A Als ich eines Morgens ins Badezimmer kam, bemerkte ich, dass eine Spinne in die Badewanne geraten war und sich nach Leibeskräften bemühte, da wieder heraus zu kommen. Immer und immer wieder versuchte sie, die glatte Wand der Wanne empor zu krabbeln, aber immer an der gleichen Stelle rutschte sie wieder ab und landete genau da, wo sie zuvor begonnen hatte. Aber mit nicht nachlassender Beharrlichkeit versuchte sie es wieder und wieder.
Als ich sah, dass ihre Bemühungen vergeblich bleiben würden, beschloss ich, ihr zu helfen. Ich nahm ein Glas und stülpte es über sie. Dann schob ich einen Bogen Papier unter das Glas. Nun hatte ich sie sicher, ohne sie zu verletzen, eingefangen. Dann wendete ich das Glas, das Papier war nun der Deckel — und machte mich auf den Weg, um das Tier ins Freie zu tragen. Dabei machte ich eine überraschende Beobachtung: Die Spinne versuchte nun ganz aufgeregt und hektisch aus dem Glas heraus zu kommen! Sie, die zuvor, als ihre Lage ausweglos war, mit stoischer Ruhe versucht hatte, sich zu befreien, war nun, da sie gerettet wurde, in heller Aufregung!
Ich redete beruhigend auf sie ein: „Du dummes Ding, sei doch ruhig, ich will dir doch helfen, gleich bist du frei. Schau, hier ist doch schon der Balkon.” Nun, sie schien mich nicht zu hören!
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