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Vergangenheit & Zukunft: EIN BLICK IN DIE VERGANGENHEIT UND ZUKUNFT DER VON MARY BAKER EDDY GEGRÜNDETEN KIRCHE

Bemerkenswerte Innovation für die Verbreitung einer Botschaft

Aus der September 2004-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Blick in die Vergangenheit

Ein Gespräch in Boston

Es ist Anfang Juni 1889 und in Bostons Back-Bay-Viertel steht der Sommer bevor. Ein Bostoner und ein Bekannter aus New York treffen sich zufällig an der Ecke Boylston Street und Massachusetts Avenue. Wir hören, wie sie sich angeregt unterhalten:

Bostoner: Ich kann nur sagen, dass die Ideen in dem Buch mein Leben völlig verändert haben. Wie Sie ja wissen, war ich lange Zeit Invalide. Jetzt bin ich wieder gesund und munter.

New Yorker: Nur durch das Lesen eines Buches? ... Von einer Frau?

Bostoner: Ja, die Macht von Ideen, mein Lieber. Die Anschauungen der Frau von Gott und vom menschlichen Dasein sind profund, oft fordern sie dich, aber wiederum sind sie auch einfach. Diese Ideen haben mich geistig erneuert, haben mein Herz berührt, mich geheilt. Ich würde sagen ...

New Yorker: Nicht weiter nötig. Wo kann ich dieses Buch von Mary Baker Eddy bekommen?

Bostoner: Das Buch heißt Wissenschaft und Gesundheit und ich habe es im Leseraum im Hotel Boylston gekauft, gleich neben der Steinert Hall. Der Leseraum wurde im September eröffnet. Nimm die Straßenbahn fast bis zur Tremont Street ... an der verkehrsreichen Kreuzung. Auf dem Weg dorthin liegt rechts die Trinity Church und links der Public Garden und der Common Park. Der Christian Science Leseraum ist im ersten Stock im Hotel Boylston. Dort kann man auch kurze Artikel und eine Monatsschrift, das Christian Science Journal, kaufen. Kurz gesagt, das alles ist das Fahrgeld schon wert.

New Yorker: Das hoffe ich doch, ich suche ja schon so lange nach Antworten ...

Dies ist zwar ein fiktives Gespräch, doch in den späten 1880er Jahren fanden solche Gespräche sicher oft in Boston statt. Damals löste Wissenschaft und Gesundheit (das 1875 erstmals erschien) Gespräche und Debatten aus; es wurde von Lesern gepriesen, denen seine Theologie geholfen hatte — eine Theologie, die wie Jesus heilte. Doch wurde es auch heftig von Leuten kritisiert, die seinen Einfluss auf die herkömmlichen Religionen und auf das Gesundheitswesen fürchteten.

Vorläufer des Leseraums

Obwohl Christian Science Leseräume schon seit über einem Jahrhundert zum Straßenbild in den Stadtzentren gehören, haben sie doch altbewährte Vorläufer. Im 19. Jahrhundert stellten amerikanische Buchverlage neue und alte Bücher in „Leseräumen” in ihrem Verlagsgebäude aus. Zur damaligen Zeit waren Bücher relativ teuer, doch Leseräume gestatteten es interessierten Lesern, vor dem Kauf in ein Buch hineinzuschauen.

Leser von Büchern und Zeitschriften und angehende Schriftsteller machten vom Leseraum in der Bostoner Stadtbibliothek und in anderen öffentlichen Büchereien eifrig Gebrauch. An den Universitäten trafen Studenten und Professoren in den Leseräumen zusammen.

Eine bemerkenswerte Innovation

Christian Science Leseräume waren jedoch in mancherlei Hinsicht eine bemerkenswerte Innovation im Verlagswesen. Sie waren und bleiben eine ungewöhnliche Einrichtung für einen Bestseller und für andere mit ihm verwandte Bücher, Zeitschriften und eine Tageszeitung.

Es würde zu weit gehen, Mary Baker Eddy als Erfinderin des modernen Franchisings zu bezeichnen, doch Leseräume sind dem Franchisesystem ähnlich („Christian Science Reading Room” und die Übersetzungen dieses Namens geben dieser Einrichtung einen globalen Markennamen) und sie verhalten sich auch etwa wie ein Franchise. Leseräume werden nämlich von der Mutterorganisation beliefert, was dem Franchisesystem entsprechen würde, und sie halten sich an die von ihrer Gründerin festgelegten Grundregeln.

Im Laufe der Jahrhunderte haben die christlichen Kirchen die Beschaffung von Geldmitteln auf unterschiedliche Weise durchgeführt, doch der Christian Science Leseraum stellt eine neuartige Form der Gewinnerzielung dar. Das System der Leseräume war grundlegend für Mrs. Eddys Kirche. Mit ihm wurde für die Mutterkirche und die Zweigkirchen Christi, Wissenschaftler, ein steter Einnahmestrom geschaffen, der zur Erfüllung ihrer Mission beiträgt. Die in Geschäftsvierteln gelegenen Leseräume sollten die Botschaft von Wissenschaft und Gesundheit der Öffentlichkeit nahe bringen. Verkaufserlöse von Büchern und Zeitschriften (zusammen mit der Gottesdienst-Kollekte und anderen Einnahmen) sollten die Verbreitung der Botschaft von Wissenschaft und Gesundheit fördern.

Der eigentliche Zweck der von Bibliothekaren betriebenen Leseräume (siehe Kasten auf Seite 24) besteht darin, Antworten auf Fragen in Bezug auf Identität, tiefere Bedeutungen und das Heilen zu beantworten und auch darauf, wie man Gott näher kommt.

Christian Science Dispensarien als Vorläufer des Leseraums

Mary Baker Eddy war ihre eigene erste Verlegerin und Verkäuferin. Der Verkauf von Wissenschaft und Gesundheit wurde durch Mundpropaganda und Werbung gefördert. Ihr Buch fand in einer im Bostoner Geschäftsviertel gelegenen Buchhandlung raschen Absatz. Ihre Schüler, die mit dem Heilen auf der Basis von Gebet tätig waren, verkauften das Buch auch an ihre Patienten, und eine Zeit lang gingen manche damit von Tür zu Tür. Insgesamt jedoch blieb der Verkauf der ersten Auflage von 1.000 Exemplaren hinter den Erwartungen zurück.

Als M. B. Eddy aber am Massachusetts Metaphysical College, dem Metaphysischen Lehrinstitut, das 1881 gegründet wurde, Unterricht erteilte, stieg die Absatzkurve des Buches an. Neu ausgebildete Christian Science Praktiker und die Lehrer, die das spirituelle Heilen lehrten, trugen zum Verkauf des Buches bei, denn Patienten und Schüler kauften sich ihr eigenes Exemplar.

In den 1880er Jahren öffneten Leser von Wissenschaft und Gesundheit mit M. B. Eddys Genehmigung Christian Science Dispensarien. Diese an verschiedenen Orten gelegenen Dispensarien waren die Vorläufer vom Leseraum. Interessenten konnten dort kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr Behandlung durch Gebet erhalten. Sie konnten dort auch Wissenschaft und Gesundheit kaufen sowie gedruckte „Traktate” (Broschüren und einzelne Artikel) und das Journal.

Nachdem im September 1888 der erste Christian Science Leseraum in Boston eröffnet worden war — das Journal beschrieb ihn als „geräumig” —,ging der Verkauf des Buches und der Literatur auf die Leseräume über. Die Dispensarien schlossen 1899.

Eine Pause

1894 wurden die Christian Science Leseräume in Boston plötzlich geschlossen. Es war einer jener Kurswechsel, die für Mary Baker Eddys Führungsstil charakteristisch waren; sie besaß spirituellen Weitblick, finanziellen Realitätssinn und die Fähigkeit, die mentale Qualität einer Situation zu erfassen. Die Leseräume sollten erst 1900 wieder eröffnet werden.

Die Schließung veranschaulicht, wie M. B. Eddy die Entwicklung von Ideen abwartete, bis sie sich deren göttlichen Ursprungs sicher war; dann gab sie ihnen eine endgültige Form. Im Sommer 1894 schrieb Mary Munroe, die Bibliothekarin im Bostoner Leseraum, an Mrs. Eddys Sekretär Calvin Frye, dass man den Leseraum gegebenenfalls schließen müsse. „Die Miete ... beträgt 700 Dollar im Jahr”, erklärte sie; „nur 180 von den Schülern (der Christian Scientist Association) zahlen die jährliche Gebühr von 4 Dollar und jetzt hat Dr. Eddy (Mary Baker Eddys Adoptivsohn Ebenezer Foster Eddy, der damalige Verleger von Wissenschaft und Gesundheit) angeordnet, Mutters Werke nicht mehr im Leseraum zu verkaufen; damit werden die Kosten höher liegen als die Einnahmen. Er meint, dass man das Ganze aufgeben soll. Wenn das geschieht, träfe das dann nicht auf das ganze (Christian Science) Feld zu ... ?” L09760, Mary W. Munroe an Calvin Frye, 18. Juli 1894, Mary Baker Eddy Sammlung, Die Mary Baker Eddy Bibliothek für den Fortschritt der Menschheit.

Mrs. Eddy schrieb unten auf Munroes Brief: „Ja, gib den Leseraum auf. Sag ihr, ich werde zum Feld sprechen, wenn Gott es mir befiehlt.” Frye gab die Anweisung eine Woche später weiter und der Leseraum wurde geschlossen. In anderen Städten wurden die Leseräume und Dispensarien weiter betrieben.

Leseräume der Zweigkirchen

Der Bostoner Leseraum war gewissermaßen ein Versuchslabor für Ideen — er bewies, dass diese Einrichtung auf örtlicher Ebene von Nutzen war — , doch schrieb er nicht vor, welche Form ein Leseraum annehmen muss. Ende 1899 billigte Mrs. Eddy eine neue Kirchensatzung, die sich aus der „Notwendigkeit, der Logik der Ereignisse” Vermischte Schriften 1883-1896, S. 148. ergab:

Einrichtung. ABSCHNITT 1. Jede Kirche der christlich-wissenschaftlichen Konfession soll ein Lesezimmer haben, doch dürfen zwei oder mehr Kirchen gemeinschaftlich Leseräume unterhalten, vorausgesetzt, dass diese Räume gut gelegen sind. Handbuch der Mutterkirche, S. 63.

Damit sollte fürs Erste „verhindert werden, dass eine Kirche zwei Leseräume hat” L07488, Mary Baker Eddy an Edward A. Kimball, 12. Januar 1900, Mary Baker Eddy Sammlung., so dass Zweigkirchen nicht mehrere einrichteten, die miteinander konkurrieren würden. Auf lange Sicht jedoch sollte Wissenschaft und Gesundheit dadurch, dass die Leseräume „gut gelegen” sind, breiteren Kreisen zugänglich gemacht werden.

Im darauffolgenden Mai schrieb M. B. Eddy an den Christian Science Vorstand: „Einmal mehr donnert Gott in eure Ohren: ,Öffnet einen Leseraum in Boston, und zwar in einem Stadtteil, wo die größte Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Leute hineingehen werden.’ ” Zwei Wochen später öffnete ein Leseraum unter der Adresse Boylston Street 194 seine Pforten. „Einmal mehr” bezog sich anscheinend nicht auf eine vorangegangene Anweisung, den Bostoner Leseraum wieder zu öffnen, sondern darauf, dass Mrs. Eddy die Direktoren dazu gedrängt hatte, „ein neues Kirchengebäude und Verlagshaus zu bauen, damit Sein Wort von dort aus vernommen werden kann”. L00247, Mary Baker Eddy an den Christian Science Vorstand, 16. Mai 1900, Mary Baker Eddy Sammlung.

Damals wie heute spielt die Lage des Leseraums die Hauptrolle: Es herrscht eine steigende Nachfrage nach spirituellen Ideen, die Veränderungen bewirken, und daher muss für einen Leseraum ein leicht zugänglicher Standort gefunden werden, damit die Menschen das Buch finden können, das ihnen ein besseres Verständnis von Gott vermittelt. Wenn nämlich die Öffentlichkeit nicht als Hauptfaktor in Betracht gezogen wird — wenn also der demographische Gesichtspunkt vernachlässigt wird, wie man heute sagen würde — , dann fallen die Leseräume den Passanten nicht ins Auge, dann sind sie schwer zu finden und unsichtbar.

Unbeschränkte Möglichkeiten

Hat es jemals einen Unternehmensplan gegeben, der wie dieser in seiner Einfachheit alle Möglichkeiten offen ließ? Ein Plan, der am Ende in der ganzen Welt Tausende von Leseräumen entstehen lassen würde? Dies war eindeutig ein christlicher Missionsplan, doch war es eine Mission, die klar darauf abzielte, die Nöte der Menschheit zu stillen und gleichzeitig einen Gewinn einzubringen. Und M. B. Eddy brauchte weniger als 150 Worte in drei Abschnitten im Kirchenhandbuch Siehe Handbuch, S. 63-64., um festzulegen, wie ein Leseraum betrieben wird. Ihre unveröffentlichten Briefe und anderen Schriften sind ebenso zurückhaltend, was weitere Einzelheiten und Ratschläge betrifft.

In einer speziellen Anweisung telegrafierte sie an einen Christlichen Wissenschaftler in Toronto: „Nehmen Sie Ihren Leseraum aus dem Kirchengebäude heraus.” L09080, Mary Baker Eddy an Charlotte Allan, 16. Februar 1901, Mary Baker Eddy Sammlung.

Einige Monate vor der Wiedereröffnung des Bostoner Leseraums erklärte sie in einem Brief an einen ihr nahestehenden Schüler in Chicago, dass zwar laut Kirchenhandbuch jede Kirche einen Leseraum haben soll, dass dies jedoch „nichts darüber sagt, welche Form diese Räume haben sollen”. L07488. Sie vertraute darauf, dass ihr die Idee von Gott gegeben worden war und dass Er allen, die auch um Führung beten, die notwendige Form dieser Idee zeigen würde.

Diese Form mit all ihren in Frage kommenden Möglichkeiten würde der Funktion des Leseraums entsprechen. Die Funktion war eindeutig: Mary Baker Eddys Schriften und die Publikationen der Christian Science Verlagsgesellschaft der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auf welche Weise jedoch? Die Methode würde von verschiedenen Faktoren abhängen: von Gebet, das einen neuen Sinn in den knappen Worten über die Errichtung von Leseräumen offenbart; vom Geschmack der Öffentlichkeit, der Konjunktur, dem Charakter des Stadtviertels und von der Technologie, die alle im Wandel begriffen sind; und auch davon, wie bereitwillig Christliche Wissenschaftler auf den spirituellen Hunger der Menschheit eingehen.

Die endgültige Satzung

1909 genehmigte M. B. Eddy die letzte der drei Satzungsbestimmungen im Kirchenhandbuch, die die „Leseräume” betreffen; das geschah ein Jahr nach der Gründung des Christian Science Monitor und ein Jahr vor ihrem Tod. Unter „Schriften in den Lesezimmern” heißt es:„Die Literatur, die in den Leseräumen der Christian Science Kirchen verkauft oder ausgelegt wird, soll nur aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy sowie aus anderen Schriften dieser Verfasserin bestehen; ferner aus der Literatur, die von der Christian Science Verlagsgesellschaft herausgegeben oder verkauft wird." Handbuch, S. 64.

Diese Bestimmung ist letzten Endes mehr eine Verheißung als eine Einschränkung. Sie erfordert ein festes Sortiment, bedeutet jedoch auch Schwerpunkte, Beständigkeit und großen Spielraum dafür, wie für diese Produkte geworben wird und wie sie verkauft werden. Den Leseräumen steht es frei, ihre Methoden auf den jeweiligen Markt und die jeweilige Kultur abzustimmen.

Viel Gutes, geringe Innovationsfreude

Wie kann all das Gute, die positiven Auswirkungen, die die Leseräume in den hundert Jahren ihres Bestehens auf das Leben der Menschen gehabt haben, jemals gemessen werden? Im Laufe der Jahre hat das Journal regelmäßig Beispiele davon unter der Rubrik „Berichte aus dem Feld” veröffentlicht. Doch ungezählte Tausende haben Leseräume deprimiert, obdachlos, krank, furchtsam oder nach Antworten suchen betreten und haben sie in einem besseren Gemütszustand verlassen. Sie sind getröstet davongegangen, voller Hoffnung, mit einer klareren Sicht, sich besser fühlend und in vielen Fällen geheilt. Viele sind mit einem Exemplar von Wissenschaft und Gesundheit oder einem der anderen Werke von Mary Baker Eddy weggegangen.

In der Zeit nach 1910, als Christian Science als eine eigenständige Konfession an Ansehen gewonnen hatte, fingen die Leseräume an, sich an institutionalisierte Methoden zu halten, statt anhand der knappen und einfachen Rahmenrichtlinien im Kirchenhandbuch weiter Innovationen einzuführen. Manche nahmen langsam eine Umorientierung vor — vom Service für die Öffentlichkeit zum Service für die Mitglieder, und von außen sahen sie eher wie eine Privatbibliothek aus als wie eine Buchhandlung mit Lese-Ecke. Leseräume wurden mehr als 11„stille Räume zum Lesen und Forschen” angepriesen, eine von M. B. Eddy nie verwendete Formulierung. Die Räume sind dann auch so still, dass die Öffentlichkeit kaum von ihnen Notiz nimmt.

Einzelhandelsbetriebe mit regem Verkehr” und „stille Plätze zum Nachdenken” können ohne weiteres nebeneinander bestehen. Die Buchhandlungen von heute und die Internet-Cafés beweisen das. Wichtig ist, dass in der Öffentlichkeit immer noch und mehr als je zuvor ein Hunger nach den umwandelnden Ideen in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift herrscht.

Blick in die Zukunft

Sterne in einer Konstellation

In gewissem Sinne sind Leseräume Sterne in einer Konstellation — einer Konstellation, die die Erde mit dem unbegrenzten Licht umkreist, das von Mary Baker Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift ausgeht. Das Licht dieses Buches verbannt die Furcht und gestaltet das Leben der Menschen um. Es heilt. Es kann allen auf ihrer spirituellen Entdeckungsreise den Weg weisen. In dieser himmlischen, aber auch auf Erden nützlichen Konstellation ist jeder Leseraum von Bedeutung.

Um noch einmal zu wiederholen: Die in Mary Baker Eddys Kirchenhandbuch enthaltenen Bestimmungen sind einfach. Die Leseräume sollen„gut gelegen" sein und die „Literatur, die ... verkauft oder ausgelegt wird, soll nur aus Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift von Mary Baker Eddy sowie aus anderen Schriften dieser Verfasserin bestehen; ferner aus der Literatur, die von der Christian Science Verlagsgesellschaft herausgegeben oder verkauft wird” Ebd., S. 63-64.. Was den Leseraum der Mutterkirche angeht, wird dem Leseraum-Bibliothekar freie Hand gelassen. Die Möglichkeiten? Weit offen.

Der Hauptzweck des Leseraums

Wissenschaft und Gesundheit ist in 17 Sprachen erhältlich und steht weltweit in etwa 2.000 Christian Science Leseräumen zum Verkauf, die den Hauptvertriebsweg in einem Netz von 6.000 Einzelhandelsund Kommunikationsbetrieben darstellen. Leseräume sind mehr als nur ein Ort, den eine Kirche Christi, Wissenschaftler oder eine Christian Science Vereinigung für ihre eigenen Mitglieder unterhält. Sie sind Teil eines großen, weltumspannenden Netzwerkes der Mutterkirche und ihrer Zweige, wo Wissenschaft und Gesundheit jedermann zugänglich ist. Sie bilden eine Partnerschaft mit den „Schriften Mary Baker Eddys”, dem Verleger von Wissenschaft und Gesundheit, mit dem Ziel ihre Werke zu verkaufen. Und natürlich ist es der Hauptzweck der Leseräume, Mary Baker Eddys Hauptwerk Wissenschaft und Gesundheit zu verkaufen und auszulegen.

Weitere Funktionen

„Die Schriften Mary Baker Eddys” veröffentlichen auch ihre anderen Werke, darunter auch das neu erschienene Einzigartige Gedanken für gute Beziehungen, das Zitate aus ihren Büchern und Briefen enthält. All das wird gemäß dem Kirchenhandbuch von Leseräumen geführt. Anhand der Website spirituality.com bietet der Herausgeber von Mary Baker Eddys Werken auch kostenlosen, leserfreundlichen Zugriff auf Wissenschaft und Gesundheit in Englisch. (Klicken Sie Science and Health an.)

Die Leseräume spielen auch eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der vier Zeitschriften und der Zeitung, die Mary Baker Eddy gründete und die von der Christian Science Verlagsgesellschaft vertrieben werden: das Christian Science Vierteljahresheft, das Christian Science Journal, der Christian Science Sentinel, der Christian Science Herold in den verschiedenen Sprachen und der Christian Science Monitor. Die Zeitschriften und der Monitor, eine mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Tageszeitung, und andere von der Verlagsgesellschaft produzierte Hilfen zum Selbststudium zeigen den Lesern, auf welch verschiedenartige Weise die Menschen das Gelernte anwenden, und zwar sowohl in ihrem eigenen Leben wie auch als Antwort auf die dringenden Bedürfnisse der modernen Welt.

Die Lage! Die Lage! Die Lage!

Die Mitglieder der Zweigkirchen in aller Welt fragen sich, wie sie der Aufforderung, die das Kirchenhandbuch an die Leseräume stellt, auf innovative und wirksame Weise nachkommen können. Viele von ihnen stellen fest, dass die alte Faustregel für den Kauf eines Hauses — was sind die drei wichtigsten Faktoren? Die Lage! Die Lage! Die Lage! — auch auf Leseräume zutrifft. Denn wie kann ein Leseraum Wissenschaft und Gesundheit erfolgreich verkaufen und auslegen, es sei denn, er ist in Raum und Zeit (d. h. auch Öffnungszeiten) „gut gelegen”, so dass die Leute leicht Zugang zu ihm haben.

Viele Zweigkirchen stellen ferner fest, dass „gut gelegen” auch eine übertragene Bedeutung hat. Damit kann zum Beispiel gemeint sein, wo der Leseraum in Bezug auf einen Gemeinschaftssinn einzuordnen ist. Legt der Leseraum ein mutiges, nach außen orientiertes Service-Bewusstsein an den Tag? Wendet er sich der Umgebung zu? „Ja”, sagen die Leseräume, die besondere Aktivitäten und Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene am Ort sponsern, wie etwa Diskussionsrunden und Workshop-Vorträge, die Wissenschaft und Gesundheit zum Thema haben. Wie kann ein Leseraum „... fertig, ausgestattet” L00247. sein und sich über seine fest zementierten, gemauerten Schranken hinaus ausdehnen, um die einzigartige universale Botschaft von Wissenschaft und Gesundheit an seinem Ort zu verbreiten? Manche Leseräume haben Schaukästen in Einkaufszentren und viele nehmen an landesweiten und örtlichen Konferenzen, Messen und Ausstellungen teil.

Lesen Sie weiter
in der Oktober-Ausgabe.

Bauchschmerzen geheilt

Heidi Steinegger berichtet uns:

Zusammen mit meiner Schwester weilte ich im Pflegeheim für Christliche Wissenschaftler in Lindenfels zur Erholung und zum Forschen. Am Freitag Mittag musste ich mich vom Mittagstisch weg ins Bett legen. Ich spürte eine Schwellung in der einen Bauchhälfte, hatte Schmerzen, wohl auch Fieber; es gab Blut und starkes Brennen. Meine Schwester sorgte für mich, aber ich hatte keinen Appetit und war unbeschreiblich müde. Am Abend rief ich einen Christian Science Praktiker an und bat ihn um Unterstützung durch seine Gebete.

In Zusammenarbeit mit ihm befasste ich mich ausschließlich aber gründlich mit der damaligen Wochenlektion*. Etwas anderes mochte ich nicht lesen.

Wir suchten nicht nach einem Grund für die Beschwerden. Aber ich war doch geneigt wissen zu wollen, wie sich diese Krankheit nenne. Nun ist es ja aber ein wunderbarer Aspekt der Lehre von Christian Science, dass wir den medizinischen Namen und damit die Einzelheiten einer Krankheit nicht zu kennen brauchen. Allein schon diese Erkenntnis bedeutet Erleichterung, finde ich. ...

Unsere Leser der Internet-Ausgabe des Christian Science Herold finden den vollständigen Text unter www.dercsherold.com

Eine neu-alte Einzelhandelserfahrung — Umwandlung

„Unser Daseinszweck ist Umwandlung”, erklärt Jeff Sinatra, der Leseraum-Bibliothekar der Mutterkirche und Leiter der Leseraum-Abteilung. „Wenn man sich heute die neuesten Bücher über den Einzelhandel anschaut, dann liest man, dass Geschäfte nicht einfach Waren verkaufen, sondern ein Kauferlebnis vermitteln. Die Leseräume tun das schon lange. Man spürt die Wärme und Verbindlichkeit der Mitarbeiter im Leseraum und fühlt sich umgewandelt. Man liest in Wissenschaft und Gesundheit und wird geheilt. Umwandlung lag Mrs. Eddys Vorstellung vom Christian Science Leseraum zugrunde.”

Ein Leseraum in Harlem

Mary Baker Eddy liebte Boston, ihren Wahl-Wohnort. Sie liebte auch New York City und die anderen Metropolen in der Welt. Leseräume waren ein äußeres Zeichen der Liebe, die Christliche Wissenschaftler für die Männer, Frauen und Kinder auf der Straße, in den Wohnvierteln der Großstädte oder auch in den Kleinstädten empfanden. In einem Brief an Carrie Snider, datiert vom Dezember 1904, beschreibt Mrs. Eddy den eigentlichen Zweck des Leseraums und zeigt auch, wie wichtig ihr seine heilende Mission war:

„Es tut mir leid zu lesen, dass Sie Ihren Leseraum in Harlem aufgeben wollen; Harlem darf nicht ohne Leseraum oder ohne Kirche Christi, Wissenschaftler sein. Es ist ein wichtiger Standort zur Verteilung unserer Literatur in der Öffentlichkeit, und wenn Sie Ihren Leseraum auflösen, muss der zentrale Leseraum-Verband sofort eine Zweigstelle in Harlem einrichten.” L06090, Mary Baker Eddy an Carrie Harvey Snider, 15. Dezember 1904, Mary Baker Eddy Sammlung, Mary Baker Eddy Bibliothek für den Fortschritt der Menschheit.

Leseraum-Bibliothekare

Der Artikel XXI, Abschn. 2 des Kirchenhandbuchs trat 1899 in Kraft. Im folgenden Jahr eröffnete die Mutterkirche einen Leseraum, nachdem Mary Baker Eddy ihren Vorstand ausdrücklich darum gebeten hatte. Sie schrieb praktisch eine sehr prägnante Stellenbeschreibung:

„Bibliothekar. ABSCHN. 2. Diejenigen, die den Leseräumen der Mutterkirche vorstehen, werden vom Christian Science Vorstand mit Zustimmung von Mary Baker Eddy gewählt. Sie müssen frei sein von schlechten Gewohnheiten, müssen Erfahrung auf dem Arbeitsfelde gesammelt haben, müssen eine gute Bildung besitzen und hingebungsvolle Christliche Wissenschaftler sein” (Kirchenhandbuch, Seite 63).

Um einen Christian Science Leseraum in Ihrer Nähe ausfindig zu machen, wenden Sie sich bitte im Herold an das Verzeichnis auf Seite 39 und 40.

Einige Zeilen der Anerkennung ...

Boston — Bitte akzeptieren Sie diese Zeilen als ein Zeichen meines Dankes für den Service, den Sie durch Ihren Leseraum bereitstellen. Ich bin vor 7 Monaten nach Boston gezogen, wo ich eine Position als Rechtsberaterin in einer Internetfirma angenommen hatte. Leider konnte mich die Firma vor zwei Monaten nicht mehr bezahlen und hat seitdem Pleite gemacht. Es ist eine sehr schwere Zeit für mich gewesen. Ohne enge Kontakte oder die Unterstützung von Freunden in einer fremden Stadt festzusitzen, das hat mir sehr aufs Gemüt geschlagen. Außerdem erwarte ich mein erstes Kind.

Doch der Leseraum, den Sie zur Verfügung stellen, hat mir wirklich geholfen, den Kopf oben zu behalten, und hat mir meine neue Jobsuche erleichtert. Durch den Internetzugang konnte ich „in Kontakt” bleiben. Ebenso wichtig war jedoch das lächelnde und freundliche Personal. Alle haben mich ausgesprochen zuvorkommend behandelt. Sie sind sehr positiv gewesen und haben mir viel Mut gemacht. Das alles, zusammen mit der Fülle an spirituellem Material, hat dazu beigetragen, dass der Leseraum mein Zuhause in der Fremde wurde. Ich betrachte ihn als meinen „Schutz vor dem Sturm”.

Ich möchte Ihnen nochmals ganz herzlich für diesen fantastischen Service danken, den Sie hier bereitstellen. Dieser Raum ist allen zugänglich, egal welche Hautfarbe, Religion oder spirituelle Einstellung jemand hat. Ich gehöre eigentlich dem jüdischen Glauben an, trotzdem habe ich mich hier nie fehl am Platze oder von der Umgebung eingeschüchtert gefühlt. Ich danke Ihnen, dass Sie mir meinen inneren Frieden zugestanden haben und eine Chance, mich wieder aufzurappeln. —

Leseräume im Blickpunkt der Öffentlichkeit

Der gemeinsam unterhaltene Leseraum in der Innenstadt von Seattle findet auf innovativen Wegen Kontakte zur Stadt.

Der gemeinsam unterhaltene Leseraum in der Innenstadt von Seattle hilft der spanischsprachigen Gemeinschaft Kontakt zu Wissenschaft und Gesundheit zu finden. Und Werbung ist dabei wichtig. Außer einer zweisprachigen Broschüre, die besonders für Spanischsprechende entwickelt wurde, gibt der Leseraum Anzeigen über seine Veranstaltungen und über Wissenschaft und Gesundheit in der Lokalpresse auf (einschließlich Reklame auf einem Viertel aller städtischen Busse) und Werbespots bei einem lokalen Jazz-Radiosender.

Da der Leseraum sich mitten im Geschäftszentrum von Seattle befindet, sponserte er kürzlich eine dreiteilige Serie von Workshops über Wissenschaft und Gesundheit mit dem Schwerpunkt auf Geschäftsthemen, darunter Ethik, Finanzen und Freude am Arbeitsplatz. Der Eintrittspreis für den zweistündigen Workshop, der von einem Mitglied des Christian Science Vortragsrates abgehalten wurde, betrug 20 Dollar, worin der Preis für das Buch und ein Lunch eingeschlossen waren. „Workshops sind interaktiv. Die Leute schlagen dabei gemeinsam Passagen in Wissenschaft und Gesundheit auf”, erklärt Mary Shark, die drei Jahre (bis letzten Januar) die Bibliothekarin des Leseraums war.

Workshop-Leiter sind als Gäste in Seattles „Contact Talk Radio” — Sendungen erschienen (www.ContactRadio.info). Die Hörer können während dieser Sendungen anrufen und das Buch Wissenschaft und Gesundheit bestellen. Wir haben ein gutes Verhältnis zu Contact Talk Radio und machen regelmäßig Werbung für das Buch. Das ist etwas Einzigartiges, was wir in unserer Stadt tun konnten, um der Öffentlichkeit einen Zugang zum Leseraum und zu Wissenschaft und Gesundheit zu ermöglichen.”

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