In meinem zweiten Jahr an der High School machte ich eine Erfahrung, die meine Fähigkeit, Gott in meinem Leben zu fühlen, herausforderte. Ich schwimme im Schwimmteam meiner High School. Ich bin vor Wettschwimmen immer sehr nervös, aber in diesem einen Jahr lähmte mich die Angst. Während des Wettschwimmens war mir schlecht. Ich schwimme lange Strecken — 200 und 500 Meter Freistil — das ist eine lange Zeit, in der man sich krank und flau fühlen kann.
Wie gewöhnlich wandte ich mich an Gott, um Hilfe zu bekommen, aber meine Gebete waren inhaltslos. Ich hatte das Gefühl, Gott hätte mich vergessen. Ich rief auch einen Praktiker der Christlichen Wissenschaft an und bat ihn um Hilfe, aber bei zwei großen Schwimmtreffen, dem regionalen und dem staatlichen, ging alles schief. Diese Situation führte dazu, dass ich an meiner Fähigkeit zu beten zweifelte. Ich fragte mich immer wieder, was ich wohl falsch machte. Ich zweifelte keinen Augenblick an Gott, aber ich zweifelte an meiner Fähigkeit, die Christliche Wissenschaft anzuwenden.
Meine Mutter war mir eine große Hilfe. Sie versicherte mir, dass Gott mich nicht vergessen hatte und dass es mir gelingen würde, Heilung zu finden. Sie sagte mir aber auch, ich solle nicht bis zur nächsten Saison warten, um dieses Problem gebetvoll zu lösen. Also verbrachte ich den Sommer zwischen dem zweiten und dritten Jahr an der High School mit Studium und Gebet. Ich las jeden Tag die Bibellektion, die aus Abschnitten aus der Bibel und aus Wissenschaft und Gesundheit zusammengestellt ist. Ich las auch den Christian Science Journal und den Christian Science Sentinel und hörte mir Sentinel-Radiosendungen an. Ich sah, wie andere Menschen, die oft viel schwerwiegendere Probleme hatten als ich, beteten und geheilt wurden. Das war sehr ermutigend.
Manchmal betete ich nur, um zu erfahren, worüber ich beten sollte. Es kam zu einem Wendepunkt in meinen Gebeten, als ich eines Tages diesen Absatz in Wissenschaft und Gesundheit las: „Alle Gebete lassen sich durch die Antwort auf folgende Fragen überprüfen: Lieben wir unseren Nächsten mehr durch diese Bitte?" (S. 9) Diese Frage ließ mich innehalten. Die ganze Zeit hatte ich darüber gebetet, meine Angst loszuwerden. Es wurde mir bewusst, dass auch meine Mannschaftskameraden und auch die Konkurrenten bei Wettbewerben oft Angst hatten. Ich erkannte, dass ich allgemein darüber beten sollte, Angst loszuwerden. Auf diese Weise würde ich meinen Nächsten mehr lieben. Meine Gebete wendeten sich dazu, das Nichts von Angst zu erkennen, weil Gott sie nicht geschaffen hatte. In der Bibel las ich auch, dass „die vollkommen Liebe die Furcht austreibt" (1. Johannes 4). Also gelobte ich, dass ich im kommenden Jahr danach streben würde, liebevoller und mitfühlender zu sein.
Meine Gebete wendeten sich dazu, das Nichts von Angst zu erkennen, weil Gott sie nicht geschaffen hatte, In der Bibel las ich auch, dass „die vollkommen Liebe die Furcht austreibt" (1. Johannes 4).
Mein drittes Jahr an der High School begann und damit auch die Schwimmsaison. Ich fühlte mich friedlicher. Ich begann damit, auch meine Mannschaftskameraden zu beruhigen und dahingehend zu ermutigen, dass sie es gut machen würden. Ich schwamm gut und erreichte einige persönliche Bestzeiten. Ein entscheidender Moment kam, als wir unseren schwierigsten Wettkampf schwammen. Wieder einmal stieg dieses schreckliche, üble Gefühl in mir auf. Dieses Mal lehnte ich mich dagegen auf. Ich wandte mich von ganzem Herzen an Gott und fragte: „Was muss ich wissen?" Sofort hörte ich diesen Gedanken: Gott regiert alles. Es waren jedoch nicht nur Worte. Es fühlte sich an wie eine Welle kühler, beruhigender Luft, die mich umhüllte. Alle schlechten Gefühle verschwanden völlig und ich fühlte eine riesige Freiheit. Ich erkannte, dass Gott mich regierte, nicht die Angst. Ich erkannte auch, dass „Gott regiert alles" bedeutete, dass Er jedem Menschen half, es gut zu machen. Danach schwamm ich den 500 Meter Freistil Wettkampf. Ich fühlte mich während des Schwimmens großartig und wurde Erste. Später schwamm ich in diesem Jahr wirklich gut bei beiden, den regionalen und den staatlichen Wettkämpfen, aber am wichtigsten war die Lektion, die ich dabei gelernt hatte: Gib niemals auf! Auch wenn deine Gebete sich inhaltslos anfühlen, verdoppele deine Anstrengungen und schließ Gott fest in die Arme. Gott regiert wirklich alles und lässt uns nie im Stich.
