Manchmal bin ich viel Druck ausgesetzt, was mein Äußeres und mein Verhalten betrifft, und es ist nicht einfach. Wenn ich mich nicht als geistig sehen würde, würde ich nicht weit kommen. So muss ich mir immer darüber im Klaren sein, wer ich wirklich bin, und deshalb ist Spiritualität so wichtig.
Gebet gehörte schon immer zu meinem Leben. Ich bete morgens, tagsüber und abends, ehe ich zu Bett gehe. Wenn ich bete, weiß ich, dass ich alles schaffen kann, dass ich schon habe, was ich brauche, und dass Gott mich mit allem Nötigen versorgt.
Einmal habe ich sehr wenig gegessen, weil ich abnehmen wollte. Und ich wurde sehr krank.
Ich musste erkennen, dass es keine Rolle spielt, wie ich äußerlich aussehe. Meine Mutter sagte mir immer wieder, dass ich Gottes Kind bin, und darum bin ich vollkommen und geistig, nicht materiell. Aber erst als sich meine Gedanken änderten, ging es mir wieder besser.
Ich habe gebetet. Wenn ich bete, spreche ich mit Gott. Ich bitte Gott nicht, mein Äußeres irgendwie zu verändern, sondern ich erkenne an, dass ich vollkommen bin und dass nichts verändert werden muss, weil Gott jeden Menschen vollkommen und geistig erschaffen hat. Zuerst war es hart, weil ich immer noch glaubte, ich müsste halt ein bestimmtes Aussehen haben. Doch als ich mit meiner Mutter darüber betete, wurde mir klar, dass ich schon in jeder Beziehung, auf die es wirklich ankommt, vollkommen bin.
Zuerst fühlte ich mich noch krank, doch im nächsten Augenblick, nachdem ich meine Gedanken geändert hatte, stand ich auf und wollte etwas essen. Es war gerade Zeit zum Abendbrot und ich langte kräftig zu und fühlte mich pudelwohl. Nie wieder hatte ich dieses Problem.
Ich spiele Softball und einmal hatten wir ein Turnier. Am Tag zuvor merkte ich, dass ich beim Sitzen Schmerzen hatte. Beim zweiten Spiel konnte ich kaum laufen, ohne Schmerzen im Rücken zu verspüren, und am Abend konnte ich mich kaum rühren. In der Nacht schlief ich wenig.
Es wurde noch schlimmer, bis ich nur noch auf dem Boden kriechen konnte. So rief ich eine Christian Science Praktikerin an und bat sie, für mich zu beten. Meine Mutter betete auch. Sie hatte vor, mich im Internat zu besuchen.
Am Abend vor ihrer Ankunft nahm ich mir die Bibellektion vor, die meine Kirche herausgibt. Sie enthielt eine Stelle aus dem ersten Buch Mose: „Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Weib.” Ich versuchte das zu verstehen. Meine Mutter und die Praktikerin versicherten mir, dass ich schon vollkommen war. Es fiel mir aber schwer das zu glauben, denn ich hatte enorme Schmerzen. Doch beim Lesen in der Bibel fühlte ich mich etwas besser. Mir wurde klar, dass ich keine Schmerzen haben kann, weil Gott keine Schmerzen hat und ich doch Seine Widerspiegelung bin.
Dann sang ich ein Kirchenlied. Ich wiederholte immer wieder, dass Gott bei mir ist und Seine Arme mich umgeben, wie es in dem Lied hieß.
Darauf beschloss ich ein Bad zu nehmen. In der Badewanne betete ich weiter. Als ich etwa eine halbe Stunde später aus der Wanne stieg, richtete ich mich einfach ganz normal auf. Und ich lobte Gott, denn ich war so froh. Am gleichen Tag ging ich zum Unterricht, so als ob nichts passiert wäre. Es war eine sehr schöne Heilung und die Schmerzen kehrten nie wieder.
Einmal im Jahr führt unsere Schule eine Umwelt-Aktion durch. An dem einen Morgen war es sehr kalt. Wir sollten den ganzen Tag in einem bestimmten Stadtteil verbringen. Und zuerst dachte ich: „Da will ich nicht hin.” Doch als wir dort ankamen, dankten uns die Leute fürs Kommen. Wir hatten noch nicht einmal mit den Aufräumarbeiten angefangen, sie waren einfach so dankbar, dass wir da waren. Wir arbeiteten den ganzen Tag. Ehe wir gingen, schaute ich mich um und sah, dass wir alles geschafft hatten, was wir uns vorgenommen hatten. Ich war so froh, dass ich etwas zum Gemeinwohl beitragen konnte — dass ich unserer Stadt helfen konnte. Die Leute in diesem Stadtteil freuten sich und ich war stolz, daran beteiligt zu sein.
