In den ersten Oktobertagen diesen Jahres feiert Deutschland ein bemerkenswertes Jubiläum: zehn Jahre staatlicher Einheit. Der 3. Oktober 1990 markierte das Ende der Deutschen Demokratischen Republik und den Beginn eines neuen, veränderten Deutschlands — eines Deutschlands ohne innere Grenzen.
Das Wort des Friedensnobelpreisträgers Willy Brandt „Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört" hat sich vielfältig bewahrheitet. Gewiss ist viel erreicht worden, und manches ist noch nicht so, wie es sein könnte — aber in den meisten Kommentaren von Politikern, Künstlern und Wissenschaftlern überwiegt die Dankbarkeit oder zumindest Genugtuung für das, was sich entwickelt hat.
Erinnern Sie sich noch, wie es damals war, vor zehn und elf Jahren? Zunächst nur in einigen Kirchen, später in unzähligen Kirchen und Gemeindehäusern kamen in allen Bezirken der DDR Menschen zusammen, um zu beten. Gebetskreise wuchsen, Kerzen wurden angezündet und schließlich gingen Hunderttausende trotz Drohungen und Repressalien durch die kommunistische Parteiführung und der Staatssicherheitsorgane auf die Straße, um für bessere Lebensbedingungen, für Rede- und Pressefreiheit und für demokratische Wahlen zu demonstrieren.
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