Kinderstimmen drangen vom Hinterhof in die geöffneten Fenster der Wohnhäuser. „Ich erkläre den krieg an England", rief ein kleines Mädchen. Ein Ball flog durch die Luft. Alles rannte. Kurz darauf musste eines der Kinder ein Stück von seinem „Land" abtreten. Die Grenzen in dem auf den Sandweg gezeichneten Kreis von Ländern verschoben sich. Und das Spiel ging mit der nächsten „Kriegserklärung" weiter.
Kinderspiele wie dieses im Nachkriegsdeutschland spiegelten das Geschehen in der Erwachsenenwelt. Heute sind sie vergessen. Die Spiele der Kinder haben sich genauso geändert wie die politische Lage in Deutschland und Europa. Heute geht es nicht mehr darum Grenzen auszudehnen oder auch nur zu stabilisieren. Es geht darum Grenzen abzubauen. Seit dem Fall der Berliner Mauer haben sich die Grenzen in Europa geöffnet wie nie zuvor. Und mit der Expo 2000, die diesen Monat in Hannover zu Ende geht, setzt Deutschland zeichen für ein neues Miteinander aller Staaten der Welt im 21. Jahrhundert.
Lesen Sie in dieser Ausgabe des Herold, wie Grenzen jeder Art durch Spiritualität und ein größeres Verständnis von Gott überwunden werden können. Unter anderem berichtet eine Amerikanerin deutsch-jüdischer Abstammung, wie sie Harmonie in ihrer Familie und in ihrer Beziehung zu den Deutschen fand (s. 12).
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