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100 Jahre Der Christian Science Herold

El Heraldo de la Christian Science: Für viele Nationen eine heilende Botschaft

Aus der Dezember 2002-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wieder einmal können wir Ihnen eine Erweiterung unserer Aktivitäten ankündigen: die Ausgabe dieses neuen Christian Science Herold, und zwar in spanischer Sprache”. Das schrieb der Vorstand der Christian Science Verlagsgesellschaft in der ersten Ausgabe des neuen, vierteljährlich erscheinenden Heraldo, der im Juli 1946 herauskam. „Seine Aufgabe ist es, denen zu dienen, die Gott besser verstehen möchten und die die geistigen Botschaften der Wahrheit in einer Sprache lesen möchten, die sie gut verstehen können, um ihnen so die heilenden Gedanken der göttlichen Liebe nahe zu bringen.” („Frohe Nachrichten!”, El Heraldo de la Christian Science, Juli 1946, Ausgabe 1, Nr. 1, S. 20)

Der Weg, der zu diesem neuen Herold führte, ähnelt dem anderer Veröffentlichungen, über die kürzlich in dieser Serie berichtet wurde. Es kam gab aber eine zusätzliche Dimension: Es gibt zwar viele Länder, in denen Spanisch die dominierende Sprache ist. Doch diese unterscheiden sich stark voneinander, nicht nur geografisch oder kulturell, sondern auch ökonomisch. Was allen Bewohnern dieser Länder jedoch gemeinsam ist — und das ist grenzüberschreitend — ist die Liebe zu Gott und der Hunger nach geistiger Einsicht. Obwohl eigentlich nur eine Übersetzung von Wissenschaft und Gesundheit dieses Verlangen vollständig befriedigen kann, bietet die neue Ausgabe des Heraldo dauerhafte geistige Nahrung, bis Wissenschaft und Gesundheit auf Spanisch übersetzt werden konnte.

Schon seit 1933 kamen Anfragen wegen einer spanischen Ausgabe des Christian Science Herold. Der Verwaltungsrat entwickelte einen Fragebogen, um herauszufinden, ob genügend Interesse bestünde, um die Herausgabe eines spanischen Herold zu rechtfertigen. Doch die Ergebnisse waren nicht gerade ermutigend.

Dann, im Oktober 1936, wurde die Frage durch einen Brief der Ersten Kirche, Christi Wissenschaftler aus Mexiko Stadt, erneut aufgeworfen. Dieselbe Kirche hatte vor zwei Jahren schon einmal gefragt: Welche Chance haben wir einen Herold auf Spanisch zu bekommen? Die Antwort des Vorstands war höflich, aber bestimmt. Er sagte, dass es momentan aus finanziellen Gründen nicht möglich wäre eine neue Ausgabe herauszugeben. Doch gleichzeitig milderte er die Nachricht folgendermaßen: „Das Interesse, das Sie bewogen hat diesen Brief zu schreiben, schätzen wir und wir sind überzeugt, dass Demonstration und Wachstum es schließlich ermöglichen werden, den Herold und andere Christian Science Literatur ins Spanische zu übersetzen, um sie den Lesern in Mexiko und in anderen spanisch sprechenden Ländern zur Verfügung zu stellen.” (An die Direktoren, Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, Mexiko Stadt von den Verlegern der Christian Science Verlagsgesellschaft, 12. November 1936)

Die Frage nach einem neuen Herold kam erneut auf, kurz nachdem die spanische Ausgabe des Christian Science Vierteljahreshefts im Oktober 1941 erschien. Während der Verwaltugsrat der Christian Science Verlagsgesellschaft auf Grund von kriegsbedingten Einschränkungen des Papierverbrauchs und der Schwierigkeiten zu dieser Zeit nach Lateinamerika zu reisen, zögerte, hielt die Nachfrage nach einem spanischen Herold weiterhin an. Diese äußerte sich auf verschiedene Weise.

Die eine war ein erneuter Brief von den Mitgliedern aus Mexiko Stadt im März 1943. Die andere kam durch das Übersetzungsteam, das für die Verlagsgesellschaft arbeitete, und dem Vorstand im April 1943 schrieb: „Das wachsende Interesse an Christian Science unter den Spanisch sprechenden Völkern scheint beständig zu sein und wir glauben, dass eine spanische Ausgabe des Herold sehr wünschenswert wäre, besonders wegen der [Hei-lungs-] Zeugnisse, die man darin einbeziehen könnte.” (Bjarne V. Böckmann, Vorsitzender des Übersetzungskomitees für die Verleger der Christian Science Verlagsgesellschaft, 20. April 1943)

Im August 1943 kam ein weiterer Brief an den Christian Science Vorstand, diesmal aus Guatemala. Sein Verfasser, M. A. Nicol, bat zum einen um eine Übersetzung von Wissenschaft und Gesundheit und zum anderen um eine Übersetzung des Christian Science Sentinel, einer wöchentlichen Publikation über Christian Science auf Englisch. Er schrieb: „Viel kann und wurde getan durch die mündliche Verbreitung und durch die wenigen Übersetzungen von Artikeln ins Spanische, die in unseren Zeitschriften erscheinen. Aber mehr, viel mehr ist notwendig, um das Bedürfnis der vielen Spanisch sprechenden Menschen zu befriedigen, die bereit sind die Wahrheit zu empfangen.” (Brief von M. A. Nicol an die Direktoren, 28. August 1943)

Im September desselben Jahres versicherte der Verwaltungsrat den Christian Science Direktoren: „Wir stehen dem Thema sehr wohlwollend gegenüber und hoffen in der Tat bald Pläne vorliegen zu haben, um die spanische Ausgabe des Herold möglichst noch 1944 verwirklichen zu können.” Diesen Hoffnungen standen allerdings Gefühle von einigen Mitarbeitern in der Verlagsgesellschaft entgegen, die es in Hinblick auf Papierknappheit und andere kriegsbedingte Bedenken nicht ratsam fanden, eine neue Zeitschrift herauszugeben.

Zwei Jahre später, im Juli 1946, erschien schließlich die erste Ausgabe des Heraldo de la Christian Science. Sie erschien mehrere Ausgaben lang als regelmäßig erscheinende vierteljährliche Zeitschrift. In dem Wunsch, noch mehr Menschen zu erreichen, fügten die Redakteure einen Artikel auf Portugiesisch hinzu. Da sich diese zwei Sprachen ähneln und beide von Menschen gelesen werden können, die entweder die eine oder andere Sprache beherrschen, war das eine gelungene Verbindung.

Als Folge des Krieges empfahl Ende des Jahres 1950 der Leiter des Übersetzungskomitees, Bjarne Böckmann, einen italienischen Teil in den spanisch-portugiesischen Mix aufzunehmen. Dieser Europäische Herold, wie er manchmal genannt wurde, erschien im Juli 1951. Drei Jahre später, als kriegsbedingte Beschränkungen gelockert wurden, beauftragten die Christian Science Direktoren die Verlagsgesellschaft nach einer Möglichkeit Ausschau zu halten, getrennte Ausgaben statt der zwei mehrsprachigen Ausgaben herauszugeben: eine skandinavische und eine spanisch-portugiesisch-italienische.

Der Verwaltungsrat antwortete: „Wir meinen, dass dieser Vorschlag weder durchführbar noch praktikabel ist, wenn man bedenkt, dass unsere ausländischen Herolde aus finanzieller Sicht Verlustgeschäfte sind oder missionarischen Charakter haben. Wir haben an dem zur Zeit bestehenden Format nichts auszusetzen.” (Erinnerungen von Bjarne V. Böckmann, Manager, Übersetzungsabteilung an John F. Hoagland, Manager der Christian Science Verlagsgesellschaft, 30. Oktober 1950)

Doch es gab Anzeichen dafür, dass beide Seiten wirklich nach einer Möglichkeit suchten, etwas Besseres und vor allem etwas Praktischeres für die jeweiligen Sprachgruppen anzubieten. Im Januar 1958 wurde George Nay, ein Christian Science Praktiker, Mitglied der Redaktion, mit der speziellen Aufgabe betraut, die Aufteilung der vierteljährlichen Herolde in individuelle Zeitschriften zu leiten.

Im Januar 1959 kamen sprachlich getrennte Ausgaben des Christian Science Herold heraus. Seitdem hat sich der Heraldo zu einer lebendigen Zeitschrift entwickelt, durch ein reichhaltiges Layout, Fotografien und Inhalte. Die spanische Ausgabe wird ihrer Aufgabe zu Menschen in vielen verschiedenen Ländern und stark abweichenden Umständen zu sprechen, gerecht, indem sie der unterschiedlichen Leserschaft aktuelle, bedeutungsvolle, einfühlsame und intelligente Berichterstattungen bietet.

Die Zeitschrift und die Radioausgabe des Heraldo haben über die Jahre mehrere Auszeichnungen erworben. Enrique Smeke, der Produzent dieser Programme, wurde kürzlich von einem argentinischen Radiosender, welcher viele Millionen Hörer erreicht, eingeladen. Er sprach in Zusammenhang mit den Terroranschlägen auf die Vereinigten Staaten am 11. September 2001 über die Dankbarkeit für die Hilfeleistungen und über Vergebung. Dies ist nur einer der vielen Wege, wie diese Ausgabe des Heraldo internationale Grenzen überwindet und so die Herzen erreicht, die nach Spiritualität und Heilung suchen.

El Heraldo: mein ständiger Begleiter

El Heraldo: mein ständiger Begleiter

Der Heraldo hatte oft großen Anteil an den Heilungen in meiner Familie. Eine der ersten Heilungen, an die ich mich erinnern kann, ist die von Asthma. Seit meiner Kindheit litt ich unter dieser Schwierigkeit. Sogar noch nachdem ich schon verheiratet war, konnte ich nicht an den Strand gehen, weil ich glaubte, dass das feuchte Klima mir nicht gut tun würde und dass ich physisch sofort negativ darauf reagieren würde. Das Lesen des Heraldo half mir enorm viel und die Heilung kam letztlich durch christlich-wissenschaftliche Behandlung.

Das Rauchen aufzugeben war eine andere wichtige Heilung, eine Angewohnheit, die mich zwanzig Jahre lang nicht losließ. Um meine Gedanken ausschließlich auf die Wahrheit gerichtet zu halten und der Versuchung des Rauchens zu widerstehen, nahm ich den Heraldo überall mit hin. Das mache ich heute noch so, obwohl ich kein Verlangen mehr nach Zigaretten habe.

Als ich Teenager war, lernte meine Familie Christian Science durch das Lesen der deutschen Übersetzung von Mary Baker Eddys Buch Vermischte Schriften kennen. (Wir lebten damals im Süden Chiles und waren begeisterte Leser.) Bald darauf fand ich heraus, dass es das Buch auch auf Spanisch gab. Später, als ich die Kirche Christi, Wissenschaftler in meiner Nähe kennen lernte, schloss ich mich der Kirche an und bin seitdem dabei.


Spiritualität in Kuba

Heilen — dieses Element war auch bei der Verbreitung von Christian Science in Kuba verantwortlich (siehe Erfahrung von „Die Witwe” auf Seite 25).

In diesem Fall war der Engländer Alfred Blundell der erste Vorbote des Heilens. Er war durch Christian Science Behandlung geheilt worden, als er in New York Anfang des 20. Jahrhunderts lebte. Und das hatte in ihm das Bedürfnis entflammt Christian Science zu verbreiten. Von 1903 bis 1906 hielt er in Kuba informelle Gottesdienste ab. Zu dieser Zeit waren die meisten Besucher Amerikaner, so z. B. Ada North Martin Hotchkiss, eine Christian Science Praktikerin, die mit ihrem Mann 1903 nach Havanna zog.

Als Blundell 1906 Kuba verließ, führte das Ehepaar Hotchkiss die Arbeit fort. Ab März 1906 hielten sie Treffen bei sich zu Hause ab. Die Besucherzahl stieg von 25 auf 80 an.

Als Christian Science Praktikerin erhielt Ada Hotchkiss eine Erlaubnis des Präsidiums, in Bezirke zu reisen, die wegen Krankheiten abgeriegelt worden waren. Sie durfte auch Gefängnisse und Krankenhäuser besuchen. Ihre gesamte Zeit war dem Heilen und dem Etablieren von Christian Science gewidmet.

1916 gab es genügend Mutterkirchenmitglieder, um eine Christian Science Vereinigung in Havanna zu gründen — doch diese waren immer noch Nicht-Kubaner. Dann nahmen einige Kubaner, die Englisch sprachen, an den Gottesdiensten teil und wurden Mitglieder der Vereinigung. Die kubanische Regierung erkannte sie 1920 offiziell an. 1921 war die Verinigung im Verzeichnis der Christian Science Kirchen und Vereinigungen des Christian Science Journal aufgeführt. Und im November 1927 wurden sie sogar von der Republik Kuba gesetzlich anerkannt.

Als die Zahl der spanischsprachigen Mitglieder weiter wuchs, mussten Wege gefunden werden, sie am Gottesdienst teilnehmen zu lassen. Das führte zum ersten Gottesdienst auf Spanisch am Sonntag, den 31. Januar 1937. Bis zum Sommer wuchs die Vereinigung und wurde schließlich als Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, Havanna, anerkannt.

In den vierziger und fünfziger Jahren organisierten sich mehrere Gruppen überall im Land. 1955 wurde Zweite Kirche, Christi Wissenschaftler, Havanna, gegründet.

Dann kam die internationale Politik dazwischen. Nach 1959, als Fidel Castro die Regierung übernahm, änderte sich die gesamte Gesellschaft radikal. Viele ausländische und kubanische Mitglieder sowie einige Christian Science Praktiker verließen das Land. Ende der sechziger Jahre blieben nur noch einige Mitglieder und Praktiker übrig. Repressive Gesetze zwangen sie, Zweite Kirche Christi, Wissenschaftler zu schließen und mit Erster Kirche zusammen zu führen. Aber Christliche Wissenschaftler hielten weiterhin Gottesdienste und praktizierten metaphysisches Heilen.

Als sich die Zeiten änderten, wurde religiöse Aktivität wieder möglicher. 1999 hielt Juan Carlos Lavigne, ein Christian Science Lehrer und Praktiker aus Argentinien, den ersten Vortrag seit 40 Jahren in Kuba. Der Vortrag war so erfolgreich, dass seitdem dort jedes Jahr Vorträge gehalten werden.

Spirituelle Heilung von Blutarmut

An einem Punkt meines Lebens wurde mir ziemlich klar, dass ich geistiger gesinnt sein musste. Ich erwartete ein Kind, und die frauenärztin, die meine Schwangerschaft begleitete, sagte mir, ich sei blutarm. Dieser Zustand könne nur mit Bluttranfusionen geheilt werden. Ansonsten bekäme ich ein Kind mit ernsthaften Mangelerscheinungen.

Intuitiv fühlte ich, dass ichdiese Prozedur verweigern sollte. Also ging ich zu einem anderen Arzt, der mir fünf Monate lang eine Eisen-Behandlung verschrieb. Während dieser Zeit wuchs die Anzahl der roten Blutzellen angeblich an. Doch dann hatte ich unerträgliches Bauchweh und der Arzt sagte mir, dass mein Körper das Eisen doch nicht korrekt aufgenommen hätte. Sie setzten die Behandlung einen Monat aus, und dem Laborbericht zufolge reduzierten sich die roten Zellen wieder, die ich gewonnen hatte.

Zu diesem Zeitpunkt war ich im achten Monat. Verzweifelt fragte ich den Arzt: „Ich habe nur noch einen Monat, was soll ich denn machen?” Er antwortete sehr liebevoll: „Lassen Sie uns Gott vertrauen. Ich habe Babies auf die Welt geholfen, deren Müttern es an den meisten Grundnahrungsmitteln fehlte. Sie lebten in fürchterlichem Klima, aber ihre Babies waren sehr gesund.”

Nachdem ich drei Tage lang geweint hatte, nahm ich eine Ausgabe des Heraldo de la Christian Science zur Hand. Ich schlug willkürlich eine Seite auf und las folgende Bibel-Botschaft: „Ihr sollt euch nicht fürchten und nicht verzagen vor diesem großen Heer; denn nicht ihr kämpft, sondern Gott.” (2. Chronik 20:15)

Damit wurde mir sehr deutlich, dass ich weder ein Schöpfer noch persönlich für das Leben meines Sohnes verantwortlich war. Der einzige Schöpfer ist Gott, der Leben ist und keine Unvollkommenheit kennt — noch kann es Gott an irgend etwas mangeln. Alles in Gottes Schöpfung muss also vollkommen und vollständig sein, mich und mein Sohn eingeschlossen. Mir wurde klar, dass es nicht Eisen oder Mineralien waren, die ich aufnehmen musste, sondern geistige Konzepte, inspirierte Ideen,die Gott mir jede Minute gab. Ich musste ein viel besseres Verständnis von dem göttlichen Leben und dem wahren Sein bekommen. Und ich merkte, dass sich dieses Verständnis bereits entfaltete, weil der Heraldo mich zur Heiligen Schrift geführt hatte und mein Interesse am geistigen Heilen weckte. Ich fühlte, dass ich Gott beim Lösen jeder Schwierigkeit wirklich vertrauen konnte.

Und so war's dann auch. Ich gebar einen acht Pfund schweren Jungen, der vor Gesundheit nur so strotzte. Heute ist er erwachsen und keiner von uns hatte jemals irgendein Problem mit Blutarmut.

Das mag sich jetzt ein bisschen ungewöhnlich anhören, aber ich hatte das Gefühl, dass ich noch ein anderes Kind gebar: die Idee geistigen Heilens. Diese Geburt fand in meinem Denken und Herzen statt, als ich den Beweis ihres Wertes in meinem Leben sah. Deshalb entschied ich mich, mich dem Heilen anderer zu widmen. Für mich ist geistige Heilung eine ideale Nahrung für jedermann.


Das Übersetzungsteam der Christian Science Verlagsgesellschaft 1952

Gott hilft einer Witwe

Dieser Artikel wurde von einer Frau aus Kuba geschrieben und zuerst in der Aprilausgabe 1996 von El Heraldo veröffentlicht. Aufgrund der politischen Situation in Kuba bat sie uns darum, ihren Namen nicht zu veröffentlichen.

Mein Mann hatte eine Farm mit einem Reisfeld, wo 25 bis 30 Arbeiter die Ernte zweimal jährlich einbrachten. Als mein Mann starb, fühlte ich mich sehr deprimiert, aber trotz meines Kummers wusste ich, „Gott ist unsre Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns getroffen haben.” (Psalm 46:1) Ich klammerte mich an meinen Glauben an Gott in der Überzeugung, dass wir niemals allein sind. Drei Tage nachdem mein Mann gestorben war, ging ich zur Bank, weil wir einen Kredit brauchten, um die Farm zu betreiben.

Ich betete und vertraute auf Gottes Fürsorge. Ich sagte dem Manager, dass ich die Farm übernehmen würde, obwohl ich Musiklehrerin an einer staatlichen Schule war und keine Erfahrung im Reisanbau hatte. Er sah mich ungläubig an und es war klar, dass er nicht glaubte, dass ich es schaffen könnte. Ich erklärte, dass mein verstorbener Mann auch keine Ahnung davon gehabt hatte, als er mit dem Geschäft begann. Er hatte es jedoch gelernt und ich sagte, dass ich es auch lernen würde.

Mein Glauben an Gott gab mir eine geistige Stärke, die die Regierungsbeamten nicht verstehen konnten. Der Manager sagte mir, dass er mich besuchen würde, um mir die Antwort mitzuteilen. Zu meiner Freude war es eine positive Antwort.

Mit einem der Angestellten lernte ich, wie man die Maschinen bedient, um den Boden vorzubereiten und den Reis zu ernten. Ich lernte jeden Arbeitsschritt vom Säen bis zum Ernten — vier Monate intensiver manueller und mechanischer Arbeit —, weil ich wissen musste, was für ein Geschäft ich leiten würde.

Ich übernahm die Farm Anfang Juni. Drei Tage später kam eine Flut, die unseren Damm und einen großen Teil des Hauptkanals zerstörte. Ich betete mit absolutem Vertrauen in die Fürsorge Gottes. Alles wurde noch rechtzeitig bis zur Aussaat repariert.

Als der Reis drei Monate alt war und schon fast Ähren ausgebildet hatte, kam der Hurrikan Flora. Aber selbst da gab es keinen Moment der Hoffnungslosigkeit. Ich betete und vertraute auf Gott.

Über 90 cm Wasser bedeckte den Reis und als das Wasser wegging, waren alle Pflanzen unter einer Schicht von rotem Schlamm begraben. Es gab keine Deiche mehr und nur einige Abschnitte des ausgewaschenen Hauptkanals waren übrig. Es sah so aus, als ob alles verloren war.

Nach dem Hurrikan kamen die Reispflanzen heraus und richteten sich auf. Dann erschienen die Ähren gefüllt mit goldenen Körnern. Für mich waren es die Früchte des Glaubens an die Liebe — an Gott.

Die Ernte reichte aus, um den ganzen Kredit bei der Bank und die Reparaturen für die Flutschäden zu bezahlen. Auf Grund des Hurrikans wurde den Farmern in dem betroffenen Gebiet die Schulden erlassen. Aber ich — „die Witwe”, wie die Nachbarn mich nannten — war in der Lage sie zurückzuzahlen.

Weltgeschichte im Überblick

Dieses Jahrzehnt in der Geschichte ist gekannzeichnet durch Kriege und neue Friedensideen sowie durch ein neues Bemühen unter den Nationen, gemeinsam zum Wohl aller zusammenzuarbeiten.

1940 Russisch-Finnischer Krieg.

1941 Angriff der Japaner auf Pearl Harbor

1942 Mexiko tritt an der Seite der westlichen Allierten in den 2. Weltkrieg ein.

1943 Italien kapituliert vor den Allierten.

1945 Die USA werfen zwei Atombomben über Japan ab. Die Japaner kapitulieren.

1945 Indonesien erklärt seine Unabhängigkeit von den Niederlanden; Sukarno wird Präsident.

1945 Die Vereinten Nationen werden gegründet. (Bild unten)

1946 Die erste Ausgabe des spanischen Heraldo erscheint.

1946 Eine neue Verfassung in Brasilien stellt die Rechte des Einzelnen wieder her.

1946 Italien wird Republik.

1947 In Japan tritt eine demokratische Verfassung in Kraft.

1947 Spanische Übersetzung von Wissenschaft und Gesundheit.

1948-49 Berliner Blockade

1949 Die Niederlande erkennen die Unabhängigkeit Indonesiens an.

1949 Schwedisches Pressegesetz verbietet jede Form von Zensur.

1949 Die NATO wird gegründet (Nordatlantikpakt).

1949 Dänemark gibt seine jahrhundertelange Neutralität auf und tritt der NATO bei.

1951 Schwedische Bürger erlangen das Recht aus der lutherischen Staatskirche auszutreten, in die sie hineingeboren wurden.

Eine Heilung die Generationen berührte

Ich schreibe heute diese Zeilen, weil mein Vater 1941 vor 61 Jahren durch Gebet von einem sehr heftigen Nervenleiden und physischer Erschöpfung geheilt wurde. Als die traditionelle Medizin sich als unfähig erwies, seinen Zustand zu beherrschen, schlug jemand vor, er sollte die Christian Science Gottesdienste besuchen, die in einem Theater in Montevideo, Uruguay stattfanden. Er konnte sich daran erinnern, dass ihm gesagt wurde, „es würde ihm guttun, denn viele Leute würden dort geheilt werden.”

Er hatte keine Vorkenntnisse über Christian Science, aber er nahm die Einladung an. Die Gottesdienste wurden in Englisch abgehalten — eine Sprache, die er nicht verstand — er spürte jedoch eine Atmosphäre der Liebe während des Gottesdienstes, die er nicht erklären konnte. Diese Liebe drang tief in sein Herz ein. In sehr kurzer Zeit war er geheilt. Als Ergebnis davon interessierte sich meine Mutter auch für Christian Science und schließlich brachten meine Eltern meinen Bruder und mich zur Sonntagsschule. Seine Urgroßenkel besuchen heute noch dieselbe Sonntagsschule.

Ich erinnere mich noch, wie ich lernte, dass Heilung ein natürlicher Teil dieser Religion ist. Während einer Sonntagsschulklasse fiel ein Freund auf den Boden. Er war offenbar Opfer eines Anfalles und er wurde geheilt. Dies war ein direkter Beweis der Wirksamkeit dessen, was wir lernten. Außerdem wurde ein Mädchen geheilt, das lange Zeit auf Krücken zur Sonntagsschule kam wegen einer Missbildung seit ihrer Geburt. Von da an brauchte sie die Krücken nicht länger und führte ein absolut normales Leben. Nach diesen Erfahrungen beschloss ich, dass Christian Science das Wichtigste in meinem Leben ist und dass ich meine Zeit dem christlichen Heilen widmen würde.

Die ersten Christian Science Gottesdienste wurden in Montevideo in den zwanziger Jahren in Privathäusern der Familien zelebriert. Am Anfang gab es nur drei Leute: Zwei hielten den Gottesdienst ab und einer hörte zu. Die Pioniere dieses bescheidenen Anfangs waren Jessie E. Pool Mercant, Jessanein Weimer und William Carey. Sie waren nur ganz wenige, aber genug um Heilarbeit zu beginnen.

Es wird erzählt, dass etwa 1929 die Heilung eines Kindes so viel Bewunderung auslöste, dass zwanzig Leute der Gruppe auf einmal beitraten. Das machte es für sie möglich, Christian Science Vereinigung zu werden. Dann wurden die Gottesdienste allgemein bekannt und infolgedessen wurde ein Theater gemietet, die „Viktoria Hall”. Es ist ein altes Gebäude in der Innenstadt Montevideos, das heute noch existiert. Hierhin ging mein Vater vor so langer Zeit an diesem Sonntag und hier veränderte seine Heilung sein Leben und meines für immer.


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