Reine, selbstlose und aufrichtige Liebe, ob geschenkt oder empfangen, segnet, beschützt und heilt, weil sie ein Ausdruck der göttlichen Liebe ist.
Ich sage mir immer wieder: „Egal, ob Liebe erwidert wird oder nicht, egal, was andere tun, sagen oder denken, wenn es irrig ist, ist es nichts, denn nur Liebe zählt. Lass dich durch nichts oder niemanden aus der Ruhe bringen, der irrige Vorstellungen hegt, denn du bist ein Ausdruck von Liebe. Lass die Reinheit der Liebe, die du ausdrückst, nicht durch irgendeinen Umstand verfälscht, beschmutzt oder unterbrochen werden.“
Gott, der das Leben selbst ist, hat mich das gelehrt durch das Beispiel von Menschen, die einen guten Einfluss auf meine moralische und geistige Entwicklung hatten. Es ist, wie wenn man die Reinheit eines Juwels sieht, der trotz der Verschmutzung, die ihm anzuhaften scheint, glänzt.
Christus Jesus sehnte sich danach, in seinen Anhängern einen aufrichtigen Wunsch nach Veränderung zum Besseren und richtigem Handeln wachzurufen
Mary Baker Eddy schreibt in Wissenschaft und Gesundheit mit Schlüssel zur Heiligen Schrift: „Wenn wir das Streben, die Demut, die Dankbarkeit und Liebe empfinden, die unsere Worte ausdrücken, dann erkennt Gott das an…“ (S. 8)
Christus Jesus sehnte sich danach, in seinen Anhängern einen aufrichtigen Wunsch nach Veränderung zum Besseren und zu richtigem Handeln wachzurufen, und zwar nicht nur durch Reue, sondern auch durch Umwandlung. Er sagte, dass selbst ein geringer Glaube, so klein wie ein Senfkorn, ein ausreichendes Zeichen für echte Liebe, Dankbarkeit, Anerkennung und Vertrauen in Gott den Allmächtigen sei.
Zwei Erfahrungen in meinem Leben haben mir gezeigt, wie die schützende und heilende Macht der göttlichen Liebe in ihrer Schöpfung zum Ausdruck kommt.
Eines Tages war ich so enttäuscht und so voller Sorgen wegen einer unerwarteten Situation – mein Mann hatte zum zweiten Mal Ehebruch begangen, was zu unserer Trennung und späteren Scheidung führte –, dass ich einen Verwandten um eine Zigarette bat. Dieser verabscheute das Rauchen, hatte es aber dennoch nicht geschafft, damit aufzuhören.
Er sah mich liebevoll und traurig an, griff in seine Tasche und reichte mir eine Zigarette mit der Bitte: „Werd bloß nicht abhängig.“ Augenblicklich verließen mich da meine Sorgen und Enttäuschung. Ich war Gott unendlich dankbar für die echte Liebe, die dieser Verwandte dadurch zeigte, dass er mich auf den Fehler aufmerksam machte, den ich mit dem Rauchen machen würde. Ich dankte ihm und lehnte die Zigarette ab. Ich habe nie geraucht und nie wieder ein Verlangen danach gehabt. Das ist jetzt 30 Jahre her.
Als ich in späteren Jahren die Christliche Wissenschaft kennen lernte, wurde mir klar, wie kostbar die Worte des Gebets des Herrn sind, das Christus Jesus uns lehrte und das mir heute in meinem Leben sehr wichtig ist: „Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns vom Bösen.“ Und dazu die geistige Erklärung, die M. B. Eddy zu diesem Teil des Gebets hinzufügte: „Und Gott führt uns nicht in Versuchung, sondern erlöst uns von Sünde, Krankheit und Tod.“ (Wissenschaft und Gesundheit, S. 17)
Ihr Kind war in Gottes Obhut sicher.
Ein andermal, vor etwa sieben Jahren, sagte ein Arzt einer Frau, dass ihre fünfjährige Tochter Leukämie habe (eine Krankheit, die sie angeblich von ihrem Vater und ihren Großeltern geerbt hatte,) und nur noch einige Tage zu leben hätte.
Als ich sie ganz verzweifelt weinen sah, empfand ich viel Mitgefühl und Liebe für sie und ihr kleines Mädchen. Ich sagte ihr, dass Gott der einzige Schöpfer und Vater-Mutter von allen ist und dass Er alles sehr gut erschaffen hat. Ich erklärte ihr kurz, dass Materie kein wahres Leben und Dasein hat (siehe Wissenschaft und Gesundheit, S. 468), dass von Gott nur Gutes kommt und wir frei erschaffen sind ohne körperliche Vererbung. Ich habe ihr auch eine Bibel und Wissenschaft und Gesundheit gegeben.
Sie nahm diese Wahrheiten gläubig und ohne Einwand an und bat mich, für ihre Tochter zu beten. Ich sagte ihr, dass Gott gut und die einzig existierende Macht ist und ihr Kind in Seiner Obhut sicher sei. Außerdem sagte ich ihr, dass Gott niemals eine Krankheit oder etwas Böses geschaffen hat.
Am gleichen Abend untersuchten die Ärzte das Mädchen und waren erstaunt, wie gut es ihr ging. Sie konnten es nicht recht fassen und machten neue Blutproben. Der Befund war überraschend und man sagte der Mutter, dass das Kind völlig geheilt war. Vier Jahre später erfuhr ich, dass das Mädchen immer noch ganz gesund war.
In dem Buch Die Erste Kirche Christi, Wissenschaftler, und Verschiedenes schreibt M. B. Eddy: „Das wenige, das ich vollbracht habe, ist alles durch Liebe geschehen – durch selbstvergessene, geduldige, nie wankende Güte.“ (S. 247) Und ich frage mich, – wenn sie nach allem, was sie geleistet hat, sagte: „Das wenige, das ich vollbracht habe” – was kann ich dann noch sagen? Ich kann nur demütig und dankbar sagen, dass Gott für mich sorgt, mich beschützt und mir alles gibt, was ich für die christlich-wissenschaftliche Heilpraxis benötige, und dass ich weiter auf diesem Pfad des Lichts und der Liebe voranschreite. Es ist Gottes Werk und Er ist verantwortlich dafür.
Ich bin mir bewusst, dass ich noch mehr über Gott und mich selbst als Seine Tochter zu lernen habe, und bemühe mich zu beten und wachsam zu sein in der Erkenntnis, dass ich nicht allein, sondern mit Ihm voranschreite. Ich würde ohne Gott und Seinen Christus nichts vollbringen können, denn wie der Apostel Paulus sagt: „Ich vermag alles durch den, der mich stark macht, Christus.“ (Philipper 4:13) Ich lausche auch und hoffe auf Christi Jesu Worte: „So werdet ihr sie an ihren Früchten erkennen.“ (Matthäus 7:20) Und „Liebe ist der Befreier.“ (WuG, S. 225)
