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Prüfungen — mit Grips oder mit Gott?

Aus der August 1998-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Eine Prüfung braucht nicht etwas Schreckliches zu sein. Stattdessen kann sie eine Gelegenheit sein mehr darauf vertrauen zu lernen, dass Gott einem all die Intelligenz und die Ruhe gibt, die man braucht.

„Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben“ Ps 46:1. versichert uns die Bibel. Sie erklärt ferner: „Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ 1. Joh 4:16. Solche Liebe könnte unmöglich Angst oder Sorge einschließen.

Die völlige Hinwendung im Gebet zu diesem liebevollen Gott und das Vertrauen auf Seine Fürsorge und Führung vertreibt Verwirrung und Begrenzung. Es öffnet den Weg für die göttliche Inspiration, die das Denken erhebt und lenkt. Bedrohlich erscheinende Einschränkungen wie mangelnde Merkfähigkeit, Druck und Zeitnot lösen sich auf. Je mehr wir unsere gottgegebenen Fähigkeiten verstehen, umso mehr fallen solche Begrenzungen von uns ab. Mary Baker Eddy drückt es in Wissenschaft und Gesundheit so aus: „Eine Kenntnis der Wissenschaft des Seins entwickelt die latenten Fähigkeiten und Möglichkeiten des Menschen. Sie erweitert die Atmosphäre des Denkens, indem sie den Sterblichen größere und höhere Bereiche erschließt. Sie erhebt den Denker in seine natürliche Sphäre der Einsicht und Scharfsichtigkeit.“ Wissenschaft und Gesundheit, S. 128.

Vor einigen Jahren musste ich an der Uni eine ziemlich schwere Zwischenprüfung ablegen. Ich hatte mich das ganze Jahr über mit dem Fach herumgeschlagen, und obwohl ich hart gearbeitet hatte, fühlte ich mich nicht gut vorbereitet. Und dann kam noch hinzu, dass — als die Prüfung kaum begonnen hatte — der Kommilitone, der mir gegenübersaß, wie ein Wilder anfing zu schreiben. Ich war nervlich völlig am Ende, weil ich nicht eine einzige Frage fand, zu der ich etwas schreiben konnte.

Nach einigen Augenblicken — die mir wie Stunden vorkamen — fing ich an zu beten. Einige der oben erwähnten Ideen kamen mir in den Sinn und nach und nach wich die Panik der ruhigen Überzeugung, dass mein Vater-Mutter Gott mich führte und mir half. Mit diesem ruhigen Gedanken las ich mir die Fragen noch einmal durch. Dann begann ich Ideen niederzuschreiben, und selbst als mein Gegenüber sein Heft zuklappte und den Raum verließ, blieb ich ruhig und konzentrierte mich weiter darauf, auf Gedanken von Gott zu lauschen.

Hinterher, als meine Freunde alle klagten, was für eine furchtbare Prüfung es gewesen sei, hielt ich es nicht für nötig mitzujammern. Stattdessen fühlte ich mich von der göttlichen Liebe rundum versorgt. Als ich dann die Resultate erfuhr, stellte ich fest, dass ich in diesem Fach besser abgeschnitten hatte als in allen anderen in jenem Jahr.

Ich hatte gelernt, dass mein Verstand mir nur bis zu einem gewissen Punkt helfen konnte. Und mir wurde langsam klar, wie viel größer die unendliche Intelligenz Gottes ist. Ich erkannte außerdem, dass ich als Seine geistige Wiederspiegelung auch alles ausdrücken musste, was Er ist — göttliche Weisheit eingeschlossen.

Da wir in Wahrheit alle dieses eine unendlich intelligente Gemüt widerspiegeln, dürfen wir erwarten, dass wir uns alles merken können, was wir wissen müssen, und es parat haben, wenn wir es brauchen. Das Christian Science Lehrbuch erklärt: „Die Wissenschaft offenbart die Möglichkeit, alles Gute zu erreichen, und führt die Sterblichen dazu, das zu entdecken, was Gott bereits getan hat; aber Misstrauen in die eigene Fähigkeit, die erstrebte Vortrefflichkeit zu erlangen und bessere und höhere Ergebnisse zu erzielen, hemmt uns oft unsere Schwingen zu erproben und macht das Versagen von vornherein zur Gewissheit.“ Ebd., S. 260. Wie ermutigend ist es zu wissen, dass das „Erreichen des Guten“ und das „Erzielen besserer und höherer Ergebnisse“ tatsächlich ein Entdeckungsprozess ist — wir entdecken, was Gott bereits getan hat. Dabei geht es nicht um die Herrschaft des Geistes über die Materie oder um Willenskraft. Es geht um Gottes Kraft!

Denke nur an Christi Jesu Verheißung: „Bei Gott sind alle Dinge möglich.“ Mt 19:16. Wenn du Christus — die wahre Idee Gottes — in dein Denken einlässt, werden Furcht und Zweifel eliminiert, und es wird dir möglich, jede Aufgabe zu erfüllen, vor die du dich gestellt siehst, und dazu gehören auch Prüfungen. Du testest nicht deinen Grips, sondern du spiegelst Gottes Kraft wider. Lausch auf den Christus, der zu dir spricht. Was du hörst, wird Wunder wirken.

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