Vor kurzem besuchte ich eine Freundin. Wir sprachen über das Sammeln von Dingen und darüber, ob wir sie nur verwahren oder auch nutzen. Wir unterhielten uns über die Gelegenheiten früherer Zeiten, Tisch und Bettwäsche zu bündeln und sie zu verwahren, manchmal bis hin zur Nutzlosigkeit ihres Zwecks, weil die Stoffkanten vom langen Liegen brüchig wurden.
Dieser Widerspruch, etwas Gutes aufzubewahren und es niemals zu nutzen. beschäftigte mich und ich dachte über das Sammeln weiter nach. In der Bibel heißt es: „Ihr sollt euch nicht Schätze sammeln auf Erden, wo sie die Motten und der Rost fressen und wo die Diebe einbrechen und stehlen. Sammelt euch aber Schätze im Himmel..." Mt 6:19, 20. Etwas aufzubewahren, aber nicht zu nutzen, weil es uns als zu gut und zu kostbar erscheint, um es täglich zu benutzen, bedeutet eigentlich, das Gute und Schöne aus unserem Leben auszuschließen.
In der Bibel gibt uns Christus Jesus manchen Hinweis, wie sich die Wertschätzung für etwas Gutes zeigen kann. Im Matthäus–Evangelium lesen wir beispielsweise, was es bedeutet, vermeintliche Schätze gegen das Himmelreich einzutauschen. Es heißt da: „Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte, und als er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie." Mt 13:45, 46.
Es muss ein Austausch stattfinden, um den wahren Werten einen Platz zu schaffen.
Lösen wir uns einmal von der wörtlichen Beschreibung, kann unser Streben nach „kostbaren Perlen" der Wunsch sein, Gesundheit, Gerechtigkeit, Harmonie und Liebe beständig zu erfahren. Und vielleicht müssen dazu alte, überkommene Vorstellungen über Krankheit, Neid und Groll „verkauft", also aufgegeben werden.
Dazu sagt Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Man kann dem lnhalt eines Gefäßes, das schon voll ist, nichts hinzufügen."Wissenschaft und Gesundheit, S. 130. Jeder kann für sich erkennen, welche Gedankenbilder er oder sie austauschen muss. Es bedarf unserer eigenen Erfahrungen über das, was gut und wertvoll ist. Erst wenn wir uns von den alten Gedankenbildern und Gewohnheiten trennen, können wir eine neue Sammlung eröffnen. Es muss ein Austausch stattfinden, um den wahren Werten einen Platz zu schaffen.
Wie wir dies erreichen können, erklärt M. B. Eddy folgendermaßen: „Wenn das Verständnis die Standpunkte des Lebens und der lntelligenz verändert und sie von einer materiellen auf eine geistige Grundlage hebt, werden wir die Wirklichkeit des Lebens, die Herrschaft der Seele über den Sinn erlangen..." Ebd., S. 322. Wenn wir in unserem Verständnis von Gott und dem Menschen wachsen, erkennen wir auch die Eigenschaften klarer, die unser Bewusstsein stärken. Wir werden feststellen, dass Gesundheit, Stärke, Liebe, Intelligenz, Güte zum göttlichen Reichtum gehören. Ohne Zögern können wir aus diesem göttlichen Vorrat schöpfen. Er ist eine nie versiegende Quelle. Je mehr wir diesen Schatz nutzen, desto nützlicher und wertvoller wird er für uns. Denn nur das Betätigen und Pflegen unseres Schatzes bewahrt ihn und ist unser wahrer Reichtum.
