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FRAGEN UND ANTWORTEN

Ein TÜV für Bild und Ton von der Leinwand?

Aus der April 2010-Ausgabe des Herolds der Christlichen Wissenschaft


Wie steht es mit der Selbstzensur bei Kinofilmen und Liedtexten, die ich mir aussuche und anhöre? Können Sie mir hierzu einen Wegweiser aus Sicht der Christlichen Wissenschaft aufzeigen? Ich denke, dass viele Filme eine gute Botschaft beinhalten, aber man muss all die Schimpfwörter, Bilder von Drogenkonsum, Nacktdarstellungen und anderes über sich ergehen lassen, um die Botschaft zu erkennen, — wie in dem Film, Requiem for a Dream', der von einem Typen handelt, der drogenabhängig wird und letztendlich stirbt. Es ist ziemlich hart, sich das anzusehen, aber man profitiert auch davon.

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Die Selbstzensur, über die Sie nachdenken, erinnert mich an etwas, das Mary Baker Eddy in Wissenschaft und Gesundheit sagt: „Der Mensch regiert sich selbst nur dann in rechter Weise, wenn er von seinem Schöpfer, der göttlichen Wahrheit und Liebe, richtig geführt und regiert wird." (S. 106) In dem Maße, wie sich unser Wunsch vertieft, sich auch in den kleinen Entscheidungen des Lebens vom Guten, von Gott, regieren zu lassen, werden wir Gottes Führung lauter und deutlicher hören und fühlen. Mary Baker Eddy wies uns folgende Richtung, „... haltet euer Gemüt so von Wahrheit und Liebe erfüllt, dass Sünde, Krankheit und Tod nicht eindringen können." (Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler und Verschiedenes, S. 210)

Auch ich habe Kinofilme gesehen, die mich bereichert haben, obwohl ich mich zuerst durch eine Unmenge trüber Sterblichkeit kämpfen musste, um einen Schimmer von Erlösung, Mitgefühl oder der Überlegenheit des Guten über das Böse zu bekommen.

Die Christliche Wissenschaft lehrt, dass das Gegenteil des Irrtums das ist, was letztlich wahr ist. Aber warum sollte man zwei Stunden damit verbringen, den Irrtum in einem fiktiven Film richtig zu stellen, wenn dieser gebeterfüllte Umkehrprozess des Falschen und das Festhalten an der Wahrheit so dringend in unserem richtigen Leben und in der Welt gebraucht werden? Ich frage mich, ob ich direkt nach einem derartig herausfordernden Film jemandem helfen könnte, der mich um Hilfe durch Gebet bitten würde.

Vor zwei Jahren war ich Mitglied eines Gremiums, das den besten Film des Jahres wählen sollte. Nachdem einer der Filme ungefähr fünfzehn Minuten lang lief, fühlte ich einen starken geistigen Impuls, der mir sagte: „Schau dir das nicht an. Du brauchst dir das nicht anzusehen." Also schaute ich den Film nicht weiter an. Damit verwirkte ich das Recht zur Beurteilung, da ich den Film nicht in seiner Ganzheit gesehen hatte. Ich habe das nie bedauert. Die Tür des Denkens der Schilderung von sinnolsem Bösem zu öffnen, das maßlos überzogen dargestellt wird, schien mir nicht richtig. Später wurde dieser Film als Bester ausgewählt.

Wir brauchen uns trotzdem nicht auf verlassenem Posten zu fühlen. Inspirierte Filmemacher produzieren Filme wie, Tender Mercies' aus den 8oem bis hin zu neueren Filmen wie, Gran Torino'. Das sind Filme, die sich mit den schwierigsten Dingen befassen, die Menschen im Leben widerfahren können, und trotzdem zeigen sie einen gottähnlichen Hinweis auf die Erlösung durch Liebe im menschlichen Leben.

Wenn der Wunsch nach Wachstum im geistigen Verständnis und das Bedürfnis, dieses Verständnis durch gute Taten zu demonstrieren, der größte Wunsch unseres Lebens wird, werden wir der göttlichen Führung durch Gemüt folgen und solche Filme und Lieder aussuchen, die uns nicht daran hindern werden, in der Gnade zu wachsen. Wir werden unsere Fähigkeit entwickeln, an die wahren, ehrlichen, gerechten, reinen, liebevollen und guten Dinge zu denken, auch wenn sie Seite an Seite mit dem irreführenden Unkraut der Sterblichkeit auftreten.


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Ich liebe Kinofilme! Doch bei Netflix, Blockbuster und Kinos mit 32 Vorführräumen, die somit eine schier unendliche Anzahl an Filmen anbieten können, aus denen man wählen kann, ist es schwierig zu erkennen, welche wirklich etwas wert sind. Dies ist eine individuelle Frage, die man nur vom Herzen her beantworten kann. Es gab viele Gelegenheiten, bei denen ich wirklich gerne den einen oder anderen Film angesehen oder ausgeliehen hätte, aber eine „stille sanfte Stimme" mir davon abriet. Später erfuhr ich, dass der Inhalt nur aus schockierenden Bildern bestand und keine wirkliche Aussage hatte. Manchmal stürzte ich mich trotz der „stillen sanften Stimme" in einen Film und wünschte später, ich hätte meine 12 Dollar für etwas Besseres ausgegeben und die vergangenen zwei Stunden mit etwas anderem verbracht.

Bedeutet das, dass wir in einem kleinen Garten sitzen, liebliche Melodien trällern und nur noch Dokumentarfilme über Blumen ansehen sollen? Ich hoffe nicht! Ein Rat, den uns Wissenschaft und Gesundheit gibt, ist der: „Bewege dich niemals in einer unmoralischen Atmosphäre, es sei denn in dem Bemühen, sie zu reinigen. Ein genügsames intellektuelles Mahl in Zufriedenheit und Tugend ist besser als der Luxus der Bildung in Egotismus und Laster." (S. 452)

Wenn ich mir wegen eines Films ganz und gar nicht sicher bin, versuche ich mich an diese Worte zu erinnern und frage mich: „Werde ich ein besserer Mensch, wenn ich mir den Film ansehe? Helfe ich meinem Nächsten dadurch, wenn auch nur ein klein wenig? Oder will ich mich lediglich intellektuell fortbilden und dann mit meinem Leben so weitermachen wie bisher?"

Diese Einstellung hat mich manchmal dazu geführt, einen Film anzusehen, auch wenn er etwas aufwühlend war. Doch das hat mich nachher in die Lage versetzt, wegen eines bestimmten Themas zu beten und anderen gebetvolle Unterstützung anzubieten.

Ein andermal hatte ich mir einen Film gleichen Inhalts angesehen, aber mein Motiv war nicht der Wunsch, ernsthaft zu heilen, weder mich noch jemand anderes. In solchen Fällen fühlte ich mich von all den Bildern, die auf mich einströmten, regelrecht durchgeschüttelt und verließ das Kino in einem schlimmeren Zustand, als ich es betreten hatte. Ich denke, letztlich geht es um Motive, darum, was wir ehrlicherweise darüber denken, mit wem und womit wir uns gedanklich beschäftigen und für wen oder was wir uns Zeit nehmen. Nur unser Herz kann uns darauf eine Antwort geben.

Also hören Sie auf die „stille sanfte Stimme", um festzustellen, ob es etwas ist, was Sie und die Menschheit segnet — Comedy fällt übrigens auch darunter — und falls diese geistige Intuition Sie dazu führt, etwas anderes zu machen — vertrauen Sie dieser Führung und ihrer Richtung. Da Gott die Quelle dieser Richtung, Liebe ist, werden Sie nicht gelangweilt zu Hause sitzen und etwas verpassen. Liebe bereichert uns immer mit den richtigen Aktivitäten, die nicht nur uns, sondern auch anderen zugute kommen. Und das könnte zum Beispiel bedeuten, unseren Nachbarn zu einem tollen Film einzuladen!


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Filme und Musik bewegen uns. Ich staune, wie ein ausgezeichnet gespielter Film mir zuruft: „Komm mit an Bord!" und er führt mich durch die Höhen und Tiefen einer sorgfältig konzipierten Handlung.

Da ich als junger Mann in einer Kultur aufwachse, die stark von Musik und Filmen durchzogen ist, bin ich ständig mit diversen Möglichkeiten konfrontiert, wie ich meine Freizeit verbringen kann. Heute werden gerade junge Leute mit der Aussage bombardiert, dass Sex, Drogen, Respektlosigkeit und Alkohol zu einem besseren genussvolleren Leben führen. Während meiner High School Zeit neigte ich dazu, die Musik zu hören, die meine Freunde hörten, und die dazugehörigen Texte waren moralisch sehr fragwürdig. In den darauf folgenden Jahren änderten sich meine musikalischen Vorlieben und ich entdeckte, dass ich mit meinem Wunsch, eine starke Kraft für das Gute zu sein, keine Kompromisse eingehen musste. Es war für mich immer von Bedeutung, dass meine Musikund Filmauswahl in Einklang mit den Werten stand, mit denen ich aufwuchs, Werte wie Respekt, Ehrlichkeit und Selbstlosigkeit. Warum sollte ich unmoralische Aktivitäten, die ich in meinem täglichen Leben vermied, plötzlich auf der Leinwand oder in Liedtexten akzeptieren?

Christlicher Wissenschaftler zu sein bedeutet nicht, die Welt und das, was um uns herum vorgeht, zu ignorieren, incl. der neuesten Filme. Sicher haben viele von uns schon bewegende Lebensberichte gesehen, die die Geschichte eines Menschen erzählen, der mit einem Laster oder einer anderen Schwierigkeit kämpft und sie überwindet. Es ist zu hoffen, dass der Film den Betrachter Zeuge des verborgenen Guten in der menschlichen Natur werden lässt anstatt ihn nur durch das „sündige" Verhalten der betreffenden Person zu beeindrucken. Ich versuche diesen Standard anzusetzen, wenn ich die Grenze bei meinen Freizeitaktivitäten ziehe. Die folgende Aussage von Mary Baker Eddy, die sich, wie ich denke, auf dieses Thema bezieht, war für mich immer sehr hilfreich: „Und das Vergnügen ist kein Verbrechen, es sei denn, dass es den Einfluss schlechter Neigungen stärkt oder die Tatkraft der Tugend vermindert." (Vermischte Schriften 1883-1896, S. 362)

Da ich in den letzten Monaten in Lateinamerika gelebt habe, habe ich gesehen, welch reines Vergnügen und welche Freude Musik den Menschen bringen kann. Sie ist ein wesentliches Element des lateinamerikanischen Lebensstils. Wenn ich Ehepaare vor ihren Häusern unter der Verandabeleuchtung tanzen sehe, wie sie dabei lächeln und die Nähe des Anderen genießen, wird klar, dass Musik und Filme gleichermaßen erhebend und wohltuend sein können.


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