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DIE BIBEL

Bibelnotizen für Dezember 2002

Aus der Dezember 2002-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Der Herold veröffentlicht jeden Monat verschiedene Anmerkungen und Kommentare zu Bibelzitaten, um die vielseitigen Möglichkeiten um die Bibel zu erforschen aufzuzeigen. Die Zitate sind der Lutherbibel (revidierte Ausgabe 1984) entnommen.

Entrüste dich nicht über die Bösen, sei nicht neidisch auf die Übeltäter. Denn wie das Gras werden sie bald verdorren,... Hoffe auf den HERRN und tue Gutes,...

(Ps 37:1-3)

„... Gottestreue [neigen] dazu, den Zorn Gottes selbst in die Hand zu nehmen und andere damit zu konfrontieren. Wer selbst konsequent und kompromisslos den Weg Gottes geht, ist zu leidenschaftlichen Urteilen schnell bereit. Doch das Verurteilen und Richten ist allein Gottes Sache. Es könnte sein, dass man die Sünde der anderen zwar richtig einschätzt, die Sünde der Überheblichkeit und Ungeduld bei sich selbst aber übersieht.

Wie ist dieser Anfechtung zu entkommen? David erkennt, dass es einen Weg gibt, das Ende derer zu bedenken, die sich von Gott entfernten, denn wie Gras verdorren sie schnell. Er bedenkt, dass das Unrecht die Frevler einholen wird. Wer nach Gottes Gerechtigkeit fragt, wird notgedrungen zum Beobachter der Geschichte, was ein beharrliches Wahrnehmen erfordert. ... So geht es bei der Überwindung jener Anfechtung um eine erneute Hingabe an Gott. Dabei ist diese Hingabe unter Einschluss der ungelösten Fragen des Herzens zu vollziehen (nicht erst nach deren, Beantwortung’). Die eigene Aufrichtigkeit darf nicht genüsslich selbst betrachtet werden:, und tue Gutes’ ist das schnelle, unreflektierte, selbstverständliche Tun, das sich nicht durch quälendes Fragen in die Passivität führen lässt; ...” (WStB)


Ihr seid doch meine Zeugen! ... (Jes 44:8)

„Die Bezeugung der Wahrheit, der Wirklichkeit, des Glaubhaften, Zuverlässigen, Unumstößlichen im ganzen Umkreis der Welt Gottes und des Menschen, im Gegensatz zum Irrtum, zur Illusion, zur Lüge ist das Anliegen der HS [Heiligen Schrift]. Dabei handelt es sich sowohl um das objektive Tatsachenzeugnis auf Grund nachweisbarer Wahrnehmung und Kenntnis von Vorgängen und Tatbeständen, wie um das Wahrheitszeugnis, das geglaubte Erkenntnisse, Überzeugungen und Offenbarungen mit dem Einsatz der Person bis aufs letzte vertritt ...

Die Aussage des Zeugen vor Gericht hatte in Israel besonderes Gewicht, weil sich Untersuchung und Urteil fast ausschließlich an die Zeugen hielt und z. B. die Einrichtung der Anwälte nicht kannte. Deshalb die wiederholte Vorschrift, in allen wichtigen Fällen, vor allem, wenn die Todesstrafe in Betracht kam, mindestens zwei oder drei Zeugen zu hören ...” (CB)


Ich will für Israel wie Tau sein, dass es blühen soll wie eine Lilie, und seine Wurzeln sollen ausschlagen wie eine Linde (Hos 14:6)

„Hoseas Frau verließ ihn wegen eines anderen Mannes. Diese Erfahrung der Liebe und des Leides befähigen ihn, seinem großartigen Buch zu verdeutlichen, wie sehr Gott Israel liebt und wie viel Schmerz es ihm bereitet, als Israel diese Liebe zurückweist. ...

Hosea war ein sehr empfindsamer Mann, und seine tragischen persönlichen Erfahrungen verstärken noch sein Mitleid. Seine Prophezeiungen beziehen sich hauptsächlich auf das Gericht Gottes, aber Hosea gebraucht Worte der geduldigen Liebe und Fürsorge. ...

Der Prophet drückt Gottes tiefe und innige Liebe zu seinem untreuen Volk aus. Gott sehnt sich danach, dass die Menschen umkehren, damit er sie segnen kann.” (WdB)

„Auf die Buße folgt Gottes Verheißung. Sie knüpft an der Schuld an und bringt zuerst die Vergebung. Alles andere sind Beigaben. Die Vergebung wird als persönliche Zuwendung Gottes erfahren: >Tau< gibt dem trockenen Land die nötige Feuchtigkeit, so dass die Pflanzen nicht vertrocknen. Auch sonst gebraucht die Bibel dieses Bild: Tau tröstet, ist Quelle des Reichtums, macht Tote lebendig. All das kommt nicht nur von Gott, er selbst ist das Leben und die Fülle. ... >Für Israel<, also dem ganzen Volk, gilt die Verheißung. ... Diese Vergebung hat unerhörte Auswirkungen: >Blühen wie eine Lilie<: Das vom Untergang bedrohte Volk wird aufblühen wie eine Irisart, die auch zwischen den Dornen gedeiht oder wie die rote Anemone, das Sinnbild der Schönheit. >Wurzeln ...<: Das Heil wird nicht flüchtig, wieder verlierbar, sondern fest verwurzelt und verankert, dauerhaft sein. ... Einen zweiten Sündenfall soll es nicht mehr geben.” (WStB)


Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! ... (Lk 2:8-10)

„Die Offenbarungen Gottes in der Erscheinung Seines Engels, die sonst nur den Auserwählten des Alten Bundes, nämlich den Propheten als solchen, und zwar auch nur einzelnen zuteil wurden, werden jetzt einer ganzen Gruppe von armen Hirten zuteil, die des Nachts auf dem Felde ihre Herden hüteten. Hirten sind es, die zuerst Kunde von der Menschwerdung Gottes aus Engel Mund vernehmen.

Der Stand der Schafhirten wird in der rabbinischen Literatur sehr verachtet. Sie wurden seitens der Pharisäer als Räuber und Betrüger hingestellt und den Zöllnern und Sündern gleichgestellt. Man rechnete die Hirten zum Pöbel, der das Gesetz nicht kennt. Vor Gericht wurden die Hirten nicht als Zeugen zugelassen. Der bürgerlichen Ehrenrechte waren sie beraubt. ...

Von solchen Hirten, die in der Nähe Bethlehems ihre Herde bewachten, ist nun in der Weihnachtsgeschichte die Rede. ...

Nacht war es. Tiefe, feierliche Stille ruht auf den schlummernden Gefilden. Kein Laut lässt sich hören. Still funkeln die Sterne. Die Hirten wachen bei ihren Herden! In dieser gesegneten Einsamkeit ist der Herr oft sehr nahe. Gerade in der Stille darf man dann die Nähe Gottes erfahren und erleben.

Weil die Geburt des Heilands sich in der Nacht vollzog — darum waren die Hirten die einzigen, die als die bei den Herden Wachenden die Botschaft vernehmen konnten., Nicht Schlafende werden geweckt, sondern die Bethlehemiten werden gerufen, die in jener Nacht wachten.’

Wenn irgendwo in der Menschheitsgeschichte es nötig gewesen wäre, dann ist es wohl hier, dass Engel reden müssen. ...

Es ist die allererste Weihnachtspredigt, und zwar ist sie sehr kurz, einfach und schmucklos ... Diese erste Weihnachtspredigt enthält nur einen Spruch:, Fürchtet euch nicht!’ Wo die Herrlichkeit des Herrn aufleuchtet, da ist kein Raum mehr für Furcht, sondern nur für Freude und Freudigkeit.” (WStB)


Denn uns ist ein Kind geboren, ein Sohn ist uns gegeben, und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und er heißt: Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst; (Jes 9:5)

„Mit dem Auftreten dieses Königs — schon in seinem kindlichen Alter — ist der Unglaube Ahas und seines Volkes überwunden. Er wird das Immanuel-Zeichen vollenden: Gott wird binnen kurzem Heil schaffen. So wie der Hof die Geburt eines königlichen Kindes proklamiert und der Bevölkerung an ihr Anteil gibt, so wird dem in der Dunkelheit des Gerichtes befindlichen Israel die Ankunft des neuen Davidssohnes proklamiert. ...

Der Name dieses Königs beschreibt — wie immer in der Bibel — voll und ganz das Wesen dessen, der diesen Namen trägt. Der Name ist einer, und doch kann man ihn nicht mit einem einzigen Wort erschöpfend nennen. ... Die erste Dimension seines Namens lautet: ein Wunder (von) Berater (ist er). Diese Bezeichnung will zum Ausdruck bringen, dass er in seinen Ratschlüssen weise und nicht abhängig von menschlichen — oft genug parteiischen — Ratgebern ist. Er verwirklicht die wunderbaren Pläne Gottes, die in der Neugestaltung der Welt gipfeln.

Die zweite Dimension seines Namens, starker Gott, weist in die Richtung seiner einzigartigen und von den übrigen Davidssöhnen niemals erreichten Verbindung zu Gott hin. ... Ergänzt wird diese Dimension durch das mehr fürsorgliche Element, ewiger Vater’. Auch hier wird zunächst das alles Irdische übersteigende göttliche Element hervorgehoben; denn ewig sollte nach der ursprünglichen Nathanweissagung ... nicht ein einzelner Davidsspross, wohl aber die ganze Davids-Dynastie überhaupt sein. ... In dem Wort, ewig’ mag auch noch eine Zukunftsperspektive mitschwingen und meint dann, den Urheber der Weltzeiten, auch der fernsten Weltzeiten, den Erzeuger der Zukunft’.

Die letzte Bezeichnung, Friedensfürst’ gibt an, dass seine Regentschaft eine Friedensperiode einleitet und auch durchhält. ... Frieden ist die Überwindung des Unrechts zwischen Besitzenden und Nichtbesitzenden; er liegt im Freisein von äußerer Stärke und schenkt das völlige Vertrauen auf Gott; er überwindet das Chaos und jeden menschlichen Hochmut und sammelt die Völker.” (WStB)

Abkürzungen:
WStB = Wuppertaler Studienbibel
CB = Calwer Bibellexikon
WdB = Welt der Bibel

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