... begonnen mit dem tiefen Wissen, dass Gott bereits alles liebevoll arrangiert und strukturiert hat und dass sich mir heute an diesem neuen Tag wieder Gelegenheiten bieten werden, das zu erkennen.
Meine Tochter und ich warteten auf einem Parkplatz in Kaiserslautern auf meine Nichte. Die beiden wollten den Nachmittag zusammen in der Innenstadt verbringen. Nach der Begrüßung musste ich zur Klärung des weiteren Ablaufs noch ein Telefonat machen. Dazu nahm ich mein Handy aus der Handtasche und legte es nach dem Anruf auf dem Dach des Autos ab. Vor mir lagen an diesem Tag noch eine Verabredung zum Mittagessen mit meiner Mutter und daran anschließend ein Wochenende bei einer lieben Freundin.
Kurze Zeit später verabschiedete ich mich von beiden und fuhr los. Bis zu meiner Verabredung hatte ich ca. 20 Minuten zu fahren. Auf dem Weg durch die Stadt zur Autobahn empfand ich einen sehr starken und drängenden Impuls, die Wochenlektion ein weiteres Mal zu hören. Die Wochenlektion ist eine Zusammenstellung von ausgewählten Passagen aus der Bibel und Wissenschaft und Gesundheit zu einem bestimmten Thema. Für mich sind das aufbauende Gedanken, die mich den Tag über begleiten. Dazu nahm ich meinen MP3-Player aus der Tasche und startete die Aufnahme. Ich versank regelrecht in der Wochenlektion und tauchte in die Wahrheit ein. Einige Kilometer vor der Ausfahrt überkam mich plötzlich ein unaussprechlicher innerer Frieden verbunden mit einer unbeschreiblichen inneren Ruhe und der tiefen ruhigen Gewissheit: „Alles ist in bester Ordnung und es besteht keinerlei Veranlassung zur Sorge." Kannte ich doch dieses Gefühl aus einigen anderen Erfahrungen, wo mir klar bewusst wurde, dass es Gott ist, der alles bestimmt, regiert und lenkt. Kein Zweifel, keine Frage und keine Argumente — das ist Fakt, definitiv und eindeutig und es gibt nichts, das daran etwas ändern könnte. Als Nächstes stellte sich tiefste Dankbarkeit ein, wenngleich für mich zu diesem Zeitpunkt noch kein Bezug erkennbar war.
Als ich nach dem Essen vor dem Haus meiner Mutter angekommen war, fragte sie mich, warum ich sie nicht von unterwegs aus angerufen hätte. Ich entgegnete, dass es dazu keinerlei Veranlassung gegeben hatte, da ich ja wie verabredet eingetroffen war. Daraufhin entgegnete sie, dass ich sie gar nicht hätte anrufen können, da sich mein Handy noch in Kaiserslautern befände. Sagte es und stieg aus dem Auto aus. Im ersten Moment dachte ich, das sei ein Scherz, ich war überzeugt, dass mein Handy in meiner Tasche wäre. Ich sah nach und stellte dann überrascht fest, dass es das nicht war. Etwas irritiert stieg ich aus, folgte ihr ins Haus und hörte folgende beinahe unglaubliche Geschichte:
Das Handy war vom Wagendach auf den Boden gefallen. Ein Passant hatte es aufgehoben und mit in den Laden eines Schlüsseldienstes unweit des erwähnten Parkplatzes gebracht. Mit dem Geschäftsinhaber beriet er sich und dieser schaute im Nummernspeicher nach und fand die Telefonnummer meiner Mutter. Er wählte die Nummer. Zunächst dachte meine Mutter, der Mann sei falsch verbunden. Doch er ließ sich nicht abweisen und erwähnte, dass ein Handy in Kaiserslautern gefunden worden sei mit ihrer Telefonnummer darin. Sie ließ sich Name, Adresse und die Telefonnummer des Ladens geben und gab auch gleich noch meinem Mann Bescheid, dass er das Handy dann abholt.
Ich hörte das alles, war ziemlich überrascht und sprachlos. Doch damit nicht genug — es ging noch weiter: Ich fragte mich (hörbar), wie ich nun ohne ein Navigationssystem, das in meinem Handy integriert ist, den Weg zu meiner Freundin finden sollte. Daraufhin bot mir meine Schwester sogleich ihr Navigationssystem an, das sie gerade nicht bräuchte und mir gerne überlassen würde.
Und plötzlich wusste ich, wozu der empfundene Frieden und die Ruhe verbunden mit der tiefen Dankbarkeit in Beziehung standen. Alles war bereits zum Besten für alle Beteiligten bereitet und zeigte sich nun auch allen auf eben diese wundervolle Weise. Und das ohne dass ich irgendetwas dazutun konnte oder musste. Mir wurde klar, dass das, was wir da alle gerade erleben durften, eigentlich das Normalste und Natürlichste überhaupt ist. So ist es immer und so ist es immer gut. Es ist Gottes Plan in Entfaltung und der bedarf unseres bemühten Wollens und Planens nicht. Nichts Erschwerendes, Kompliziertes oder Problematisches kann darin enthalten sein. Ist nicht immer alles für uns auf wunderbarste Weise bereitet und geregelt? Und ist es nicht an uns zu erkennen, dass das, was wir meinen zu wollen oder planen zu müssen, keinerlei Einfluss auf diese immer aktiven Gesetze nehmen kann? Der Plan besteht bereits und es ergeben sich immer Gelegenheiten, dies zu erkennen!
Ich versuchte mir schon vorzustellen, wie wohl alles gekommen wäre, wenn ich zum einen davon gewusst hätte oder an irgendeiner Stelle und auf irgendeine Art eingewirkt hätte. Ein entsprechender Kommentar meiner Schwester und tiefe Anerkennung, dass alles bereits auf wunderbarste Weise geregelt ist, unterbrachen dieses sinnlose Unterfangen und ließen mich dann letztendlich in dieser wundervollen Entfaltung göttlicher Aktivität uneingeschränkt verweilen und Gott von Herzen die Ehre geben. Nicht dass man meinen sollte, dass es damit genug ist. Es kann niemals zu einem Ende kommen, nein — es multipliziert und mehrt sich. Es hört niemals auf aktiv und in Bewegung zu sein. Es vollzieht sich immer, überall und ununterbrochen auf eben diese Weise, es segnet alle, versorgt alle mit dem Besten und wir entwickeln uns dahin, das mehr und mehr zu erkennen.