Ich interessierte mich für die Christliche Wissenschaft und nahm Klassenunterricht, weil ich ein unbändiges Interesse daran hatte herauszufinden, was heilt. Zu dieser Zeit suchte ich weder Heilung für mich noch für jemanden, der mir nahe stand. Ich war auch kein Mitglied in irgendeiner christlich-wissenschaftlichen Kirche und ich hatte weder Freunde noch Familienmitglieder, die Mitglied waren. Tatsächlich war ich Medizinstudent mit dem Ziel, lizenzierter Psychotherapeut zu werden.
Als ich im Zuge meines Doktorandenprogramms begann, die Wunder des menschlichen Gemüts und seine Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit zu erforschen, stellte ich fest, dass das menschliche Gemüt so genannte Wunder vollbringen kann, allen Theorien der Medizin und der physischen Wissenschaft zum Trotz. Und so richtete ich meine wissenschaftlichen Forschungen darauf aus, herauszufinden, wie das Gemüt heilt. Um dies jedoch durchführen zu können, so war mir völlig klar, musste ich außerhalb der gängigen Denkmuster suchen. Orthodoxe Neurowissenschaften und moderne medizinische Modelle waren dabei zu stark vom Körper vorherbestimmt.
Deshalb richtete ich meine Forschungen auf östliche und westliche Mystik, tibetischen Buddhismus und hinduistisches Tantra. Ich lernte und war Zeuge von bedeutsamen Dingen bezüglich der Kraft des Gemüts. Aber ebenso wusste ich, dass meine Suche noch nicht zu Ende war. In den eben genannten Philosophien konnte das menschliche Gemüt dahingehend trainiert werden, Außergewöhnliches zu vollbringen; aber diese Ansätze waren immer noch zu begrenzt, um sie wirklich praktisch auf die Gesundheit anzuwenden. Letztendlich führte mich mein intellektueller Hunger zu einer Autorin, die beanspruchte, jegliche Art von Krankheit, egal ob physisch oder mental, durch die Kraft des göttlichen Gemüts oder Gottes zu heilen. Dies weckte mein interesse und so lernte ich Mary Baker Eddy kennen.
Ich besorgte mir das Buch Wissenschaft und Gesundheit online über Ebay und sicherte mir ebenso Exemplare ihrer anderen Werke. Eddys Schreibstil und besonders ihre Logik beeindruckten mich auf der Stelle. Aus wissenschaftlicher Sicht war ich von den philosophischen Argumenten, die sie vorbrachte, schlichtweg verblüfft. Ich weiß noch, wie ich dachte: Hier ist eine Frau in der Mitte des 19. Jahrhunderts, ohne formelle höhere Bildung, die sich mit Medizin, Psychologie, Bibelforschungen und klassischen Sprachen auskennt. Darüber hinaus wendete diese einfache Frau Geschichtskritik und Hermeneutik an, wenn sie biblische Texte beleuchtet.
Ihre Schriften zeigten meinem wachen Verständnis, klarer als alle anderen philosophischen Wege, die ich bis dahin gegangen war, auf, dass es nicht das menschliche Gemüt ist, das heilt, sondern das göttliche Gemüt. Ich lernte verstehen, dass ich zuversichtlich sein kann, dass die göttliche Liebe führt, beschützt und jeden Aspekt allen Lebens regiert. Ich begann zu verstehen, dass ich kein materielles Wesen aus Fleisch und Blut bin, sondern vielmehr die Widerspiegelung Gottes als Sein Kind.
Mrs. Eddy lehrte mich, dieser geistigen Wirklichkeit und den ihr zugrunde liegenden göttlichen Gesetzen zu vertrauen.
Um so viel wie möglich über diese Wissenschaft des Gemüts zu lernen, verabredete ich mich mit einem Lehrer der Christlichen Wissenschaft vor Ort, erzählte ihm meine Geschichte und erkundigte mich wegen des Unterrichts. Er beantwortete meine Fragen, zeigte mühelose Freundlichkeit und lud mich ein, mich an der ortsansässigen christlich-wissenschaftlichen Gemeinde zu beteiligen. Das tat ich — zumindest ein bisschen. Dort lernte ich mehr über die praktische Anwendbarkeit der Christlichen Wissenschaft. Ich lernte zum Beispiel von anderen, wie sie beteten und die Regeln der Christlichen Wissenschaft anwandten, um Krankheit und Disharmonie in ihrem Leben und bei ihren Angehörigen zu heilen.
Die Zeit verging und ich stellte diese, Gemüts'-Wissenschaft auf die Probe. Ich hatte eine chinesische Hausente, die unter einer schweren Infektion litt. Der Tierarzt hatte gesagt, dass sie das nicht überleben würde. Durch Gebt wurde die Ente innerhalb einer Woche geheilt und kehrte in ihren kleinen Teich im Garten zurück. Als Nächstes musste ich mich damit auseinandersetzen, dass mein halbjährlich anstehender Tuberkulosetest positiv ausgefallen war. Am Abend, bevor ich mich zur eigentlichen Untersuchung vorstellen sollte, setzte ich mich mit einem Praktiker der Chrislichen Wissenschaft in Verbindung, damit er für mich betete. Am Morgen war jedes Anzeichen der Krankheit vollständig verschwunden.
Sieben Monate später nahm ich am Klassenunterricht teil. Seitdem habe ich noch mehr von der außergewöhnlichen Kraft der Christlichen Wissenschaft erlebt, auch wie durch mein eigenes Anwenden ihrer Gesetze physische und mentale Krankheiten geheilt wurden. Ich arbeite immer noch in einem medizinischen Umfeld, doch ist die Medizin, die ich verabreiche, Gemüt. Als Psychotherapeut ist mein vorherrschendes Werkzeug die Gesprächstherapie und ich flechte immer das ein, was ich durch die Christliche Wissenschaft gelernt habe, wenn ich Leuten helfe, ihre Probleme in den Griff zu bekommen. Ich tue dies, indem ich „Wache an der Tür des Denkens [stehe]" (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 392), und ich weigere mich mental, Verzweiflung, Sorge, Furcht oder Krankheit zu akzeptieren, egal was meine Sinne oder meine medizinische Ausbildung mir um die Ohren schleudern. Und meine Patienten reagieren darauf. Ich spreche mit ihnen über die Christliche Wissenschaft, wenn ich es für angemessen halte, und bekomme dafür stets positive Rückmeldungen.
Ich bin jetzt Mitglied der Mutterkirche und besuche wöchentlich meine christlichwissenschaftliche Zweigkriche. Es ist jetzt etwa ein Jahr her, dass ich den Klassenunterricht besucht habe, und ich bin auf jeden Fall überzeugt davon, dass das, wonach ich gesucht habe, der Segen ist, den ich in der Christlichen Wissenschaft gefunden habe.
