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DIE BIBEL

Bibelnotizen für Oktober 2000

Aus der Oktober 2000-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Jede Lektionspredigt, die im Christian Science Vierteljahresheft — Bibellektionen veröffentlicht wird, bildet eine heit. Die Bibelzitate (nach der Lutherbibel, revidierte Ausgabe 1984) werden durch Stellen aus dem Christian Science Lehrbuch, Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy, bestätigt und erklärt. Der Heroldveröffentlicht verschiedene Anmerkungen und Kommentare, um den Lesern die vielseitigen Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie selbst weiterforschen können.

I. Oktober

UNWIRKLICHKEIT

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei gott, und Gott war das Wort. (Joh 1:1)

„Die geschichtliche Forschung hat mit großem Fleiß geprüft, wo dieser Ausdruck, das Wort' „ der Logos', in der jüdischen, griechischen und orientalischen Umwelt des Neuen Testamentes vorkommt und was er dort bedeutet." (WStB)

„Der jüdische Hintergrund

Das Wort war für die Juden weit mehr als ein bloßer Laut, Schall oder Ton; das Wort hat gleichsam eine aktive und unabhängige Existenz und bewirkt etwas. ... Aus eben diesem Grund gingen die Juden sparsam um mit Worten. Das Hebräische hat weniger als 10 000 Wörter, das Griechische dagegen 200 000. ...

Schon Jahrhunderte vor der Geburt Jesu war das Hebräische zu einer toten Sprache geworden. Die einfachen Menschen sprachen zu jener Zeit aramäisch. ... Die Schriften des Alten Testaments [mussten] in diese Sprache, die die Leute verstanden, übersetzt werden. Diese Übersetzungen wurden Targume genannt. ... [Sie] entstanden in einer Zeit, in der die Menschen ausschließlich daran dachten, wie fern Gott war und wie anders. ... Die Männer, die die ... Übersetzungen anfertigten, hüteten sich daher ängstlich, Gott menschliche Gedanken, menschliche Gefühle und menschliche Handlungen zu unterstellen. ... Nun ist im Alten Testament im allgemeinen in sehr menschlicher Weise von Gott die Rede; wo immer dies der Fall war, wurde in den Übersetzungen der Name Gottes durch den Ausdruck das Wort Gottes übersetzt. ... Der Ausdruck Wort Gottes gehörte zu den gebräuchlichsten Ausdrucksformen der Juden. ...

Der griechische Hintergrund

Um etwa 560 v. Chr. lebte in Ephesus der Philosoph Heraklit, dessen Grundgedanke war, dass alles in der Welt sich ständig im Fluss befinde ... [Doch] der Wechsel und die ständige Bewegung sind kein Zufall; alles vollzieht sich nach einer bestimmten Ordnung und unter Kontrolle ... Für Heraklit war der logos, das Wort, das Ordnungsprinzip, dem der Kosmos die Fortdauer seiner Existenz verdankte. ...

Der griechischen Philosophie war also der Logosbegriff wohlbekannt. Die Griechen sahen im Logos die schöpferische, lenkende, bestimmende Kraft Gottes, die Kraft, die die Welt geschaffen hatte und sie erhielt. ...

Beide, Juden und Griechen

Ganz allmählich waren Griechen und Juden zu der Vorstellung vom Logos, dem Wort, der Vernunft, dem Geist Gottes gelangt, der die Welt geschaffen hat und ihr einen Sinn gibt. Und so ging Johannes nun daran, den Juden und Griechen zu sagen, dass dieser schöpferische, erleuchtende, alles beherrschende und erhaltende Geist Gottes in die Welt gekommen sei." (Barclay)

8. Oktober

SIND SÜNDE, KRANKHEIT UND TOD WIRKLICH?

Zuflucht ist bei dem alten Gott und unter den ewigen Armen. Er hat vor dir her deinen Feind vertrieben ... (5. Mose 33:27)

Anfang (V. 1-5) und Ende (V. 26-29) dieses Kapitels „bilden einen zusammenhängenden Psalm, in den die Segenssprüche V. 6-25 eingebaut sind." (StEB)

„Obwohl es sich beim mosaischen Segen um einen prophetischen Ausspruch des Gebets und des Lobes handelt, folgt er doch der Tradition des Jakobssegens (1 Mo 49, 1-27), indem er in dichterischer Form die Gnade Gottes ausruft, die jedem einzelnen Stamm gewährt worden ist." (BKB)

„Die einzelnen Segenssprüche werden zusammengefasst und sozusagen gebündelt durch das abschließende Psalmstück ... Ganz Israel steht unter dem Schutz und Segen seines Gottes ... Israels Zuflucht heißt Gott ..." (StEB)

15. Oktober

DIE VERSÖHNUNGSLEHRE

Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott. (Mi 6:8)

„In Vers 8 ist in aller Knappheit zusammengefasst, wie wirklicher Gottesdienst aussieht." (HzB)

„Es ist dir gesagt, Mensch: die Anrede, Mensch' ist hier nicht universalistisch gemeint, so dass dadurch auch alle Heiden eingeschlossen wären, denn Micha redet ja nur zu Judäern, also zu Angehörigen des Gottesvolkes., Mensch' ('adam) korrespondiert hier vielmehr dem, Gott der Höhe' in Vers 6. Wer ihm gegenübertritt, muss das in dem Bewusstsein tun, dass er Mensch, d. h. abhängiges Geschöpf ist. Der wahre und lebendige Glaube wird sich zeigen: a) im Halten des Wortes Gottes (wörtlich Recht üben), d. h. in einem Leben nach der Schrift, in der Gottes Wille offenbart ist; b) darin, dass der Mensch, Güte liebt' [Liebe übt] ... wie sie unter anderem verkörpert wird durch die Treue und Liebe zwischen Mann und Frau, Eltern und Kind, Volk und König und, im besonderen, zwischen dem Glaubenden und seinem Gott; c) im Demütigsein vor deinem Gott, d. h. ... in der Erkenntnis des Mangels eigener Fähigkeiten und Verdienste, die Anlass zu Stolz oder Selbstrechtfertigung geben könnten." (BKB)

22. Oktober

BEWÄHRUNG NACH DEM TOD

Denn Gott ist's, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. (Phil 2:13)

„Paulus gebraucht für [wollen] und [vollbringen] an dieser Stelle das gleiche Verb, das Verb energein. An diesem Verb ist zweierlei bemerkenswert. Stets wird es verwendet, um das Handeln Gottes auszudrücken; und stets wird es für wirksames Handeln verwendet. Der gesamte Vorgang unserer Rettung ist ein Handeln Gottes; und weil Gott handelt, ist es ein wirksames Tätigsein. Gottes Handeln darf nicht vergeblich oder halbfertig bleiben, es muss ganz und gar wirksam werden." (Barclay)

29. Oktober

IMMER-WÄHRENDE STRAFE

Es geschah das Wort des Herrn zu Jona, dem Sohn Amittais: Mache dich auf und geh in die große Stadt Ninive und predige wider sie ... (Jona 1:1-3)

Jona ist der „Prophet wider Willen und Held der vielleicht ersten Kurzgeschichte der Weltliteratur. Jona erhält von Gott den Befehl, nach Ninive zu gehen und dort die Laster der Bewohner anzuprangern. Verständlicherweise wenig erbaut von der Aussicht, wie man ihn dort empfangen wird, nimmt er lieber ein Schiff in die entgegengesetzte Richtung, nach [Tarsis]." (Who)

„Jona stammt als Sohn eines Amittai aus Gath ha-Chepher in Galiläa. ...[Der kleine Ort] liegt halbwegs zwischen dem See Genezareth und dem Karmel Bergland Untergaliäas und heißt heute Chirbet ez-zerra. ...

Für den Hebräer war Tarsis der letzte bekannte Punkt des Westens." (WStB)

„Tarsis, eine phönizische Kolonie ..., die Silber, Eisen, Zinn und nach Tyrus lieferte ... [und] wegen ihres Reichtums berühmt [war] ..., ist wahrscheinlich mit dem Tartessus der Griechen und Römer im südwestlichen Spanien gleichzusetzen." (CB)

„Kürzer hätte man die Abkehr Jonas vom Befehl Gottes nicht beschreiben können. Die Kargheit des biblischen Berichts sagt uns nichts über die näheren Umstände, ob Jona reiflich überlegte oder panikartig floh. ... Für den Bericht jedoch kommt letztlich alles auf das Endergebnis an: Jona gehorcht nicht." (WStB)

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