erwähnte er kürzlich, dass eine Christliche Wissenschaftlerin an einem seiner Seminare an der Andover Newton Theological School teilnimmt. Um ihre Referate richtig zu verstehen, sagte er, habe er angefangen Wissenschaft und Gesundheit zu lesen, damit ihm die theologischen Ideen, über die sie schreibt, klarer würden. Dr. Solivan erklärte anerkennend, dass seines Erachtens Mrs. Eddys theologisches Vokabular den konventionellen Theologen weit voraus sei, die, so fügte er hinzu,, aufholen werden müssen‘.
Im Juli findet das 150. Jubiläum der ersten Frauenrechts-Konvention in Seneca Falls im Bundesstaat New York statt. In einer der Hauptausstellungen im dortigen Woman's Rights National Historical Park wird dem Leben und den Errungenschaften Mary Baker Eddys besondere Anerkennung gezollt.
Mrs. Eddys Lebensbeispiel — der Welt Gottes Botschaft zugänglich zu machen — inspiriert und leitet uns auch heute. Entsprechend den Anweisungen unserer Führerin beten wir weiter zweimal am Tag für die Empfänglichkeit für ihr Buch. Dieses Gebet wird erhört. Der Verkauf von Wissenschaft und Gesundheit ist im vergangen Jahr um 15 Prozent gestiegen. Vier Jahre nacheinander schon liegt die Verkaufszahl bei über 100 000.
Die immer tiefer reichenden Wirkungen des Sauerteigs machen deutlich, dass der am Geist orientierte Fortschritt der Menschheit nicht nur ein Trend oder eine Modeerscheinung ist oder mit einem menschlichen Jahrtausend zusammenhängt. Es ist das Erscheinen der, dauernden Gnadengabe unter den Menschen‘ Wissenschaft und Gesundheit, S. 150..
An einem Tag im Jahr 1876 ging Mrs. Eddy, damals Mrs. Glover, mit einem Paket unter dem Arm in den Old Corner Buchladen in Boston und erklärte dem Buchhändler, dass sie ihm ein neues Werk verkaufen wolle, das sie geschrieben hatte. Sie überreichte ihm ein Exemplar des frisch erschienenen Wissenschaft und Gesundheit. Er erklärte sich bereit, sechs Bücher anzunehmen. Als Mrs. Eddy am Ende der Woche wiederkam, entdeckte der Buchhändler zu seiner überraschung, dass alle sechs verkauft worden waren. Mrs. Eddy brachte mehr Bücher. Die Nachfrage stieg ständig und innerhalb von zwei Jahren wurden 973 Bücher in diesem Laden verkauft.
Die Mitglieder unserer Kirche bieten Wissenschaft und Gesundheit weiterhin Tausenden von Kunden in Buchläden und Leseräumen an. Heute wie damals wird das Buch gesucht und gekauft, weil es Heilung und Erlösung bringt.
Drei Mitglieder Der Mutterkirche berichteten aus erster Hand über den Wandel, der sich im geistlichen Amt und in der Gesellschaft vollzieht. Ihre Berichte werden in kommenden Herold-Ausgaben erscheinen.
Dr. Harvey Cox — Harvard Divinity School, Cambridge, Massachusetts
Christliche Wissenschaftler, und vor allem Mrs. Eddy, waren ihrer Zeit einfach ein Stück voraus in Bezug auf etwas, was ... in anderen Religionsgemeinschaften sich bald danach sehr schnell entwickelte und seine eigene Form und seinen eigenen Ausdruck annahm. Und inzwischen hat natürlich praktisch jede christliche Glaubensgemeinschaft in der einen oder anderen Weise Elemente des Heilens in Gottesdienst und Liturgie wiederhergestellt.
Pastorin Tina Saxon — Disciples’ Baptist Church, Boston
Wenn wir alle, die wir an Gott glauben, einander nicht nahe kommen im Glauben an den Geist Christi, lassen wir uns auseinandertreiben. Doch was Mary Baker Eddy lehrt und was ich lehre und was alle Kirchen lehren, ist, dass wir das nicht tun sollen. Wir sagen es, aber nur wenige von uns versuchen wirklich danach zu leben.
Dr. John Fellers, Leiter des Instituts für Religion, Texas Medical Center, Houston, und erfahrener Geistlicher der Vereinigten Methodistenkirche
Ich finde es sehr interessant, dass zur gleichen Zeit, wo sich die Medizin mehr klinisch orientierte, den Schwerpunkt mehr auf Resultate legte, sich im späten 19. Jahrhundert auch die ganze Vorstellung von der Rolle der Spiritualität bei Gesundheit und Wohlbefinden und Heilung herauskristallisierte. Und gewiss war Mary Baker Eddy das große und leuchtende Beispiel dafür. Und ich glaube, jedes Mitglied dieser Glaubensgemeinschaft muss es wissen und verstehen und beanspruchen und bekräftigen. Denn Sie waren es, die die geistige Dimension bei Heilung und Wohlergehen über lange Zeit am Leben erhielten, als wir anderen alle eigentlich nicht viel damit am Hut hatten.
