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Spiritualität & Heilen

Innere Sicht

Aus der März 2009-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Suchen Sie nach Befreiung? Dann wenden Sie sich im Gebet an den allmächtigen Geist, das göttliche Gemüt, das Sie von jedem Problem befreien wird, sagt der Lehrer und Praktiker der Christlichen Wissenschaft, Eberhard Lasch aus Mexiko City.

Im Juni kam Eberhard Lasch kurz nach Boston – gerade lang genug, um mit ihm wegen unseres Interviews Kontakt aufzunehmen. Während unserer E-Mail-Konversation reiste er durch drei Kontinente. Ich erreichte ihn auf seiner Vortragsreise zwischen seinen Aufenthalten in Spanien und Südamerika.

„Ich verbrachte viel Zeit auf Flughäfen und in Fluggeräten", sagte Herr Lasch zu mir (was mir ein Schmunzeln aufs Gesicht zauberte). Sein Vater verließ Deutschland schon im Jahr 1939, um nach Mexiko zu gehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg flohen Herr Lasch und der Rest seiner Familie aus Ostdeutschland und vereinten sich mit seinem Vater in Mexiko. „Mexiko war ein Paradies!" sagt Herr Lasch. Heute reist er viel. Dabei hilft ihm die Technik. „Ich habe ein Notebook mit einer komfortablen Tastatur (durch mein Handy hab ich Zugang zu meinen E-Mails), und das ist mein Büro. Auf einer winzigen Memorycard habe ich verschiedene Bibelausgaben, alle Schriften von Mary Baker Eddy und alle meine Vorträge und andere Aufzeichnungen. Mein Büro begleitet mich überallhin.

Lassen Sie uns über die Christliche Wissenschaft in der ganzen Welt sprechen. Durch die Geschichte Ihrer Familie und Ihre vielen Reisen haben Sie sicher eine weltweite Perspektive. Wo ist Ihnen die Christliche Wissenschaft begegnet — und worin sehen Sie ihr Potenzial, den Menschen überall zu helfen?

Sie haben recht, ich bin Teil einer internationalen Familie. Meine Frau Inge ist aus Österreich, unsere Kinder sind Mexikaner und ich bin Deutscher. Wenn wir mit unseren verschiedenen Pässen miteinander verreist sind, fragten die Grenzbeamten manchmal: „Seid ihr wirklich eine Familie?" — „Ja, das sind wir und eine sehr eng miteinander verbundene."

Die Christliche Wissenschaft hat mich gefunden, als ich Studentin Mexiko City war. Ich lebte ein sehr gutes Leben. Ich hatte einen ausgezeichneten Halbtagsjob, durch den es mir möglich war, zu studieren. Ich lebte in einem kleinen Mietshaus mit einem Swimmingpool. Ich hatte viele Freunde, an jedem Wochenende fand eine Party statt und ich hatte ein schönes Auto. Aber innerlich fühlte ich eine große Leere.

Ich hatte eine Freundin, die die Christliche Wissenschaft sehr ernsthaft studierte, und sie sprach mit mir darüber, und schließlich gab sie mir Mary Baker Eddys Buch Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift. Zunächst rang ich mit der Sprache und den Anschauungen, aber bald zog mich die Logik des Buches an. Die Christliche Wissenschaft war so einleuchtend und ich interessierte mich immer mehr dafür. Mit der Zeit wuchs in mir das große Verlangen, ein besserer Mensch zu werden. Nachdem ich elf Monate in Wissenschaft und Gesundheit gelesen hatte, hörte ich auf zu rauchen. Ich erkannte, dass Rauchen eine sehr selbstsüchtige Angewohnheit ist, denn wenn wir rauchen und andere Menschen sind dabei, dann sind sie auch vom Rauch betroffen. Das erste Kapitel über Gebet zeigt: Wenn wir beten, nützt es nicht nur uns, sondern auch anderen. Nachdem ich das Buch bekommen hatte, las ich es innerhalb eines Jahres durch. Und während der ganzen Zeit, in der ich in dem Buch las, wollte ich ein besserer Mensch werden. Einige Jahre später traf ich Inge. Wir heirateten und wir begannen, gemeinsam die Christliche Wissenschaft zu studieren. Und als unser erster Sohn geboren wurde, entschlossen wir uns, der Mutterkirche beizutreten und später der Kirche Christi, Wissenschaftler, in Mexiko City. An dem Tag, an dem wir unseren Antrag auf Mitgliedschaft stellten, hörten wir beide endgültig auf, Alkohol zu trinken.

Als unser erster Sohn geboren wurde, entschlossen wir uns, der Mutterkirche beizutreten und später der Kirche Christi, Wissenschaftler, in Mexiko City. An dem Tag, an dem wir unseren Antrag auf Mitgliedschaft stellten, hörten wir endgültig auf, Alkohol zu trinken.

Sobald wir der Zweigkirche beigetreten waren, baten andere mich, für sie zu beten. So erzählte mir z. B. eine Frau, die unsere Kirche zum ersten Mal besuchte, dass sie seit über dreißig Jahren als Bibliothekarin arbeite und ihre Sehkraft immer schlechter würde. Wir sprachen nach dem Gottesdienst ein wenig miteinander und unter anderem sagte ich zu ihr: „Nutzen Sie Ihre Augen, um nur das Gute zu sehen." Am nächsten Tag sagte sie mir, sie sei geheilt. Es gab noch einige andere schnelle Heilungen, nachdem ich für befreundete Kirchenmitglieder gebetet hatte, aber ich erkannte, dass ich mehr Verständnis erlangen musste. Meine Frau und ich bewarben uns um Klassenunterricht der Christlichen Wissenschaft – der, wie Sie wissen, ein zwölftägiger Unterricht darüber ist, wie man heilt. Der Unterricht wird von einem Lehrer der Christlichen Wissenschaft geleitet. Wir wurden in die Klasse aufgenommen und ich lernte in dieser Klasse genau das, was ich erwartet hatte – und noch viel mehr. 2003 begann ich im Journal als Praktiker der Christlichen Wissenschaft zu inserieren und drei Jahre später wurde ich Lehrer der Christlichen Wissenschaft.

Ich glaube auch, dass die Christliche Wissenschaft die Menschen anspricht, weil sie logisch und praktisch ist. Sie kann verstanden, gelernt und bewiesen werden — sie ist wissenschaftlich.

Und jetzt bin ich auch schon seit einigen Jahren Vortragender der Christlichen Wissenschaft und habe viele Teile Lateinamerikas, Kuba, die USA und Spanien besucht. Durch all diese vielen Reisen, auf denen ich mit Zuhörern und anderen Menschen aus der ganzen Welt gesprochen habe, habe ich erkannt, dass Menschen aus vielen verschiedenen Gründen von der Christlichen Wissenschaft angezogen werden. Aber ich glaube, der wichtigste Punkt ist, dass sie Heimweh haben. Ich liebe folgenden Satz aus Wissenschaft und Gesundheit: „Pilger auf Erden, deine Heimat ist der Himmel ..." (S. 254) Die Erde — Materie — ist nicht unsere Heimat. Wir sehnen uns danach, errettet zu werden, Harmonie zu erleben, ohne Angst zu leben, uns geliebt und geschützt und glücklich zu fühlen. Es ist interessant, dass das Wort Gesundheit — auf Spanisch „salud" — auch gerettet werden beinhaltet. Die Menschen überall auf der Welt sehnen es sich danach, nach Hause zu kommen. Und es gibt immer mehr Menschen, die erkennen, dass unser wahres Zuhause nicht in der Materie oder in einer physischen Welt gefunden werden kann. Das wahre Zuhause ist eine mentale Idee — eine geistige Idee. So wie Jesus vor 2000 Jahren sagte: „Sehet, das Reich Gottes ist inwendig in euch." (Lukas 17)

Und ich glaube auch, dass die Christliche Wissenschaft die Menschen anspricht, weil sie logisch und praktisch ist. Sie kann verstanden, gelernt und bewiesen werden — sie ist wissenschaftlich. So wie ich es sehe, haben die Hauptprobleme in Lateinamerika mit einem offensichtlichen Mangel an Prinzipien zu tun. Sie sehen auf allen Ebenen Korruption. Für viele Menschen, die ein Problem haben, fängt das Problem erst richtig an, wenn sie sich an die Polizei oder das Gericht wenden. Es gibt viel lgnoranz, Armut und ungerechte Verteilung des Geldes. Trotzdem sind die Menschen in Lateinamerika normalerweise liebevoll, warmherzig und großzügig und sie fühlen, ob man ihnen echte Liebe entgegenbringt. Und so erreiche ich sie — mit echter Liebe, die von Herzen kommt. Ich halte überall in Lateinamerika Vorträge und habe dadurch die Möglichkeit, mit Menschen aus allen Gesellschaftsschichten zu sprechen.

Ich nehme an, dass viele Menschen Ihre Vorträge besuchen, weil sie nach Heilung suchen. Vielleicht haben sie schon durch andere Methoden nach Heilung gesucht, etwa durch die Medizin oder Selbsthilfesysteme. Aber Sie helfen den Menschen zu erkennen, dass die Rettung aus allen Problemen erfolgt — aus körperlichen, emotionalen und finanziellen—,wenn wir unser Denken aus der Irreführung des materiellen Bildes in die Harmonie der geistigen Wirklichkeit erheben — in die Wahrheit, die heilt. Wie dringen Sie durch den Nebel der begrenzten menschlichen Anschauungen und helfen den Menschen, die Kraft des geistigen Heilens durch die Christliche Wissenschaft zu erleben?

Es stimmt, viele Menschen, die meine Vorträge über die Christliche Wissenschaft besuchen, kommen, um geheilt zu werden. Sie brauchen natürlich körperliche Heilungen, aber sie wollen auch, dass ihre Beziehungen, ihre Charakterzüge und ihre Drogenabhängigkeiten, einschließlich der von Alkohol und Nikotin, geheilt werden. Viele haben Angst davor, ihren Arbeitsplatz zu verlieren oder alleine zu sein. Ich werde oft gefragt: „Wie kann ich meine Angst loswerden?"

Als Christlicher Wissenschaftler muss man aufpassen, dass man seinen Blick nicht hauptsächlich auf das richtet, was falsch ist, sondern auf das, was richtig ist. Auf das, was wahr ist. Die Christliche Wissenschaft bietet einen einzigartigen Weg auf einer geistigen Grundlage, um Probleme richtigzustellen. Andere Heilmethoden beginnen mit dem Problem. Sie erkennen das Problem als wirklich an und versuchen dann, eine menschliche Lösungsmöglichkeit zu suchen. Die Christliche Wissenschaft ignoriert das Problem nicht, aber sie weist es zurück — als etwas, das nicht wahr sein kann, weil Gott, das Gute, wahr ist und alles regiert. Die Christliche Wissenschaft fängt mit Gott an und zerstört das Problem geistig, indem sie aufdeckt, dass das Problem eine Illusion ist. In der Bibel steht: „Ein jeder sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war." (Philipper 2) Als Praktiker ist es also meine Aufgabe, das Gemüt des Christus zu haben; und das bedeutet, über die Illusion der materiellen Sinne hinaus zu sehen, und Patienten, die zu mir kommen, um geheilt zu werden, so zu sehen, wie Gott sie sieht — als geistig, sündlos und gesund.

Die Christliche Wissenschaft fängt mit Gott an und zerstört das Problem geistig, indem sie aufdeckt, dass das Problem eine Illusion ist.

Als Praktiker, Lehrer und Vortragender muss ich wissen, dass ich gottberufen, gottgeweiht bin. Es ist für mich jeden Tag erforderlich, Gott nahe zu sein — eins mit Gott. Dann ist es einfach, anderen zu helfen. Als Vortragender arbeite ich viel, um den Vortrag zu schreiben und ihn auswendig zu lernen, aber wenn ich vor den Zuhörern stehe, muss ich frei sein und den Vortrag genießen. Ich muss mein eigenes Selbst aus dem Weg räumen und den Christus sprechen lassen.

Als Christliche Wissenschaftler rufen wir oft aus: „Was würde ich ohne die Christliche Wissenschaft machen?" Aber ein guter Freund sagte einmal zu mir, es sei besser, zu fragen: „Was mache ich mit der Christlichen Wissenschaft?"

Welchen Rat würden Sie Menschen geben, die danach suchen, die Christliche Wissenschaft effektiver zu praktizieren?

Dies ist der praktischste Rat, den ich geben würde: „Denken Sie daran, dass Sie das Licht der Welt sind. Sie sind hier, um zu leuchten — tun Sie es!" Wir sind erschaffen worden, um zu leuchten. Und wir können immer leuchten, wenn wir nicht vergessen, dass wir nicht die Quelle des Lichts sind — sondern dass wir das Licht des Lebens, der Wahrheit und der Liebe widerspiegeln. Und weil die göttliche Liebe immer da ist, wo wir auch sind, können wir auch an den dunkelsten Orten und in den dunkelsten Situationen leuchten. Jesu Licht — seine Geistigkeit — leuchtete so hell, dass er alle Arten von menschlichen Problemen heilte. Wenn ich sage, wir müssen unser Licht leuchten lassen, meine ich, dass wir uns unserer wahren, geistigen Identität deutlicher bewusst werden müssen. Dies wird uns helfen, unser besseres Selbst zum Vorschein zu bringen — die besten Eigenschaften, die wir haben, weil sie direkt von Gott kommen. Wenn wir also unser Licht leuchten lassen, dann können auch wir die schrecklichen Irreführungen der Sterblichkeit überwinden und diejenigen heilen, die uns um Hilfe bitten.

Außerdem müssen wir uns auch der großartigen Gabe bewusst sein, die wir durch die Christliche Wissenschaft haben. Wir müssen wissen, dass es keinen anderen Weg zur Erlösung gibt — zu Sicherheit und Heilung — außer durch die göttliche Wissenschaft, die Wissenschaft Gottes, die Mary Baker Eddy für die ganze Menschheit entdeckte. Diese Wissenschaft ist universal, unendlich und hat immer existiert. Und wir sind jetzt die Erhalter der Richtschnur. Es ist unsere Aufgabe, diese Wissenschaft anzuwenden — zu heilen und Trost zu bringen — und dies gut zu machen.

Als Christliche Wissenschaftler rufen wir oft aus: „Was würde ich ohne die Christliche Wissenschaft machen?" Aber ein guter Freund sagte einmal zu mir, es sei besser, zu fragen: „Was mache ich mit der Christlichen Wissenschaft?" Wir können uns über die allgemeinen menschlichen Ansichten von Begrenzung erheben und damit anfangen, für uns und für die Menschheit noch viel effektiver gut zu sein und Gutes zu tun.

Nehmen wir ein konkretes Beispiel — lassen Sie uns darüber sprechen, was jemand mit der Christlichen Wissenschaft tun kann, um Unzulänglichkeit oder Mangel zu berichtigen. Fast jeder Mensch hat mit einer Form von Mangel zu tun — Mangel an Gesundheit, an Fülle, an Fähigkeiten, Gelegenheiten oder Freiheit, Mangel an Gemeinschaft — ich glaube, Einsamkeit steht an erster Stelle der Probleme vieler Menschen.

Jesus benutzte eine Art Schlagwort: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbei gekommen." (Matthäus 4) „Tut Buße" ist wirklich ein starkes Wort. Es bedeutet, sich grundlegend zu verändern. Jesus sagte den Menschen, sie sollen sich nicht auf Materie mit ihren oft grausamen Gesetzen verlassen, sondern sie sollen sich auf Geist, Gott, verlassen und auf die Gesetze der ewigen Harmonie, Güte, Gesundheit, Sicherheit, Fülle und Liebe. Der Apostel Paulus wiederholt diese Idee in einem Brief an die Römer: „Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene." (Römer 12) Es ist die Veränderung unserer Gedanken, unserer inneren Sichtweise, die uns hilft, das Gute zu erkennen, das wirklich wahr ist, und nicht das Schlechte, das nur anwesend zu sein scheint.

Als die Menschheit verstand, dass die Erde nicht flach ist, hat die Erde sich nicht verändert. Die Veränderung war mental; eine neue Art, die Erde zu sehen. Mangel, schlechte Gesundheit, Armut, Begrenzungen und Einsamkeit scheinen dem Menschen, der darunter leidet, sehr real zu sein. Aber wenn wir jemand durch eine geistige Korrekturlinse betrachten, wenn wir verstehen, wer er als Kind Gottes wirklich ist, dann erkennen wir, dass diese schlechten Bedingungen lediglich falsche und trügerische Vorstellungen des menschlichen Denkens sind. Wenn wir es also mit irgendeiner dieser Bedingungen oder Situationen zu tun haben, liegt die Antwort darin, eine radikale neue Sicht von allem anzunehmen, weil unsere innere geistige Vorstellung die äußeren Umstände verändert.

Wenn wir jemand durch eine geistige Korrekturlinse betrachten, wenn wir verstehen, wer er als Kind Gottes wirklich ist, dann erkennen wir, dass diese schlechten Bedingungen lediglich falsche und trügerische Vorstellungen des menschlichen Denkens sind.

Mary Baker Eddy schrieb in Wissenschaft und Gesundheit: „Unsere Unwissenheit über Gott, das göttliche Prinzip, bringt scheinbare Disharmonie hervor und das richtige Verständnis von Ihm stellt die Harmonie wieder her." (S. 390) Unwissenheit über Gott ist der einzige wirkliche Feind, den wir überwinden müssen. Und offensichtlich ist Unwissenheit ein mentaler Kampf. Wir können diese Aussage auch so verstehen, dass die Unwissenheit über die wahre Natur Gottes uns dazu führt, uns über die wahre Natur der Wirklichkeit täuschen zu lassen. Eine Übersetzung des Wortes Teufel ist „Betrüger". Die Unwissenheit über Gottes Güte und Gnade und seine ständige Fürsorge betrügt uns also und macht uns zu leichten Opfern teuflischer Leiden: Sünde, Krankheit und Tod. Aber Gottes wahre Natur zu verstehen — die Natur der göttlichen Liebe – hilft uns, über jeder Situation zu stehen, die unseren Frieden und unser Fortbestehen bedroht. In der Bibel steht, dass Gutes erfolgt, wenn wir ein Verständnis von Gott suchen: „Suchet mich, so werdet ihr leben." (Amos 5)

Gottes wahre Natur zu verstehen — die Natur der göttlichen Liebe — hilft uns, über jeder Situation zu stehen, die unseren Frieden und unser Fortbestehen bedroht.

Ich gebe Ihnen ein Beispiel dafür: Meine Frau und ich hatten eine Familie eingeladen, mit uns aufs Land zu fahren. In der Nacht vor unserem Ausflug zerstörte jedoch ein Feuer große Teile unseres Grundstücks und einen Teil unseres Hauses. Natürlich war das Feuer ein großer Schock für uns, aber wir beruhigten uns. Wir erlaubten der Zerstörung nicht, uns davon abzuhalten, dankbar und freudig zu bleiben und uns auf das zu verlassen, was wir über Gott wussten. Wir freuten uns darüber, dass weder uns noch jemand anderem etwas passiert war und wir schauten weiterhin auf das, was gut war. Wir ließen nicht zu, auf der negativen Seite des Geschehens stehen zu bleiben. Wir verbrachten den nächsten Tag mit dieser Familie und wir sprachen mit ihnen oder anderen gar nicht darüber, was geschehen war. Wir entschlossen uns, nicht darüber zu reden, wie zerstörend dieses Geschehen gewesen ist, denn wir erkannten, dies würde niemandem gut tun. Ungefähr eine Woche später erhielten wir von einem entfernten Verwandten, der überhaupt nichts über das Feuer und unsere Situation wusste, eine unerwartete Geldsumme. Genau dieses Geld half uns, das Haus wiederaufzubauen. Und zwar besser, als es zuvor gewesen war.

Dieses Vertrauen auf das Gute und dieser Frieden, den wir fühlen können, ganz egal was passiert, hat also eine tiefe geistige Grundlage. Gute menschliche Vorsätze reichen nicht aus. Zusicherungen wie „Mach dir keine Sorgen — alles wird wieder gut — die Zeit heilt alle Wunden" sind gutgemeint, aber sie lösen keine Probleme. Nicht einmal menschliche Liebe allein kann das. Durch die Liebe Gottes finden wir Hilfe. Jesu Jünger Johannes hilft uns durch seine Aussage „Gott ist Liebe", die Nähe Gottes zu fühlen. (1. Johannes 4) In Wirklichkeit leben wir in der Liebe, wir sind Ausdruck der Liebe. Die Annahme, wir seine der Liebe entzogen oder von ihr getrennt, ist nicht wahr. Diese Annahme oder diese Furcht kommt von dem Betrüger — und deshalb können wir sicher sein, dass diese Annahme falsch sein muss.

Hier ist eine Möglichkeit, das Problem des Mangels zu sehen: Stellen Sie sich vor, Sie haben ernsthafte finanzielle Probleme und plötzlich stellen Sie fest, dass Bill Gates, der Besitzer von Microsoft, Ihr Vater ist. Ihr Frust und Ihre Angst würden zusammen mit den finanziellen Problemen verschwinden. Und jetzt vergegenwärtigen Sie sich, dass Gott Ihr Vater-Mutter ist. Wenn Sie diese Tatsache Ihrer wahren Herkunft wirklich verstehen, wird jeder anscheinende Mangel verschwinden. Ich weiß, das mag manchen Menschen naiv erscheinen, aber versuchen Sie es, praktizieren Sie es, testen Sie es, finden Sie selber heraus, dass es wirkt. Jesus sagte uns: „Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es hat eurem Vater wohl gefallen, euch das Reich zu geben." (Lukas 12)

Ein Aspekt des christlich–wissenschaftlichen Heilens, von dem Sie und ich wissen, dass die Menschen ihn hinterfragen, hat mit der Frage „Warum?" zu tun und mit der Bemerkung, dass es doch die Fortschritte in der Medizin oft so einfach machen, ein körperliches Leiden zu behandeln. Warum sollte man sich an die Christliche Wissenschaft halten, wenn es doch ganz einfach ist, eine Behandlungsmethode zu finden oder eine Tablette zu schlucken? Also, Herr Lasch, lassen Sie uns auf einen tiefer gehenden Grund dafür eingehen, sich auf die Christliche Wissenschaft zu verlassen.

Das stimmt, diese Frage höre ich oft: „Warum nicht einfach eine Tablette nehmen oder eine andere materielle Hilfe, um den Schmerz zu stillen oder ein größeres körperliches Problem zu beheben?" Nun, kann eine Tablette Sie weiser machen? Erinnern Sie sich daran, dass wir aus der Sichtweise der Christlichen Wissenschaft wissen, dass Unwissenheit über Gott das Problem erst hervorruft. In der Christlichen Wissenschaft sieht man es also so, dass die Probleme nicht wirklich materiell sind — obwohl es natürlich so zu sein scheint. Diese Probleme — ob körperliche oder andere — sind völlig mental, und deshalb können sie nur auf gedankliche, geistige Weise gelöst werden.

Stellen Sie sich vor, Sie haben ernsthafte finanzielle Probleme und plötzlich stellen Sie fest, dass Bill Gates, der Besitzer von Microsoft, Ihr Vater ist. Ihr Frust und Ihre Angst würden zusammen mit den finanziellen Problemen verschwinden.

Stellen Sie sich eine Zahl vor, z. B. die Zahl drei. Schreiben Sie die Zahl auf einen Zettel. Jetzt haben Sie die Zahl drei auf dem Zettel. Verbrennen Sie den Zettel. Was ist mit der Zahl drei passiert? Ist sie verschwunden? Nein, denn Sie wissen, dass die Zahl drei eine Idee ist, ein Begriff, und der kann nicht zerstört werden. Die Drei hat auf dem Papier nie existiert, außer als Symbol, aber die Wirklichkeit der Zahl besteht in dem Begriff — geistig — obwohl wir diesen Begriff auf vielfältige praktische Weise benutzen. Das gleiche gilt für das, was wir sind. Auch wir sind keine materiellen Objekte, sondern geistige Ideen, die, wie es in der Bibel steht, in Gott, im Geist, „leben und weben und sind." (Apostelgeschichte 17)

Eine große Zahl von Ärzten ist sich heute des mentalen und geistigen Effekts auf das Heilen bewusst. Z. B. hat Dr. Herbert Benson von der Harvard Universität Boston seit vielen Jahren den Weg in Tagungen über die Verbindung von Geistigkeit und Heilung bereitet.

Eine große Zahl von Arzten ist sich heute des mentalen und geistigen Effekts auf das Heilen bewusst. Z. B. hat Dr. Herbert Benson von der Harverd Universität Boston seit vielen Jahren den Weg in Tagungen über die Verbindung von Geistigkeit und Heilung bereitet. Auf diesen Konferenzen waren Spezialisten für Gesundheit und religiöse und geistige Praktiker aus der ganzen Welt vertreten. Ich selbst habe mit Ärzten in Mexiko, Puerto Rico, Peru und Kolumbien gesprochen und viele von ihnen sind sehr daran interessiert, was die Christliche Wissenschaft zum Thema Heilen zu sagen hat.

Für mich ist sehr deutlich, wenn Gott Seinen Sohn gesandt hat, um der Welt Erlösung zu bringen — keine materiellen Heilsysteme und materielle Erlösung, sondern Jesu Lehren und seine Demonstration der Unsterblichkeit und unserer Einheit mit Gott — dann bedeutet dies, dass es einerseits keine dauerhafte menschliche Lösung für unsere Probleme gibt. Und andererseits, dass die einzig wahre Lösung unserer Probleme die göttliche Lösung ist. Durch die Wissenschaft Gottes, die göttliche Wissenschaft, können wir frei sein.

Mary Baker Eddy schrieb: „Jesus von Nazareth war der wissenschaftlichste Mensch, der jemals auf Erden wandelte." (WuG, S. 313) Was ich durch Gespräche mit Menschen in vielen Teilen unserer Welt erkannt habe ist, dass unsere Verbindung mit Gott eine wissenschaftliche Verbindung ist. Ja, wahre Religion ist universale Wissenschaft. Sie kann studiert, praktiziert und demonstriert werden. Der Prophet Jesaja sehnte sich vor langer Zeit danach, dies zu erkennen: „Denn das Land wird voll Erkenntnis des Herrn sein, wie Wasser das Meer bedeckt." (Jesaja 11) Ich hoffe, dass alles, was ich in meinem Leben tue, dazu beiträgt, diese Prophezeiung so bald wie möglich zu erfüllen.

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