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FRAGEN UND ANTWORTEN

Haben illusionen einen Platz in der Allgegenwart Gottes?

Aus der März 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Frage: Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass Gott ganz und gar gut und allmächtig ist und allen Raum füllt. Die Christliche Wissenschaft lehrt auch, dass das Böse nicht wirklich ist, sondern eine lllusion oder ein falscher Glaube. warum schließt dann die Allgegenwart und Allmacht Gottes nicht die lllusion eines falschen Glaubens aus, den wir das Böse nennen?

A1

Die beiden gängigsten Schlussfolgerungen über die Natur des Bösen sind fehlerhaft oder unvollständig. Die Voraussetzung, dass das Böse existiert, verschwindet angesichts der Güte und Allheit Gottes; die Voraussetzung, dass das Böse nicht existiert, verschwindet angesichts der allgemeinen Erfahrungswerte.

Hinzu kommt, dass die Hypothese, wir könnten das Böse zu einem bestimmten Zeitpunkt wahrnehmen, diese Wahrnehmung würde sich jedoch während im Laufe unseres stetigen Wachstums wie ein Traum verflüchtigen, nicht der Logik der Wahrheit standhält. Wenn Gott alles Gute und Alles-in-allem ist, kann es nichts geben, das getrennt von Ihm (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) ist und das das Böse genannt wird. Wenn wir, als Gottes Bild und Gleichnis, das Böse zu irgendeinem Zeitpunkt wahrnehmen könnten, ob man sich nun daran erinnert oder nicht, dann würde Gott nicht alles Gute und Alles-in-allem sein.

Logischerweise bleibt uns eine dritte mögliche Alternative: Wir werden schließlich unsere gegenwärtige Erfahrung, einschließlich unserer Gedanken und Schlussfolgerungen über das Böse, in einem anderen Licht erkennen, als wires momentan tun.

Ahnungen dieser dritten alternativen Sichtweise schimmern durch die ganze Lehre der Christlichen Wissenschaft, wie im Folgenden veranschaulicht wird: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind." (Römer 8); „... was das menschliche Gemüt Materie und Geist nennt, [weist] auf Zustände und Stufen des Bewusstseins [hin]." (Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift, S. 573); „Gerade der Umstand, den dein leidender Sinn für bedrohlich und schmerzlich hält, kann Liebe zu einem Engel machen, den du ohne dein Wissen beherbergst." (ebd., S. 574)

Momentan erforschen wir noch geduldig rudimentäre Wahrheiten, um diese Frage zu beantworten und wissen, dass die letztendliche Antwort jedem von uns kommen wird, weil Wahrheit sich immer weiter in ihrer eigenen Weise und zum richtigen Zeitpunkt mitteilt, während sie die Allheit des Daseins entfaltet.


A2

Zuerst müssen wir uns klar darüber sein, was eine „lllusion" ist. Websters Dictionary definiert lllusion zum Teil als „intellektuell getäuscht oder irregeführt sein". Die Christliche Wissenschaft erweckt das Denken zu der Erkenntnis, dass die wirkliche Natur Gottes, des Gemüts, göttlich und vollkommen ist. Deshalb ist es nur der irrtümliche und begrenzte Glaube an einen begrenzten menschlichen Intellekt, der dazu neigt, getäuscht zu werden.

Um vom Bösen odervon Begrenzung jeglicher Art befreit zu werden, ist es wissenschaftlich, zu wissen, dass genau so wie es nur ein Gemüt, es auch nur eine lllusion gibt — den Anspruch, es gäbe menschliche Gemüter, die sich des Bösen in all seinen verschiedenen Erscheinungen bewusst sein könnten. Im absoluten Sinne gibt es wirklich nichts, das durch die Allmacht des Gemüts ausgeschlossen werden müsste, weil ein unzureichender menschlicher Intellekt, der die Dunkelheit des Bösen sieht oder der mit der Allmacht des Guten argumentiert, eine irrtümliche Auffassung, ohne Substanz oder geistige Wahrheit, ist. Zum Beispiel erhob sich vor langer Zeit das menschliche Denken aus seiner Unwissenheit dass die Erde das Zentrum des Universums sei. Nun ist die Zeit für uns gekommen, von der Ansicht lassen, dass Gemüt jemals beschränkt oder unzulänglich wäre.

Somit ist es nicht hilfreich zu analysieren, woher lllusion kommt, weit solch eine Analyse Wirklichkeit auf etwas projiziert, das nicht existiert. Notwendig ist das gottgegebene Verständnis davon, dass lllusion — die Tendenz zum kränklichen, unglücklichen, schwachen Denken — nie ein Teil der Wirklichkeit war und deshalb nie irgendeine Substanz besaß. Unser naturgemäßes, von Gott abgeleitetes Bewusstsein ist reines, ungeteiltes Denken und spiegelt das Göttliche und Vollkommene wider, das durch nicht in Unordnung gebracht oder gestohlen werden könnte.

Ich frage mich gerne: „Soll ich mich mit einem persönlichen Sinn herumschlagen, der das Nichts von lllusionen nicht verstehen können kann? Oder soll ich die Macht des einen göttlichen Gemüts entdecken, akzeptieren und beweisen und durch mich hindurch scheinen lassen?" Indem ich Letzteres tat, habe ich die Demonstration erlebt, dass der allgegenwärtige und allmächtige Gott durch seine reine Natur tatsächlich die lllusion oder den falschen Glauben, den wir das Böse nennen, ausschließt.



A3

Die Unwirklichkeit des Bösen ist verständlicherweise nicht das am leichtesten zu verstehende theologische Konzept. Doch es wird verständlich, wenn unser Sinn für das Gute in einem solchen Maß zunimmt, dass offensichtlich wird, dass das Böse und das Gute nicht nebeneinander existieren können. Die Allgegenwart des Guten schließt die Möglichkeit vom Bösen in jeglicher Art, Gestalt oder Form aus.

Vor seiner Kreuzigung versicherte Jesus seinen Nachfolgern, dass er vom Grabe wieder auferstehen würde. Die Meisten glaubten ihm nicht, auch verstanden sie nicht, worüber er sprach, weil ihr Glaube an den Tod sie dafür blind machte, den Tod als unwirklich zu akzeptieren. Schließlich bewies er mit seiner Auferstehung ihren Glauben als unwahr. Ebenso wirklich erscheint das Böse dem Denken, das an das Böse glaubt und der Glaube wird so lange nicht zerstört, bis das Gute übernimmt und dominiert.

Um zunächst auf ihre Frage, wie eine illusion wirklich erscheinen kann, einzugehen, so liegt die Antwort im Verständnis, dass das menschliche Denken, welches an die lllusion glaubt, genauso unwirklich ist, wie die lllusion, die es beherbergt. „Der Glaubende und der Glaube sind eins und sie sind sterblich", schrieb Mary Baker Eddy (Wissenschaft und Gesundheit, S. 487).

Ich glaube, dass die Allgegenwart Gottes die lllusion oder den falschen Glauben an das Böse ausschließt. In der Allheit Gottes gibt es weder Böses noch Glauben an das Böse noch Erfahrung des Bösen und auch keine lllusion, die ein Gefühl des Bösen beherbergt. Das menschliche Denken und dessen Glaube an das Böse sind wie jemand, der nachts träumt und dessen Hirngespinst bei Tagesanbruch flieht. Beim Aufwachen gibt es keine Spur eines Träumers oder eines Traumes.

Wenn Sie im Juli am Strand von Waikiki in Hawaii sonnenbaden, würden Sie da Angst vor Erfrierungen haben? Wohl kaum. In Honolulu ist es mit Sicherheit zu der Zeit des Jahres warm und die Möglichkeit des Frierens ist auszuschließen. Ebenso gibt es in Gottes Allgegenwart absolut kein Bewusstsein vom Bösen oder auch nur vom Anspruch des Bösen. Gott ist das rein Gute. Fertig. Nichts Gegenteiliges existiert oder gibt vor, zu existieren.

Unsere Erlösung von der lllusion des Bösen liegt darin, das Gemüt des Christus anzulegen, in dem es kein Bewusstsein von irgendetwas Schlechtem gibt. In diesem Gemüt kennen wir nur das allgegenwärtige Gute und das Böse ist schlicht und einfach nichts.


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